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Der erste Text am 12.2. 2000 um 01:36:53 Uhr schrieb
Seppl über Lederhose
Der neuste Text am 2.10. 2025 um 13:45:27 Uhr schrieb
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am 1.1. 2009 um 09:59:41 Uhr schrieb
Lederbursche über Lederhose

am 26.10. 2008 um 12:55:09 Uhr schrieb
kurt wink. über Lederhose

am 2.1. 2013 um 10:39:53 Uhr schrieb
ronny über Lederhose

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Lederhose«

Christoph schrieb am 16.6. 2007 um 17:16:04 Uhr zu

Lederhose

Bewertung: 13 Punkt(e)

Als Kind und Jugendlicher habe ich bis zum 15. Lebensjahr kurze Lederhosen getragen. Ich war hier im Norden von Schleswig-Holstein in einem kleinen Dorf der einzige Junge der in diesen Hosen rumlief. Ich wurde als Bayernseppel verspottet. Dabei war ich ein echtes Nordlicht. Aber ich liebte meine Lederhosen. Zum Spielen war diese robuste Hose bestens geeignet. Man mußte nicht, wie bei Stoffhosen aufpassen, dass sie mal beim Klettern zerriß. Auch konnte man dreckige Hände einfach an ihr abwischen. Ich könnte noch viele Vorzüge einer kurzen Lederhose aufführen. Kurz: die kurze Lederhose war das ideale Kleidungsstück für einen richtigen Jungen.

Thomas schrieb am 10.8. 2010 um 10:00:16 Uhr zu

Lederhose

Bewertung: 11 Punkt(e)

Die Lederhose war DAS Jungs-Kleidungsstück meiner Jugend in den 40er Jahren wie später Jeans. Wir trugen sie an sieben Tagen in der Wochesonntags mit einem frischen Hemd. Sie musste möglichst ausgewachsen seindas war manchmal ein Kampf mit der prüden Mutter.
Man wollte zu denrichtigenJungen gehören, die sie schon im zeitigen Frühjahr und noch im Spätherbst tragen durften.
Meine Mutter war nicht prüde und nicht besonders besorgt um Kinderschnupfen, und mein Vater war stolz auf seinen abgehärteten Sohn mit den schlanken braungebrannten Beinen.
MeineLederhosen-Stichtagewaren der 1. März und der 30. November. Später Wintereinbruch oder Nachtfrosttage in der Saison wurden ignoriert.
Ich durfte mich in den Lederhosen prügeln, mich schmutzig machensie hielten das aus!
Wir hatten die altmodischen Modelle mit Klappe und Hosenträgern. Letztere ersetzte ich durch einen Gürtel, der unter der Klappe durchgezogen wurde. Hinten hatte der Schuster zwei oder drei Schlaufen angenäht.
Das bei manchen Jungs beliebte Wettpinkeln habe ich nicht gekannt. Niemals habe ich dazu die Klappe geöffnetes wurde durchs Hosenbein gepisst.
Eine große Gefahr bei ausgewachsenen Lederhosen war, dass die Unterhosen „blitzten“. Man wurde gnadenlos ausgelacht! „Mach doch deinen Hosenumschlag runterhieß es, wenn man die Mutter um kürzere Unterhosen bat. Meine gestattete mir die Dreiecksbadehosen. Ganz ohne durfte ich nicht gehen. Tat es aber dann doch in der Pubertät.
Ich trug meine Lederhosen durchgehend bis zum Abitur und nach Feierabend im Berufspraktikum als angehender Ingenieur.
Schade, dass die Lederhosen heut „megaout“ sind!

lederbursche schrieb am 5.6. 2002 um 23:22:01 Uhr zu

Lederhose

Bewertung: 15 Punkt(e)

Schade, daß nich tmehr Jungs sich trauen, kurze Lederhosen anzuziehen; sie sind bequem, haltbar und sehen tausend mal besser aus als diese buggy-Teile, die heute die Jugend erfreuen. Schade finde ich auch, wenn Lederhosen so offensichtlich mit irgendwelchen postpubertären Perversionen assoziiert werden; ich werde meine dennoch auch weiterhin auf der Straße tragen.

Gambo schrieb am 30.12. 2005 um 12:45:57 Uhr zu

Lederhose

Bewertung: 10 Punkt(e)

clastewlan, du sprichst mir aus dem Herzen. Es ist absolut unverständlich, warum es in Sachen Kleidung so einen Zwang zu »trendiger Mode« gibt. Alle, ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene sollen anziehen, was ihnen gefällt, wenn sie sich nur entsprechend wohlfühlen. Der Charakter eines Menschen spiegelt sich in seiner Kleidung bestimmt nicht wieder.
Auch die hier wohl überwiegend vetretene Ansicht, Lederhosen, ob kurz oder lang, seien nur Fetisch, ist absurd. Lederhosen haben etwas mit Lebensgefühl zu tun, auch mit Freiheit von gesellschaftlichen Zwängen, denen wir alle unterliegen. Auch aus diesem Grunde , nämlich weil ich mich von diesen befreien will, habe ich mir in diesem Jahr wieder eine kurze Lederhose zugelegt, die ich von Sommer bis Ende Oktober oft und gern getragen habe. Ich bin immerhin 59 Jahre alt. Die Hose steht mir aber nach Ansicht von Bekannten und auch meiner Frau gut. Auch haben schon Bekannte den Wunsch geäussert, auch eine kurze Lederhose zu kaufen. Man sieht also: Auf das Beispiel kommt es an, nicht auf dumme Sprüche und Vorurteile. Hoch lebe die Lederhose!

clastewlan schrieb am 5.10. 2005 um 19:12:20 Uhr zu

Lederhose

Bewertung: 12 Punkt(e)

Warum eigentlich überhaupt noch Lederhosen? Hatten sie in den 50ern und 60ern ihre Daseinsberechtigung in ihrer Unverwüstlichkeit und darin, dass sie auch »speckig« sein durften, wurde dieser ehem. Vorteil durch moderne Textilien und Waschautomaten in der Folge nivelliert. Qualitativ gutes Leder wurde auch vergleichsweise teuer. Die immer noch bessere Halbarkeit der Ledernen verlor ihren Sinn, als die Kids begannen, statt in der Natur rumzuklettern lieber dem Kameraden ans Schienbein zu treten. Vielleicht weil der noch eine Lederhose anhatte oder aus sonstigem einschlägigen »Grund«.
Heute gehören zu einem »echten« Jungen (im Sommer!) die Baseball-Kappe mit Schirm nach hinten, ein T-Shirt mit möglichst plakativem Marken-Logo, 3/4 lange Hosen ebenfalls von einem renommierten Markenhersteller und Sportschuhe, zumindest von Nike, Puma. Adidas. Das Schlimme daran ist, dass nicht nur Eltern finanziell ausgepresst, sondern auch ein Junge, der da nicht mithalten kann, nicht selten zusammengetreten wird.
Früher trug ein Junge im Frühjahr, Sommer und Herbst außerhalb »festlicher« Anlässe einfach ein kariertes Sporthemd und eben seine kurze Lederhose. Beides ohne Markenlogo und evtl. Preisunerschiede waren für uns nicht erkennbar. Selbst wenn: Die- oder derjenige wäre nie wegen ihrer/seiner Klamotten ausgegrenzt worden, auch wenn die ersichtlich teurer warwn. Natürlich haben wir hin und wieder auch etwas »gerauft«, aber »Hauen und Stechen« wurde nie gespielt, schon gar nicht wegen Klamotten. Die kurze Lederhose nebst pssendem Hemd war damit auch eine Art »Schuluniform«, zu der aber niemand gezwungen wurde und die genau so in der Freizeit getragen wurde.
Wie ich jetzt beiläufig gehört habe, hat ein großes Versandgeschäft für Lederhosen sogar Kunden in Israel. Ein Land, das zu Recht allen Grund hat, solches deutsches »Kulturgut« entschieden abzulehnen.Sicher wird das dort nicht ein nennenswert verbreitets Kleidungsstück werden. Aber dass Hitler die bayuwarisch-östereichiche Art auf dem Obersalzberg getragen hat, hat wohl wirklich nichts mit dem Nationalsozialismus zu tun.
Ich wünsche mir auch keine deutsch-nationale »Kleiderordnung«. Von mir aus allemal diese Buggy-Teile für die Kids aus China (hauptsache der Preis fürs Logo stimmt). Was besser aussieht, sei dahingestellt. Ich wünsche mir in allen Beziehungen nur mehr Toleranz auch unter Kindern/Jugendlichen, auch in Sachen Klamotten. Warum keinen Klassenkameraden in kurzen Lederhosen akzeptiern? Einige würden sich vielleicht sogar anschließen.
Da die Beiträge hier wohl überwiegend von jungen Leuten gelesen werden, ist mir klar, dass ich schnell wieder »rausgepunktet« werde. Zumal, wenn ich noch anmerke, dass die (hoch bewerteten) Beiträge von Eric u. Christian absolut widerlich sind, selbst wenn pädophile Phantasien hier noch relativ harmlos (?) ausgelebt werden können. Diese Herren bzw. deren Gesinnungsfrunde werden wohl die ersten sein, die diesen Beitrag in die ewigen Jagdgründe befördern.

Jörg schrieb am 8.2. 2005 um 02:14:42 Uhr zu

Lederhose

Bewertung: 16 Punkt(e)

Die kurze Lederhose ist für mich bis heute der Inbegriff für Freiheit, denn ich durfte sie nur nach der Schule anziehen. Bei uns trug sie fast jeder Junge und viele Mädchen bis in die Mitte der 70er Jahre. Auch miteinander zu balgen, zusammen auf Bäume klettern, auch sich im hohen Schilf verstecken und sich dann wieder finden, sind für mich schöne Erinnerungen an diese Zeit. Das Tragen von Lederhosen war für mich auch mit körperlichen Niederlagen verbunden. Diese lassen sich als lustvoll umdeuten. Ich tue das nicht, denn dem Grunde nach ist es eine bodenlose Gemeinheit, Schwächere zu verprügeln. Deswegen ging ich beginnend als Kind dazwischen.Zunächst wuchs ich in einer Großstadt und ab dem 10. Lebensjahr an der Nordsee auf. Als Jungen interessierte uns jedes Frühjahr, wer als erster der mütterlichen Sorge um ein Verkühlen der Blase entronnen war und statt der langen Nietenhosen, seine kurze Lederhose anziehen durfte.
Wurde es wärmer, ließ es sich herrlich mit ihnen Gras-Böschungen hinunterrutschen, auf hohe Bäume klettern und auf den Ästen mit grüner Rinde schaukeln, ohne um Flecken auf der Hose fürchten zu müssen. Meist gingen wir, Jungen und Mädchen, an langen Nachmittagen zu fünft auf unsere Expeditionen in das Wiesen- und Teichgelände und über die die Sandbank bis zum Meer zum Baden. Angespültes Strandgut erzählte uns auf dem Weg Geschichten von Schiffen und aus fernen Ländern. Der warme Wind umspielte unsere langen, braungebrannten Beine un die mit dem Wind aufgewirbelten Sandkörner kribbelten auf der Haut. Wegen der sehr kurzen Hosenbeine konnten wir bequem durch tiefere Prile waten, als Jungen mit Stoffhosen oder Mädchen´in einem Kleid. Einige von uns trugen das normale Modell mit den Knöpfen. Andere die »S-Klasse« mit Reißverschlüssen. Wer unterwegs pinkeln musste, wartete irgendmöglich auf die anderen, denn der breite Latz bot beste Bedingungen für den Vergleich, wer den Bogen raus hat, auch die Mädchen. Als weitere Disziplin führten sie ein, wer am Sandstrand den tiefsten Trichter erzielt - und meistens gewonnen.Das liegt nun schon über 40 Jahre zurück. Ob andere in kurzen Lederhosen ähnliche Ausflüge erlebten und sich noch gerne erinnern?

Heinz-Josef schrieb am 20.3. 2009 um 11:58:51 Uhr zu

Lederhose

Bewertung: 13 Punkt(e)

Ich bin gottseidank zu einer Zeit zur Schule gegangen, als kurze Lederhosen ein absolutes muß für einen richtigen Jungen waren.Wir zogen sie so direkt nach dem Winter an und ich war stolz, fast immer einer der ersten zu sein. Denn viele Jungen bekamen erst ab Ostern von den Eltern die Erlaubnis, kurze Hosen zu tragen.Manche mussten so gar noch länger warten, die wurden dann von uns gehänselt und als Muttersöhnchen beschimpft.Meine Eltern waren immer der Meinung, dass ein Junge nicht so empfindlich sein sollte und freuten sich,dass ich ohne Probleme schon sehr früh meine kurze Lederhose angezogen habe. Ich erinner mich an einen Mprgen im März,ich war so ca.acht oder neun Jahre alt. Draußen war es noch sehr kalt und vom Himmel viel ein leichter Schneeregen. Meine Mutter kramte noch einmal meine Handschuhe und Mütze aus dem Schrank, aber die kurze Lederhose zog ich trotzdem an. Auf dem Fahrrad war es dann schon heftig kalt, da meine Beine nicht nur nackt, sondern auch naß waren.Das war schon unangenehm.Aber noch mehr störte mich, dasss ich an diesem Morgen der einzige Junge mit kurzer Hose in der Schule war. Da fiel man doch richtig auf.

Claus schrieb am 15.3. 2003 um 15:24:25 Uhr zu

Lederhose

Bewertung: 7 Punkt(e)

Marius, 14 schrieb am 10.2. 2003 um 16:48:41 Uhr über Lederhose:
Die Lederhose ist out? Keinesfalls! Als einer meiner Klassenkameraden...

Wenn das erste Anzeichen einer »Trendumkehr« dahingehendend sein sollten, dass die kurze Lederhose (auch unter Jugendlichen) nicht mehr einfach als »lächerlich« abgekanzelt wird, wäre das ein wirklich positives Signal. Unabhängig von den jeweiligen Beziehungen zu den USA (die derzeit ohnehin kaum schlechter sein könnten) sollten die Traditionen der einzelnen europäischen Länder nicht einfach dem »Amercan way of life« untergeordnet werden, Klamotten inklusive. Gegen das Tragen kurzer Lederhosen in »Good old Germany« hätte vermutlich nicht mal George W. Bush Einwände. Ich bin jedenfalls froh, dass jetzt die Jahreszeit kommt, in der ich während meiner Freizeit wieder meine kurzen Ledernen anziehen kann. Außerdem mag ich sogar Sauerkraut!

Yadgar schrieb am 1.6. 2005 um 15:30:03 Uhr zu

Lederhose

Bewertung: 7 Punkt(e)

Man muss natürlich unterscheiden zwischen Lederhosen bayerischer Art und (im weitesten Sinne) Motorradlederhosen... erstere waren für mich als Kind vom fünften Lebensjahr an DER erotische Fetisch schlechthin, spielten aber ab 1981 mit einsetzender Pubertät keine Rolle mehr. Stattdessen bevölkerten in den 80ern und 90ern zunehmend langhaarige Freaks in (vorzugsweise schlammbraunen, auf Schwarz stand ich ursprünglich weniger, erinnerte mich zu sehr an die schwule Lederszene mit ihrer ganzen spießigen Verklemmtheit) Lederjeans meine feuchten Träume.

Angefangen hatte mein Lederfetischismus wie gesagt im zarten Alter von vier Jahren, es muss 1973 oder 1974 gewesen sein, als im ARD-Fernsehen erstmals die Serie »Krempoli - Ein Platz für wilde Kinder« ausgestrahlt wurde, in der es um einen Münchner Kindern selbstorganisierten Abenteuerspielplatz ging. In einer der Folgen unternahmen die Krempoli-Kinder mit einem selbstgebauten Floß eine Fahrt auf der Isar, bei der einer der Jungs spaßeshalber über Bord ging... und als er Beine voran ins Wasser sprang, trug er eine Kniebundlederhose, und zwar aus diesem grünlichschwarzen Glattleder. Geil!!! Da ich nicht gerade in einem 68er-Kinderladen aufgewachsen bin, hielten meine Eltern auch in den 70ern noch an Elementen der Wirtschaftswunder-Kindermode fest, und so hatte ich natürlich auch Lederhosen bayerischer Machart... aber immer nur entweder kurze glatte oder knielange rauhe! So sehr ich auch bettelte, nie kauften sie mir eine glatte lange Lederhose, da kam immer das Argument, das wäre doch minderwertiges Leder, »noch nicht mal Nappa« - merkwürdigerweise war ihnen dieses Leder für kurze Hosen gut genug! Folglich musste ich meine Krempoli-Träume in einer kurzen glatten Lederhose ausleben... was leider schon im ersten Anlauf an der Aufmerksamkeit meines Vaters scheiterte, der mich in flagranti mit der Hose im Planschbecken des benachbarten Schrebergartens ertappte und mich daraufhin zurück in die heimische Laube schleifte, wo ich erstmal kräftig den Hintern versohlt bekam (um keinen falschen Eindruck zu erwecken: obwohl wie gesagt nicht in einem antiautoritären Kinderladen aufgewachsen, kann ich nicht behaupten, systematisch und regelmäßig verprügelt worden zu sein, gelegentlich ging halt mit meinen Altvorderen ihr rheinisches Temperament durch...). Eine traumatische Erfahrung... und es sollten über 20 Jahre vergehen, ehe ich mich erstmals wieder in Leder ins Wasser wagte.

In den 80ern spielte Leder für mich als sexueller Fetisch zunächst keine große Rolle, es war ja auch ziemlich aus der Mode gekommen, aus dem Alter für Trachtenlederhosen war ich raus, und Lederjeans hatten damals ein reichlich zweifelhaftes Image, sowas trugen nur Rockmusiker, Motorradfahrer und natürlich Schwule. Ich lief damals als typischer 08/15-80er-Teeniedödel in Edwin-Jeans, Fruit-of-the-Loom-Sweatshirts und Adidas-Turnschuhen (manchmal leider auch Puma, was in meiner Klasse als extrem uncool galt) rum, mit meistens leicht derangiertem Seitenscheitelschnitt, weder kurz noch lang (damals schwebte mir schon die Hippiematte als Ideal vor, aber damit kam ich zuhause nicht durch, und das sollte noch etliche Jahre so gehen, wie überhaupt erst in der Oberstufe sich der eine oder andere traute, die Haare wachsen zu lassen), so saß ich vor meiner Heimorgel, klimperte Duran Duran (»The Reflex«) nach Gehör und träumte dabei von Landkommunen in Afghanistan.

In den 90ern wurden Lederjeans zunehmend auch außerhalb ihrer angestammten Milieus schick, das Angebot nahm zu, sowohl was Farben als auch Lederqualitäten anging. Ein Schlüsselerlebnis war für mich 1992 ein Fernsehbericht über das Otterzentrum Hankensbüttel und dessen (leider Ende 2004 viel zu früh verstorbenen) Leiter, Claus Reuther.

Claus Reuther erschien mir wie der prototypische Naturbursche: langbärtig, kräftig, in kariertem Flanellhemd und - speckigen sumpfbraunen Lederjeans! Wow!!! Und wenn er so am Rand eines der Otterteiche hockte und dem Interviewer die Geschichte des Otterhundes erklärte, konnte ich mir lebhaft vorstellen, dass er in diesem Outfit auch von Zeit zu Zeit zwecks Inspektion durch die Feuchtbiotope des Otterzentrums watete... einfach umwerfend!

Der Bartwuchs kam bei mir allmählich in die Gänge, Holzfällerhemden waren dank Nirvana & Co. sowieso angesagt, aber meine erste Lederjeans kaufte mich mir erst im Sommer 1997, so ein Easy-Rider-Schnürteil aus (leider, aber in braun gab es für mich nichts Passendes) schwarzem Rindnappa, das ich prompt im nächsten Baggerloch, wenig später auch im Schlamm meiner Lustsümpfe »einweihte«.

Leider machte ich dann bei der Lederpflege so ziemlich alles falsch, was man nur falsch machen kann, Pflanzenöl ist wirklich nicht das Mittel der Wahl, am Ende roch die Hose wie eine ganze Frittenbude und war steif wie ein Brett, daran war auch nichts mehr zu ändern, ich konnte sie nur noch im nächsten Müllcontainer entsorgen.

Im November 1998 fand ich dann tatsächlich mal eine rötlichbraune Rindnappa-Hose, die mir wie angegossen passte - leider mit Materialfehler genau auf dem rechten Knie, die Farbschicht löste sich ab, das sah natürlich nur peinlich aus und rechtfertigte dann auch eine Rückerstattung des Kaufpreises.

Neues Jahr, neues Glück: im September 1999 klappte es dann endlich mit dem Leder, diesmal wieder eine schwarze Hose, allerdings ohne seitliche Schnürung und die Beine aus einem Stück, also ohne störende Naht in Kniehöhe. Die ist dann auch mit mir durch dick und dünn gegangen, unzählige Male in Sumpf und Morast strapaziert worden, mehrmals geflickt - und ist immer noch tragbar, allerdings hat sie mittlerweile eine regelrechte Patina aus Ballistol, Torfsäure, Fahrradkettenfett und was weiß ich nicht noch, sieht folglich auch nicht mehr besonders ansehnlich aus.

Ein Jahr später kam noch eine schwarze Lammnappahose dazu, die erwies sich allerdings als deutlich zu schwach nicht nur für die Sümpfe (im übrigen kommt Glattleder im Schlamm nicht annähernd so geil wie ich mir das ursprünglich vorgesehen hatte, und Olivenöl als alternatives Stimulationsmittel ist wie gesagt der Tod jeder Lederhose), sondern auch für den Abrieb auf dem Fahrradsattel, nach vier Wochen hatte sie hinten den ersten Riss...

Trotzdem stelle ich mir mich immer mal wieder als »Sumpfzigeuner« vor, Schnäuzer, fette goldene Ohrringe, gürtellange Mähne... und ganz in feinstes Lammnappaleder gekleidet, weite, weich fließende schwarze Hosen, ein braunes (nicht nazibraunes!) Hemd mit weitgeschnittenen Ärmeln, darüber eine schwarze Weste...

...aber solange ich 40 Kilo Übergewicht mit mir herumschleppe, bleibe ich lieber so, wie ich bin!

Berno schrieb am 6.12. 2005 um 23:54:10 Uhr zu

Lederhose

Bewertung: 7 Punkt(e)

Lederhosen haben immer etwas mit Rohrstock, Prügelstrafe, Kinder- und Jugendzeit zu tun. Ich kenne kaum einen der nicht bei Lederhosen an »Strammziehen« oder »Popoklatschen« denkt. Wenn ich eine meiner kurzen Lederhosen anziehe und im Garten oder sonst wo bin, werden meist die Kommentare »wie früher, als man noch den Hosenboden stramm gezogen bekommen hat..« zum besten gegeben.
Ich selbst habe diese Erinnerungen und kann mich auch gerne an die Kinder- und Jugendzeit erinnen, als der Rohrstock in Schule und Elternhaus noch normal war. Besonders wenn ein Mitschüler geprügelt wurde, bereitete es mir Spaß. Das Klatschen auf den speckigen Lederhosenboden und und und. Wenn ich heute mal eine Tracht Prügel nach alter Sinne bekommen würde - ob mir das noch gefällt weiß ich nicht. Aber in Gedanken bin ich oft bei Prügelstrafen, Rohstock und kurzen Lederhosen. Ich finde es einfach GEIL

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