Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Songtext«
Liamara schrieb am 12.10. 1999 um 22:12:05 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Glasige Augen
Hände wie Eis.
Er ist so kalt jetzt,
und war doch mal so heiß.
Tot zu sein ist komisch.
Gestern so poltrig,
heute so still.
Gestern noch prächtig,
heute schon Müll.
Tot zu sein ist komisch.
Tot zu sein ist komisch.
Dieses Grapschen
und sein Glotzen,
als er lebte,
war zum Kotzen.
Doch als Leiche
wirkt er jetzt
ganz gesittet
und gesetzt.
Wenn er mir nah kam,
nahm er mich her.
Jetzt komm ich ihm nah,
und wehrlos ist er.
Tot zu sein ist komisch.
Tot zu sein ist komisch.
Sein Geschwätz
und sein Benehmen,
als er lebte,
war zum Schämen.
Doch als Leiche
riecht er bloß,
sonst hält er
sich tadellos.
Er war mir lästig
in meinem Bett.
Jetzt denk ich plötzlich:
Er war doch ganz nett.
Tot zu sein ist komisch.
Tot zu sein ist komisch.
Tot zu sein ist komisch.
Silberfisch schrieb am 3.8. 2000 um 09:32:22 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Fettes Brot: Silberfische in meinem Bett
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Guten Morgen! Ich wach auf und denk, das muss mein Glückstag sein.
Guck aus dem Fenster. Es gießt in Strömen und ich höre jemand schreien:
»Dein Glückstag muss ein anderer sein, denn ich bin Dein Tag und heute bin ich Schwein!«
Oh nein, ich sollte besser liegen bleiben bis morgen,
doch das geht nicht, denn ich muss für Fettes Brot noch was besorgen.
Draußen der Regen, drin die Pflicht im Nacken,
kriegt mich morgens früh um acht ein lustiger Würgreiz zu packen.
Ich steh auf, zieh mich an, weil ich dann losgehn kann.
Such ein Regenschirm doch ich kann keinen finden, Mann!
Ich kann keinen finden, weil ich das Scheißteil überall vergesse,
geh dann ohne - Resultat: Regen in der Fresse.
Eins-Acht-Acht - ich geh zum Linienbus,
weil ich die Eins-Acht-Acht - Linie nehmen muß.
Regenguß, sitz im Bus, naß wie ein bepißter Hund.
Zähneputzen auch vergessen und ich stinke aus dem Mund.
Und ich wunder mich, Warum verzieht hier jeder sein Gesicht?
Des Rätsels Lösung: Der Grund bin ich!
Tausend Stunden lang im Bus vom Publikumsverkehr erniedrigt
und beim Schwarzfahren erwischt, und das ist ja ordnungswidrig.
60 Kröten sind flöten - wieder in finanziellen Nöten,
wenn der Tag so weiter geht, bin ich bald bereit zu töten.
Endlich am Ziel meiner Wahl angekommen,
klopfe ich an die Tür, ich hatte ja angenommen,
daß wie verabredet jemand da ist.
Doch es macht kein Schwein auf und ich frag mich, ob es wahr ist.
Scheisse, Scheisse, Scheisse! Mir wird schlecht wie der Scherz - alles rückwärst!
Wieder in den Bus, wieder durch den Regen.
Wenn ich zu Hause bin, werde ich mich hinlegen.
Ich komm auch an und denke »Mmmh, Mittagsschläfchen wär jetzt nett!«
Doch äh,äh: Silberfische in meinem Bett.
Silberfische in meinem Bett...
... Wunderbar, mir war klar, daß dieser Tag im Eimer war.
Der Tag fängt scheiße an, vielleicht wird er ja noch besser.
Ich hab' mit meinem Babe 'n Date, und die ist scharf...
Weil ich keine Lust auf den Bus und kein Kleingeld mehr da hab,
steig ich umweltbewußt um auf mein Fahrrad.
Die Entscheidung stellt sich sehr bald als grober Fehler raus,
denn zwei Straßen später bremste mich ein Peterwagen aus.
"Halt, bleiben Sie stehen! Sie wurden gesehen,
beim Autos aufbrechen und beim Radios mitnehmen!"
Sie schreien was von Zeugen und von stichfesten Beweisen.
Und so langsam fangen die Jungs an, verbal zu entgleisen.
Ich sag: "Jungs, hört mal zu, gebt mal Ruh', checkt den Clou:
Ihr labert alle Kacke!» - «In den Knast kommst Du!"
Zickzack in Handschellen gepackt.
Knüppel auf den Kopp und rein in' Sack.
Mit Blaulicht fahren wir aufs Polizeirevier,
als wir ankommen, stehn die anderen Kollegen schon Spalier.
Ich werd angeschrien, verhört und ausgefragt,
und hätt' ich es getan, hätt' ich ausgesagt.
Ich war's nicht; doch zur Sicherheit und für alle Fälle,
sperren mich die Jungs in Grün erstmal in die Zelle.
Sie schubsen mich den Gang entlang,
und ich fang an zu verfluchen, warum ich diesen Tag begann.
In der Zelle kahle Wände, ein Stuhl und ein Tisch -
und ein kleiner grinsender Silberfisch.
Silberfische in meinem Bett...
... Wunderbar, mir war klar, daß dieser Tag im Eimer war.
Dritte Strophe, letzter Teil, der Tag war nicht geil,
was wahrhaftig kein Grund zum Trauern war, weil:
geht der Tag in die Hose, gibts am Abend Möglichkeiten,
das Ende des Tages noch schön zu gestalten.
Also steht fest, ich gehe aufs Fest,
weil man sich kein Fest entgehen läßt.
Der König Boris - Chiefrocker - geht auf Party und trinkt Wodka.
Doch nach 20 Gläsern hatte ich echt kein Bock mehr.
Wurde bleich im Gesicht, halt mein Gleichgewicht nicht.
Fall aufs Maul - Peinlich! Doch reicht mir noch nicht.
Die Mutter des Gastgebers sammelt Enten aus Porzellan,
die mir aus den Händen gepurzelt warn.
Mir wird schlecht, ich will raus in die Büsche.
Was ist das in meinem Magen? Das sind wohl Silberfische!
An die frische Luft wollte ich mich retten.
In den Garten reihern, mich daneben betten.
Ich renne, doch ich schaffs nicht, kotze voll aufs Buffet.
Lecker, Silberfische auf Baguette!
Silberfische in meinem Bett...
... Wunderbar, mir war klar, daß dieser Tag im Eimer war.
Liamara schrieb am 10.4. 2004 um 21:35:07 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Stell dir einen Fragebogen vor, in dem die Frage vorkommt: Welches Lied beschreibt dich am besten?
Würde dir auf Anhieb ein Songtext einfallen? Meiner wäre »Always a woman« von Billy Joel. Das Problem ist nur, wenn du anfängst darüber nachzudenken, wirst du vermutlich merken dass ein einziges Lied nicht ausreicht, um dich zu beschreiben, abgesehen davon, dass du so einseitig nicht gesehen werden willst, nehme ich an. Man könnte das für Lebenszeit-Verschwendung halten, aber man könnte sich ein paar Minuten Zeit nehmen und über Songtexte nachdenken, die man nicht nur einfach schön findet, sondern die einfach passen. So als könnte man, wenn man wieder einmal gefragt wird - »Wie bist du eigentlich so?« - einfach sagen: Hör dir das an. Das bin ich, oder wenigstens ein Teil davon.
Liamara schrieb am 18.3. 2000 um 23:05:19 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
»Sing mit mir, sing mit mir« war der lustige, aber auch ein bisschen blöde Text des Liedes, das Herr Einsam auf seinem Walkman hörte. Also sang er, denn er wollte nicht, dass Frau Müßig merkte, dass er böse auf sie war. Nein, sie sollte denken, dass er bester Laune und in guter Stimmung war; ja so gut drauf, dass er Lust hatte, auf die Kirmes zu gehen. Also lief er los, denn zufällig war im März ja immer Kirmes in Wattenscheid...
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