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positiv bewertete Texte
Der erste Text am 6.9. 2003 um 15:16:51 Uhr schrieb
Diethelm P. Krause über Blumenverkäufer
Der neuste Text am 21.1. 2025 um 22:16:17 Uhr schrieb
Christine über Blumenverkäufer
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(insgesamt: 12)

am 22.9. 2003 um 23:01:14 Uhr schrieb
Didi Krause über Blumenverkäufer

am 18.8. 2012 um 02:04:00 Uhr schrieb
Diethelm P. Krause über Blumenverkäufer

am 17.9. 2015 um 18:17:38 Uhr schrieb
Kundin über Blumenverkäufer

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Blumenverkäufer«

Diethelm P. Krause schrieb am 7.9. 2003 um 18:46:11 Uhr zu

Blumenverkäufer

Bewertung: 1 Punkt(e)

»Da! Ich halte an!«, ruft plötzlich der Kunde des Blumenverkäufers auf der Fahrt zur Geburtstagsfeier seines Chefs aus. »Warum? Wo?«, fragt der Blumenverkäufer neben ihm. »Dort ist eine Waschstraße. Das Auto muss einfach sauber sein, wenn wir vor dem Haus meines Chefs parken«, entgegnet der Kunde. »Nein, nein, fahren Sie weiter, ich habe ein ungutes Gefühl«, sagt der Blumenverkäufer. »Aber es ist eine Waschstraße mit Lappentechnik. Sehen Sie das große Reklameschild!«, erläutert der Kunde. »Wir waren aber doch übereingekommen, daß der Nieselregen für eine ausreichende Sauberkeit Ihres Fahrzeugs sorgen wird. Lassen Sie uns die Fahrt besser ohne Unterbrechung fortsetzen. Auch entgehen wir damit der Gefahr, uns zur Geburtstagsfeier Ihres Chefs zu verspäten«, wirft der Blumenverkäufer ein. »Niemals aber kann ein einfacher Nieselregen die Leistung einer in Lappentechnik betriebenen Waschstraße ersetzen«, verteidigt der Kunde seine Entscheidung, die Fahrt an der Waschstraße zu unterbrechen. »Tun Sie, was Sie nicht lassen können! Ich aber rate Ihnen schon jetzt von einer Pause in einer Waschstraße ab. Das Risiko einer Verspätung bei Ihrem Chef scheint mir entschieden zu groß zu sein«. Der Blumenverkäufer ist etwas beleidigt wegen der Störrigkeit des Kunden. »Das tue ich auch«, sagt der Kunde und wendet sein Auto in die Einfahrt der Waschstraße, wo der Waschstraßenmeister sofort im Eilschritt auf ihn zuläuft. »Sehen Sie nur, mit welcher Eilfertigkeit wir hier bedient werden. Drehen Sie die Scheibe hinunter, der Waschstraßenmeister scheint uns selbst in seine Obhut nehmen zu wollen«, erläutert der Kunde dem Blumenverkäufer, der seiner Aufforderung sofort Folge leistet. »Wir haben geschlossen«, ruft der Waschstraßenmeister kurz angebunden in das Auto. »Sehen Sie, fahren Sie weiter«, freut sich der Blumenverkäufer über diesen sich ankündigenden Misserfolg der Fahrtunterbrechung. »Aber wie ist das möglich? Auf Ihrem Schild steht, daß Ihre Waschstraße bis 20 Uhr geöffnet ist und es ist gerade erst 19 Uhr 30. Auch sehe ich das Einfahrtstor in die Waschstraße noch halb geöffnet«, erwidert der Kunde fragend dem Waschstraßenmeister. »Heute ist aus besonderen Gründen, die ich Ihnen nicht zu erläutern habe, die Waschstraße früher geschlossen«, antwortet der Waschstraßenmeister dem Kunden kurz und bündig. »Damit kann ich mich unmöglich zufrieden geben. Wenn es so wäre, haben Sie es versäumt, schon an der Einfahrt auf Ihr Gelände auf diesen besonderen Umstand hinzuweisen. Ich verlange daher in diesem Moment eine Wagenwäsche in Ihrer Waschstraße«, bringt der Kunde aufgebracht hervor. »Der gegenwärtige technische Zustand meiner Waschstraße macht eine ordnungsgemäße Wagenwäsche unmöglich«, erwidert der Waschstraßenmeister, sichtlich um Fassung ringend. »Aber dies ist doch eine mit ausgereifter Lappentechnik betriebene Waschstraße, wie Ihr Raklameschild an der Geländeeinfahrt es anpreist«, wirft der Kunde ein. »Aber wir haben eben gerade ein technisches Problem, das die generelle Überlegenheit der Lappentechnik über jede andersartig installierte Waschstraße nicht in Frage stellen kann«, schreit der Waschstraßenmeister plötzlich wütend und fuchtelt mit einem Wagenheber in der Luft herum, den er schon die ganze Zeit in Händen gehalten hat. »Nehmen Sie doch endlich zur Kenntnis, daß es keinen Sinn hat, und fahren Sie zurück auf die Straße«, unterstützt nun der Blumenverkäufer den Waschstraßenmeister in seiner Rede gegen den Kunden. Da wird das Einfahrtstor in die Waschstraße von innen ganz aufgerissen und der Waschstraßenkunde erscheint aus dem Dunkel der Waschstraße. »Da sehen Sie mein Problem«, ruft der Waschstraßenmeister und reckt den Wagenheber drohend in Richtung des Waschstraßenkunden. »Ihre Waschstraße ist ein Saustall«, nähert sich der Waschstraßenkunde brüllend dem Auto des Kunden und wirbelt zwei Waschstraßenlappen in der Luft herum. »Seien Sie nun endlich still vor den Kunden meiner Waschstraße, sonst wende ich mich dem Kofferraum Ihres Fahrzeugs zu, daß es ihm ebenso ergehe wie seiner Kühlerhaube«, schreit der Waschstraßenmeister aufgebracht dem Waschstraßenkunden entgegen. »Widerliche, stinkende und schmutzige Smerlappen! Aus nichts als Smerlappen besteht Ihre ganze gepriesene Lappentechnik!«, schreit der Waschstraßenkunde außer Fassung und schleudert die Lappen auf die Windschutzscheibe des Autos des Kunden. »Lassen Sie uns schleunigst von hier verschwinden«, fleht der Blumenverkäufer ängstlich seinen Kunden an. »Der Umgangston in dieser Waschstraße scheint nun auch mir bedenklich zu sein«, erwidert der Kunde, mittlerweile seine eigene Entscheidung anzweifelnd. »Dreschen Sie nicht noch einmal auf die Fahrzeuge meiner Kunden mit den Lappen meiner Waschstraße ein«, brüllt der Waschstraßenmeister den Waschstraßenkunden an, läuft mit erhobenem Wagenheber auf das in der Einfahrt zur Waschstraße abgestellte Auto des Waschstraßenkunden zu und schleudert den Wagenheber mit voller Wucht auf den Kofferraum. »Nun fahren Sie doch endlich, um Gottes willen! Sehen Sie nur die zertrümmerte Kühlerhaube des Fahrzeugs des Waschstraßenkunden! Wollen Sie, daß es Ihrem Auto nicht anders ergeht und damit vor dem Haus Ihres Chefs vorfahren?«, ruft der Blumenverkäufer flehend dem Kunden entgegen. »Sie haben ja recht. Ich bin Prokurist«, entgegnet der Kunde. »Also, fahren Sie schon!«, bittet der Blumenverkäufer den Kunden. Der Kunde wendet sein Fahrzeug, während beide sehen, wie der Waschstraßenkunde stürmend in die Waschstraße läuft und sich an den letzten noch in seiner Verankerung hängenden Lappen klemmt und mit aller Gewalt an diesem zerrt. Als der Kunde und der Blumenverkäufer auf die Straße einbiegen, sehen sie durch das immer noch geöffnete Seitenfenster, wie der Lappen von der Decke reißt und der Waschstraßenkunde mit dem umklammerten Lappen in eine Pfütze stürzt. »Sehen Sie jetzt die hässlichen Lappenstreifen auf der Scheibe!«, sagt der Blumenverkäufer vorwurfsvoll zum Kunden. »Sie hatten wieder einmal völlig recht. Hätte ich nur auf Sie gehört! Diese Unterbrechung hat uns nichts als zusätzliche Verschmutzung statt einer Wagenwäsche gebracht«, stöhnt der Kunde zerknirscht. »Ich hatte dieses ganze Übel geahnt. Wir müssen nun hoffen, daß der immer noch anhaltende Nieselregen die Spuren der Lappen beseitigt, bevor wir das Haus Ihres Chefs erreichen«, entgegnet der Blumenverkäufer. »Hoffentlich nur reicht die Fahrt, die nicht mehr lange dauern wird, aus«, stöhnt der Kunde des Blumenverkäufers und lehnt sich voller Selbstvorwürfe nach vorne, um sich auf die nasse Straße zu konzentrieren.

Diethelm P. Krause schrieb am 9.9. 2003 um 21:53:16 Uhr zu

Blumenverkäufer

Bewertung: 1 Punkt(e)

»Hier, biegen Sie hier ab!«, ruft der Blumenverkäufer dem Kunden zu. »Nein, hier nicht! Wie kommen Sie darauf, da Ihnen doch diese Siedlung, in der mein Chef zu Hause ist, gar nicht bekannt sein wird?«, fragt der Kunde den Blumenverkäufer zurück. »Dort war ein Zigarettenautomat zu sehen, von dem ich noch gerne Gebrauch gemacht hätte, bevor wir das Haus Ihres Chefs betreten«, antwortet der Blumenverkäufer. »Zigaretten? In Gegenwart meines Chefs zu rauchen, ist völlig ausgeschlossen. Ich kann Ihnen diese Freiheit während der Geburtstagsfeier auf keinen Fall gestatten, da ich Sie nun schon als uneingeladenen Gast mitbringe. Jeder Fehltritt Ihrerseits wird unvermeidlich in den Augen meines Chefs auf mich zurückfallen, da ich die volle Verantwortung für Ihr Benehmen trage. Wir müssen unter allen Umständen vermeiden, daß sich das Misstrauen meines Chefs bestätigt, das unzweifelhaft durch Ihr befremdendes Auftauchen in ihm aufkeimen wird«, führt der Kunde ausführlich aus. »Ja, ja, Sie müssen keine Staatsrede wegen meiner Zigaretten halten. Ich habe meinen Plan ja schon aufgegeben und überlasse Ihnen vollkommen die Entscheidung über die noch verbleibende Fahrtroute«, entgegnet der Blumenverkäufer mit etwas schlechter Laune. »Mir obliegt äußerste Sorgfalt, nicht nur mein, sondern auch Ihr Verhalten betreffend«, unterstreicht der Kunde noch einmal seine strenge Rede und fährt fort: »Mit etwas Glück und wenn der Abend zur Zufriedenheit meines Chefs verläuft, wenn Sie wenigstens ein Bruchstück seines Wohlwollens zu gewinnen vermögen - denn mehr als einen winzigen Brocken dürfen Sie nicht erwarten - und ihm der Sinn danach steht, könnte er vielleicht zu später Stunde zu einer seiner Zigarrenkisten greifen und jedem der Gäste eine Zigarre anbieten - und so auch Ihnen, denn er wird zwischen den Gästen, die einmal sein Haus betreten haben, in seiner Aufgabe als Gastgeber keinen Unterschied machen, wie weit er auch immer in allen wesentlichen Belangen zwischen einem Prokuristen und einem Oberbuchhalter zu trennen vermag.« Der Blumenverkäufer atmet seufzend durch, in Erwartung des nüchternen Abends ohne Zigaretten. »Gegen die von Ihnen vorgeschlagene Straße spricht auch, daß an deren anderem Ende schon mein Chef wohnt, wir also Gefahr gelaufen wären, an seinem Haus vorbeifahren zu müssen, wenn wir vorher keine geeignete Parklücke gefunden hätten«, beginnt der Kunde von neuem. »Wir haben aber doch längst beschlossen, auf keinen Fall vor dem Haus Ihres Chefs zu parken, so daß uns die bloße Vorbeifahrt keinen Gefahren ausgesetzt hätte«, wirft der Blumenverkäufer ein. »Sind Sie denn blind für die bedrohliche Situation, die auch nur eine Fahrt am Hause meines Chefs vorbei heraufbeschwören könnte!«, fährt der Kunde verärgert dazwischen und fügt hinzu, »denken Sie nur an Straßenbeleuchtungen! Führen Sie sich vor Augen, wie die Scheinwerfer eines entgegenkommenden Fahrzeugs gerade vor dem Haus meines Chefs uns in grellstes Licht tauchen könnten! Es ist immer damit zu rechnen, daß mein Chef am Fenster steht und die Szene zufällig, aber doch aufmerksam in Augenschein nehmen wird. Der Wechsel von glänzenden und stumpfen Bereichen auf dem Lack und der graue Ton, der sich über die natürliche Farbe gelegt hat, wird ihm nicht entgehen und ihn geradewegs zu der Schlussfolgerung führen, daß er es hier mit einer unerträglichen Verschmutzung zu tun hat, verursacht und zu verantworten von dem von ihm selbst eingesetzten Prokuristen.« »Sie haben recht. Der sich nähernde Moment der Ankunft scheint Sie in einen Zustand größter Vorausschau und Hellsichtigkeit zu versetzen«, erwidert der Blumenverkäufer, staunend über die unverhoffte Selbständigkeit seines Kunden, der ihm aber schon nicht mehr zuhört, während er sich fahrend nach einer geeigeten Seitenstraße umsieht. »Dort ist der richtige Platz!«, ruft der Kunde plötzlich aus, bremst die Fahrt und fährt geradewegs auf eine Parklücke zu, die sich vor einem Hauseingang befindet. »Bemerken Sie den Vorteil dieses Platzes?«, fragt er den Blumenverkäufer und blickt ihn strahlend an. »Mir scheint diese Parklücke so gut wie viele andere mögliche zu sein«, antwortet der Blumenverkäufer achselzuckend. »Falsch! Ganz falsch!«, ruft der Kunde und fährt fort: »Diese Parklücke befindet sich nämlich, wie Sie sehen können, erstens nicht unmittelbar unter einer Straßenlaterne, und zweitens - was viel entscheidender ist - schließt sich in der einen Richtung, aber erst hinter zwei weiteren parkenden Autos, welche die Sicht von dieser Richtung ausgehend auf unsere Parklücke verbergen, die unbeleuchtete Kreuzung an, von der wir soeben abbiegen. Drittens aber - und hierin liegt die Einzigartigkeit dieser Parklücke begründet - ist die Laterne, welche in der anderen Richtung unserem Parkplatz am nächsten steht, offensichtlich - sehen Sie nur! - beschädigt oder außer Betrieb, was uns hier nicht im Detail beschäftigen muss. Das alles zusammengenommen führt dazu, daß unser Parkplatz in ein ausgesprochenes Dunkel gehüllt ist, welches uns in diesem Moment mehr als gelegen kommt. Die Wahrscheinlichkeit, daß mein Chef, den vielleicht plötzlich die Lust nach einem Spaziergang anwandeln könnte, oder ein anderer Geburtstagsgast zufällig unser Auto in dieser Lücke entdecken könnte, ist also sehr gering, so gering, wie wir es überhaupt nur erwarten konntenDer Blumenverkäufer hat den Kunden während seiner ganzen Rede fasziniert angeblickt und ruft nun begeistert aus: »Wie Sie nun alles zu überblicken wissen, ist einfach großartig und lässt mich beinahe jede Befürchtung aufgeben, es könne noch irgendetwas an unserem Plan schiefgehen. Es ist kaum noch denkbar, daß Sie den Anforderungen an Sie als Geburtstagsgast Ihres Chefs nicht gerecht werden könnten, solange Sie nur in dieser Klarheit des Denkens zu verharren vermögenWährend der Kunde noch über die mit den letzten Worten gemachte Einschränkung des Blumenverkäufers nachdenkt, parkt er sein Fahrzeug in die vorgesehene Lücke ein und stellt den Motor ab.

Dirty Krause schrieb am 28.9. 2003 um 17:32:55 Uhr zu

Blumenverkäufer

Bewertung: 1 Punkt(e)

»Dort ist es!«, ruft der Kunde aus, als er sich mit dem Blumenverkäufer dem Haus seines Chefs nähert. Der Blumenverkäufer blickt suchend in die Richtung, in welche der Kunde gewandt ist. »Wo denn nur?«, fragt er, nachdem seine Suche anscheinend ergebnislos verlaufen ist. »Nun, dieses erleuchtete Haus, auf das wir uns geradewegs zubewegen«, antwortet der Kunde, verwundert darüber, warum der Blumenverkäufer ihn nicht sofort verstanden hatte. Der Blumenverkäufer bleibt abrupt stehen und starrt fassungslos in die Richtung, in welche der Kunde zeigt. »Das ist nicht möglich!«, ruft er entsetzt. »Aber was haben Sie denn nur?«, fragt der Kunde, der erst ein Stück weitergelaufen ist, da er den Stillstand des Blumenverkäufers nicht rechtzeitig bemerkt hatte, und nun auch gezwungenermaßen stehenbleibt, sich umdreht und den Blumenverkäufer erstaunt ansieht. »Es ist nicht möglich, dass dies das Haus Ihres Chefs ist. Ich wage es ja kaum, dieses Gebilde überhaupt als Haus zu bezeichnen«, erläutert er den Grund für die plötzliche Unterbrechung seines Gangs. Der Kunde dreht sich wieder um und schaut zu jenem Haus, auf das er schon als Wohnung seines Chefs gewiesen hat. Angestrengt und mit beiden Händen in die Seiten gestützt scheint er ausmachen zu wollen, was ihm entgangen sein könnte, das an jenem Haus das Entsetzen des Blumenverkäufers zu begründen vermag. Nach einigen Sekunden zuckt er ratlos mit den Achseln, ohne den Blick von dem Haus zu lösen, während er dem Blumenverkäufer immer noch den Rücken zuwendet. »Aber es sieht wie ein Mietshaus aus und erstreckt sich über mehrere Stockwerke, die Ihr Chef nicht allein bewohnen wird«, sagt nun der Blumenverkäufer. »Mir ist nichts darüber bekannt, ob er dieses Haus zur Miete bewohnt, ebenso wenig wie ich weiß, ob sich die oberen Stockwerke in seinem Zugriff befinden«, antwortet der Kunde, der sich nun wieder in Richtung des Blumenverkäufers gedreht hat, betont nüchtern auf dessen ihm immer noch unverständliche Verwunderung. »Die Fassade ist in einem beschämenden Zustand, der Putz bröckelt und von den Fenstersimsen ziehen sich Schlieren feuchten Schmutzes die Wand hinab«, führt der Blumenverkäufer weiter aus. »Nun übertreiben Sie aber Ihr Urteil, in dem sich mir eine unangemessene Geringschätzung meines Chefs anzubahnen scheint«, fällt der Kunde dem Blumenverkäufer ins Wort. »Was sich hier vor meinen Augen präsentiert und was ich hieraus zu schlussfolgern genötigt bin, kann unmöglich übertrieben werden«, entgegnet der Blumenverkäufer, der nun dem Kunden streng in die Augen blickt, und fährt fort: »Bedenken Sie die Anstrengungen und die Gewissenhaftigkeit unserer Vorbereitungen, die wir bisher betrieben haben, um den enormen Anforderungen der Geburtsfeier Ihres Chefs gerecht werden zu können! Ein Bewohner jenes Hauses kann unmöglich Gegenstand einer solchen Herausforderung sein. Ich beginne nun schon, zu bereuen, Sie jemals von Ihrem kindischen Plan abgebracht zu haben, Ihrem Chef Blumen zu schenken, da ich nun sehen muss, dass er die Mühe eines wohlüberlegten Geschenkes, wie es unsere Flasche Schnaps mit ihrer außergewöhnlichen Fliederkrempe darstellt, nicht wert ist.« »Hüten Sie sich, die Person meines Chefs schon in den Schmutz zu ziehen, bevor Sie ihr auch nur einmal Auge in Auge gegenüber gestanden haben!«, fährt nun der Kunde empört aus seiner Haut und macht einen drohenden Schritt auf den Blumenverkäufer zu. »Aber versetzen Sie sich in meine Lage«, versucht der Blumenverkäufer den Kunden, erschrocken über seine grobe Reaktion, zu beruhigen, und setzt seine Rede fort: »Nach allem was Sie mir bisher von Ihrem Chef zu berichten wussten und der Ernst, mit dem Sie meinen Vorschlag zur Verbesserung Ihres Geburtstagsgeschenks erwogen und zuletzt angenommen haben, haben mich den Schluss ziehen lassen - ja, wenn Sie es ehrlich für sich selbst prüfen - ziehen lassen müssen, dass es sich bei Ihrem Chef um eine Person von äußerster Würde handelt, einer Person, die niemals ein Haus einfach nur bewohnt, sondern in einem Anwesen - jawohl, einzig und allein ein Anwesen scheint mir Ihrem Chef angemessen zu sein - residiert. Nun bin ich entsetzt, das Haus überhaupt von der Straße aus sehen können, statt nur ein vergittertes Tor, von dem aus sich ein Weg im Dunkel eines Parks verliert, hinter dem ein Anwesen nur zu ahnen und zu vermuten sein kann, nie und nimmer aber mit den Augen wahrzunehmen.« »Seien Sie gewiss, dass Sie die Person meines Chefs völlig unzureichend einschätzen, indem Sie dem Haus, das er bewohnt, ein solches Gewicht beimessen«, erwidert der Kunde nun etwas ruhiger, nachdem er den Worten des Blumenverkäufers aufmerksam zugehört hatte, und fährt fort: »Die Würde meines Chefs wird durch sein Amt und die Stärke seiner Persönlichkeit begründet, und es wäre sehr töricht, ihm mit einer Unterschätzung zu begegnen, zu der Sie sein Wohnhaus verleitet haben mag. Es ist gewiss nur Teil seiner Bauernschläue, sich hinter diesen unscheinbaren Fassaden zu verbergen und sich so ein Gesicht der Harmlosigkeit zu geben, um im richtigen Moment aus der Deckung sich lösen und vor dem Gegner sich aufbauen zu können. Dass auch Sie nun schon diesem planmäßigen und listigen Schauspiel zum Opfer gefallen sind, zeigt mir nur deutlich, mit welcher Raffinesse und Gefahr wir es in den folgenden Stunden zu tun haben werdenDer Blumenverkäufer hatte dem Kunden kaum noch zugehört und sich während seiner Rede mit den Händen in den Hosentaschen wieder dem Wohnhaus des Chefs zugewandt. Kopfschüttelnd und ohne auf die Worte des Kunden einzugehen, murmelt er ihm halblaut zu: »Und sehen Sie nur! An der vorderen Giebelseite hängt sogar eine abgerissene rostige Regenrinne herunter

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