Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 262, davon 256 (97,71%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 92 positiv bewertete (35,11%)
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positiv bewertete Texte
Der erste Text am 21.1. 1999 um 00:38:06 Uhr schrieb
Jörg über Gedicht
Der neuste Text am 4.10. 2024 um 19:49:27 Uhr schrieb
von nebenan über Gedicht
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 66)

am 12.2. 2005 um 03:15:52 Uhr schrieb
wolle über Gedicht

am 10.3. 2004 um 19:40:08 Uhr schrieb
namensindschallundrauch@der-nachtmensch.de über Gedicht

am 12.9. 2002 um 12:44:27 Uhr schrieb
Olle Wutz, das Ferkel über Gedicht

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Gedicht«

kassiopeia schrieb am 6.1. 2000 um 15:07:25 Uhr zu

Gedicht

Bewertung: 2 Punkt(e)

Erich Fried: Nähe

Wenn ich weit weg bin von dir
und wenn ich die Augen zumache
und die Lippen öffne
dann spüre ich wie du schmeckst
nicht nach Seife und antiseptischen Salben
nur nach dir
und immer näher nach dir
und immer süßer nach dir
je länger ich an dich denke
und manchmal nach uns
nach dir und nach mir und nach dir

Aber wenn ich bei dir bin
wenn ich dich küsse und trinke
und dich einatme
und ausatme und wieder einatme
wenn ich mit offenen Augen
fast nichts von dir sehe
ganz vergraben in dich
in deine Haut und in deine
Haare und Decken
die duften nach dir
dann denke ich an dein Gesicht
weit oben
wie es jetzt leuchtet
oder sich schön verzieht in rascherem Atmen
und denke an deine
klugen genauen Worte
und an dein Weinen zuletzt
im Fenster des Zuges

Wenn ich bei dir bin
ist vieles voller Abschied
und wenn ich ohne dich bin
voller Nähe und Wärme von dir


LKA Düsseldorf schrieb am 16.4. 2000 um 01:46:27 Uhr zu

Gedicht

Bewertung: 2 Punkt(e)

Das Brummen

Vom Rhein ein Brummen schnorrte leise
vom Frachtschiff das vorüberzieht.
immer leiser, immer leiser,
bis es fast dem Ohr entflieht.
Und da von oben grad vom Himmel
stört quer ein andrer Ton die Ruh'
im Mond ein Streifen, rauchig schimmernd
die Augen zu, die Augen zu

Ach ich sehne mich nach Stille,
da wo's niemals Stille wird
'n Auto fährt, es zirpt ne Grille
nebenan wird korpuliert.
In den Pappeln sitzen Raben
krächzen was vom Totenreich
der unter mir muß Gäste haben
oder Durchfall, beides gleich.

Das Leben ist ein lautes Treiben,
niemand hilft dir aus der Not
das Brummen wird dir immer bleiben,
Ruhe bringt dir erst der Tod!

Thanx tu Joint venture und Straßenigeln

ich schrieb am 24.3. 2003 um 11:32:43 Uhr zu

Gedicht

Bewertung: 2 Punkt(e)

Das letzte Kapitel

(Erich Kästner, geschrieben 1930)

Am 12. Juli des Jahres 2003
lief folgender Funkspruch rund um die Erde:
daß ein Bombengeschwader der Luftpolizei
die gesamte Menschheit ausrotten werde.

Die Weltregierung, so wurde erklärt, stelle fest,
daß der Plan, endgültig Frieden zu stiften,
sich gar nicht anders verwirklichen läßt,
als alle Beteiligten zu vergiften.

Zu fliehen, wurde erklärt, habe keinen Zweck.
Nicht eine Seele dürfe am Leben bleiben.
Das neue Giftgas krieche in jedes Versteck.
Man habe nicht einmal nötig, sich selbst zu entleiben.

Am 13. Juli flogen von Boston eintausend
mit Gas und Bazillen beladene Flugzeuge fort
und vollbrachten, rund um den Globus sausend,
den von der Weltregierung befohlenen Mord.

Die Menschen krochen winselnd unter die Betten.
Sie stürzten in ihre Keller und in den Wald.
Das Gift hing gelb wie Wolken über den Städten.
Millionen Leichen lagen auf dem Asphalt.

Jeder dachte, er könne dem Tod entgehen.
Keiner entging dem Tod, und die Welt wurde leer.
Das Gift war überall. Es schlich wie auf Zehen.
Es lief die Wüsten entlang. Und es schwamm übers Meer.

Die Menschen lagen gebündelt wie faulende Garben.
Andre hingen wie Puppen zum Fenster heraus.
Die Tiere im Zoo schrien schrecklich, bevor sie starben.
Und langsam löschten die großen Hochöfen aus.

Dampfer schwankten im Meer, beladen mit Toten.
Und weder Weinen noch Lachen war mehr auf der Welt.
Die Flugzeuge irrten, mit tausend toten Piloten,
unter dem Himmel und sanken brennend ins Feld.

Jetzt hatte die Menschheit endlich erreicht, was sie wollte.
Zwar war die Methode nicht ausgesprochen human.
Die Erde war aber endlich still und zufrieden und rollte,
völlig beruhigt, ihre bekannte elliptische Bahn.


aus: Kästner für Erwachsene, S. Fischer Verlag

kassiopeia schrieb am 6.1. 2000 um 15:01:35 Uhr zu

Gedicht

Bewertung: 4 Punkt(e)

Hier kommt eines meiner absoluten Lieblingsgedichte. Es stammt aus dem Mittelalter, der Autor ist unbekannt.

Du bist min,ich bin din:
des solt du gewis sin.
du bist beslozzen
in minem herzen:
verloren ist das slüzzelin:
du muost immer drinne sin.

Delikta schrieb am 24.7. 2001 um 18:51:16 Uhr zu

Gedicht

Bewertung: 4 Punkt(e)

Müde bin ich dumme Kuh,
mache meine Äuglein zu.
Mein Kopf fällt auf die Tastatur,
es ist doch erst 19 Uhr.

Andreas Gryphius schrieb am 15.1. 1999 um 13:29:33 Uhr zu

Gedicht

Bewertung: 1 Punkt(e)

Du siehst, wohin du siehst nur Eitelkeit auf Erden.
Was dieser heute baut, reist jener morgen ein:
Wo itzund Städte stehn, wird eine Wiese sein
Auf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden:
Was itzund prächtig blüht, soll bald zertreten werden.
Was itzt so pocht und trotzt ist Morgen Asch und Bein
Nichts ist, das ewig sei, kein Erz, kein Marmorstein.
Itzt lacht das Glück uns an, bald donnern die Beschwerden.
Der hohen Taten Ruhm muß wie ein Traum vergehn.
Soll denn das Spiel der Zeit, der leichte Mensch bestehn?
Ach! was ist alles dies, was wir für köstlich achten,
Als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind;
Als eine Wiesenblum, die man nicht wiederfind't.
Noch will was ewig ist kein einig Mensch betrachten!

----

Ein Sonett aus dem Zeitalter des Barock. Zitierte Ausgeabe: Projekt Gutenberg-DE, der Titel lautet: »Es ist alles eitel«.

8tung: Die Ausgabe des des Projekt Gutenberg-DE genügt natürlich keinerlei Ansprüchen von einem Literatur-Wissenschaftler, ist aber zum Lesen gut geeignet, da die Schreibweisen des Barock nach heutigen Normen aufgelöst worden sind.

leon schrieb am 4.3. 2002 um 20:41:37 Uhr zu

Gedicht

Bewertung: 2 Punkt(e)

Heinrich Heine

Frau Mette
Herr Peter und Bender saßen beim Wein,
Herr Bender sprach: "Ich wette,
Bezwänge dein Singen die ganze Welt,
Doch nimmer bezwingt es Frau Mette."
Herr Peter sprach: "Ich wette mein Roß
Wohl gegen deine Hunde,
Frau Mette sing ich nach meinem Hof,
Noch heut, in der Mitternachtsstunde."

Und als die Mitternachtsstunde kam,
Herr Peter hub an zu singen;
Wohl über den Fluß, wohl über den Wald
Die süßen Töne dringen.

Die Tannenbäume horchen so still,
Die Flut hört auf zu rauschen,
Am Himmel zittert der blasse Mond,
Die klugen Sterne lauschen.

Frau Mette erwacht aus ihrem Schlaf:
Wer singt vor meiner Kammer?
Sie achselt ihr Kleid, sie schreitet hinaus; -
Das ward zu großem Jammer.

Wohl durch den Wald, wohl durch den Fluß
Sie schreitet unaufhaltsam;
Herr Peter zog sie nach seinem Hof
Mit seinem Liede gewaltsam.

Und als sie morgens nach Hause kam,
Vor der Türe stand Herr Bender:
"Frau Mette, wo bist du gewesen zur Nacht?
Es triefen deine Gewänder?"

"Ich war heut Nacht am Nixenfluß,
Da hört ich prophezeien,
Es plätscherten und bespritzten mich
Die neckenden Wasserfeien."

"Am Nixenfluß ist feiner Sand,
Dort bist du nicht gegangen,
Zerrissen und blutig sind deine Füß,
Auch bluten deine Wangen."

"Ich war heut nacht im Elfenwald,
Zu schaun den Elfenreigen,
Ich hab mir verwundet Fuß und Gesicht
An Dornen und Tannenzweigen."

"Die Elfen tanzen im Monat Mai
Auf weichen Blumenfeldern,
Jetzt aber herrscht der kalte Herbst
Und heult der Wind in den Wäldern."

"Bei Peter Nilsen war ich heut nacht,
Er sang, und zaubergewaltsam
Wohl durch den Wald, wohl durch den Fluß
Es zog mich unaufhaltsam.

Sein Lied ist stark als wie der Tod,
Es lockt in Nacht und Verderben.
Noch brennt mir im Herzen die tönende Glut.
Ich weiß, jetzt muß ich sterben." -

Die Kirchentür ist schwarz behängt,
Die Trauerglocken läuten;
Das soll den jämmerlichen Tod
Der armen Frau Mette bedeuten.

Herr Bender steht vor der Leichenbahr
Und seufzt aus Herzensgrunde:
Nun hab ich verloren mein schönes Weib
Und meine treuen Hunde.

Stöbers Greif schrieb am 14.2. 2000 um 17:42:18 Uhr zu

Gedicht

Bewertung: 2 Punkt(e)

Gedichte hat man früher alles schriftlich Abgefaßte genannt; erst im Laufe des 18. Jahrhunderts wurde die Bedeutung des Begriffs auf den poetischen Bereich eingeengt. Daneben setzte sich die Bedeutungsvariante »(lügenhafte)Erfindung« durch, die sich zu »freie poetische Erfindung eines Dichters« wandelte; in diesem Sinne wurden auch Romane und Dramen als »Gedichte« verstanden. Heute versteht man unter Gedichten aber vor allem Lyrik.

Aurora schrieb am 3.11. 1999 um 22:32:19 Uhr zu

Gedicht

Bewertung: 4 Punkt(e)

Alles trübe,
Nebel verschleiern meinen Verstand.
Kann nicht mehr denken,
nicht mehr sagen was ich fühle.

Tiefe dunkle Nacht über meiner Seele,
werd niemanden mehr so tief blicken lassen,
werd niemandem mehr so vertrauen.

Gehe auf einem unendlichen Pfad,
unendlich verschlungen.
Ging ihn einst zu zweit,
einst war er unendlich gerade.
Hatte mal ein Ziel,
hatte mal eine Liebe.

Lange gewartet auf den Einen ,
lange geweint um den Einzigen.
Wo sind meine Träume,
wo meine Tränen?
Alles schon geträumt,
alle schon geweint.

Leidenschafft über Verstand gesetzt??
Liebe nur gesehen wo ich es wollte???
Alles ist trübe,
kein Gedanke mehr zu fassen.

Der Geist schwebt,
alles ist gleichgültig,
alles ist wichtiger als ich.

by Aurora

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