Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Paradox«
snake schrieb am 1.9. 2000 um 23:40:37 Uhr zu
Bewertung: 6 Punkt(e)
In einer Bücherei gibt es Kataloge für Romane, Fachbücher, Lyrik und so weiter. Manche dieser Kataloge listen sich selbst auf, während andere dies nicht tun. Um das System zu vereinfachen, werden zwei weitere Kataloge zusammengestellt, wobei der eine die Kataloge auflistet, die sich selbst auflisten und umgekehrt. Nun stellt sich jedoch ein gravierendes Problem heraus:
Sollte der Katalog, der alle Kataloge auflistet, die sich nicht selbst auflisten, sich selbst auflisten ? Wenn ja, darf er per Definition nicht aufgelistet werden. Wenn er allerdings nicht aufgelistet wird, muß er per Definition aufgelistet werden. Welch unlösbares Dilemma.
Karl schrieb am 19.5. 2001 um 14:16:13 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Die Paradoxie heißt „richtig=falsch." Zur Bedingung der tragischen Wirksamkeit von Paradoxien gehört,
daß eine solche Gleichung nicht als „Un-Sinn" abgetan werden kann. In menschlichen Tragödien geht es
nicht logisch zu. Einfache Paradoxien von der Art „Alle Kreter lügen – sagt ein Kreter" kommen ohne das
tragische Moment aus. Aus der Formulierung folgt nur: wenn der Kreter Recht hat (daß alle Kreter lügen),
dann lügt er. Wenn er aber lügt, sagt er gerade die Wahrheit. Hier entsteht die Paradoxie nicht durch das
Tragische, sondern durch die Selbstrückbezüglichkeit der Aussage. Paradoxien überschreiten die Logik
und weisen auf andere Dimensionen hin. Sie zu „entparadoxieren" ist vermutlich das, was im allgemeinen
als „Lösung" eines Konflikts bezeichnet wird. Pragmatische Paradoxien entstehen, wenn dieselben
Ereignisse innerhalb verschiedener Kontexte unvereinbare Bedeutungen erhalten, wenn diese
Bedeutungen zugleich als relevant erkannt, für Handeln verpflichtend und als verbindlich angesehen
werden müssen; und wenn aus den unterschiedlichen Bewertungen und Bedeutungen gegenteilige
Handlungsmaximen folgen. Ödipus wird geweissagt, daß er seinen Vater umbringen und seine Mutter
heiraten wird – im Kontext dieser Weissagung ist seine Reaktion richtig: er verläßt seine Pflegeeltern, um
sein Ziel zu erreichen, die Vorhersage nicht eintreten zu lassen. Im anderen Kontext des griechischen
Mythos ist seine Reaktion gerade falsch: sie führt zur Erfüllung der Vorhersage. Ins Zentrum der Tragödie
ist eine Paradoxie eingerückt. Wenn Ödipus „richtig» handelt, handelt er „falsch« – und umgekehrt.
Huitzilopochtli schrieb am 18.5. 2000 um 15:31:37 Uhr zu
Bewertung: 6 Punkt(e)
griechisch: wider allen schein
paradox an diesem eintrag, ist dass es wider dem ersten schein nicht auf sehr fundiertes wissen basiert.
HerbertTheAce schrieb am 17.5. 2001 um 22:08:14 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Paradoxa sind immer gut dazu, sich Hirnblutungen zu verschaffen, wenn man versucht, diese aufzulösen.
sangura schrieb am 10.4. 2002 um 16:49:31 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Eukleides von Megara formulierte das Paradox wie folgt:
Wenn fünfzig Körner einen Haufen bilden, dann auch neunundvierzig; wenn neunundvierzig, dann auch achtundvierzig. Setzen wir dieses Verfahren fort, so kommen wir zu der absurden Folgerung, daß zwei Körner einen Haufen bilden.
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