Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 38, davon 38 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 31 positiv bewertete (81,58%)
Durchschnittliche Textlänge 1932 Zeichen
Durchschnittliche Bewertung 2,474 Punkte, 6 Texte unbewertet.
Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 27.8. 2002 um 01:41:09 Uhr schrieb
Maeggi über bericht-aus-venezuela
Der neuste Text am 20.8. 2011 um 14:07:16 Uhr schrieb
Sluanhsc über bericht-aus-venezuela
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 6)

am 20.8. 2011 um 14:07:16 Uhr schrieb
Sluanhsc über bericht-aus-venezuela

am 9.9. 2005 um 21:34:21 Uhr schrieb
Voyager über bericht-aus-venezuela

am 31.10. 2002 um 19:16:13 Uhr schrieb
Mäggi über bericht-aus-venezuela

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Bericht-aus-venezuela«

Mäggi schrieb am 14.11. 2002 um 23:10:31 Uhr zu

bericht-aus-venezuela

Bewertung: 4 Punkt(e)

und da kam sie auf mich herab, die rache, nein nicht von moctezuma, der war ja auch mexikaner, aber vielleicht doch von irgendeinem wiederauferstandenen cacique hier, irgendein kopfjaegerhaeuptling, juenger von bolivar, was tun gegen den globalisierenden einfluss, wenn das land doch frei sein will? ich schweife ab, will ich doch nur von der grippe, die mich als hiesige viren nicht gewoehnte frau uebelst aus der bahn geworfen hat, berichten. ist ja auch nur legitim, unter tropischer grippe zu leiden, wenn doch die conquistadores einst viren eingeschleppt hatten, die die urbevoelkerung nur noch dezimiert haben. da nehmen wir doch gern ein bisschen kollektiv-suehne auf uns. ich litt ja auch nicht alleine, 50% der anderen deutschen hier auch.
aber den effekt, den so eine grippe hat - entweder du hast keine zeit, dich auszukurieren, musst dich in irgendwelchen kuehlschrankgleichen klimatisierten raeumen rumtreiben, bessert den gesundheitszustand ungemein. bezeichnenderweise auch arztwartezimmer weisen dergleichen klimatische bedingungen auf, und wenn du dich dann 2mal dort hinquaelst, wartest, leidest, um dann zu hoeren, dass der arzt doch nicht kommt, fuehrt das schon mal zur allgemeinen venezuela-krise. die wird dann noch verschaerft, wenn man, voellig matschig zu hause liegt, und die ganze stadt hat nichts anderes zu tun, als laerm vor deinem fenster zu machen, und du kannst nirgends hin. da wird das freundlich blinzelnde »die haben alle ´nen knall« schon mal zu »gebt mir eine kalaschnikow, und ich will das gehirn jedes rhythmisch hupenden oppositionellen autofahrers auf sitze und fahnen spritzen sehennun ja, ich haette nicht mal eine kalaschnikow halten koennen vor lauter schwaeche.

Maeggi schrieb am 4.10. 2002 um 23:14:58 Uhr zu

bericht-aus-venezuela

Bewertung: 5 Punkt(e)

nun sitz ich fast taeglich im klimaanlagen-unterkuehlten uni-computer-pool, und ich komm nicht mal dazu, e-mails zu schreiben, geschweige denn zu blastern.. die halsen einem hier einfach zu viel arbeit auf, und man passt sich allzuschnell an die allgemeine ineffizienz an. gestern habe ich festgestelltm dass ich caracas eigentlich nur bei nacht kenne, gut, ich stehe nicht allzu frueh auf, und dann meist gleich an die uni, und wenn ich die verlasse, ist es schon dunkel. dann noch schnell was essen, irgendwo noch ein paar bier trinken - ohne bier kann ich naemlichb wegen des laermpegels nicht schlafen - und dann ist schon wieder ein tag vorbei. ok, letztes wochenende habe ich verlaengert und bin an den strand gefahren. dort hat´s gott sei dank am sonntag geregnet, sonne haette ich nicht mehr verkraftet, und so ein angenehmer tropischer regen, der glaettend in die brandung faellt, echt schoen.
und heute auch noch ein bisschen abhilfe geschaffen und mir ein stueck caracas bei tag angeschaut, la estancia, eine ehemalige kaffee-hazienda, kolonial, mitten in der stadt, oase in ruhig und gruen, echt erholsam. und danach gleich in den park. da hat es auch ein paar tiergehege, und ich habe mir die riesenschlangen und die alligatoren betrachtet, die bewegen sich auch so gut wie nie, ruhepunkte in einer hoechst-geschwindigkeits-stadt. oh mann, und jetzt muss ich schon wieder zum kurs, sinnloses gelaber anhoeren... und das am freitag nachmittag.
aber die zeit vergeht hier wirklich schneller, ich kann es kaum glauben, dass schon wieder eine woche vorbei ist...

Mäggi schrieb am 5.2. 2003 um 01:34:29 Uhr zu

bericht-aus-venezuela

Bewertung: 3 Punkt(e)

na, dies wird fuer einige zeit der letzte bericht-aus-venezuela sein, denn ich bin mittlerweile in puerto ayacucho angekommen, der letzte vorposten der zivilisation, danach kommt nur noch amazonas, dschungel und dergleichen, und morgen fliege ich da mitten rein. zwar nur, um nach brasilien zu kommen, aber ich denke, auch ohne expedition zu den yanomami duerfte es noch abenteuerlich genug sein, einmal in san carlos de rio negro angekommen (so heisst das kaff) muss ich mir einen fluss-transport suchen, denn strassen gibt´s dort nicht mehr. bin schon richtig gespannt...
der rest von venezuela ist irgendwie schon ganz weit weg, caracas schon gar nicht mehr wahr, und auch merida driftet weg. dort allerdings war venezolismus par excellence angesagt, sinnloser aktionismus, warten a la vakilandora, unlogik etc. wahrscheinlich bin ich mittlerweile auch schon tropicalizada, denn genau diese verhaltensweisen stelle ich bei mir nun auch gehaeuft fest... welche vorstellung - venezuela das perfekte land fuer mich?
die tour in den paramo schrumpfte von geplanten 3 tagen auf einen nachmittag, aber das hat eigentlich gereicht - der muskelkater danach war betraechtlich. nichtsdestotrotz habe ich in den naechsten tagen mit wandern weitergemacht, man soll ja seinem koerper nichts durchgehen lassen...
und erlebnisse wie grosseinkauf mit familie chavista auf dem mercado popular, wo alles wirklich billig ist und trotzdem noch um jeden bolivar gefeilscht wird, haben ja auch was fuer sich. das feilschen ist natuerlich noetig, weil die leute wegen des streiks alle wirklich kein geld mehr haben. gerade in merida leben viele leute vom tourismus, und es kommen keine touristen mehr ins land. die venezolaner reisen auch nicht mehr, weil sie entweder denken, es sei gefaehrlich oder weil sie auch zwangsweise im streik sind und nicht bezahlt werden... derweil feuert die opposition unmengen an geld fuer voellig sinnlose dinge raus, das neueste war das firmazo, eine gigantische unterschriftenaktion, die unter anderem chavez´ ruecktritt,die wiedereinsetzung der korrupten pdvsa-manager und diverse verfassungsaenderungen fordert (ueber die verfassung ist wohlgemerkt demokratisch abgestimmt worden, und sie wurde mit einer mehrheit von 80% eingesetzt, genauso wie chavez mit ueberwaeltigender mehrheit gewaehlt worden ist. aber das interessiert die grosskopferten ja nicht...). ist zwar legal, bewirkt aber nix, genauso eine bloede aktion wie die unterschriftensammlungen der cdu seinerzeit. oder bewirkt vielleicht doch was, naemlich dass die situation weiter angeheizt und die leute noch mehr aufgehetzt werden... die vorgeschichte hierzu ist die ablehnung des referendums wg der neuwahlen als verfassungswidrig. hierzu ist zu sagen, dass es zwei arten von referendum gibt, das consultativo, das den charakter eines volksbegehrens hat und vorschlaege einbringt. es benoetigt 20% + 1 stimme, um durchzugehen. aber da in einer demokratie wahlen ja wohl mehrheitsentscheidungen sind, ist die verfassungswidrigkeit ja wohl offensichtlich, wenn ueber dieses referendum neuwahlen gefordert werden, denn 20% der wahlbevoelkerung sollten nicht darueber befinden koennen, ob wahlen stattfinden oder nicht... das andere referendum, das revocatorio, kann erst im august bei haelfte der legislaturperiode stattfinden und ungeliebte amtsinhaber wie z.b. den praesidenten und seine ganzen minister abwaehlen. aber dazu sind 50% und eine stimme noetig. und das schaffen sie nie, die esqualidos!!!
aber wie gesagt, das ist fuer mich eigentlich schon ganz weit weg, und hier ist eigentlich nichts davon spuerbar.

Maeggi schrieb am 27.8. 2002 um 01:41:09 Uhr zu

bericht-aus-venezuela

Bewertung: 8 Punkt(e)

liebe mit-blasterer, an dieser stelle werde ich in zukunft hin und wieder abrisse meiner erfahrungen auf dem suedamerikanischen kontinent geben. denn seit gestern befinde ich mich in caracas, zur begruessung gab es wie gewuenscht regen, denn sonne hatte ich in cottbus schon zuviel abbekommen, das brauch ich in den tropen wirklich nicht mehr... auch gleich unangenehme begegnungen mit taxi-fahrern am flughafen, aber ich habe unbeirrt den bus genommen, 2 stunden stau, und schon ist man in venezuelas hauptstadt. bin sogar abgeholt worden, habe ueber 5 ecken leute kontaktiert, die sich als ueberaus hilfreich erwiesen haben, einfach unglaublich, kennen mich gar nicht, aber haben mir ein zimmer besorgt und fuehren mich durch die stadt, damit ich nicht aus versehen in der falschen gegend lande. auch an der uni war ich schon, leider sind die leute, die fuer auslaendische studenten zustaendig sind, noch in urlaub, aber jetzt weiss ich wenigstens, wo ich hin muss... dafuer bin ich bereits nutzerin der hiesigen goethe-instituts-bibliothek, wo die frau an der theke denkt, dass meine e-mail ob des .de kuerzels unmoeglich in venezuela funktionieren kann. aber ich bin ja so modern (sieht man an den vielen ohrringen), ich weiss das besser.

Mäggi schrieb am 7.12. 2002 um 21:29:55 Uhr zu

bericht-aus-venezuela

Bewertung: 4 Punkt(e)

in der letzten woche konnte man richtig von tag zu tag verfolgen, wie die situation brenzliger wurde. was in deutschland durch die nachrichten ging, der diskothekenbrand mit den opfern, wurde hier vor lauter politischem chaos kaum zur kenntnis genommen.
seit montag haben wir nun generalstreik, die produktion von fast allem ist eingestellt, besonders petroleum, aeh erdoel heisst das ja auf deutsch, man stelle sich vor, venezuela ohne benzin...
auch transportiert wird kaum mehr was. wenn man einen offenen supermarkt findet, sind die regale schon merklich leerer. frischmilch gibt´s seit tagen nicht mehr z.b. die ersten tage der woche war es ganz angenehm in der stadt, weniger verkehr, auf dem bulevar weniger leute, man konnte richtig flanieren, aber dann fingen die gegenseitigen provokationen an auf den marchas, scharfschuetzen der regierung, die auf die oppositions-demo warten, die aber noch rechtzeitig umgeleitet wurde. guardia nacional, die oel-tanker kapert, bereit, einen super-gau zu riskieren, denn fahren kann so ein ding keiner von denen. seit der geschichte mit den militaers, die die polizei interniert hatten, ist die kriminalitaet nochmal angestiegen, vor dem haus einer freundin haben sie einen erschossen, und ganz viele bekannte von mir wurden ueberfallen. zu allem ueberfluss wurden ganze waffenarsenale der polizei abtransportiert und die waffen an die circulos bolivarianos verteilt, chavez-treue zirkel von dubioser funktion, und das hat sich alles laengst verselbstaendigt. aus diesen kreisen kam wohl auch der attentaeter, der gestern auf die oppositionsversammlung in altamira wild geschossen hat - 5 tote, ueber 20 verletzte, und eskalation und chaos gehen weiter. es ist nicht klar, ob der typ auf befehl der regierung gehandelt hat oder aus eigenem antrieb, aber es kommt sich wahrscheinlich auf das gleiche raus. die ruecktrittsforderungen an chavez sind noch heftiger geworden (so das denn moeglich ist), und er fuehrt sich wirklich ignorant auf, gestern eine rede, und kein wort des gedenkens an die opfer, es ging nur ums oel. aber wenn er jetzt zuruecktritt, gibt es eben diese gluehenden anhaenger, die bewaffnet sind, und was die anstellen, wenn sie keine fuehrer mehr haben, wage ich mir gar nicht auszumalen. kein ausweg in sicht, das gewaltpotential auf beiden seiten wahnsinnig hoch...
und so sass ich gestern betreten vor dem fernseher meines mitbewohners, mit einem gefuehl des eingesperrtseins - ich waere gerne rausgegangen, freitag, und nach 3 tagen durcharbeiten fuer die uni mal wieder was anderes sehen als die verfluchte bude, aber bei dem klima bleibt man lieber sicher zu hause. wenigstens die licoreria unten hatte offen und machte das geschaeft ihres lebens, und so tranken wir uns ein paar polarice, damit wir wenigstens schlafen konnten.

Mäggi schrieb am 3.12. 2002 um 17:12:39 Uhr zu

bericht-aus-venezuela

Bewertung: 6 Punkt(e)

die muecken in der gran sabana heissen puri-puri, sind wie obstfliegen, nur schneller, und ich sehe aus wie beulenpest... nur wenn es windig ist, ist ruhe. das war gott sei dank auf dem tepuy der fall, was aber wiederum schlecht fuer das lagerfeuer war, aber das haben wir schon hingekriegt, samt den letzten schnapsreserven, was wiederum nicht gut fuer mich war (habe ich mir am naechsten morgen erzaehlen lassen...). dann zelte abbrechen und zurueck in die zivilisation, in rekordzeit rausbrechen, denn wir wollten auf der brasilianischen seite essen, und die grenze macht um 10 zu, 3 stunden, wo man normal mindestens 4 braucht...
und wir haben gefressen, dass es nicht mehr schoen ist, churrasco, endlich wieder was leckeres, in venezuela gibt´s ja immer nur arepas...
danach im camp ein geburtstags-lagerfeuer, samt besaeufnis, und das vorher so gross-spurig von unserem guia angekuendigte fruehe aufstehen am naechsten tag fiel natuerlich flach. 3 mal nach sta elena fahren, bis gluecklich alle fruehstueck hatten, und um 3 los richtung caracas, um noch die schluchten und wasserfaelle auf dem weg zu sehen, wo doch start spaetestens um 10 sein sollte. dementsprechend natuerlich nur ´nen teil gesehen, aber egal, war so auch schoen. und dann die verbleibenden 20 stunden durchgeheizt, oopa, zurueck in die gross-stadt, grosse freude war das nicht.

Maeggi schrieb am 24.9. 2002 um 22:46:58 Uhr zu

bericht-aus-venezuela

Bewertung: 5 Punkt(e)

und immer ein stueck weiter ist glaube ich ein cortomaltese-comic, den ich sehr mag. und so fuehle ich mich auch zur zeit. jeden tag neue eindruecke, und auch wenn ich sie oft gar nicht verstehen kann, moechte ich doch keinen einzigen missen.
freitag zum beispiel auf einer verkleidungsparty - an der uni hier studieren auch eher die reichen, und dementsprechend luxurioes war die gegend. da wurde auch der feuerakrobat aufgefahren und dergleichen. und in dem zustand, in dem ich da schon war (total stoned nach 4 wochen kiffpause) hab ich das total genossen. wow. aber wie danach in der gottverlassenen gegend - nachts niemand auf der strasse - ein taxi kriegen??? zu viert ein paar cuadras runtergelatscht, soll man ja nicht machen, nachts zu fuss in caracas, hat gerade deswegen spass gemacht, gibt einem so ein gefuehl, alles machen zu koennen, ohne dass einem was passiert. als wir schliesslich eion taxi fanden, das einzige weit und breit, meinte katja, das auch noch wegschicken zu muessen, weil zu teuer. aber jeder spass hat ein ende, sie wurde ins taxi gezerrt und gute nacht.
und ich arme sau musste am samstag um 6 aufstehen, wir hatten exkursion zu unserem projekt-standort. dorf 4 stunden von caracas. da gibt es gar nichts. eine autobahn, sonst nur hitze, huetten aus bahareque (geflecht mit steinen und lehm verfuellt), und campesinos, die sich dort im zuge des kampfes um das land angesiedelt haben. und auch nicht, dass wir durch das dorf gelaufen waeren, um material fuer die analyse zu sammeln. nein, erst gab`s mittagessen, dann musik und tanz, aber es war schon cool, da einen eindruck in das leben der leute zu bekommen. leider war ich eben etwas matschig, nicht wirklich zu kommunikation faehig, erst der schnaps zum abschied hat mich wieder etwas aufgemoebelt.
am sonntag dann wahlparty im goethe-institut, wir kamen rechtzeitig zum abschalten des video-beamers. grad noch ein gratis-bier und wuerstchen ergattert, die mit hilfe 100000er sponsoren eingeflogene bayerische band war auch schon fertig, und ueberall lange gesichter, denn scheinbar waren alle fuer stoiber. nichts wie weg....

Einige zufällige Stichwörter

Edelstoff
Erstellt am 29.3. 2000 um 09:00:48 Uhr von Heynz Hyrnrysz, enthält 23 Texte

Hollywood
Erstellt am 29.6. 2001 um 10:43:46 Uhr von Mcnep, enthält 83 Texte

Kinderhochpäpplung
Erstellt am 5.8. 2022 um 22:14:06 Uhr von Christine, die Papugei, enthält 1 Texte

Rasierklinge
Erstellt am 30.11. 2000 um 16:47:40 Uhr von Willifried Quaichheimer, enthält 32 Texte


Der Assoziations-Blaster ist ein Projekt vom Assoziations-Blaster-Team (Alvar C.H. Freude und Dragan Espenschied) | 0,0453 Sek.