Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 210, davon 185 (88,10%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 42 positiv bewertete (20,00%)
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positiv bewertete Texte
Der erste Text am 3.12. 2000 um 09:37:20 Uhr schrieb
Espero über Afghanistan
Der neuste Text am 29.6. 2025 um 02:42:30 Uhr schrieb
Werner Hachtzplauz über Afghanistan
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 51)

am 20.1. 2022 um 18:52:25 Uhr schrieb
Yadgar über Afghanistan

am 12.4. 2015 um 10:41:18 Uhr schrieb
nobbodyy über Afghanistan

am 23.4. 2012 um 02:28:52 Uhr schrieb
Yadgar über Afghanistan

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Afghanistan«

Yadgar schrieb am 15.8. 2004 um 19:50:17 Uhr zu

Afghanistan

Bewertung: 5 Punkt(e)

Also, das Gegenteil von »Afghanistan« ist eindeutig »Zillertal«!

Warum?

Nun, nicht nur, weil es anders als »Afghanistan« nicht mit dem ersten, sondern dem letzten Buchstaben des Alphabets beginnt, auch nicht, weil das Bruttoeinkommen eines durchschnittlichen Zillertalers sich um Größenordnungen von dem eines durchschnittlichen Afghanen unterscheidet, sondern vor allem, weil seit eh und je (auch schon vor 1978, aber dazu gleich!) die Schnittmenge zwischen Zillertal-Touristen und Afghanistan-Reisenden gähnend leer ist!

Anders ausgedrückt: wer seinen Urlaub im Zillertal verbringt, käme nicht im Traum auf die Idee, sich mit so einem abseitigen, chaotischen, lebensgefährlichen Land wie Afghanistan auch nur zu beschäftigen, geschweige denn, es zu bereisen... und umgekehrt entlockt es einem gestandenen Afghanistan-Freak, der alle Teehaus-Wirte an der Zentralroute von Herat nach Kabul persönlich kennt, allenfalls ein mitleidiges Lächeln, wenn Tante Frieda vom Heimatabend in Mayrhofen und den leckeren Germknödeln im »Bratpfandl« erzählt.

Kurz: Zillertal und Afghanistan sind als Reiseziele in diametral entgegengesetzten soziokulturellen Milieus verortet.

Ins Zillertal fahren bodenständige Kleinbürger, die nicht nur mangels Fremdsprachenkenntnissen, sondern vor allem aus Angst vor »den ganzen Ausländern« nie den deutschsprachigen Raum verlassen (schon die Schweiz kommt ihnen irgendwie spanisch vor - und ist ihnen abgesehen davon auch zu teuer). Zillertaltouristen lesen »Bild«, spielen Lotto, sind mit ihren Opels, vom Admiral bis zum Corsamir kommt kein anderes Auto ins Haus!«) seit 1962 Mitglied im ADAC und wählen selbstredend die Union. Sicherheit (oft »Sischerheit«, viele Zillertaltouristen können nämlich kein »ch« aussprechen, was sie übrigens mit Prolls und sonstigen Rheinländern gemeinsam haben!) geht ihnen über alles, beruflich, sozial und innenpolitisch. Als anständige Leute hätten sie nichts gegen eine eventuelle präventive Verwanzung aller Privatwohnungen, und von riskantem Extremsport lassen sie ebenfalls die Finger (manche Zillertaltouristen haben sich in jungen Jahren mal auf Skiern versucht - es endete regelmäßig im Krankenhaus).

Der typische Afghanistanfahrer hingegen ist im weitesten Sinne dem postmateriell-alternativen Milieu, mindestens aber dem progressiven Teil des Bildungsbürgertums zuzurechnen. Ihm kann es gar nicht wild und unkomfortabel genug zugehen, und wenn dort weit und breit niemand Deutsch oder wenigstens Englisch spricht, um wo besser - Sprachenlernen ist fast schon ein Hobby des typischen Afghanistanfahrers. Das Leben in einer fremden Kultur ist für ihn nicht Strapaze, sondern Faszinosum, und es kam in früheren Jahren durchaus vor, dass aus Afghanistanfahrern Afghanistanauswanderer wurden, die schließlich von Afghanen kaum mehr zu unterscheiden waren, Übertritt zum Islam eingeschlossen. Fairerweise muss man erwähnen, dass aus begreiflichen Gründen in den vergangenen 25 Jahren die meisten Afghanistanfahrer hauptsächlich von ihren Erinnerungen lebten, Nachwuchs hat es kaum gegeben, erst seit 2001 ändert sich dies ganz allmählich wieder. Der Afghanistanfahrer hat sich natürlich vor seiner allerersten Afghanistanfahrt mehr oder weniger gründlich mit einschlägiger Literatur schlau gemacht, ansonsten neigt er zu intellektuell einigermaßen ambitionierten Tageszeitungen, die »Süddeutsche« sollte es schon mindestens sein (zumal die auch einen sehr guten Auslandsteil hat), wenn er ein Auto besitzt, dann vorzugsweise eins, mit dem man sich bei aller Hindukuschtauglichkeit im mitteleuropäischen Großstadtverkehr nicht lächerlich macht - Maß aller Dinge ist immer noch der Citroen 2CV, auch »Ente« genannt, während Geländewagen aller Art allenfalls auf Afghanistan-Anfänger mit zuviel Geld hindeuten. Parteipolitisch ist er ungebunden, aber insgesamt neigt er eher zur linken Hälfte des Spektrums. Der echte Afghanistanfahrer weiß, dass das Leben eine völlig unberechenbare Veranstaltung ist, bei der außer dem in jedem Fall tödlichen Ende nichts sicher ist, folglich ist er sowohl gegen die Sehnsucht nach als auch die Angst vor der totalen Sicherheit ziemlich immun. Ein Afghanistanfahrer gibt sich nicht mit paranoiden Verschwörungstheorien aus dem Internet ab, dazu ist die richtige Welt (und vor allem natürlich Afghanistan) viel zu interessant.

Beiden Sehnsuchtszielen, dem Zillertal wie auch Afghanistan ist allerdings ihr enormes Suchtpotenzial gemeinsam - vom einen wie vom anderen kommt der Betroffene kaum jemals wieder los, es wird zu einer Lebens-Obsession, folglich ist das Zillertal auch irgendwo Spießers Afghanistan - und der Afghanistan-Freak sollte bei seiner nächsten Trekkingtour über den Anjuman-Pass, wenn er, dort oben angekommen, seine Blicke über das ohne Zweifel beeindruckende Panorama schweifen lässt, einmal bedenken, dass sowohl Panjshir, Kabul und Indus wie auch Ziller, Inn und Donau letztlich doch alle ins selbe Weltmeer fließen.

anoubi schrieb am 21.5. 2007 um 19:23:30 Uhr zu

Afghanistan

Bewertung: 4 Punkt(e)

Phrase aus gleichbedeutend frz. phrase, abgegriffene leere Redensart, Geschwätz

perfide aus gleichbedeutend frz. perfide, hinterhältig, hinterlistig, tückisch

SCHÜLERDUDEN, Fremdwörterbuch 1997


Heute am Frühstückstisch. Ich lese die Zeitung und lese auf Seite eins:

<Bei einem Anschlag auf die Bundeswehr in Afghanistan sind am Samstag drei deutsche Soldaten und fünf afghanische Zivilisten getötet worden. Fünf Soldaten wurden verletzt, zwei davon schwer. ... Nachdem sie ihre geschützten Fahrzeuge verlassen hatten, sprengte sich der Selbstmordattentäter direkt neben dem Trupp in die Luft. ... Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte: »Dieser perfide Mord erfüllt uns alle mit Abscheu und Entsetzen.« (ND, 21. Mai 2007) Ich denke: Es hätte mich sehr verwundert, wenn sie gesagt hätte: Er erfüllt uns mit Freude. Mein Freund kommt aus der Küche, und sagt, zur aktuellen Situation: »Es sit ja schon wieder keine Marmelade da

Die Leiche schrieb am 10.8. 2012 um 21:35:48 Uhr zu

Afghanistan

Bewertung: 3 Punkt(e)

Afghanistan zeigt wie Vietnam, daß asymetrische Kriege von einer »regulären« Truppe, die an einen Wust von nationalen und internationalen »Regulierungen« gebunden ist, gegen eine sich um all dies einen Scheiss scherenden Guerilla-Armee nicht gewonnen werden können - die »irregulären« sind einfach stärker, und genau deswegen, weil sie irregulär sind. Nur solange, wie zB im Irak Sadam Husseins, der Kampf gegen eine andere reguläre Truppe geführt wird, spielen technisch-logistische Überlegenheit, zahlenmässige Übermacht, diplomatisch-ökonomische Umzingelung usw. überhaupt eine Rolle. Gegen Partisanen mit Kalaschnikows aus Stalins Zeiten, ja Vorderladern, Knüppeln und Schwertern sind selbst Tarnkampen-Bomber, satellitengestützte Marschflugkörper und Roboter-Drohnen mit Lasergesteuerten Waffen völlig hilflos.

Yadgar schrieb am 21.8. 2004 um 23:05:55 Uhr zu

Afghanistan

Bewertung: 3 Punkt(e)

Wenn Afghanistan weit und breit außer Reichweite ist, kann man eigentlich nur auf den Bus nach Kabul warten... vorzugsweise auf diese psychedelisch bunt bemalten Uralt-Bedfords, Früh-70er-Bundespost-Zustellwagen oder auch ganz klassisch VW-Busse mit Reserverad auf der Fronthaube (Modell »Bully«), jedenfalls umweht von Haschisch- und Räucherstäbchenduft und bevölkert von langmähnigen Gestalten, an denen die letzten 30 Jahre spurlos vorbeigegangen zu sein scheinen.

Dummerweise verkehren diese Busse leider nur extrem unregelmäßig, kein Fahrplan kündigt sie an, und im Internet (bäh!) sucht man sie sowieso vergeblich...

Systemkritikerin schrieb am 1.12. 2002 um 18:18:16 Uhr zu

Afghanistan

Bewertung: 3 Punkt(e)

»Aus keinem Land der Welt werden mehr Drogen geschmuggelt als aus Afghanistan. Achtzig Prozent allen Heroins in Deutschland kommen aus dem Land am Hindukusch. Weltweit werden 25 Milliarden Dollar mit afghanischen Drogen umgesetzt. Kürzlich veröffentlichten die UN neue dramatische Zahlen: Seit dem militärischen Feldzug der USA gegen das Terrornetzwerk alQaida und dem Sturz des TalibanRegimes ist die Produktion von Opium in Afghanistan um fast das Zwanzigfache gestiegen

(DIE ZEIT Nr. 48, 21. November 2002, S. 15)

pikeur schrieb am 15.1. 2002 um 18:27:45 Uhr zu

Afghanistan

Bewertung: 4 Punkt(e)

muss ich doch gestern in der zeitung lesen:

»afghanistan will die scharia einführen«

der neue oberrichter fasal hadi schinwari hat die einführung der scharia angekündigt.

...wie bitte, was? hätten die geschundenen völker in afghanistan ja gleich die taliban behalten können. oder war es den krieg schon deswegen wert, weil die neuen machthaber wenigstens etwas usa-freundlich sind? wie lange noch?

fasal hudi, führ dir auch was ein!

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