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Der erste Text am 28.9. 1999 um 23:14:33 Uhr schrieb
Liamara über Märchen
Der neuste Text am 18.3. 2024 um 09:41:30 Uhr schrieb
gerhard über Märchen
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am 22.6. 2019 um 12:57:43 Uhr schrieb
Christine über Märchen

am 22.10. 2004 um 17:33:14 Uhr schrieb
Maike über Märchen

am 29.2. 2016 um 22:46:16 Uhr schrieb
Eltern über Märchen

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Assoziationen zu »Märchen«

Tanna schrieb am 11.12. 1999 um 12:10:57 Uhr zu

Märchen

Bewertung: 13 Punkt(e)

Es war einmal ein Assoziations-Blaster, der blastete friedlich vor sich hin. Da kamen viele User und vertrauten ihm ihre Assoziationen an. Eines Tages saß eine schöne junge Frau vor ihrem Computer und blastete. Ihr Name war Liamara. Da flüsterte eine Stimme aus ihren Lautsprechern: »Küß mich, ich bin ein verwunschener Prinz! Eine böse Fee hat mich in eine Website verwandelt
Da neigte Liamara sich voller Mitleid zu ihrem Monitor und küßte ihn.
Da explodierte der Monitor (Gott sei Dank hatte Liamara sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können), und auf dem Tisch stand ein kleines Männlein, das zusehends größer und größer wurde.
»Mensch, Alvar!«, rief Liamara, als sie den Prinzen erkannte, »hättest du nicht mit dem Zug fahren können? Eine Fahrkahrte Stuttgart - Wattenscheid ist immer noch billiger als ein neuer Monitor
Aber da sie ein gutes Herz hatte, verzieh sie Prinz Alvar sogleich, und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr seliges Ende.

Ende.

Aurian schrieb am 16.5. 2000 um 15:09:32 Uhr zu

Märchen

Bewertung: 13 Punkt(e)

DIE NIXE IM TEICH
Es war einmal ein Müller, der führte mit seiner Frau ein vergnügtes Leben. Sie hatten Geld und Gut und ihr Wohlstand nahm von Jahr zu Jahr noch zu. Aber Unglück kommt über Nacht und wie ihr Reichtum gewachsen war, so schwand er von Jahr zu Jahr auch wieder und zuletzt konnte der Müller kaum noch die Mühle, in der er saß, sein Eigen nennen. Er war voll Kummer und wenn er sich nach der Arbeit des Tages niederlegte, so fand er keine Ruhe, sondern wälzte sich voller Sorge in seinem Bette.
Eines Morgens stand er auf und ging schon vor Tagesanbruch hinaus ins Freie und dachte es sollte ihm doch leichter ums Herz werden. Als er über den Mühldamm schritt, brach eben der erste Sonnenstrahl hervor und er hörte in dem Weiher etwas rauschen. Er wendete sich um und erblickte ein schönes Weib, daß sich langsam aus dem Wasser erhob. Ihre langen Haare, die sie über den Schultern mit ihren zarten Händen gefaßt hatte, flossen an beiden Seiten herab und bedeckten ihren weißen Leib. Er sah wohl, daß es die Nixe des Teiches war und wußte vor Furcht nicht, ob er davongehen oder stehenbleiben sollte. Aber die Nixe ließ ihre sanfte Stimme hören, nannte ihn beim Namen und fragte, warum er so traurig war. Der Müller war anfangs verstummt, als er sie aber so freundlich sprechen hörte, faßte er sich ein Herz und erzählte ihr, daß er sonst in Glück und Reichtum gelebt hatte, aber jetzt so arm wäre, daß er sich nicht mehr zu raten wüßte.
»Sei ruhig« antwortete die Nixe »ich will Dich reicher und glücklicher machen, als du es je gewesen bist, nur mußt du mir versprechen, daß du mir geben willst, was in deinem Hause gerade jung geworden ist- »Was kann dies schon sein« dachte der Müller »ein Hund oder ein Kätzchen« und sagte ihr zu, was sie verlangte. Die Nixe stieg wieder in das Wasser hinab und er eilte getröstet und guten Mutes wieder nach hause. Noch hatte er es nicht erreicht, da trat ihm schon die Magd an der Haustüre entgegen und rief ihm zu, er solle sich freuen, seine Frau habe soeben einen Knaben geboren. Der Müller stand wie vom Blitz gerührt; er sah wohl, daß die Nixe dies gewußt und ihn betrogen hatte.
Mit gesenktem Haupt trat er zu dem Bett seiner Frau und als sie ihn fragte, »warum freust Du Dich denn nichtso erzählte er ihr, was ihm begegnet war und was er der Nixe für ein Versprechen gegeben hatte. »Was hilft mir Glück und Reichtum, wenn ich mein Kind verliere« Auch die Verwandten, die herabgeeilt waren, um Glück zu wünschen, wußten hier keinen Rat.
Indessen kehrte das Glück in das Haus des Müllers wieder ein. Was er unternahm, gelang, es war, als ob Kisten und Kästen von selbst sich füllten und das Geld im Schrank über Nacht sich mehrte. Es dauerte nicht lange, so war sein Reichtum größer als je zuvor. Aber er konnte sich nicht recht darüber freuen; die Zusage an die Nixe quälte sein Herz. Sooft er an dem Teich vorbeikam, fürchtete er, die Nixe könnte auftauchen und an seine Schuld mahnen. Den Knaben selbst ließ er nicht in die Nähe des Wasser. »Hüte dich« so sagte er ihm »wenn du das Wasser berührst, so kommt eine Hand und zieht dich hinab auf den GrundDoch als Jahr auf Jahr verging und die Nixe sich nicht zeigte, so fing der Müller an, sich zu beruhigen.
Der Knabe wuchs zum Jüngling heran und kam bei einem Jäger in die Lehre. Als er ausgelernt hatte und ein tüchtiger Jäger geworden war, nahm ihn der Herr des Dorfes in den Dienst. In dem Dorf war ein schönes, treues Mädchen, das gefiel dem Jäger und als sein Herr dies bemerkte, schenkte er ihm ein kleines Häuschen; die beiden hielten Hochzeit, lebten ruhig und glücklich und liebten sich von Herzen.
Einstmals verfolgte der Jäger ein Reh. Als das Tier aus dem Wald in das freie Feld abbog setzte er ihm nach und streckte es endlich mit einem Schuß nieder. Er bemerkte nicht, daß er sich in der Nähe des Wasser befand und ging nachdem er das Tier geweidet hatte zu dem Wasser, um sich das Blut von den Händen zu waschen. Kaum aber hatte er sie hineingetaucht, als die Nixe emporstieg, lachend ihn mit ihren nassen Armen umschlang und so schnell hinabzog, daß die Wellen über ihm zusammenschlugen.
Als es Abend wurde und der Jäger nicht nach Hause kam, so geriet seine Frau in Angst. Sie ging aus, um ihn zu suchen und da er ihr von der Nixe erzählt hatte, so ahnte sie schon, was geschehen war.
Sie eilte zu dem Wasser und als sie am Ufer seine Jägertasche fand, da konnte sie nicht länger an dem Unglück zweifeln. Wehklagend und händeringend rief sie ihren Liebsten mit Namen, aber vergeblich; sie eilte hinüber auf die andere Seite des Weihers und rief ihn aufs neue; sie schalt die Nixe mit harten Worten, aber keine Antwort erfolgte. Der Spiegel des Wassers blieb ruhig, nur das halbe Gesicht des Mondes blickte unbeweglich zu ihr herab.
Die arme Frau verließ den Teich nicht. Mit schnellen Schritten und ohne Rast und Ruh umkreiste sie ihn immer wieder von neuem, manchmal still, manchmal einen heftigen Schrei ausstossend, manchmal in leisem Wimmern. Endlich waren ihre Kräfte zu Ende; sie sank zur Erde nieder und verfiel in einen tiefen Schlaf und bald überkam sie ein Traum:
Sie stieg zwischen großen Felsblöcken angstvoll aufwärts; Dornen und Ranken hakten sich an ihre Füße, der Regen schlug ihr ins Gesicht und der Wind zauste ihr langes Haar. Als sie die Anhöhe erreicht hatte, bot sich ein ganz anderer Anblick. Der Himmel war blau, die Luft mild, der Boden senkte sich sanft hinab und auf einer grünen, bunt geblümten Wiese stand eine reinliche Hütte. Sie ging darauf zu, öffnete die Türe, da saß eine Alte mit weißem Haar, die ihr freundlich winkte. In dem Augenblick erwachte die arme Frau.
Der Tag war schon angebrochen und sie entschloß sich, dem Traum Folge zu leisten. Sie stieg mühsam den Berg hinauf und es war alles so, wie sie es in der Nacht gesehen hatte. Die Alte empfing sie freundlich und zeigte ihr einen Stuhl, auf den sie sich setzen sollte. »Du mußt ein Unglück erlebt haben« sagte sie »weil du meine Hütte aufsuchst«
Die Frau erzählte ihr unter Tränen, was ihr begegnet war. »Tröste dich« sagte die Alte »Ich will dir helfen: da hast du einen goldenen Kamm. Harre, bis der Vollmond aufgestiegen ist, dann geh zu dem Weiher, setze dich an den Rand nieder und kämme dein langes Haar mit diesem Kamm. Wenn du aber fertig bist, so lege ihn am Ufer nieder und du wirst sehen, was geschieht
Die Frau kehrte zurück, aber die Zeit bis zum Vollmond verstrich langsam. Endlich erschien die leuchtende Scheibe am Himmel; da ging sie hinaus, setzte sich am Weiher nieder und kämmte ihr Haar. Als sie fertig war, legte sie den goldenen Kamm am Rand des Wassers nieder.
Nicht lange, so brauste es aus der Tiefe, eine Welle erhob sich, rollte ans Ufer und führte den Kamm mit sich fort. Als er versunken war, teilte sich der Wasserspiegel und der Kopf des Jägers stieg in die Höhe. Er sprach nicht, schaute aber seine Frau mit traurigem Blick an. In demselben Augenblick kam eine zweite Welle und bedeckte sein Haupt wieder. Alles war verschwunden, der Weiher lag so ruhig, wie zuvor - nur der Mond spiegelte sich darin.
Trostlos kehrte die Frau zurück - doch in der Nacht zeigte ihr der Traum wieder die Hütte der Alten. Abermals machte sie sich auf den Weg und klagte der weisen Frau ihr Leid. Die Alte gab ihr diesmal eine goldene Flöte und sprach: »Warte bis zum Vollmond, dann nimm diese Flöte, setz dich ans Ufer, blas ein schönes Lied und wenn du fertig bist, so lege sie auf den Sand und du wirst sehen, was geschieht
Die Frau tat, wie ihr die Alte geheißen. Kaum lag die Flöte im Sand, brauste es in der Tiefe, eine Welle kam und führte die Flöte mit sich fort. Bald darauf teilte sich wieder das Wasser und nicht bloß der Kopf, nein der Mann bis zur Hälfte seines Leibes stieg hervor. Er breitete voll Verlangen seine Arme nach ihr aus, aber eine zweite Welle bedeckte ihn rasch und zog ihn wieder hinab.

»Ach was hilft es mir« sagte die Unglückliche »daß ich meinen Liebsten nur erblicke, um ihn wieder zu verlierenGram erfüllte ihr Herz, aber wieder zeigte ihr der Traum den Weg zur Alten.
Sie machte sich auf den Weg und die weise Frau gab ihr ein goldenes Spinnrad, tröstete sie und sprach »Es ist noch nicht alles vollbracht, warte wieder auf den Vollmond, nimm dann das Spinnrad, setze dich ans Ufer und spinn die Spule voll und wenn du fertig bist, so stelle das Spinnrad nahe ans Wasser und du wirst sehen, was geschieht
Die Frau befolgte alles ganz genau. Sobald der Vollmond sich zeigte, trug sie das goldene Spinnrad an das Ufer, spann emsig, bis der Flachs zu Ende war. Kaum stand das Rad am Ufer, so brauste es noch heftiger als zuvor in der Tiefe des Wasser, eine mächtige Welle eilte herbei, trug das Rad mit sich in die Tiefe. Alsbald stieg ein Wasserstrahl in die Höhe und mit ihm der Kopf und daran der ganze Leib des Mannes. Schnell sprang er ans Ufer, faßte die Hand seiner Frau und entfloh.
Aber kaum hatten sie sich eine kleine Strecke entfernt, so erhob sich mit entsetzlichem Brausen der ganze Weiher und strömte mit reißender Gewalt in das weite Feld hinaus. Schon sahen die Fliehenden ihren Tod vor Augen, da rief die Frau in ihrer Not die Alte zu Hilfe und in dem Augenblick waren sie beide verwandelt - sie in eine Kröte, er in einen Frosch. Die Flut konnte sie nun nicht mehr töten, aber sie waren beide voneinander entfernt.

Als sich das Wasser wieder verlaufen hatte und beide wieder trockenen Boden unter den Füssen, kehrte auch ihre menschliche Gestalt zurück. Aber keiner wußte, wo der andere geblieben war; sie befanden sich unter fremden Menschen, die ihre Heimat nicht kannten.
Hohe Berge und tiefe Täler lagen zwischen ihnen.
Um sich am Leben zu erhalten, mußten beide Schafe hüten. Sie trieben lange Jahre ihre Herden durch Wald und Feld und waren voll von Trauer und Sehnsucht.
Als wieder einmal der Frühling aus der Erde hervorgebrochen war, zogen beiden an einem Tag mit ihren Herden aus und der Zufall wollte es, daß sie einander entgegenzogen. Er erblickte an einem fernen Berghang eine Herde und trieb seine Schafe nach der Gegend hin. Sie kamen in einem Tal zusammen, aber sie erkannten sich nicht, doch freuten sie sich, daß sie nicht mehr so einsam waren. Von nun an trieben sie jeden Tag ihre Herden nebeneinander; sie sprachen nicht viel, aber sie fühlten sich getröstet.
Eines Abends, als der Vollmond am Himmel schien und die Schafe schon ruhten, holte der Schäfer die Flöte aus der Tasche und blies ein trauriges schönes Lied. Als der fertig war, merkte er, daß die Schäferin bitter weinte.
»Warum weinst dufragte er »Ach« meinte sie »so schien auch der Vollmond, als ich das letzte Mal dieses Lied auf der Flöte blies und das Haupt meines Liebsten aus dem Wasser hervorkam.«
Er sah sie an und es war ihm, als fiele eine Decke von den Augen, er erkannte seine liebste Frau und als sie ihn anschaute und der Mond auf sein Gesicht schien, erkannte sie ihn auch.
Sie umarmten sich und küßten sich und ob sie glücklich waren, braucht keiner zu fragen.

Liamara schrieb am 28.9. 1999 um 23:14:33 Uhr zu

Märchen

Bewertung: 8 Punkt(e)

Ich liebe Märchen. Vor allem irische und englische. Eines der kürzesten irischen Märchen geht so:

Die Zauberschweine von Cruachu

Da kamen aus der Zauberhöhle auch diese Schweine. Weder Korn noch Gras, noch Blätter wuchsen für sieben Jahre an dem Ort, an dem sie herumgesprungen waren. Wer immer sie auch zählen wollte, sie hielten nicht still, aber wenn jemand versuchte, sie zu zählen, so gingen in ein anderes Land. Sie wurden nie vollständig gezählt. »Es waren drei«, sagte einer. »Mehr, sieben«, sagte ein anderer. »Es waren neun«, sagte ein anderer. »Elf Schweine« ; »Dreizehn Schweine«. Auf diese Art war es unmöglich, sie zu zählen. Außerdem konnte man sie nicht töten, denn wenn man auf sie schoß, so verschwanden sie. Einmal schickten sich Medhbh von Cruachu und Ailill an, sie zu zählen in Magh Mucraimhe. Sie wurden von ihnen gezählt. Medhbh stand in ihrem Streitwagen. Eines der Schweine sprang über den Wagen hinweg. »Dies Schwein ist zuviel, Medhbh«, sagten alle. »Nicht dieses«, sagte Medhbg und ergriff des Schweines Bein, so daß seine Haut aufriß vom Kopf her, und in ihrer Hand blieb die Haut und das Bein. Und man weiß nicht, wo sie später hinrannten. Diese Ebene aber heißt seither die Gegend der Schweinezählung.

(unbekannter irischer Autor, 9. Jahrhundert)

hga schrieb am 3.4. 2000 um 18:43:54 Uhr zu

Märchen

Bewertung: 7 Punkt(e)

Märchen und die bittere Wahrheit

Es war September, und der Sommer ging,
als dieses Märchen wiederkam und blieb;
vielleicht war's das, was mich noch einmal trieb
in dieses Netz, in das ich mich verfing.
Die Wahrheit ist ein feingesponn'nes Sieb.

Die Herzen werden niemals wiederkehr'n,
die Lichter gehen nicht noch einmal an;
ich war auch nicht der heldenhafte Mann -
gewiss, gewesen wär ich's manchmal gern -,
der Löwen zähmen, Drachen töten kann.

Ich hab mich von dem Märchen nie getrennt,
das weisend aus den Himmeln fiel,
auch ohne Happy-End.

Es war in Mutters Gärten nur ein Spiel;
und wenn sie's heute einmal nennt,
ist's bitt'rer Wahrheit Stil.

Liamara schrieb am 10.10. 1999 um 16:46:04 Uhr zu

Märchen

Bewertung: 7 Punkt(e)

Der Teufel spielt Karten auf der Brücke von Rhyd-y-Cae

Robert Llwyd Hari war ein Knecht auf der Gilar Farm und in seinen Tagen ein großer Kartenspieler. Als er nun von Rhydlydan aus nach einem Kartenspiel in Tante Annes Haus, das auch »das Grün« genannt wird, heimging, traf er am Ende des Kreuzweges einen Mann, er eine Unterhaltung mit ihm begann. Der Mann schlug ihm ein Kartenspiel vor. »Ich habe keine Karten bei mir«, antwortete Bob. »Aber gewiß hast du Karten. Es stecken sogar zwei Spiele in deinen Taschen«, erwiderte der Herr. Also ließen sie sich zu einem Spiel auf der Brücke von Rhyd-y-Cae nieder. Es war eine schöne helle Mondnacht. Der Herr drängte darauf, sie sollten bis Blas Iolyn gehen, dort würden sie Licht genug finden, dies, obwohl damals niemand an diesem Platz wohnte. Aber Bob lehnte das entschieden ab. Sie fingen an zu spielen. Robert Llwyd gewann jedes Spiel. Aber dann fiel eine Karte über das Brückengeländer ins Wasser. Bob schaute hin. Da bemerkte er, daß der Herr Hufe wie ein Pferd hatte. Da schwor er bei dem Höchsten Wesen, mit so einem wolle er nicht länger spielen. Sein Partner verwandelte sich auf der Stelle in eine feuriges Rad, das gegen Blas Iolyn davonrollte. Bob aber ging heim nach Gilar.

(Walisisches Märchen)

Stöbers Greif schrieb am 27.1. 2000 um 11:57:52 Uhr zu

Märchen

Bewertung: 5 Punkt(e)

Für Liamara und alle anderen, die Märchen mögen:

Der König von Pietrasecca hatte seine Gemahlin verloren und lebte als Witwer. Da setzte ihm der böse Geist den Floh ins Ohr, er solle Penta, seine eigene Schwester, zur Gattin nehmen. Daher rief er sie eines Tages zu einer Aussprache unter vier Augen zu sich und sagte zu ihr: »Liebe Schwester, es geziemt sich nicht für einen urteilsfähigen Mann, das Gut, das er unter dem eigenen Dache hat, aus dem Hause zu lassen, ganz abgesehen davon, daß man nicht wissen kann, was einem zustößt, wenn man seinen Fuß zu fremden Leuten lenkt. (Klingt doch ganz vernünftig, oder? SG.) Über diesen Punkt habe ich gründlich nachgedacht und bin endlich zu dem Entschluß gekommen, daß ich dich zur Gattin nehmen will. Du bist eine Frau nach meinem Herzen, und ich kenne deine Gemütsart genau. Sei darum einverstanden, mit mir diese Intarsienarbeit, diesen Geschäftsvertrag, dieses uniantur acta, dieses misce et fiat potum (Da hilft die Asterix-Lextüre schon wieder ein bißchen weiter! SG.) zu machen, dann werden wir beide herrlich und in Freuden leben.« (Da hatte der Gute aber die Rechnung ohne die Wirtin gemacht! SG.)
Als Penta diese mißtönende Melodie vernahm, geriet sie außer sich und wurde abwechselnd bleich und rot. Denn sie wäre niemals auf den Gedanken gekommen, ihr Bruder könnte derartige Unsinnigkeiten ausdenken und versuchen, ihr ein paar faule Eier zu geben, während er selbst hundert frische nötig hatte. Eine Zeitlang stand sie starr und stumm und dachte darüber nach, welche Antwort sie auf einen so unverschämten und ungereimten Vorschlag geben sollte. Endlich aber warf sie die Last der Geduld ab (Oh, wie ich diese Erleichterung kenne! SG.) und sprach: »Wenn du auch den Verstand verlieren magst, so will ich doch nicht mein Schamgefühl verlieren. Ich wundere mich, daß du derartige Vorschläge über deine Lippen kommen läßt. Denn wenn du es nur im Scherz gesagt hast, so sind es Eseleien, wenn im Ernst, so stinken sie nach dem Ziegenbock. (So schimpfte sie noch eine Weile weiter. Weil mir schon die Arme vom tippen lahm werden, lasse ich jetzt diese und jene Rede aus und nehme den Faden erst wieder auf, wo Penta heftiger wird, SG.) Wo leben wir denn eigentlich? Bei den Hottentotten? Bin ich deine Schwester oder in Öl gekochter Käse? Räum dir das Oberstübchen auf, wenn dir dein Leben lieb ist, und laß dir nicht noch einmal Worte aus dem Munde schlüpfen wie diese. Sonst werde ich etwas tun, was du nicht für möglich hältst!« (Die kluge Penta sagte aber nicht was und ich denke, der König hat sich hernach, so wie zum Beispiel jetzt ich, ganz schlimme Dinge vorgestellt. SG.)
Nach diesen Worten eilte sie, wild empört, in ihre Kammer und schloß sich ein, verriegelte die Tür und zeigte sich dem Bruder nicht mehr einen ganzen Monat lang. Der unglückselige König aber, der mit eherner Stirn (? SG.) sein unnatürliches Gelüsten hatte stillen wollen, fühlte sich beschämt wie ein Kind, das ein Krüglein zerbrochen, verwirrt wie eine Köchin, der die Katze ein Stück Fleisch weggetragen hat.
Am Ende dieser Zeit wurde Penta erneut vom König vor das Steueramt seiner zügellosen Lüste geladen.

(Jetzt habe ich endgültig den Schreibkrampf gekriegt. Entweder, ihr kennt das Märchen von Penta schon sowieso oder ich erzähl es euch bei Gelegenheit weiter oder ihr denkt euch selber einen hübschen Schluß aus!SG.)

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