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Über Wicca schrieb EMK:
Wicca ist eine schamanistische Naturreligion, in der zwei
Hauptgottheiten in Ritualen verehrt und angebetet werden: die
Göttin (der weibliche Aspekt und zugleich eine Gottheit, deren
Ursprung auf die alte Muttergöttin zurückgeht in Ihrer dreifachen
Erscheinungsform als Jungfrau, Mutter und weiser alter Frau) und
ihr Gefährte, der gehörnte Gott (der männliche Aspekt). Die Namen
dieser Gottheiten unterscheiden sich je nach Hexentradition. In
einigen Traditionen werden auch verschiedene Namen verwendet,
sowohl für die höhren als auch die niederen Gottheiten.
Wicca beinhaltet oft (muss aber nicht) das Praktizieren
verschiedener Formen der weissen Magie (in der Regel zum Zwecke
der Heilung oder als Gegenmittel gegen Negativität) und ebenso
Rituale, die ausgeführt werden, um sich selbst auf den natürlichen
Rhytmus der Lebenskräfte einzustimmen, der durch die
Mondphasen und die vier Jahreszeiten gekennzeichnet ist.
Wicca (im englischen Sprachraum manchmal auch »Craft« genannt)
wird von vielen als eine sowohl monistische als auch pantheistische
Religion betrachtet. Es ist ein Teil des wiederauflebenden
modernen Paganismus (Heidentum) oder des Neo-Paganismus,
was der von vielen bevorzugte Ausdruck ist.
Die meisten Menschen, die sich heute als »Paganen« bezeichnen,
verwenden das Wort einerseits als eine allgemeine Bezeichnung für
ursprüngliche und natürliche Religionen, die in der Regel
polytheistisch sind, und andererseits für deren Anhänger. In
einfachen Worten: Es ist eine positive, naturnahe Religion, die
brüderliche Liebe sowie Harmonie mut und Respekt vor allen
Lebensformen predigt. Sie ist der Spiritualität der amerikanischen
Ureinwohnern sehr ähnlich. Ihre Ursprünge finden sich in der frühen
Entwicklungsstufe menschlicher Religiosität: Tiergötter wurden nach
und nach neu definiert und schliesslich zu einem Hauptgott und
einer Hauptgöttin der gesamten Natur. Dieser Gott bzw. diese
Göttin - die unterschiedliche Namen zu unterschiedlichen Zeiten
und an unterschiedlichen Orten tragen - sind in fast allen historisch
religiösen Systemen der Welt zu finden. Der Paganismus bekämpft
oder verleugnet keine anderen Religionen. Er ist einfach eine
vorchristliche Glaubensform.
Die meisten Paganen stimmen mit vielen der folgenden
allgemeinen Glaubensinhalten überein:
1.Göttlichkeit ist immanent und ebenso transzendent oder
äusserlich. Dies drückt sich durch die Formulierung "Du bist
Gott» und «Du bist Göttin" aus.
2.Göttlichkeit kann sich ebensogut wie in männlicher wie auch
in weiblicher Form manifestieren. Aus diesem Grund fühlen
sich viele Frauen von dieser Glaubensrichtung angezogen
und schliessen sich deren geistigen Gemeinschaft an.
3.Es gibt eine Vielzahl von Göttern und Göttinen, ob nun als
einzelne Gottheiten oder als Facetten eines oderer mehrerer
Archetypen. Dies führt zu vielfach geschätzten logischen
Systemen und einer grösseren Toleranz gegenüber anderen
Religionen.
4.Der Natur gebührt Respekt und Liebe, da sie aus ihrem
eigenen Recht heraus göttlich ist. Ökologisches Bewusstsein
und Einsatz für die Natur werden damit zu einer religiösen
Pflicht.
5.Unzufriedenheit mit monolithischen religiösen
Organisationen und Misstrauen gegenüber
Möchtegern-Messias und Gurus. Dies macht es schwer,
pagane Gemeinschaften zu bilden, selbst "zu ihrem
eigenen Besten", und führt zu ständigen Veränderungen
und Wachstum in der Bewegung.
6.Die Überzeugung, dass menschliche Wesen dazu bestimmt
sind, ein Leben voller Freude, Liebe, Vergnügen und
Heiterkeit zu führen. Das traditionelle christliche Konzept
der westlichen Welt von Sünde, Schuld und göttlicher Strafe
wird als Missverständnis der natürlichen
Wachstumserfahrung angesehen.
7.Ein Einfacher Satz ethischer und moralischer Grundsätze, der
darauf basiert, anderen Menschen keinen Schaden
zuzufügen. Einige Paganen erweitern diese Grundsätze auf
alle Lebewesen und den Planeten als Ganzes.
8.Das Wissen, dass mit der richtigen Schulung und Absicht,
der menschliche Geist und das menschliche Herz in der
Lage sind, alle Zauber und Wunder zu vollbringen, die sie
jemals benötigen könnten, und zwar durch den Einsatz von
natürlichen psychischen Kräften, die jeder Mensch besitzt.
9.Die Wichtigkeit der Anerkennung von Mond-, Sonnen- und
anderen Kreisläufen unseres Lebens - und diese zu feiern.
Dies führt zu der Erforschung und der Wiederbelebung vieler
alter Bräuche sowie der Einführung von einigen Neuen.
10.Ein Minimum an Dogmen und ein Maximum an
Eklektizismus. Dies soll heissen: Paganen widerstrebt es,
eine Idee anzunehmen, die sie nicht persönlich erforscht
haben, sie sind aber bereit, jedes Konzept, das sie als
hilfreich betrachten, zu übernehmen und einzusetzen, egal
woher dieses stammt.
11.Ein starkes Vertrauen in die Fähigkeit von Menschen, ihre
gegenwärtigen Probleme auf allen Ebenen, öffentlich und
privat zu lösen. Dies führt zu...
12.einer starken Verpflichtung zu persönlichem und globalem
Wachstum, Entwicklung und Gleichgewicht. Von Paganen wird
erwartet, dass sie ständig Bemühungen in diese Richtung
unternehmen.
13.Der Glaube, dass man sich durch die sorgfältige geplante
Veränderung des eigenen Bewusstseins sehr weit auf dieses
Ziel von Wachstum, Entwicklung und Gleichgewicht
zubewegen kann, indem man sowohl alte als auch moderne
Methoden zur Unterstützung der Konzentration, Meditation,
Neuprogrammierung und Ekstase einsetzt.
14.Dem Wissen, dass die gegenseitige menschliche
Abhängigkeit eine Kooperation der Gemeinschaft erfordert.
Paganen werden dazu ermutigt, ihre Talente aktiv
einzusetzen, um sich gegenseitig wie auch der
Gemeinschaft insgesamt zu helfen.
15.Dem Bewusstsein, dass sie, wenn sie auch nur eines ihrer
Ziele erreichen wollen, das praktizieren müssen, was sie
predigen. Dies führt zu dem Ansinnen, seinen Lebensstil
mit seinen proklamierten Überzeugungen in Einklang zu
bringen.
Die Hexenreligion besteht aus vielen verschiedenen Traditionen,
wie zum Beispiel der Gardeners, Alexandristen, Dianisten,
Tanisten, Georgiern, ethnischen Traditionalisten etc. Viele der
Traditionen wurden in den 60er Jahren des zwanzigsten
Jahrhunderts gebildet und eingeführt. Auch wenn sie
unterschiedliche Rituale, Bräuche, Mythenzirkel und Symbole haben
mögen, vertreten sie alle gemeinsame Grundsätze des
Hexengesetzes.
Der Hauptgrundsatz der Hexenkunst ist der »Wiccan Rede« - das
Hexenkredo - das wie folgt endet: ...und schadet es niemandem, tu
was Du willst. Oder in anderen Worten: Fühle Dich frei, Deine
eigenen Sachen zu machen, vorausgesetzt, dass Du auf keine
Weise irgendeinen Schaden einem anderen zufügst -
einschliesslich Dir selbst.
Das Dreifache Gesetz (oder das Gesetz der Drei) ist eine karmische
Gesetzmässigkeit der dreifachen Vergeltung, die eintrifft, wann
immer man Gutes oder Schlechtes tut. Wenn Du zum Beispiel
weisse Magie (oder positive Energie) einsetzt, um jemandem etwas
Gutes zu tun, wird das Gute irgendwann, irgendwie dreifach zu Dir
zurückkehren. Solltest Du jedoch schwarze Magie anwenden (also
negative Energie), um anderen zu schaden oder gegen deren
Willen zu handeln, wird Dich das Schlechte bzw. Böse ebenso
dreifach treffen. Dies allein genügt schon als Erklärung, dass eine
Hexe niemals Böses tun wird, bzw. "mit dem Bösen unter einer
Decke steckt". Sie würde sich selber ja am meisten schaden.
Die Anhänger der Hexenreligion nennt man Wiccas oder eben
Hexen. Das Wort Hexe wird sowohl für weibliche als auch männliche
Personen, die die Hexenkunst ausüben, verwendet. Bezeichne
niemals eine männliche Hexe als »Warlock«. Das Wort Warlock,
das in den meisten Hexenzirkeln als Beleidigung betrachtet wird,
leitet sich vom altenglischen wearloga ab, was soviel wie
»Schwurbrecher« bedeutet. Diese Bezeichnung wurde von der
christlichen Kirche abfällig für männliche Hexen verwendet.
Obwohl Hexen stolz darauf sind, ein Teil der »Craft« zu sein, gibt
es einige, die sich vehement gegen die Verwendung des Wortes
»Hexe« sträuben, weil sie befürchten, dass mit diesem Wort
gewisse negative Begriffsinhalte verbunden werden und dass er zu
viele bizarre Bilder und falsche Vorstellungen in den Köpfen derer
aufwirbelt, die mit dem Hexenkult nicht vertraut sind und nur
ungern akzeptieren, was sie nicht vollständig verstehen.
Da Wicca eine naturorientierte Religion ist, sind die meisten ihrer
Mitglieder auf die eine oder andere Weise in der ökologischen
Bewegung aktiv und befassen sich mit aktuellen Umweltfragen.
Wiccas akzeptieren nicht das willkürliche Konzept von angeborener
Sünde oder des absolut Bösen, und sie glauben weder an einen
Himmel noch an eine Hölle - bis auf die, die wir uns selber
schaffen.
Wiccas praktizieren keine schwarze Magie oder eine andere Form
von »Bösem«, sie beten weder den Teufel noch Dämonen oder
andere finstere Wesen an; sie versuchen auch nicht, Anhänger
anderer Glaubensrichtungen zum Paganismus zu bekehren. Wiccas
respektieren alle anderen positiven Religionen und fühlen, dass
ein Mensch den »Ruf der Göttin« hören und sich wirklich im
Innersten seines Herzens wünschen muss, ohne Einflüsse von
aussen oder Bekehrungseifer, dem Wicca-Pfad zu folgen.
Viele Hexen nehmen einen oder mehrere Geheimnamen an (auch
bekannt als »Eke-Namen«), um ihre spirituelle Wiedergeburt und
ihr neues Leben innerhalb des Wicca-Kults deutlich zu machen.
Eke-Namen sind heilig und werden nur unter Brüdern und
Schwestern des selben Pfades verwendet. Wenn eine Hexe einen
neuen Namen annimmt, muss sie oder er diesen äusserst
sorgfältig auswählen. Er muss auf die eine oder andere Weise mit
den numerologischen Namenszahlen, den Zahlen des
Geburtsdatums oder Runenzahlen harmonieren. Ein gut
ausgewählter Name schwingt mit der Person und verbindet diese
direkt mit der »Kraft«.
Viele Hexen arbeiten in kleinen Gruppen zusammen, die man als
Konvente bezeichnet. Der Konvent (der traditionellerweise aus bis
zu 13 Personen bestehen kann) wird von einer Hohepriesterin
und/oder einem Hohepriester geleitet. Er versammelt sich, um die
Göttin anzubeten, mit Magie zu arbeiten sowie um Sabbat- und
Esbat-Zeremonien durchzuführen. Der Ort, an dem sich der
Konvent trifft, ist der Versammlungsort.
Es gibt auch Hexen, die alleine arbeiten, entweder aus eigenem
Wunsch oder der Umstände halber.
Innerhalb eines Konvents wird die Göttin von der Hohepriesterin
verkörpert und der gehörnte Gott durch den Hohepriester. Die
Göttin ist unter verschiedenen Namen bekannt. Häufig heisst sie
Diana, Ceridwen, Freya, Isis, Ishtar, die Herrin, oder sie trägt
irgendeinen anderen Namen, für den sich ein Konvent entschieden
hat oder bei dem eine Hexe fühlt, dass dieser der eigenen
mythisch-poetischen Vision entspricht.
Die Göttin ist das weibliche Prinzip. Sie steht für Fruchtbarkeit,
Schöpfung, die erneuernden Kräfte der Natur und für die Weisheit.
Ihr Symbol ist der Mond. In Kunstwerken wird sie oft mit drei
Gesichtern dargestellt - jedes steht für eine andere Mondphase. In
ihrer Neumondphase ist sie die Jungfrau; in ihrer Vollmondphase
ist sie die Mutter; in ihrer abnehmenden Mondphase ist sie die
weise alte Frau.
Der gehörnte Gott ist die phallische Gottheit der Fruchtbarkeit und
der intellektuellen Kreativität, den die Kräfte des zu- und
abnehmenden Halbmondes symbolisieren. In der Regel wird er als
zottiger, bärtiger Mann mit Hufen und den Hörnern einer Ziege
dargestellt. Er ist ein Gott der Natur und das männliche Gegenstück
zum Bild der Göttin. In der Frühzeit wurde er als der Gehörnte
Jagdgott verehrt.
Wie die Göttin trägt auch der gehörnte Gott viele unterschiedliche
Namen. In einigen Hexen-Traditionen heisst er Cernunnos, der
lateinische Ausdruck für »der Gehörnte«, in anderen ist er bekannt
als Pan, Wodan oder unter anderen Namen.
Die Verehrung der Göttin und des gehörnten Gottes symbolisiert
den Hexenglauben, dass alles, was im Universum existiert, in
Gegensätze aufgeteilt ist: weiblich und männlich, negativ und
positiv, Licht und Dunkelheit, Leben und Tod, Yin und Yang - das
Gleichgewicht der Natur.
In einigen Wicca-Traditionen wird die Göttin während der Frühjahrs-
und Sommersabbate verehrt, da sie die Fruchtbarkeit der Erde in
der Zeit des Wachstums symbolisiert, und der gehörnte Gott in den
Herbst- und Wintersabbaten, da er für die dunkle Hälfte des Jahres
steht (dunkel nicht im Sinne von Böse).
Andere Wicca-Traditionen beten die Göttin in ihren
unterschiedlichen Aspekten im Jahresverlauf an und feiern die
Geburt (tatsächlich eigentlich die Wiedergeburt) des gehörnten
Gottes am Wintersonnwende -Sabbat, sein Heranwachsen, seine
Pubertät und Maturität in den Frühjahrs-, Sommer- und
Herbstsabbaten und sein Ableben am Samhain-Sabbat. Nach
seinem Tod, sagt man, kehrt sein Geist in den göttlichen Schoss
der Muttergöttin zurück, bis zur kommenden Wintersonnenwende,
wenn er auf's neue geboren wird. Der alte mythische Kreislauf von
Geburt - Tod - Wiedergeburt wiederholt sich jedes Jahr.
Der gehörnte Gott wurde von
Hexenkult und der Teufel
Die spirituellen Wurzeln des Hexenkults lassen sich bis in die
Altsteinzeit zurückverfolgen, als Naturgottheiten überall auf der
Welt verehrt wurden. Durch den Einfluss des Christentums, die
Anti-Hexen-Propaganda der Kirche und die Veränderung der
Volksbräuche wurden jedoch aus den paganen Priestern und
Priesterinnen der Frühzeit die bösen Zauberer und Hexen des
Mittelalters. Und wie sich historisch belegen lässt, ist es nicht
ungewöhnlich, wenn die Götter und Göttinnen einer Religion zu den
Teufeln und Dämonen der nächsten degradiert werden. Dies zeigt
sich deutlich am Beispiel der alten Religion und des Christentums.
Aufgrund der absichtlichen Fehldarstellungen, die durch das
Christentum, die Nachrichtenmedien, Horrorfilme, Talkshows und
so weiter verbreitet wurden bzw. werden, denken viele falsch
informierte Menschen, die mit den tatsächlichen Praktiken und der
Philosophie des Hexenkults nicht vertraut sind, dass alle Hexen
schlecht seien. Manche sind sogar der Ansicht, dass es heutzutage
in unserer Zeit überhaupt keine Hexen mehr gäbe. Auch glaubt
eine grosse Anzahl von Leuten, die entweder Opfer von
Unwissenheit und/oder religiöser »Gehirnwäsche« geworden sind,
dass Hexen oder moderne Paganen sich auf die eine oder andere
Weise mit dem Satanskult befassen und den alten Göttern oder
dem christlichen Teufel Blutopfer darbringen. Dies ist absurd und
alles andere als wahrheitsgemäss! Wiccas befürworten weder
Menschen- noch Tieropfer noch das Töten irgendeines Lebewesens
als Opfergabe für irgendeine Gottheit. Was die Verbindung
zwischen Hexen und Satanismus betrifft, kann gesagt werden, dass
richtige Hexen weder den Teufel anbeten, noch ihre Kraft von ihm
erhalten, einen Pakt mit ihm eingehen oder ihm ihre Seele
verkaufen. Tatsächlich erkennen Hexen nicht einmal die Existenz
des Teufels, wie er von der christlichen Religion definiert wird, an!
Der Teufel ist ein antiheidnisches Propaganda-Mittel, das von der
christlichen Kirche erfunden wurde. Er (oder passender »es«)
existierte in keiner schriftlichen Überlieferung vor dem Neuen
Testament. Der Hexenkult ist eine vorchristliche Religion, die es
schon viel länger gibt als die Kirche oder ihre Vorstellungen vom
Satan, der nie als eine Gottheit der alten Religion angebetet
wurde. Der Teufel ist ein Teil des christlichen Glaubenssystems und
nicht der naturliebenden Erd-Religion des Wicca
Die brennenden Zeiten
Nachdem sich die christliche Kirche formiert hatte und an die Macht
gekommen war, wurden die Bräuche der Paganen als eine
Bedrohung für das neugegründete religiöse System betrachtet und
die Verehrung der Götter der alten Religion verboten. Neue
religiöse Feiertage der Kirche verdrängten die alten heidnischen
Feste, und die alten Götter der Natur und der Fruchtbarkeit wurden
in böse Dämonen und Teufel pervetiert (die patriarchalische Kirche
machte sogar aus vielen weiblichen Paganen-Gottheiten böse,
männliche Dämonen, nicht nur um die Gottheiten der alten
Religion zu beschmutzen, sondern auch, um die Tatsache
auszulöschen, dass der weibliche Aspekt jemals Gegenstand von
Anbetung war).
Im Jahr 1233 setzte Papst Gregor IX das römisch-katholische
Tribunal, bekannt als die Inquisition, ein, um die Ketzerei zu
unterdrücken. 1320 erklärte die Kirche (auf Veranlassung von
Papst Johannes XXII) den Hexenkult und die alte Religion der
Paganen offiziell ans eine ketzerische Bewegung und eine
»feindliche Bedrohung« für das Christentum. Hexen wurden damit
zu Ketzern, und die Verfolgung aller Paganen breitete sich wie ein
Lauffeuer über Europa aus. Interessant ist, dass bevor jemand als
Ketzer bezeichnet werden kann, er oder sie zuerst Christ gewesen
sein muss - und Paganen waren nie Christen. Sie waren immer
Paganen.
Hexen (zusammen mit zahllosen »unschuldigen« Männern, Frauen
und Kindern die keine Hexen waren) wurden verfolgt, grausam
gefoltert, oft sexuell belästigt oder vergewaltigt und danach
exekutiert von sadistischen, blutdürstigen Krichenautoritäten, die
lehrten, das ihr Gott ein Gott der Liebe und des Mitgefühls sei.
In England wurde die Hexenkunst im Jahre 1541 zu einem Verghen
erklärt und 1604 ein Gesetz erlassen, das die Todesstrafe für
Hexen und Paganen anordnete. 40 Jahre später wurde auch in den
13 amerikanischen Kolonien der Tod als Strafe für das
»Verbrechen« der Hexenkunst gesetzlich eingeführt. Im späten 17.
Jahrhundert hielten sich die Anhänger, die der alten Religion treu
geblieben waren, versteckt, und der Hexenkult wurde somit zu
einer geheimen Untergrund-Religion, nachdem weltweit mehrere
Millionen Menschen getötet wurden.
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