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am 2.10. 2002 um 23:23:20 Uhr schrieb Dortessa
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am 17.12. 2025 um 04:45:26 Uhr schrieb Gerhard
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am 28.9. 2014 um 18:10:51 Uhr schrieb sx über Bezirk
am 17.12. 2025 um 04:45:26 Uhr schrieb Gerhard über Bezirk
am 30.9. 2014 um 10:05:24 Uhr schrieb sx über Bezirk
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Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Bezirk«
sx schrieb am 29.12. 2014 um 08:01:37 Uhr zu
Bewertung: 12 Punkt(e)
Den Weihnachtsabend werden wir bei Thilda verbringen. Vorher sind wir für schöne 2 Stunden in der Altmüttergasse. Alexander, erinnere mich nachher: das Geschenk für Thilda! Das Packerl legen wir im Flur auf den Stuhl.
Es riecht in der Wohnung nach Marzipan, Mandel jedenfalls.
Schenkst du der Großoma Mandelseife?
(Die gute Mandelseife aus der Apotheke A. Moll, 1. Bezirk).
Wir sitzen ausgezogen auf dem Bett – erst jetzt denken wir ans was und wie.
Da steht ein Weihnachtsengel vor uns! Es ist der Amor von Parmigianino, in einer Hand den Bogen, in der anderen das Messer, indem am Bogen noch herumgeschnitzelt werden muss. In voller Größe, fast so groß wie Alexander!
Bevor ich nur 1 Gedanken fassen kann, beugt sich der Amor herab, nimmt meinen Schwanz in den Mund. Ich sehe einen Berg Engelshaar, leuchtendes, geringeltes Hell- und Dunkelbraun, auf meinen Schoß sich bewegen.
Alexander ist hinausgelaufen.
(In der Küche das Olivenöl von Bertolli).
Ich betaste den Ansatz der Flügel am Rücken, welcher mir schon immer ein anatomisches Rätsel gewesen ist.
Hinter den aufragenden Pobacken von Amor steht Alexander. Wie der Engel die Flügel zusammenpresst für einen Moment! Übrigens hält er immer noch Bogen und Messer an den Händen, mit denen er sich zugleich am Boden abstützen muss.
In den Engel kommt Bewegung, teils aus eigenem Antrieb, teils durch Alexanders Stöße. Die Flügel öffnen und schließen sich langsam, wie bei einem honigsaugenden Falter.
Sobald wir beide fertig sind, wie immer der Alexander zuerst, ist der Engel weg.
Auch der Marzipanduft ist weg. Jetzt riecht es – genau, wie wenn ein Spritzer Milch auf einer heißen Herdplatte verkokelt.
Später, in der Straßenbahn, ich halte das Paket für Thilda auf dem Schoß, schauen wir uns ungläubig an. Zauberei? Wenn überhaupt Zauberei, sage ich, dann nicht meine. Ich bin kein Zauberer.
Das waren ja Berge von Speck, sagt er leise. Ich selbst hatte mir einen Speck-Busen ertastet. Hast du eigentlich Schwanz und Eier gefühlt?
Darauf hat er ganz vergessen!
Wir werden ins Kunsthistorische Museum gehen, uns das Original anschauen, gleich morgen.
sx schrieb am 9.12. 2014 um 10:16:06 Uhr zu
Bewertung: 20 Punkt(e)
Auch in den entlegensten Bezirken stelle ich fest, daß, indem Alexander selbst ein feiner, schlanker, mannbarer Bub ist, auch dort alle Glieder ohne Zweifel die Glieder eines feinen, schlanken Buben sind. Untersuche ich die Fünfermannschaften genauer, so ist jeder Einzelne ein feiner Bub, vom kleinsten angefangen, dessen Nachbarsbuben, über die mittleren Buben bis hin zum Großen durchweg und ebenso die andere Mannschaft, in umgekehrter Aufstellung natürlich. Wie bei untereinander Nahestehenden üblich ist das Interesse füreinander nicht groß, aber alle verbindet eine große Erwartung. Nicht des immer wiederkehrenden Beschneidungsfestes.
Wenn der große Alexander sich huldvoll herabbeugt und je vier seiner langen und schlanken Finger zwischen je zwei der kleinen Untertanen steckt und diese nachdenklich reibt; ein Freudenfest, das unmittelbar Erinnerungen ans eigentliche Freudenfest weckt.
Wenn alle zehn sich in Morast drücken dürfen, der eben dort, wo jetzt die gar nicht so arroganten Cousins aus dem hohen Norden verweilen, lustvoll hindurchquellen muss.
Wenn allerklarstes kaltes Wasser allen Schlamm wieder fortspült.
Wenn die ach so selten zu erblickende Sonne jeden Einzelnen bis zur Seligkeit wieder trocknet und wärmt.
Mag. Federer schrieb am 12.1. 2015 um 14:56:24 Uhr zu
Bewertung: 13 Punkt(e)
Staatsoper Wien
Regieassistenz
Dr. Mögglingen
Lieber Mag. Federer,
ich erfülle eine traurige Pflicht und will meine eigene Bewegtheit ein Zeitlang hintanstellen indem ich Deiner Bitte nachkommen und nüchtern berichten will.
Wie Du schon weißt verlief die kurze Darbietung ohne Zwischenfall. Der Alexander bewältigte die paar Schritte als Tadzio zwar bleich vor Lampenfieber, blieb aber trotzdem der robuste Bengel und war kein engelsgleicher Todesbote, ganz wie es in meiner Absicht lag. Durch einen Fehler in der Beleuchtung blieb unser Hans Xaver kaum erkennbar im Schatten, die Schminkerei, zu der ich ihn habe überreden müssen, war also ganz vergeblich gewesen. Die Komposition von Brian Eno (oder Ben Tiber?) kam offenbar bei der Jury gut an – ich selber konnte die akustische Darbietung von der Bühne aus nicht sehr gut wahrnehmen.
Hinterher war ein kleines Büfett im Schwind-Foyer aufgebaut, ich erlebte meinen Intendanten in sehr aufgeräumter Stimmung. Der Alexander sprach ganz übermütig und auf englisch auf den Ben Tiber ein und wurde dabei, wie ich mit einer gewissen Rührung beobachtet habe, von seinem Freund John angehimmelt.
Als dann der Herr von der Bühnentechnik auftauchte und zunächst nur mir allein mitteilte, dass Hans Xaver momentan sich in der Notaufnahme des AKH befinde, indes auf dem Weg dorthin einer Herzattacke erlegen sei - mein lieber Federer, wie soll ich den Satz zu Ende bringen? Wir haben alle gefeiert und auf unseren Hans ganz vergessen ...
Lass mich hier schließen,
Dein
M.
sx schrieb am 15.12. 2014 um 11:07:21 Uhr zu
Bewertung: 13 Punkt(e)
Ein schöner Abend im Bezirk Alsergrund, in der Porzellangasse, im Gasthaus Wickerl: Thilda und ihr Enkel Alexander und ich. Indem wir auf das Essen warten ist Zeit zum Reden.
Thilda, die uns alle an Liberalität übertrifft, ist jetzt doch verwundert ein bisserl.
Stimmt das, Nana (so nennt sie den Alexander), dass du in der Schule erzählt hast, du hast einen Lover ?!
Jetzt muß ein linguistischer Exkurs eingeblendet werden indem der Wiener das Englische um ein weniges verfälscht oder auch verbessert, je nachdem.
Zum Abschied hört der nicht Eingeweihte immer wieder verblüfft ein „bah bah“, was einfach „bye bye“ bedeutet. Mich erinnert das immer an einen wegen Flüchtigkeit etwas verrutschten Abschiedskuss.
Ganz anders Lover! Die erste Silbe wird nicht wie im Original kurz nur und flüchtig betont, sondern etwas in die Länge gezogen. Eine Geringfügigkeit mag man denken.
Es ist wie beim Dreivierteltakt – dem hier gebürtigen Musikstudenten wird die sozusagen angeborene Art und Weise ausgetrieben, in welcher gern immer das erste der Viertelchen, drei sind es, zu sehr betont wird.
Danach wird es dem Fortschrittenen wieder anerzogen, und das Wort Lover, indem es der Wiener ausspricht, verliert seine Flüchtigkeit, indes, allzu große Bedeutung wird nicht beigemessen.
Auch andere haben einen Lover! Was er aber manchmal bezweifeln will.
Aber lieber Alexander, andere auch? Und bezweifeln?
Er hat da eine Methode indem er einfach fragt: was für ein Auto fährt er denn dein Lover. Einen BMW 5er zum Beispiel ist eine Antwort. Und nach ein paar Tagen fragt er wieder. Wenn es dann ein 7er ist dann hat er einen Zweifel.
Wie schön, dass du kein Auto fährst, sagt Thilda zu mir.
Sei nett zu ihm, sagt Alexander, er ist ein echter Lover.
sx schrieb am 6.12. 2014 um 19:44:08 Uhr zu
Bewertung: 17 Punkt(e)
Die theologischen Versuche fanden nicht wie es besser gewesen wäre, im Dunkel meiner Mariahilferkirche statt. Auch nicht im McNeptun indem Alexander nicht in ein ausgesprochen schwules Lokal mitkommen hat wollen und Fisch schon garnicht. Die Legality-Bar, warum nicht, indes wir gehen hinein kommen zwei Kinder heraus, Bub und Mädel, also auch hier nicht. Weiter ins McDonald. Für ihn, Happy Meal ist für Kinder, vielmehr das extra bekömmliche Grilled Chicken hier Perfektes Weckerl genannt, für mich wie immer wenn überhaupt den McRib.
Wo waren wir stehengeblieben, ich bin also 100% schwul und zugleich komme ich dir überhaupt nicht schwul vor also 0%; kennst du paradox?
Klar kenne ich paradox.
Eigentlich bist du zu jung, aber alles was echt wahr ist ist auch echt paradox: erinnerst du dich wie ich deine Seele gesucht habe einmal, und sie in deiner Brust gefunden habe fast ?
Klar erinnere ich mich. Hast sie also doch nicht gefunden.
Jeder Dummkopf kann unwiderlegbar beweisen dass es Seele nicht gibt, und, weisst du was ich aber ganz sicher weiss?
Ich glaube. Nein, weiß nicht.
Nichts Sicheres wissen wir, nichts Sicheres kann es geben. Wir hatten hier in Wien einen berühmten Mann, den Wittgenstein.
Wittgenstein habe ich gehört einmal.
Das Ketchup bringt mich zur Verzweiflung.
Wart ich hol Servietten.
Die Seele also ist für mich das einzige Sichere in der Welt überhaupt dasjenige wo wir wissen dass es das gibt, entschuldige, mit vollem Mund kann ich nicht besser.
Ich habe schon verstanden. Seele ist sicher, sonst nichts.
Mit Gott, du hast ja von ihm gehört vermutlich, mit Gott ist es ebenso ich meine ist es etwas anders.
Paradox.
Die Frage jedenfalls ob es gibt oder ob nicht, Seele oder Gott, das soll keiner beantworten wollen, nur, dass beides zusammenhört ist ganz sicher irgendwie.
Kann ich noch was zu trinken holen jetzt?
(Er hat ein sehr gutes Gedächtnis. Aber ein gutes Gedächtnis bestätigen kann nur ein anderes gutes Gedächtnis. Wie gut ich denken kann sobald ich allein bin.
Ich habe keines; obwohl ausgerechnet alte Kirchenlieder sind in einer schlaflosen Nacht abrufbar, genauer gesagt, sie klopfen an sozusagen und sind dann einen Vers lang abrufbar).
sx schrieb am 23.12. 2014 um 20:57:21 Uhr zu
Bewertung: 9 Punkt(e)
Etwas klopfenden Herzen bin ich gerade noch rechtzeitig angekommen, in der Kantine der Staatsoper, Dr. Mögglingen hat mich angerufen, den Alexander soll ich auch mitbringen.
Ich werde mit Herrn Ben Tiber bekanntgemacht; ihm bin ihm zuvor schon flüchtig begegnet anlässlich einer Probe zur Britten-Oper. Er freut sich über mein Interesse an seiner Klang-Installation, die den Ausklang der Oper bilden soll.
Es wird eine venezianische Lido-Atmosphäre erzeugt wird durch rollende Wellen und Geräusche und eine ferne Strandmusik.
Der Ami aus Baltimore will indes von mir mehr über Wien erfahren. Um an den „Tod in Venedig“ anzuknüpfen, sage ich, leicht übertreibend, aber auf Englisch fällt mir das leichter, behaupte ich also, dass jeder kultivierte Wiener wenigstens einmal im Leben eine Affäre mit einem der hier so lebhaften, sinnlichen und oft so schönen Buben gehabt habe. Diese Tatsache sei dem Wiener nie unverständlich gewesen im Grunde, weder damals noch heute.
Darauf gibt es eine kurze Unterbrechung, indem Alexander eingetroffen ist, etwas außer Atem durch die Eile, um ihn ist noch eine frische Luft von draußen: feucht und kühl, er lehnt auch den Kopf gegen meinen und küsst mich flüchtig, reicht dann Mr. Tiber die Hand und sagt ganz gekonnt ein hello, nice to meet you.
Wir erfahren, dass Mr. Tiber Verkehrsgeräusche vom Opernring aufgenommen hat. Es sollen am Ende der Oper alle Türen durch das Garderobenpersonal geöffnet werden, es soll das Lidogeräusch durch Verkehrslärm immer lauter übertönt werden, indem in allen Foyers der Oper Lautsprecher installiert sind.
Mögglingen ergänzt: es werden Sirenen einer Ambulanz näherkommen, und zwei Schauspieler werden, als italienische Sanitäter, sich eilends durchs Publikum vor den schon fast schon geschlossenen Vorhang begeben und rufen: dove è il malato !?
Dominique Meyer persönlich wird hervortreten und bestürzt, aber gefasst sagen:
è morto! Va subito a casa! Tutti! Tutte!
sx schrieb am 11.12. 2014 um 19:57:33 Uhr zu
Bewertung: 8 Punkt(e)
Meine Dame, ich lasse mich nicht mehr von ihnen bevormunden. Ich bin ihnen und ihrem Bankhaus sehr verpflichtet, aber mein Notfall-Depot will ich auflösen, jetzt, und den fälligen Betrag in bar an mich nehmen. Es eilt nicht, ich komme gern nächste Woche wieder, aber dann muss alles abgewickelt sein sein! 100-€-Noten sind mir sehr recht. Wo muss ich unterschreiben.
Ich will nicht bis an mein Lebensende den Bettelmann spielen.
Ich will mit Thilda bei Sacher essen und will gut aussehen.
Ich will mich bei Knize neu einkleiden. Auch das Knize Parfüm verschmähe ich nicht.
Meine Budapester Schuhe sind noch gut.
Vielleicht gibt es den Maresch noch, meinen Friseur in der Währingerstrasse.
Ich will dem Mag. Federer (er hat schon zugestimmt) eine Chauffeurs-Uniform aussuchen und für 24 Stunden ausleihen.
Ich will mit Thilda den Tag vereinbaren, an dem ich Alexanders Traum erfüllen werde und ihn von der Schule abholen, zwar nicht mit dem gewünschten Jaguar, dafür mit einem Bentley, gemietet von Prestige Vienna Cars, ich habe von dort bereits ein Angebot.
sx schrieb am 13.12. 2014 um 17:53:52 Uhr zu
Bewertung: 7 Punkt(e)
Der mir angenehmste Bezirk an einem sonst ereignislosen Vormittag ist der Zuschauerraum der Wiener Staatsoper; ich werde dort geduldet indem ich ein guter Bekannter des Regieassistenten Mögglingen bin, den zwar auch kaum jemand kennt, wichtig ist indes, dass wir beide, Mögglingen und ich, dem Pförtner am Künstlereingang unverdächtig sind.
Heute aber, abgesehen von nicht weiter bemerkenswerten Verrichtungen auf der offenen Bühne, fand eine Chorprobe statt. Ein kleines indes hochqualifiziertes Ensemble. Die Partituren bestanden aus aneinandergeklebten Grafiken. Der Dirigent war Sklave eines alles übertönenden Metronoms. Es muss um hundertstel Sekunden gegangen sein und eine absurde, nur mathematisch begreifbare Polyrhythmik, ja die Sänger konnten sich nicht einmal mehr auf ihr Gehör verlassen und mussten vor manchen Einsätzen die Stimmgabel ans Ohr halten. Ergebnis dieser an lebendem Material vollzogenen Computerei war ein erstaunlicherweise nicht unlebendiges Stammtisch-Palavern und Streiten. Ich habe derlei, allerdings lässig improvisiert, schon oft vernommen.
Es war herzbeklemmend. In einer Welt, die Lebendes seziert, zerstückelt und wieder so zusammenfügt, dass nicht die kleinste Narbe mehr an die vorangegangene Folterung erinnert, in einer solchen Welt will ich nicht mehr leben.
Mag. Federer (Mitteilung von Dr. Mögglingen) schrieb am 20.1. 2015 um 16:39:16 Uhr zu
Bewertung: 14 Punkt(e)
Die Gedenkstunde für Hans X. fand auf meine Anregung hin in einem Probesaal der Staatsoper statt. Ben Tiber hatte seinen Aufenthalt in Wien verlängert, nutzte seine aus den USA mitgebrachten Geräte und besorgte zusammen mit seinem Freund und Assistenten eine diskrete Darbietung von Richard Straussens Metamorphosen, einer Lieblingsmusik des Verstorbenen.
Ich musste meinen Chef und Intendanten bewundern, erstens weil er überhaupt Zeit fand für eine Visite, und zweitens, dass er es sogleich verstand, auf diejenigen zuzugehen, die, wenn sie dem Hans auch nicht besonders nahestanden, ihn immerhin am besten gekannt hatten.
Dominique Meyer begrüßte flüchtig den Mag. Federer und mich, auch war ihm Johns Vater als Bühneningenieur bekannt.
Dann aber wandte er sich sofort einem geistlichen Herrn zu – Hansens Beichtvater – der ganz ins Gespräch mit Frau Regine vertieft war, die ein Zimmer ihrer Wohnung an Hans vermietet hatte. Diese Person war die am heftigsten Trauernde, indes, wie es hieß, auch alkoholisierteste.
Es befand sich in Saal nur ein Tisch, auf welchem Sekt und Orangensaft angeboten wurde, überhaupt war der Saal nur von reichlich auf diesem Tisch aufgestellten Kerzen beleuchtet. Diese beschienen auch eine Schale mit sehr schönen Orangen, welche der John von Zeit zu Zeit auspresste, um eine Karaffe aufzufüllen.
Mein Chef meinte die Vermieterin wie ein Witwe fast trösten zu müssen – dann aber ging er auf Alexander zu, der ganz von seiner Großmutter Thilda und Johns Mutter, einer bildschönen Äthiopierin, in Beschlag genommen war.
Ich sah die beiden: meinen Chef und den mit einem Mal sehr erschütterten Alexander, jeder ein Glas Sekt in der Hand haltend, ins Gespräch vertieft den Tisch umrunden. Um dann auf John zuzugehen, der – vieles erfuhr ich erst später - den Ben Tiber und dessen Freund bestürmt hatte, indem er von der Musik ganz überwältigt war und zunächst Ben Tiber für den Kompositeur hielt.
Dann sah ich meinen Chef zusammen mit John und Alexander den Saal verlassen, auch war es still geworden, überhaupt sollte die Feier mit den Metamorphosen beginnen und auch enden.
sx schrieb am 5.12. 2014 um 11:16:12 Uhr zu
Bewertung: 10 Punkt(e)
Wir waren übereingekommen, dass ich dieses Mal nur der Zuschauer bin indem ich jede Aufregung vermeiden muss. Den Spiegel hat Alexander von seinem Bett weggeräumt. Du musst jetzt alles sehen und alles sagen! (Ich glaube, er liebt meine Worte und Formulierungen ... „so habe ich das noch nie gehört“ ... „wie das klingt wenn du es sagst“ ...). Ja, sage ich alles will ich sehen und alles sagen.
Er sucht sich im zu kurzen Bett eine bequeme Position indem auch das Publikum den schönsten Einblick haben will. Das Publikum hat mit einigem Bedauern festgestellt, dass er das Hemd nicht ausgezogen hat weil die Wohnung nur schwach geheizt ist. Wir bitten dies zu entschuldigen, auch hat er schon Hand angelegt um seinen Großbaum auszumessen.
Kannst du nicht einfach Schwanz sagen?
Zwei Handbreit ist der Schwanz lang und die Hand misst die Handbreiten ab, misst hin, misst her.
Die Hand stößt jetzt gegen die Hoden weil die andere Hand diese nach vorne gedrückt hat was einen nicht unangenehmen Schmerz in den Hoden bewirkt, einen ziehenden Schmerz ist es nicht so? da wandert die Hodenhand fort um in den heute ganz vereinsamten hinteren Bezirk zu gelangen, nein, der ganze Körper muss herumgeworfen werden weil der nördliche Zugang der weitere indes bequemere Weg ist.
Ich muss meinen Bericht unterbrechen wegen T s u n a m i – A l a r m . Ein Tsunami scheint sich zu nähern wenn nicht alle Anzeichen trügen von der umwerfensten Art. Mach langsam!! rufe ich vielleicht kannst du ihn aufhalten, ein wenig wenigstens, wenn auch nicht verhindern!
Der Tsunami ist da, mit dem letzten Rest von Selbstkontrolle wird der Schwanz auf mich gerichtet und da trieft es von meinem Kinn, auch mein Hals ist getroffen.
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