Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Mädchennamen«
mcnep schrieb am 22.11. 2002 um 18:23:26 Uhr zu
Bewertung: 9 Punkt(e)
Gottfried Benn:
Menschen getroffen
Ich habe Menschen getroffen, die,
wenn man sie nach ihrem Namen fragte,
schüchtern - als ob sie gar nicht beanspruchen könnten,
auch noch eine Benennung zu haben -
„Fräulein Christian" antworteten und dann:
„wie der Vorname", sie wollten einem die Erfassung erleichtern,
kein schwieriger Name wie „Popiol» oder „Babendererde« -
„wie der Vorname" - bitte, belasten Sie Ihr Erinnerungsvermögen nicht!
Ich habe Menschen getroffen, die
mit Eltern und vier Geschwistern in einer Stube
aufwuchsen, nachts, die Finger in den Ohren,
am Küchenherde lernten,
hochkamen, äußerlich schön und ladylike wie Gräfinnen -
und innerlich sanft und fleißig wie Nausikaa,
die reine Stirn der Engel trugen.
Ich habe mich oft gefragt und keine Antwort gefunden,
woher das Sanfte und das Gute kommt,
weiß es auch heute nicht und muß nun gehn.
... schrieb am 9.1. 2003 um 23:35:38 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
mädchenname ist Meisterin im Verdecken von Enttäuschungen.
Niemals
würde sie
zeigen,
was sie gewollt hat,
und gibt dadurch niemandem das Recht,
Zeuge ihrer Enttäuschung zu werden.
Das bedeutet,
dass auch Menschen,
die mädchenname nicht lieben,
nie zum Punkt des endgültigen Überdrusses mit ihr kommen,
denn
sie widersteht auf so unfassbare Art dem Zwang und der Versuchung,
geringste Zeichen ihrer Liebessehnsucht zu geben, dass man mädchenname nie knacken und wegwerfen kann.
Mit ihrer Bedürfnislosigkeit,
die sie so perfekt vorspielen kann,
gibt sie keinen Grund zur Verstoßung.
Sie überwintert unauffällig
in der Nähe der geliebten Personen
und verbringt ihr Leben damit,
die kleinsten hoffnungsvollen Veränderungen zu registrieren,
um jederzeit gerüstet zu sein für ihr großes Glück.
Wenn es nicht kommt, ist es,
als sei
nichts gewesen.