>Info zum Stichwort Celan | >diskutieren | >Permalink 
® schrieb am 20.11. 2010 um 03:09:57 Uhr über

Celan

PaulCelan

Paul Celan im Alter von 18 Jahren (Passfoto, 1938)Paul Celan [paʊl ˈtselan] (* 23. November 1920 in Czernowitz, damals Rumänien, heute Ukraine; † vermutlich 20. April 1970 in Paris; eigentlich Paul Antschel, später rumänisiert Ancel, woraus das Anagramm Celan entstand) war ein deutschsprachiger Lyriker.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Leben
2 Auszeichnungen
3 Zitate
4 Werke (Auswahl)
5 Übersetzungen
6 Briefe & Briefwechsel
7 Literatur
8 Film
9 Siehe auch
10 Weblinks
11 Fußnoten

Leben [Bearbeiten]
Paul Celan wurde in Czernowitz, der Hauptstadt der Bukowina in Nordrumänien in einer deutschsprachigen jüdischen Familie geboren. Er war der einzige Sohn von Leo Antschel-Teitler (* 1890 in Schipenitz bei Czernowitz) und dessen Ehefrau Fritzi, geb. Schrager (* 1895 in Sadagora); erste Wohnung in der Wassilkogasse in Czernowitz. [1]

Celan besuchte zunächst die deutsche, dann die hebräische Grundschule, fünf Jahre das Rumänische Staatsgymnasium und bis zum Abitur am 3. Juni 1938 das Ukrainische Staatsgymnasium. Im selben Jahr begann er ein Medizinstudium in Tours, kehrte jedoch ein Jahr später nach Rumänien zurück, um dort Romanistik zu studieren. 1940 wurde die nördliche Bukowina und somit auch Celans Heimatstadt Czernowitz von der Sowjetunion besetzt. Celan konnte sein Studium zunächst fortsetzen. Als jedoch 1941 rumänische und deutsche Truppen Czernowitz besetzten, wurden die Juden in ein Ghetto gezwungen. Celans Eltern wurden 1942 deportiert. In einem Lager in Transnistrien starb sein Vater an Typhus, seine Mutter wurde erschossen. Die Deportation und der Tod seiner Eltern hinterließen tiefe Spuren in Paul Celan. Er litt für den Rest seines Lebens unter dem Gefühl, seine Eltern im Stich gelassen zu haben. In seinen Gedichten sind zahlreiche Verweise auf dieses Trauma zu finden.

Von 1942 bis 1943 wurde Celan in verschiedenen rumänischen Arbeitslagern festgehalten und musste Zwangsarbeit im südmoldauischen Straßenbau leisten. Nach der Befreiung (Czernowitz wurde August 1944 von der Roten Armee eingenommen) kehrte Celan im Dezember 1944 nach Czernowitz zurück und nahm sein Studium wieder auf. 1945 übersiedelte Celan nach Bukarest, Rumänien und studierte dort weiter. Später arbeitete er dort als Übersetzer und Lektor. 1947 floh er über Ungarn nach Wien und siedelte 1948 nach Paris über. Noch im selben Jahr erschien in Wien mit Der Sand aus den Urnen sein erster Gedichtband, der zunächst keine Beachtung fand.

Im Mai 1948 begegnete Celan Ingeborg Bachmann. Dass Ingeborg Bachmann und Paul Celan Ende der vierziger Jahre und Anfang der fünfziger Jahre ein Liebesverhältnis verband, das im Oktober 1957 bis Mai 1958 wieder aufgenommen wurde, wird durch Celans Tagebücher und den posthum veröffentlichten Briefwechsel zwischen Bachmann und Celan bestätigt. Das vollständig erhaltene Textcorpus der Briefe war im Deutschen Literaturarchiv (Celan) und in der Österreichischen Nationalbibliothek (Bachmann) archiviert. Der Briefwechsel erschien im August 2008 unter dem Titel Herzzeit im Suhrkamp Verlag. Paul Celans Gedicht Corona und viele weitere aus dem Gedichtband Mohn und Gedächtnis waren an Ingeborg Bachmann gerichtet[2].

In Paris lernte Celan im November 1951 die Künstlerin Gisèle Lestrange kennen, die er ein Jahr später heiratete und die zeitweise künstlerisch mit ihm zusammenarbeitete (z. B. 1965 Radierungen zum Gedichtzyklus Atemkristall). 1952 erschien bei der Deutschen Verlags-Anstalt in Stuttgart sein Gedichtband Mohn und Gedächtnis mit dem viel beachteten Gedicht Todesfuge, das den Mord an den europäischen Juden durch die Nationalsozialisten thematisiert. 1955 erhielt Celan die Staatsbürgerschaft der Republik Frankreich. 1955 wurde der Sohn Eric Celan (Anagramm zu „écris!“, frz. fürschreib!“) geboren, nachdem Lestrange zwei Jahre zuvor ein Kind verloren hatte.


Das Grab Paul Celans auf dem Friedhof Thiais bei Paris1960 verstärkten sich die schweren unbegründeten Plagiatsvorwürfe von Claire Goll, der Witwe des jüdischen Dichters Yvan Goll, dem Celan freundschaftlich verbunden gewesen war und für den er Gedichte übersetzt hatte. Diese Plagiatsanschuldigungen (auch bekannt als „Goll-Affäre“) verfolgten Celan bis an sein Lebensende.

Celan wurde mehrmals in psychiatrische Kliniken eingewiesen, z. B. vom 28. November 1965 bis 11. Juni 1966, weil er in einem Wahnzustand Lestrange mit einem Messer töten wollte. Im November 1967 entschieden er und seine Frau, getrennt voneinander zu wohnen. Sie blieben aber weiterhin in Verbindung.

Im Oktober 1969, wenige Monate vor seinem Tod, unternahm Celan seine erste und einzige Reise nach Jerusalem. Er traf unter anderem Gershom Scholem und begegnete im Rahmen von Lesungen alten Freunden aus der Bukowina und israelischen Dichtern wie Jehuda Amichai und David Rokeah. Im Zentrum stand das Wiedersehen mit seiner aus Czernowitz stammenden Jugendfreundin Ilana Shmueli. Getragen von zahlreichen biblischen Anspielungen verbinden sich in den entstandenen Gedichten in der Tradition jüdischer Jerusalemdichtungen das Werben um Jerusalem mit dem erotischen Preisen seiner Geliebten. Zeugnisse dieser Begegnungen sind ihr Briefwechsel, die Erinnerungen Ilana Shmuelis unter dem Titel Sag, dass Jerusalem ist [3] und die Gedichte Celans, die nach seinem Tod in dem Nachlassband Zeitgehöft Aufnahme fanden. Sie gelten als Zeugnisse vonCelans schwieriger Auseinandersetzung mit seinem Judentum” [4].

Die Umstände und das Datum von Celans Tod sind nicht geklärt. Vermutlich am 20. April 1970 suchte er den Freitod in der Seine am Pont Mirabeau. Celans Leichnam wurde am 1. Mai 1970 bei Courbevoie, zehn Kilometer flussabwärts von Paris, aus der Seine geborgen. Er wurde am 12. Mai 1970 auf dem Friedhof Thiais/Val-de-Marne beigesetzt. An diesem Tag starb Nelly Sachs, mit der er freundschaftlich verbunden war.

Zu Ehren des nachdichtenden Übersetzers stiftete der Deutsche Literaturfonds 1988 den Paul-Celan-Preis für ebenfalls herausragende Übersetzerleistungen. Paul Celan erlangte durch sein Gedicht Todesfuge Weltruhm und gilt als einer der bedeutendsten Lyriker des 20. Jahrhunderts.

Auszeichnungen [Bearbeiten]
1957 Literaturpreis des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie
1958 Bremer Literaturpreis
1960 Georg-Büchner-Preis
1964 Großer Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen
Zitate [Bearbeiten]
Man redet umsonst von Gerechtigkeit, solange das grösste der Schlachtschiffe nicht an der Stirn eines Ertrunkenen zerschellt ist. (Gegenlicht, Gesammelte Werke, Bd. 3, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1986, S. 163)
... Erreichbar, nah und unverloren blieb inmitten der Verluste dies eine: die Sprache. (GW, Bd. 3, Bremer Ansprache, S. 185.)
Sie, die Sprache, blieb unverloren, ja, trotz allem. Aber sie mußte nun hindurchgehen durch ihre eigenen Antwortlosigkeiten, hindurchgehen durch furchtbares Verstummen, hindurchgehen durch die tausend Finsternisse todbringender Rede. Sie ging hindurch und gab keine Worte her für das, was geschah; aber sie ging durch dieses Geschehen. Ging hindurch und durfte wieder zutage treten, «angereichert» von all dem. (GW, Bd. 3, Bremer Literaturpreisrede, S. 185f.)
In dieser Sprache habe ich, in jenen Jahren und in den Jahren nachher, Gedichte zu schreiben versucht... (GW. Bd. 3, S. 185/186).
Meine Damen und Herren, ich finde etwas, das mich auch ein wenig darüber hinwegtröstet, in Ihrer Gegenwart diesen unmöglichen Weg, diesen Weg des Unmöglichen gegangen zu sein. Ich finde das Verbindende und wie das Gedicht zur Begegnung Führende. Ich finde etwaswie die Sprache – Immaterielles, aber Irdisches, Terrestrisches, etwas Kreisförmiges, über beide Pole in sich selbst Zurückkehrendes und dabei – heitererweise – sogar die Tropen Durch-kreuzendes –: ich finde... einen Meridian. (Büchnerpreis-Rede, Darmstadt, 22. Oktober 1960, GW 3, S. 202)
Der Tod ist ein Meister aus Deutschland, sein Auge ist blau (Todesfuge)
Werke (Auswahl) [Bearbeiten]
Der Sand aus den Urnen, Wien 1948 (enthält den deutschsprachigen Erstdruck der Todesfuge), im Herbst 1948 auf Celans Wunsch wegen zahlreicher Druckfehler und der unpassenden Illustrationen von Edgar Jené makuliert
Mohn und Gedächtnis, Stuttgart 1952; 2000 mit einem Nachwort von Joachim Seng, ISBN 3-421-05223-9
Von Schwelle zu Schwelle, 1955
Sprachgitter, 1959
Der Meridian, 1961 (Rede anlässlich der Verleihung des Georg-Büchner-Preises 1960)
Die Niemandsrose, 1963
Atemwende, 1967
Fadensonnen, 1968
Lichtzwang, 1970
Schneepart (Nachlass), 1971
Zeitgehöft (Nachlass), 1976
Eingedunkelt und Gedichte aus dem Umkreis von Eingedunkelt. Hrsg. von Bertrand Badiou und Jean-Claude Rambach (Nachlass), Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-51840374-5
Werke in sieben Bänden, 2000
Die Gedichte – Kommentierte Gesamtausgabe in einem Band, hrsg. und kommentiert von Barbara Wiedemann, Frankfurt am Main (Suhrkamp) 2003, ISBN 3-518-41390-2; TB-Ausg.: 2005, ISBN 3-518-45665-2
„Mikrolithen sinds, Steinchen“. Paul Celan, Die Prosa aus dem Nachlaß. Kritische Ausgabe, hrsg. und kommentiert von Barbara Wiedemann und Bertrand Batiou, Frankfurt/ Main 2005. ISBN 3-518-41706-1
Übersetzungen [Bearbeiten]
Alphabetische Liste der von Celan übertragenen Autoren:

Guillaume Apollinaire
Tudor Arghezi
Antonin Artaud
Charles Baudelaire
Alexander Blok
André Breton
Jean Cayrol
Aimé Césaire
René Char
Welimir Chlebnikow
Jean Daive
Robert Desnos
Emily Dickinson
John Donne
André Du Bouchet
Jacques Dupin
Paul Éluard
Robert Frost
Alfred Edward Housman
Sergei Jessenin
Jewgeni Jewtuschenko
Michail Lermontow
Maurice Maeterlinck
Stéphane Mallarmé
Ossip Mandelstam
Andrew Marvell
Henri Michaux
Marianne Moore
Gellu Naum
Gérard de Nerval
Henri Pastoureau
Benjamin Péret
Fernando Pessoa
Pablo Picasso
Arthur Rimbaud
David Rokeah
William Shakespeare
Georges Simenon
Konstantin Slutschewskij
Jules Supervielle
Virgil Teodorescu
Anton Tschechow
Giuseppe Ungaretti
Paul Valéry
Briefe & Briefwechsel [Bearbeiten]
Paul CelanNelly Sachs Briefwechsel, hrsg. von Barbara Wiedemann, Frankfurt/Main 1993
Paul CelanFranz Wurm Briefwechsel, hrsg. von Barbara Wiedemann in Verbindung mit Franz Wurm, Frankfurt/Main 1995
Paul Celan an Gisela Dischner. Briefe aus den Jahren 1965 bis 1970, hrsg. von Jens Runkehl und Torsten Siever, Privatverlag, Hannover 1996.
Paul CelanErich Einhorn: „Einhorn: du weißt um die Steine...“, Briefwechsel, Berlin 1999
Paul Celan – Gisèle Celan-Lestrange Briefwechsel, mit einer Auswahl von Briefen Paul Celans an seinen Sohn Eric. Aus dem Französischen von Eugen Helmlé, hrsg. und kommentiert von Bertrand Badiou in Verbindung mit Eric Celan, Anmerkungen übersetzt und für die deutsche Ausgabe eingerichtet von Barbara Wiedemann. Erster Band: Die Briefe. Zweiter Band: Kommentar, Frankfurt/Main 2001 (Rezension)
Paul Celan – Hanne und Hermann Lenz Briefwechsel, hrsg. von Barbara Wiedemann in Verbindung mit Hanne Lenz, Frankfurt/Main 2001
Paul Celan: „Du mußt versuchen, auch den Schweigenden zu hören.“ Briefe an Diet Kloos-Barendregt, HandschriftEditionKommentar, Hg. Paul Sars unter Mitwirkung von Laurent Sprooten, Frankfurt 2002
Paul Celan - Rudolf Hirsch Briefwechsel, Hg. Joachim Seng, Frankfurt 2004. ISBN 3-518-41644-8
Paul Celan - Ilana Shmueli Briefwechsel, Hg. Ilana Shmueli und Thomas Sparr, Frankfurt 2004. ISBN 3-518-41596-4
Paul CelanPeter Szondi Briefwechsel. Mit Briefen von Gisèle Celan-Lestrange an Peter Szondi und Auszügen aus dem Briefwechsel zwischen Peter Szondi und Jean und Mayotte Bollack, hrsg. von Christoph König. Frankfurt/Main 2005, ISBN 3-518-41714-2
Ingeborg Bachmann & Paul Celan: Herzzeit. Briefwechsel. Hg. Bertrand Badiou, Hans Höller, Andrea Stoll, Barbara Wiedemann. Suhrkamp, Frankfurt 2008, ISBN 978-3518420331
Paul Celan, Klaus Demus, Nani Demus: Briefwechsel. Zusätzlich: Auswahl aus dem Briefwechsel zwischen Gisèle Celan-Lestrange und Klaus & Nani Demus. Hg. Joachim Seng. Mit Bildteil. Frankfurt, Suhrkamp 2009. ISBN 978-3-518-42122-2[5]
Brigitta Eisenreich:Celans Kreidestern. Ein Bericht. Mit Briefen und anderen unveröffentlichten Dokumenten. Unter Mitwirkung von Bertrand Badiou. Suhrkamp, Berlin 2010. ISBN 978-3-518-42147-5
Literatur [Bearbeiten]
Peter Horst Neumann: Zur Lyrik Paul Celans. Eine Einführung. V&R, Göttingen 1968; 2. Auflage 1990, ISBN 3-525-33567-9
dsb.: Wort-Konkordanz zur Lyrik Paul Celans bis 1967. Fink, München 1969
Peter Szondi: Celan-Studien. Hg. Jean Bollack mit Henriette Beese, Wolfgang Fietkau, Hans-Hagen Hildebrandt, Gert Mattenklott, Senta Metz, Helen Stierlin. Suhrkamp, Frankfurt 1972
Dietlind Meinecke (Hrsg.): Über Paul Celan. Suhrkamp, Frankfurt 1973
Marlies Janz: Vom Engagement absoluter Poesie. Zur Lyrik und Ästhetik Paul Celans. Athenäum, Königstein 1976
Paul Celan Schwerpunktheft von Text und Kritik. Heft 53/54, München 1977
Israel Chalfen: Paul Celan. Eine Biographie seiner Jugend. Insel, Frankfurt 1979
Winfried Menninghaus: Paul Celan. Magie der Form. Suhrkamp, Frankfurt 1980
Karsten Hvidfelt Nielsen & Harald Pors: Index zur Lyrik Paul Celans. Fink, München 1981
Gerhart Baumann: Erinnerungen an Paul Celan. Suhrkamp, Frankfurt 1986
Hans-Georg Gadamer: Wer bin Ich und wer bist Du? Ein Kommentar zu Paul Celans Gedichtfolge 'Atemkristall', Suhrkamp, Frankfurt 1986
Otto Pöggeler: Spur des Worts. Zur Lyrik Paul Celans. Alber, Freiburg 1986, ISBN 3-495-47607-5
Werner Hamacher, Winfried Menninghaus (Hrsg.): Paul Celan. Suhrkamp, Frankfurt 1988 (Reihe: Materialien)
Harald Pors: Rückläufiges Wortregister zur Lyrik Paul Celans. W. Fink, München 1989
Marie-Hélène Quéval u.a. Hgg.: Paul Celan »Die Niemandsrose«. Lectures d'une Œuvre. Éd. du Temps, Paris 2002 ISBN 2842742052 (in frz. Sprache)
Edith Silbermann: Begegnung mit Paul Celan. Erinnerung und Interpretation. 2. Auflage. Rimbaud, Aachen 1995, ISBN 3-89086-884-3
John Felstiner: Paul Celan. Eine Biographie Beck, München 1997, ISBN 3-406-42285-3
Stéphane Mosès: P. Celans Inskription der Vernichtung in: Der Exodus aus Nazideutschland und die Folgen. Jüdische Wissenschaftler im Exil. Hg. Marianne Hassler, Attempto, Tübingen 1997, ISBN 3-89308-265-4
Oliver Wieters: Der Traum vom Schweigen. Paul Celans frühe Arbeit (1948) über den surrealistischen Maler Edgar Jené. Tübingen 1997 [1]
Bernhard Böschenstein & Sigrid Weigel (Hgg.): Ingeborg Bachmann und Paul Celan. Poetische Korrespondenzen. Vierzehn Beiträge Suhrkamp, Frankfurt 1997; wieder 2000
Thomas Schestag: Mantisrelikte. Blanchot, Fabre, Celan Urs Engeler, Basel 1998, ISBN 3-905591-06-5 (über Celan Lichtzwang, in Auswahl)
Wolfgang Emmerich: Paul Celan Rowohlt, Reinbek 1999, ISBN 3-499-50397-2
Jean Firges: »Den Acheron durchquert ichEinführung in die Lyrik Paul Celans. Vier Motivkreise: Die Reise, der Tod, der Traum, die Melancholie. 2. Auflage. Stauffenburg, Tübingen 1999, ISBN 3-86057-067-6 (siehe dsb., 2001 sowie seinen Namensartikel, mit dem Forschungsschwerpunkt Celan)
Jean Bollack: Paul Celan. Poetik der Fremdheit. Übers. Werner Wögerbauer. Zsolnay, Wien 2000, ISBN 3-552-04976-2
Andrei Corbea-Hosie (Hg.): Paul Celan. Biographie und Interpretation Bukarest & Konstanz 2000, ISBN 3-89649-578-X
Barbara Wiedemann: Paul Celan. Die Goll-Affäre. Dokumente zu einer »Infamie«. Suhrkamp, Frankfurt 2000, ISBN 3-518-41178-0
Albrecht Schöne:Dichtung als verborgene Theologie : Versuch einer Exegese von Paul Celans »Einem, der vor der Tür stand«. Göttinger Sudelblätter, Wallstein Verlag, Göttingen 2000, ISBN 3-89244-431-5
Jean Firges: Paul Celan: Die beiden Türen der Welt. Gedichtinterpretationen. Sonnenberg, Annweiler 2001, ISBN 978-3-933264-06-0 (siehe dsb., 1999)
Roland Reuß: Im Zeithof. Celan-Provokationen. Stroemfeld/Roter Stern, Frankfurt 2001, ISBN 3-87877-777-9
Jacques Derrida: Schibboleth. Für Paul Celan Übers. Wolfgang Sebastian Baur. Passagen, Wien 2002
Anja Lemke: Konstellation ohne Sterne. Zur poetischen und geschichtlichen Zäsur bei Martin Heidegger und Paul Celan. München: Wilhelm Fink Verlag, 2002. ISBN 3-7705-3755-6
Hans-Michael Speier (Hg.): Gedichte von Paul Celan. Interpretationen Reclam, Stuttgart 2002
Martin A. Hainz: Masken der Mehrdeutigkeit. Celan-Lektüren mit Adorno, Szondi und Derrida (Reihe: Untersuchungen zur österreichischen Literatur des 20. Jahrhunderts 15) Braumüller, 2. Auflage. Wien 2003
Theo Buck: Celan schreibt an Jünger Rimbaud, Aachen 2005, ISBN 3-89086-634-4 (Reihe: Celan-Studien, 7)
Jürgen Lehmann (Hrsg.): Kommentar zu Paul Celans 'Sprachgitter'. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2005, ISBN 3-8253-5136-X. (Rezension)
Robert Kleindienst: Beim Tode! Lebendig! Paul Celan im Kontext von Roland Barthes' Autorkonzept. Eine poetologische Konfrontation. Königshausen & Neumann, Würzburg 2006, ISBN 3-8260-3329-9
Sandro Zanetti: „zeitoffen“. Zur Chronographie Paul Celans. Wilhelm Fink, München 2006, ISBN 3-7705-4300-9
Wer auf dem Kopf geht, hat den Himmel als Abgrund unter sich: Résonances, Paul Celan, Poesie, Rütjer, Malerei. Eine Ausstellung des Heinrich-Heine-Instituts und des Institut Français, 2001; ISBN 3-9807575-3-6
Myron Hurna: Modernität in der Lyrik Paul Celans. Der poetologische Status seiner Gedichte. Sonnenberg, Annweiler 2006, ISBN 3-933264-40-5
Karl-Josef Kuschel: „Tübingen, Jänner“: Paul Celan, Walter Jens und die Schwierigkeiten einer jüdisch-deutschen Begegnung in: Sönke Lorenz, Volker Schäfer (Hrsg.): Tubingensia: Impulse zur Stadt- und Universitätsgeschichte. Festschrift für Wilfried Setzler, Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2008, ISBN 978-3-7995-5510-4, S. 621–642
Markus May, Peter Goßens, Jürgen Lehmann (Hg.): Celan-Handbuch. Leben - Werk - Wirkung. Stuttgart; Weimar: J.B. Metzler, 2008, ISBN 978-3-476-02063-5
Martin A. Hainz: Paul Celan: Fadensonnen, -schein und -kreuz; Hamburg: Dr. Kovac, 2009, ISBN 978-3-8300-4605-9
Film [Bearbeiten]
Paul Celans Flucht aus Rumänien thematisiert der Spielfilm Im Süden meiner Seele von Frieder Schuller, BRD/Rumänien 1988.

Celan übersetzte den Off-Kommentar des Films Nacht und Nebel (Nuit et Brouillard, Frankreich 1955) von Alain Resnais. Diese Dokumentation deutscher Vernichtungslager ist eine der frühsten und wichtigsten ihres Genres.

Siehe auch [Bearbeiten]
Liste deutschsprachiger Dichter
Weblinks [Bearbeiten]
Wikiquote: Paul CelanZitate
Commons: Paul CelanSammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Literatur von und über Paul Celan im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Celan in der Bretagne rencontres: Ausgabe Juni 2007
Biografie und Werkverzeichnis (Suhrkamp Verlag)
Biografie und Gedichtinterpretationen
Artikel zur Goll-Affäre in der Zeit
Kommentierte Linksammlung der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin
Dirk Weissmanns Dissertation zur Rezeption von Celan in Frankreich Text in französischer Sprache, PDF 6,2MB.
Audiofiles auf lyrikline.org, Celan liest Celan
Peter Hamm: Glühbirnen des Geistes. Der deutsche Tiefsinn ist eine französische Erfindung... DIE ZEIT 19. November 2009, S. 52 (Peter Hamms deutlicher Verriss eines Buchs von Jean Daive)
Fußnoten [Bearbeiten]
1.↑ Quelle: Israel Chalfen: Paul Celan. Eine Biographie seiner Jugend. Frankfurt a. M. 1979, Insel-Verlag
2.↑ Quelle: Christine Koschel in "Ingeborg Bachmann - Paul Celan Poetische Korrespondenzen, Frankfurt a. Main 1997, Suhrkamp Verlag
3.↑ Ilana Shmueli, Sag, dass Jerusalem ist. Über Paul Celan: Oktober 1969April 1970, Edition Isele, Eggingen 2000
4.↑ Shmueli, nach: Celan-Handbuch, a.a.O., S. 243
5.↑ in »Zwischenwelt. Literatur, Widerstand, Exil«, Zs. der Theodor Kramer Gesellschaft 26. Jg. H. 3/4, Graz Dez. 2009 ISSN 1606-4321 gibt es 2 recht unterschiedliche Rezensionen dieser Edition. Der Kulturhistoriker Hermann Schreiber meint in »Ungleiche Freunde« S. 75f., dass Celan seit den Claire Gollschen Manipulationen (die sog. Goll-Affäre) den Wert jeder Beziehung zu ihm nur noch an der Einstellung zu dieser Polemik maß. In dem Augenblick, da er nur noch Feinde um sich sah, brachen schwere psychische Störungen bei ihm aus. C. Goll hatte sogar den Tod seiner beiden Eltern zum Anlass einer Aggression gegen Celan genommen. Beide, Paul wie Klaus, wußten nicht, welch unheilbare Wunde im Herzen der Claire Goll die Ursache für ihren abgrundtiefen Hass war...: Goll hatte ihren Yvan, als er 1950 in Paris starb, längst verloren! Die Jahre 1931 - 1940 in seinem Leben hatten einer anderen Frau gehört und ebenso seine herrlichsten Dichtungen, les »Chansons Malaises«. Als C. Goll die Liebe ihres Mannes zu dieser Paula Ludwig entdeckte, beschloss sie, den Nachlass ihres Mannes gründlich zu verfälschen, da sie nicht wagte, ihn zu vernichten. Der Weg dazu war der Auftrag an Celan zur Übersetzung der Lieder. Schreiber führt die Einzelheiten um diese Übersetzung an, aus der Goll, die allein das Insiderwissen um die Lieder hatte, dann die Plagiatsvorwürfe ableiten sollte. In der Folge wurde viele männliche Freunde Celans verunsichert, auch K. Demus; nur Ingeborg Bachmann agierte resolut gegen Goll. Im übrigen meint Schreiber, dass ein Großteil der Briefe hätte gekürzt oder zusammengefasst werden sollen. In der zweiten Rezension (S. 76f.) mit dem Titel »Atemlos« beurteilt Richard Wall die Rolle von K. Demus deutlich gnädiger. Wall betont die enge Verbindung zwischen den beiden Männern und sieht die Ursache für die mehrjährige Pause bei Celans Briefen an Demus sowie ihre ganze Entfremdung eher bei Celan: das Mißtrauen ist ... übermächtig geworden und vergiftet auch die(se) Beziehung. Demus' Rat an Celan, sich psychiatrisch behandeln zu lassen, findet er im Gegensatz zu Schreiber richtig.
Normdaten: PND: 118519859 (PICA) | LCCN: n50034310 | VIAF: 27062193 | WP-Personeninfo
Personendaten
NAME Celan, Paul
ALTERNATIVNAMEN Paul Antschel
KURZBESCHREIBUNG deutschsprachiger Lyriker
GEBURTSDATUM 23. November 1920
GEBURTSORT Czernowitz
STERBEDATUM 20. April 1970
STERBEORT Paris

Vonhttp://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Celan“
Kategorien: Autor | Literatur (20. Jahrhundert) | Literatur (Deutsch) | Lyrik | Übersetzung (Literatur) | Träger des Georg-Büchner-Preises | Deutschsprachiger Emigrant zur Zeit des Nationalsozialismus | Person (Czernowitz) | Rumäne | Franzose | Geboren 1920 | Gestorben 1970 | Mann


   User-Bewertung: /
Findest Du »Celan« gut oder schlecht? Sag dem Blaster warum! Bedenke bei Deiner Antwort: Die Frage dazu sieht keiner, schreibe also ganze Sätze.

Dein Name:
Deine Assoziationen zu »Celan«:
Hier nichts eingeben, sonst wird der Text nicht gespeichert:
Hier das stehen lassen, sonst wird der Text nicht gespeichert:
 Konfiguration | Web-Blaster | Statistik | »Celan« | Hilfe | Startseite 
0.0316 (0.0023, 0.0279) sek. –– 823212620