Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Zella-Mehlis«
Dr. Heikus von Steiblift, Soziologe, schrieb am 5.6. 2016 um 17:41:22 Uhr zu
Bewertung: 9 Punkt(e)
Leberecht Schaller
JOHANNI AM GRENZWEG
Liebe Leut, ich will euch sagen,
Was uns jüngst ward zugetragen.
Kirchweih an Johanni war
Wie seit Alters, Jahr für Jahr.
Kirchweih heißt in Mehlis Raufen
Und sich hemmungslos Besaufen.
Auch Musike tut erklingen,
Jung und Alt das Tanzbein schwingen.
Tanzen wollt aus Oberzelle
Franz von Anschiß, ein Geselle,
Der das Tischler-Handwerk übt
Und aus Mehl’s die Anna liebt.
Franz im Sonntags-Anzug fein
Geht nach Mehl’s die Anna frein.
Tanzt und singt und trinkt und lacht,
Anna hat das mitgemacht.
Denn die Anna, gar nicht prüd,
Hat den Franzen wied’rum lieb.
Ja, den Franz, der so adrett,
Wünscht sie sich in ihrem ...
Viel getanzt und viel gelacht
Wird bis spät es in der Nacht.
Als es Zeit zum Scheiden ist,
Franz die Anna innig küßt.
Anna küßt den Franz zurück.
Wie sie schwelgt, welch Liebesglück!
Wie die beiden Arm in Arm:
Ist das herzig, hat das Charme!
Doch der beiden Liebesfreud
Schürt bei andern Haß und Neid.
Haß auf diese Anschiß-Brut,
Die in Mehlis wildern tut!
Zell’ bleibt Zell’ in alle Zeit,
Mehl’s bleibt Mehl’s in Ewigkeit!
Amen.
Dies Credo saugt ein jeder Knilch
Dort droben mit der Muttermilch.
Und wer den rechten Glauben hat,
Der lebt in Wort ihn und in Tat!
So kam’s, daß Franzen liebestrunken
Nach Hause geht und tief versunken
Dem Grenzweg Schritt für Schritt sich naht,
Den er zu überqueren hat.
Fünf Mehl’ser Burschen harren dorten
Um nicht allein mit Glaubensworten,
Nein, auch mit heil’gen Glaubenstaten
Dem Franzen eins zu überbraten.
Mit Eifer lesen sie die Messe,
Polieren Franz die fesche Fresse.
Sie schreiben groß ihm ins Gesicht:
UND WILDERE IN MEHLIS NICHT!
Dem Morgen graut, der Mutter auch,
Als sie den Franz gezeichnet sehn.
Sie wissen: Das ist alter Brauch,
Das wird auch künftig so geschehn.
Doch kennen sie auch Franzens Wesen:
Er wird noch eh er ganz genesen
Mit Veilchen recht bunt anzusehn
Zu seiner holden Anna gehn!
Quelle: Suhler Affentheater (2. Jahrg. Heft VII)
Übertragung in heutiges Deutsch: Heikus von Steiblift
(Notabene: Schaller wechselt nach dem „Amen“ das Versmaß, nochmals in der vorletzten Strophe. Hat jemand aus der Germanisten-Ecke eine Idee, ob das nur als Mangel zu bewerten ist, oder mag vielleicht eine Absicht dahinter stecken?)
Cato der Ältere schrieb am 12.3. 2016 um 22:22:53 Uhr zu
Bewertung: 7 Punkt(e)
Ja, lang ist’s her. Es waren die Jahre vor dem dritten Punischen Krieg, so um Anno 150 vor Eurem Christus. Ich weiß gar nicht mehr so ganz genau, wie ich’s gesagt habe. Aber es stimmt, ich habe es den Kollegen Senatoren einbleuen müssen:
CARTHAGO DELENDA EST. Oder so ähnlich. Für alle, die nicht mal mehr Küchenlatein verstehen: Carthago muß zerstört werden.
Irgendwann haben sie’s dann begriffen. Oder sie waren’s einfach leid. Jedenfalls haben sie die Beseitigung dieses Übels beschlossen. Und dann keine langen Faxen gemacht.
Heute liegt das Übel nicht in Afrika, sondern im Thüringer Wald. Nicht ganz so bekannt, aber auch so ein Pestflecken. Und Ihr werdet’s auch nicht sogleich begreifen:
ZELLA-MEHLIS DELENDA EST.
Mit den Mitteln, die Ihr heute habt, hätten wir damals für Carthago nicht länger gebraucht, als ein Decurio zum Rülpsen braucht. Also macht Euch nicht in die Tunika – Zella-Mehlis... Ihr wißt schon...
Höflicher Oberhofer Ober schrieb am 4.1. 2016 um 00:21:44 Uhr zu
Bewertung: 8 Punkt(e)
Die waren immer schon so, gä? Das haben die von ihren Eltern, gä? Und die haben das von ihren Eltern, gä? Und... und das wird auch immer so bleiben. Da kann man nichts machen, gä?
Stanislav de Mona schrieb am 4.6. 2016 um 14:01:51 Uhr zu
Bewertung: 8 Punkt(e)
Noch nie hat man einem Stichwort so viel mühsam erworbene Bewertungspunkte geopfert.
Ulla Schulze schrieb am 9.5. 2016 um 14:50:38 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
Wir waren am Wochenende in Zella-Mehlis. Mein Mann hatte am Freitag Vormittag einen Termin in Suhl, da haben wir zwei Tage angehängt, weil das Wetter so schön war.
Wo war auf die schnelle ein Hotelzimmer ohne Blick auf eine Hauptstraße zu bekommen? Wir riefen in der Waldmühle an - ja, in Zella-Mehlis. Wie kann man so dumm sein. Nachher weiß man es immer besser.
Wir haben eingecheckt - aber es ist ja schon alles gesagt hier, über die Waldmühle und dieses »Völkchen«. Noch vor dem Abendessen sind wir weiter und nach Meiningen gefahren, da war die Welt wieder so halbwegs in Ordnung.
Eben google ich dieses Zella-Mehlis, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass wir die einzigen sind, die da so vergrault worden sind, und siehe da, ich finde die Einträge in diesem Assoziationsblaster. Dass ich nicht lache. Wir können fast alles bestätigen, was hier zu lesen ist, obwohl wir kaum zwei Stunden dort waren.
Bettina Beispiel schrieb am 28.3. 2016 um 21:47:47 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
RESTAURANT »DIE WALDMÜHLE«
“Thüringer Geldgier statt Gastlichkeit”
Das Essen ist ein Witz! Wir waren als Paar nun das 2. Mal hier essen, und ich hatte schon ein ungutes Gefühl, da ich beim ersten Besuch das Lokal mit knurrendem Magen verlassen hatte.
Mein Gefühl sollte sich bestätigen. Um gesättigt die Gastlichkeit diesmal zu verlassen, bestellte ich vorweg einen Salat und als Hauptgang Schnitzel. (Salatteller gehört wo anders eigentlich dazu.)
Das Schnitzel zu 12,60 € + Salat 4,60 € sind stolze Preise, aber was man dafür in der Waldmühle vorgesetzt bekommt ist einfach nur eine Frechheit! Der Salat passte auf eine Kaffeeuntertasse jedoch das Schnitzel war der absolute Knaller. Es ähnelte einer panierten Scheibe Aufschnitt. Hart, trocken und vllt 100 g schwer. Also, wie man bei solch stolzen Preisen derart winzige Portionen aufgetischt bekommt, grenzt für mich schon an extreme Geldgier! Werde diese Lokalität in Zukunft meiden, trotz der schon dünnen Restaurantdecke in der Region.
Aufenthalt Februar 2016, Paar
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