Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 481, davon 457 (95,01%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 137 positiv bewertete (28,48%)
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Durchschnittliche Bewertung 0,056 Punkte, 204 Texte unbewertet.
Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 12.1. 1999 um 02:19:12 Uhr schrieb
Alvar über Internet
Der neuste Text am 6.1. 2025 um 00:09:31 Uhr schrieb
Yadgar über Internet
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 204)

am 10.3. 2008 um 22:58:42 Uhr schrieb
pat batemann über Internet

am 3.5. 2006 um 01:40:28 Uhr schrieb
waee über Internet

am 17.2. 2006 um 21:49:36 Uhr schrieb
jiegelaber über Internet

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Internet«

Alvar schrieb am 12.1. 1999 um 02:19:12 Uhr zu

Internet

Bewertung: 18 Punkt(e)

Das Internet wird ja immer noch leider sehr oft überschätzt. Denn es ist ein Unterschied, ob man etwas machen *kann* oder ob man auch etwas wirklich macht! Ich denke, aufs Internet treffen viele Sachen zu, die auch Bertolt Brecht schon in seiner »Radiotheorie« in den zwanziger Jahren erwähnt hat. Die Möglichkeiten alleine machen kein gutes Medium, man muß auch etwas daraus machen.

maw schrieb am 28.6. 2000 um 20:49:37 Uhr zu

Internet

Bewertung: 5 Punkt(e)

1. bewußt gewählte isolation
2. manifeste einsicht in die isolation
3. reflektion dieser einsicht, um die isolation beibehalten zu können
4. flucht aus der komplexität in die komplexität
5. technikversagen als grund, um nicht selbst versagen zu müssen
6. ideologischer politsprech, um von tatsachen abzulenken
7. kreative spielwiese, die als innovativ gilt und deshalb akzeptiert wird, ohne zu berücksichtigen, daß es achtzigmilliarden andere kreative spielwiesen gibt
8. informationseffizienz
9. desinformationseffiezenz
10. sex

Anina schrieb am 25.1. 1999 um 19:27:36 Uhr zu

Internet

Bewertung: 6 Punkt(e)

Das Internet ist schon toll: irgendwie völlig undurchschaubar und dann doch wieder sehr vorhersehbar...
Zum Beispiel Privathomepages: 90% nach dem Motto »Wer ich bin«, »Meine Hobbys«, »meine Links« gestrickt. Hochinteressant. Das Gemeine daran ist: natürlich hätte ich auch gern eine Homepage. Nur fällt mir eben auch nix besseres ein...
Schließlich kann sich nicht jeder einen Assotiations-Blaster auf die Seiten hängen. Obwohl das natürlich eine interessante Vorstellung wäre: man könnte sich dann von einer Homepage auf die nächste assoziieren... Wär das nicht ne Idee für das nächste Projekt?
Jedenfalls: die ganze Welt ist kleiner geworden. Bloß blöd, wenn ich meine Chat-Freunde gern mal im richtigen Leben kennenlernen würde und sie alle ein bißchen weit weg wohnen.
Überhaupt: Chatten ist das Coolste im Internet!

MaxOtto schrieb am 31.7. 2001 um 21:59:51 Uhr zu

Internet

Bewertung: 2 Punkt(e)

Mitte der siebziger Jahre trug sich an westdeutschen
Schulen eine technische Revolution zu. Sie nannte sich
»Sprachlabor«. Nicht jede Schule bekam eines, aber aufgrund
landesväterlicher oder privater Großzügigkeit gehörte meine
Schule zu den in diesem Einzelfall privilegierten. Es handelte
sich um einen Raum, in welchem jeder Schülerplatz mit einem
Kopfhörer, einem Mikrophon und zwei oder drei Knöpfen zum
darauf Herumdrücken ausgestattet war. Der Lehrerplatz hatte
noch einige Knöpfe mehr. Alle waren sehr neugierig. Es ging die
Kunde, mit dem Sprachlabor würde man irgendwie »automatisch«
oder sogar »unterbewußt« lernen, und man war überzeugt, daß der
Lehrer Aussprachefehler viel besser höre und so auch besser
korrigieren könne, wenn ihm die Schüler per Kopfhörer direkt
ins Ohr quaken.
Leider war die Lehrerin im Kopfhörer zu leise. Es gab
einen Lautstärkeregler, aber wenn man ihn drehte, machte es nur
»brtzl«. Die Lehrerin sprach daher so laut, daß die Schüler sie
nicht wegen, sondern trotz der dicken, drückenden und die Ohren
heiß machenden Kopfhörer vernehmen konnten. Außerdem war das
Sprachlabor falsch verkabelt. Die Lehrerin hatte in ihrem
Kopfhörer die Stimmen wahlweise sämtlicher Schüler auf einmal
oder von keinem. Wir waren nur ein einziges Mal im Sprachlabor.
Ingenieure aus einer weit entfernten Stadt reisten herbei,
deren Know-nicht-how die Mängel aber nicht dauerhaft
beseitigte. Nach wenigen Monaten wurde das Sprachlabor
geschlossen und diente fortan als Abstellkammer für
unvollständige Skelette, nicht mehr leuchtende Leuchtglobusse
und revanchistische, weil den Ostverträgen nicht Rechnung
tragende Deutschlandkarten. Gelegentlich, bei Raummangel,
wurden noch Erdkunde oder Deutschstunden im Sprachlabor
abgehalten. In diesen Stunden zerrten die Schüler an den
heraushängenden Kabeln, flochten sie zu Brezeln und pulten die
Knöpfe aus den Pulten. Die Lehrer konnten das nicht sehen.

Ich hatte das Sprachlabor längst vergessen. Neuerdings
denke ich wieder daran, wenn ich in den Medien höre, wie
Politiker und Laien-Zukunftspäpste fordern, daß in den Schulen
für jeden Schüler ein Internetzugang bereitzustehen habe. Wenn
dies nicht im Handumdrehen geschehe, dann habe Deutschland
binnen kurzem international abgekackt. Es werde von der
Landkarte der relevanten und visionären Nationen binnen
Jahrzehntfrist getilgt werden. Bundeskanzler Schröder und all
die vielen, vielen, vielen anderen Menschen, all diese
unendlich vielen anderen Menschen, die genauso sind wie
Bundeskanzler Schröder, vertreten die Ansicht, daß der Umgang
mit dem Internet eine Kulturtechnik sei, genauso wichtig wie
Lesen und Schreiben.

Das Internet ist eine sehr praktische Angelegenheit.
Diejenigen, die es beruflich nutzen, zur wissenschaftlichen
Arbeit oder für Recherchen, werden kaum mehr darauf verzichten
wollen. Ob man es, abgesehen vom Buchen von Flügen, auch privat
sinnvoll nutzen kann, weiß ich nicht, doch der Respekt vor
denjenigen, die ihre Freizeit in ödem Smalltalk mit wildfremden
Leuten versickern lassen, verbietet es mir zu bezweifeln, daß
es irgendwo einen intelligenten Chat Room gibt. Insgesamt ruht
auf dem Internet so mancher Segen. Muß man deswegen aber
Klassenzimmer in Großraumbüros verwandeln, wie es die Leute
wünschen, die meinen, daß die »Schulen ans Netz« müssen? Der
Verdacht liegt nahe, daß diejenigen, die das aufgeblasene Wort
von der alles verändernden »Kulturtechnik« im Munde führen, das
Internet selbst nie aufgesucht haben und es daher für eine
geheimnisvolle und komplizierte Welt halten.

In Wahrheit ist das Internet ein zwar großes, aber
schlichtes Reich. Ein bißchen wie Rußland. Wer jemanden hat,
der ihm gelegentlich einen Tip gibt und ihm ab und zu über die
Schulter schaut - aber bitte nicht ständig über die Schulter
schauen, das nervt, der wird sich bei ausreichendem Interesse
spätestens nach 14 Tagen recht wendig in diesem Reich bewegen.
Die Schwierigkeit, ins Internet einzusteigen, liegt irgendwo
zwischen dem Binden eines Windsorknotens und dem Erlernen von
Standardtänzen. Ein noch besserer Vergleich ist das Autofahren.
Das kann man auch nicht von Natur aus, aber in kurzer Zeit
lernt es fast ein jeder - Menschen mit geringer Intelligenz
interessanterweise manchmal leichter als geistig höherbegabte,
was man auch einfach begründen könnte, würde man Zeit und Lust
dazu und Platz dafür haben. Auf jeden Fall ist das Autofahren
eine wichtige Sache. Für viele Jobs ist ein Führer schein
genauso Grundvoraussetzung wie für andere EDV-Kenntnisse. Würde
man aber deshalb das Steuern eines PKWs als eine essentielle
Kulturtechnik bezeichnen und die Schulen damit beauftragen,
diese Technik zu vermitteln? Würde man nicht. Autofahren,
Krawatten binden und Internet sollen die Menschen bitte in
ihrer Freizeit erlernen. Für die Vermittlung von
Grundkenntnissen in diesen Bereichen sind die
allgemeinbildenden Schulen zu schade, zur Förderung von
herausragenden Talenten sind sie dagegen ungeeignet. Da gilt
es, andere Institute zu beauftragen bzw. erst einmal zu
gründen.

Gibt es eigentlich jenseits von mir zusätzliche Menschen,
die den Begriff »im Internet surfen« als einen lächerlichen
Terminus von vor zehn Jahren empfinden? Der fast schon so
obsolet klingt wie »Datenautobahn« oder »globales Dorf«? Und
was machen eigentlich der »Cyber-Sex« und der »Datenhandschuh«?
Ich sag immer »Internet gucken«. Das klingt so schön arglos, so
schön passiv. Einmal habe ich auch »im Internet Schnorcheln«
gesagt, aber diejenigen, die dabei waren, als ich das sagte,
die fanden das nicht gut. Das würde so »gewollt witzig«
klingen. Der Ausdruck »Internet gucken« stieß hingegen auf eine
wohlwollende Jury-Bewertung. Vermutlich weil er »unfreiwillig
komisch« klingt. Die Komik selber, das vermute ich mit
Rücksicht auf meine Lebenserfahrung, wird in ihrer Qualität
nicht davon beeinflußt, ob sie gewollt oder unfreiwillig ist.
Ich erwähne dies, um das Vertrauen in Redewendungen zu
erschüttern, wobei ich mir gewiß weder anmaßend noch skurril
vorkomme. Sollte ich mich in meinem Urteil irren, vermute ich
halt alternativ, daß sich die Komik am wohlsten fühlt, wenn der
Kenner sie als »gewollt unfreiwillig komisch klingend«
analysieren kann.

Die Schule sei dazu da, Jugendliche zur Beschäftigung mit
Inhalten anzuhalten, denen sie sich zu Hause aus freien Stücken
nicht zuwenden würden. Sie sei der Ort, wo man ihnen mit
möglichst charmanter Autorität und ohne Schnarrstimme Wissen
und Grundwerte unterjubelt. Sie sei eine gutherzige Zwingburg
voll trotz manch kleiner Quälerei noch immer freiwillig
leuchtender Augen. Man muß die Kinder triezen und anstacheln,
damit sie selbständig denken, und zwar dermaßen selbständig,
daß sie in der Aktion »Schulen ans Netz« die bloße
Wirtschaftsförderung erkennen. Die Schüler sollten zu Kanzler
Schröder laufen, ihm erklären, daß die Computer in fünf Jahren
alle veraltet und kaputt sein werden, daß sie im Unterricht nur
noch an den heraushängenden Drähten ziehen und daraus Brezeln
flechten würden und daß in fünf Jahren ein neuer Kanzler an die
Macht komme, welcher die Computer nicht ersetzen werde, weil er
für die Internet-Ehrfurcht seines Vorgängers keine
Verantwortung empfinde.

Sollte nun der Internet-Unterricht eingerührt werden,
wird das zu Lasten klassischer Bildungsinhalte gehen. »Na
gottseidank«, wird mancher Narr nun sagen. Ich hätte in meiner
Schulzeit gern auf den Physik-Unterricht verzichtet, aber nur,
weil ich den Lehrer nicht mochte. Er hatte eine Schnarrstimme.
Hätte er die nicht gehabt und gelegentlich, wie meine
Chemielehrerin, eine Bluse mit Mohrrübenmuster getragen, wäre
ich an Physik genauso interessiert gewesen wie an Chemie. Es
lag bei mir immer 100%ig an der Lehrkraft. Die Fächer für sich
waren alle wichtig und richtig. Es gab nichts, was man dem
Internet hätte opfern sollen.

Am überzeugendsten waren immer die Lehrer, die in der
Kulturtechnik Nr. 1, dem Sprechen, gut bewandert waren.
Diejenigen, die flüssig sprachen und keine Sprachmarotten
hatten, die die Schüler bekicherten, statt sich am Lehrstoff zu
weiden. Leider sprachen die meisten Lehrer häßlich. Es nimmt
nicht wunder, daß der mündliche Ausdruck der Schüler im argen
hegt, wenn schon die Lehrer nur grunzen und sabbern. Man ist
heute von schlechter Sprache umzingelt. Neulich erschrak ich
fast zu Tode, als ich unerwarteterweise gute Sprache hörte. Vor
einigen Monaten sah ich den Film »The Million Dollar Hotel« von
Wim Wenders. Ich war am Wegdämmern, denn es war schon zehn
Minuten nach Beginn des Films. Da schreckte ich hoch. Die
Hauptdarstellerin hatte die Formulierung »etwas ergibt Sinn«
gebraucht. Ich dachte: »Wow, Wahnsinn. Wann preist mal endlich
einer die fantastische deutsche Synchronarbeit?« Man hört im
wirklichen Leben ja fast nur noch den primitiven Anglizismus
»etwas macht Sinn«, so daß es einen richtig umhaut, wenn man
mal wieder mit dem korrekten Ausdruck konfrontiert wird. Man
muß heute in synchronisierte Filme gehen, um wenigstens für
anderthalb Stunden dem allgemeinen Verwahrlosungssound zu
entkommen. Kanzler Schröder und all die erschreckend vielen, um
nicht zu sagen: abstoßend vielen Menschen, die auch so sind wie
der, sagen natürlich auch: »macht Sinn«.

Gewiß, gewiß: Was sich einbürgert, wird irgendwann als
korrekt gelten. So entwickelt sich Sprache. Ich weiß dies, so
wahr mir Gott helfe und so sehr ich hier sitze. Bin ja
Knowledgeworker von Hause aus. Doch es war schade um das »Sinn
ergeben«. Das Wort »machen« kommt schon häufig genug vor in
unserer Sprache. Liebe machen, die Wäsche machen, Essen machen,
sauber machen, Abwasch machen, Frau Heinrich machen - »Ich mach
mal Frau Heinrich«, sagt die Friseurin zu ihrer Kollegin, wenn
sie ihr mitteilen möchte, daß sie nun der Kundin Heinrich die
Haare zu machen sich anschickt - Betten machen, Feuer machen,
Internet machen - nein, Internet machen wir noch nicht. Wir
gucken Internet. Weil es Sinn ergibt. Für viele zumindest.

Was gibt es denn noch außer Sprechen? Es gibt noch das
Schreiben. Damit sieht es aber nicht gut aus. Kaum einer in
Deutschland, der unter 60 ist, hat eine auch nur mit Toleranz
akzeptable Handschrift. Das allgegenwärtige Geschmiere ist
gräßlich. Es ist ein deutscher Mangel. In den USA z. B. haben
wesentlich mehr junge Leute leserliche, manchmal sogar schöne
Handschriften. Ich bitte alle Menschen, sich ein Blatt Papier
zur Hand zu nehmen und mit der Hand die Wörter »Schulen nicht
ans Netz« darauf zu schreiben und während des Schreibens die
schreibende Hand zu beobachten und gleichzeitig zu denken: »Ich
beobachte soeben eine klassische Kulturtechnik am Abnippein.«
Vielleicht könnte man die klassischen Kulturtechniken etwas
auffrischen, bevor man die Schulen mit schnellebigen Kästen
vollstellt? Wer eine gute Allgemeinbildung hat, sich auch in
Fremdsprachen gut ausdrücken kann, der wird mit dem Internet
keine Schwierigkeiten haben. Wer nichts weiß und schlecht
spricht, wird kaum in die Verlegenheit kommen, im Berufsleben
seine Internet-Kenntnisse unter Beweis zu stellen.

mesi schrieb am 2.10. 2009 um 17:29:15 Uhr zu

Internet

Bewertung: 2 Punkt(e)

Mich würde am Internet interessieren, ob der Mann, den ich nicht namentlich nenne aber leidenschaftlich verehre, fast schon vergöttere(ewig sei dein Name gepriesen, oh Herrlicher, den man nur den sagenumwobenen Pharaonen ebenbürtig bezeichnen kann..)das Internet auch oft so mies findet wie ich, wenn er seinen Namen nachgoogelt, mag er ja findenJa, kann durchaus sein, daß meine Stammfamilie zurückgeht bis zur Geliebten Heinrich VIII, sie gebar ihm auch ein Kind, welches aber leider nicht König, nur Bastard eben sein durfte (die Geliebte heiratete einen Mann, der den ungefähr gleichen Familiennamen wie der große britische Schauspieler trug und alle Ahnen waren danach auch berühmte Leute, berühmt und durchaus vermögend.. Und wieviele große lebende britische männliche Schauspieler gibt es heutzutage, die in «der Herzogin», den Herzog spielten? Seine sanfte Ausstrahlung zum Schluß des Filmes macht die Aussage zunichte, daß der Herzog unsensibel sein sollte, nein, der Herzog wurde sicher so dargestellt, wie man ihn sich vielleicht nicht vorstellen kann: zu sensibel, mit einem sehr verschleierten Blick, als er wieder wußteSie wird mich nicht so lieben wie den anderen.." Hochgeehrter: du solltest auch keinen wieder Leidenden spielen - irgendein Trottel schrieb mal was von magenkrank und ähnlich -: hier in diesen wenigen Momenten war F. zu sehr den Gefühlen verfallen. Nur im Internet kann man darüber spekulieren, wieviel an Leidenschaft er zu geben bereit wäre, von der andere Sterbliche nur zu träumen wagen. O,glückliche Frau, die jetzt evtl.mit ihm zusammen wäre: halte ihn fest bis ans Ende deiner Tage und dann wäre es nicht menschlich, ihr dieses Wunder von Mann nicht zu gönnen..

Flo schrieb am 17.8. 2003 um 13:46:01 Uhr zu

Internet

Bewertung: 1 Punkt(e)

Internetsüchtig - 8 Wege zur Besserung!
Du willst das Internet verlassen ?
Dann führe nun bitte sorgfältig folgende Schritte durch:

1. Schließe alle offenen Seiten und beende Dein Internetprogramm!
2. Fahre das Betriebssystem Deines Rechners ordnungsgemäß herunter!
3. Schalte Deinen Computer, Monitor, Drucker und das Modem aus!
4. Nimm in mehreren Stufen Kontakt mit deiner Außenwelt auf!

Stufe 1 - Öffne ein Fenster und atme die frische Luft. Achtung, der Kontrast und die Helligkeit lassen sich nicht einstellen, auch auf die Lautstärke kannst Du keinen Einfluss nehmen ! Nimm alles so wie es ist. Die Geräusche sind keine Simulation, sondern alles ist live!

Stufe 2 - Gehe einige Schritte durch das Zimmer. Was sich unter Dir bewegt, sind nur Deine Beine; keine Angst, bisher läuft alles normal!

Stufe 3 - Schaue Dich um, ob noch jemand in Deiner Nähe ist, der sich bewegt.
Gehe auf ihn zu und sprich ihn einfach an, eine Tastatur ist hierfür nicht erforderlich! Antwortet Dein Gesprächspartner? Wenn ja, dann sei jetzt bitte äußerst vorsichtig, das ist kein Forum und auch kein Chatroom. Überlege vorher genau was Du sagst. Beleidigungen können jetzt für Dich zu körperlichen Schäden führen !

Stufe 4 - Versuche, Nahrung zu Dir zu nehmen, dazu öffne bitte alle Schranktüren.
Sollte in einem Schrank ein Licht angehen, dann hast Du den Kühlschrank gefunden. Schau hinein, ist etwas Essbares vorhanden? Bevor Du etwas verzehrst, achte bitte auf das Verfallsdatum des Produktes.

Stufe 5 - Verlassen des Hauses, um den Schrank mit dem Licht zu füllen!
Achtung, wenn Dir alles fremd vorkommt, bitte jemanden Dich zum Lebensmittelgeschäft zu begleiten! Schau Dich um, die Autos sind alle echt. Überquere die Straße erst, wenn diese wirklich frei ist. So unwahrscheinlich es klingt, hier und jetzt habst Du nur ein Leben. Ein Neustart des Spieles ist nicht möglich und Du wirst auch keinen Krämer finden, der Dir Heiltränke verkauft!

Stufe 6 - Sollten Dir auf dem Rückweg kleine Kinder entgegen laufen und immer wiederPapa, Papa!\« oderMama, Mama!\« rufen, kann es sich nur um Deine eigenen Kinder handeln. Tja, die kleinen Racker hast Du wirklich nicht mehr so groß in Erinnerung, aber macht nichts, wenn Dir erstmal die Namen wieder eingefallen sind, dann wirst Du Dich schnell wieder an sie gewöhnen.

Stufe 7 - Wieder zu Hause angekommen, setz Dich mal gemütlich in einen Sessel, aber nicht unbedingt in den Sessel vor Deinem Computer!!! Klasse, bald hast Du es geschafft. Nun lies mal einige Seiten in einem Buch. Bücher sind die dicken schweren Dinger, die man aufklappen kann, manche haben sogar schöne bunte Bilder. Na merkst Du, wie es beim Lesen oben in Deiner Birne arbeitet? Das sind die Gedanken, die Du Dir beim Lesen machst. Es nützt allerdings nichts, wenn Du mit dem Finger auf die Seite klickst, wenn Du alles gelesen habst - Multimedia war gestern, nun wird von Hand umgeblättert.

Stufe 8 - Mehr als zehn Seiten solltest Du am Anfang nicht lesen!
Lege das Buch wieder weg, aber nicht zu weit. Nun rufe mal nach Deinem Partner, das ist die Person die sich kopfschüttelnd in eine Ecke drückt. Versichere ihm/ihr, dass alles normal ist und Du Dich einfach nur ändern willst. In den ersten Tagen wird das noch niemand glauben, aber halte durch. Verkaufe morgen sofort Dein Modem und schaff Dir vielleicht ein Aquarium an, es funktioniert so ähnlich wie ein Bildschirmschoner, aber es ist das erste Anzeichen von Besserung.

Bravo, Du hast es geschafft!!!

Herzlich Willkommen im realen Leben!!!

aaa schrieb am 8.11. 2005 um 16:33:08 Uhr zu

Internet

Bewertung: 1 Punkt(e)

Die grinsende Büroklammer war verschwunden, der morgendliche Traffic verursachte mal wieder einen herrlichen Feinstaubfänger auf den Strassen in der Metropolregion Hamburg und ich machte mir mit Bill Gates zusammen Sorgen um das deutsche Schulsystem.
So konnte es nicht weiter gehen. Schnell kramte ich ein Nikotinpflaster heraus und klebte es mir auf die Nase, es sollten ruhig alle wissen, dass Rauchen an den niedersächsischen Schulen nun genauso verpönt war wie damals, die von Bismarck eingeführte Pflicht, diese Erziehungsanstalt zu besuchen. My english was bad, so I don´t really have a chance to immigrate to the great melting-pot of NY. Sinning without a chance and no bachelor. Was konnte meine miserable Situation verbessern? Ich fand nicht mal das richtige Apostroph auf meiner 1999er Tastatur, Windows 2000 wollte ich nicht fragen, das Einsteinjahr bereitete mit katastrophale Kopfscherzen.
Selbstverliebt und mitleidig benutze ich die automatische Fehlerkorrektur, was sofort per neuster Arbeitsschutzverordnung anonymisiert an den Zentralcomputer weitergegeben wurde. Mein Mobile war deaktiviert, sollte ich sie anrufen?
Bis zur großen Lunchbreak in der ich vorhatte mich herzlich zu übergeben war noch reichlich Zeit und mein Schulleiter war schon nervös genug. Also erläuterte ich weiter anhand von bildhaften Bleistiften, warum Graphit doch leitfähig war und sie höchstens eine Weichmachervergiftung vom Lutschen ihrer Griffel bekämen würden.
Es wurde mir kategorisch zuviel, sollten sie denken was sie wollten, ich musste sie anrufen, schob die erste Werbeunterbrechung ein und ging unter dem Vorwand eine Sicherheitslücke in der anonymisierten Fehlerkorrektur gefunden zu haben aus dem Klassenzimmer, die Videokamera im Blick, was dem Schulsicherheitsdienst erhöhte Wachsamkeit signalisieren sollte. Mein Arbeitszeitkonto schien mir diese Aktion übel zu nehmen und stieß auf, 15wurden mir abgezogen. Das war es wert.
Händeringend versuchte ich eine Division durch null durchzuführen, aber es klappte nicht, die Integrale waren einfach zu geschickt verschachtelt. Also ging ich zum Systemadministrator, um mir meinen Kummer von der Seele zu brechen.
Er empfahl mir es mit einem Beruhigungsmittel und einer kalten Dusche zu probieren.
Die Dusche musste warten, die Tablette spülte ich an der Saftbar hinunter und ging erleichtert, aber als hellwacher Koffeinjunkie zurück in die nun nur noch spärlich besetzte Klasse. Meine Magensäure verursachte ein leichtes Kribbeln in der Nase und ich musste Niesen.
Der Beamer lief warm und ich holte einen der noch anwesenden in den Chat, die Ausrede war plausibel und die Überwachungskameras bestätigten seine Vermutung: Mangelnde Disziplin beim Lehrkörper hatte zu Unterrichtsausfall geführt. Meine Vergütung fiel auf null, da hatten wir den Salat, so konnte ich sie nicht schick ausführen und war verdammt nun doch noch lehrreich zu sein. Also ging es weiter mit Silikaten in Babywindeln, was mir zumindest die Aufmerksamkeit der Damen einbrachte, ich musste strukturierter werden, wenn ich doch noch ein paar €-Cent verdienen wollte.
»Kann mal bitte jemand die Schulschwänzer anrufen?«, fragte ich etwas irritiert in den halbleeren Saal.
Keine fünf Minuten später waren alle wieder da, bis auf zwei, ein Männchen und ein Weibchen: »Scheißedachte ich bei mir und hoffte keine Disziplinarstrafe zu bekommen.
»Weiß einer wo die hingegangen sind?« »Ein Eisessen.«, war die demotivierende Antwort. Da hatten wir den zweiten Salat, die Magensäure stieg mir zu Kopf und ich zog das Tempo an, Desoxyribonukleinsäure-Bausteine und ihre Rekombination durch Radikale stand nun auf der Projektionsfläche, ein Stöhnen ging durch den Saal und mein Albtraum wurde plastischer. Also änderte ich die Projektion und ging zur Vulkanisierung von Kautschuk über, die Gesichter wurden freundlicher und mein Lehrgeld hüpfte auf stattliche 30€.

Lunchbreak
Nachdem ich mir den Zyklus von Annika, so hieß die Schulschwänzerin, von Veronika hatte schildern lassen ging ich in den Ruheraum, loggte mich bei ihrem Hausarzt unter dem Pseudonym »Aphrodite« in die Krankenakte ein und erfuhr, dass Veronika nicht gelogen hatte.
Nun noch schnell die Kranken-Akte von Johannes finden, unter »Dalmatiner« wurde ich fündig: Solides Gebiss, Jugend-Akne(das sah ein Blinder), leichte Neurodermitis, keine bekannten ansteckenden Krankheiten. Meiner Aufsichtspflicht war genüge getan und die nächste Stunde konnte beginnen, ich war nur Beisitzer, was einem Chat mit meinem Wochenendflirt sicher behilflich sein konnte. Das Thema war die herannahende Klassenfahrt, eine sogenannte »Verfügungsstunde«, ich klappte also den Laptop zu, deaktivierte die W-Lan-Karte und widmete meine Aufmerksamkeit den Planungen.
Eine Auslandsreise sollte werden, also ging es nun darum herauszubekommen wer VISA-pflichtig war und wer Zuschüsse der Elternschaft bedurfte, sensible Themen also. Ersteres war schnell geklärt, zweiteres würde ein informelles Gespräch mit der Kantinendatei ergeben, natürlich inoffiziell. Die Schüler wurden in ihre »wohl« verdiente verlängerte Lunchbreak entlassen, aber angewiesen auf den Gängen leise zu sein und das Schulgelände nur in 3er-Gruppen zu verlassen.
Ein kurzes Tête-à-Tête mit dem Klassenlehrer und auch ich durfte gehen. Endlich konnte ich für mich eine Lanze brechen und mich auf der geräumigen Lehrertoilette übergeben.
Im Krankenzimmer wurde mir schwummerig und ich beschloss ein kurzes Nickerchen zu machen...

Einschlafphase
Mein Puls raste, mein Blutdruck sank zu meiner Verunsicherung und das Herz begann hektisch zu pumpen, normale Anzeichen einer erhöhten Adrenalinausschüttung? Ich wollte doch Schlafen...
Nach kurzer Zeit bemerkte ich das Nikotinpflaster auf meiner Nase, zog es ab, knüllte es zusammen und warf es im hohen Bogen in den bereitstehenden Brechkübel. Ein 3-Punkte-Wurf wenn ich meinen Zustand in die Highscore mit einbezog.

Alptraumphase I
Auf Phoenix flimmert mal wieder ein Report über den Colgategipfel. Die Bombe am Strassenrand hat leichtes Spiel, sie zerfetzt mich auf dem Krankenbett.
Als ich wieder zu mir komme liege ich zwischen Nixon und Hannelore Kohl im Bauch eines Ufos, die »Beasty Boys« spielen -EGG RAID ON MOJO die mit rüsselartigen Gebilden versehenen Außerirdischen fangen an Pogo zu tanzen, stoßen meinen fest im Boden verankerten Seziertisch um und als -FIGHT FOR YOUR RIGHT TO PARTY im auf dem Bordmonitor mit ein Paar Marionetten verbildlicht wird bekomme ich einen heftigen Stoß in die Magengegend.

Erwischt
Als ich die Augen aufschlage liegt auf meinem Bauch ein dicker Ordner. Meine linke und rechte Hirnhälfte kommen wieder zu Besinnung und blinzeln in das Neonlicht. Ruckartig schnellt mein Oberkörper auf und erkennt den Systemadministrator der Schule. »Die Kantinendateiausdrucke«, murmelt er. Ich nicke und räuspere mich: »Was soll ich jetzt damit?« »Sehen sie es sich an«, brüllt er und knallt die Tür hinter sich zu.
Meine Beine berühren wackelig den Boden, der Wasserhahn spendet mir erst kühles Nass für das Gesicht, dann für die Kehle.

Gerhirnrat W schrieb am 8.2. 1999 um 21:17:50 Uhr zu

Internet

Bewertung: 3 Punkt(e)

Das Internet ist immer noch Neuland, aber bald wird eine Vernetzung der Information wird zur Vernetzung der Gedanken führen. Ideen werden nie mehr alleine sein. Es geschieht jetzt schon viel, man muss nur wissen wo :
http//www.parsimony.net

JC schrieb am 13.1. 1999 um 00:41:41 Uhr zu

Internet

Bewertung: 3 Punkt(e)

Das Internet wird weniger ueber- als unterschaetzt, weil sich die meisten Leute naemlich nicht von der linearen Dimension konventioneller Medien trennen koennen.

Das erinnert mich an die fruehen Kinofilme, die in der Regel einfach nur die Kunst des Theaters uebernahmen und es auf Zelluloid bannten, aber die neuen Moeglichkeiten des Mediums nicht annaehernd ausnutzten.

Das Internet hat noch viel mehr Potential, als den meisten Kritikern in ihren kuehnsten Traeumen einfaellt.

Und apropos Brecht: der hat doch auch viele seiner Ideen bei Villon, hmm sgen wir mal, entliehen anstatt wirklich selber etwas zu machen.

Yadgar schrieb am 16.10. 2007 um 14:08:49 Uhr zu

Internet

Bewertung: 1 Punkt(e)

Das Internet schafft es wirklich, jede noch so verheißungsvolle Idee zu banalem Gebrabbel und öd-buntem Medienspektakel zu reduzieren... da googelt man nach »Aussteiger«, »Aussteiger-Blog«, »Aussteiger-Forum« oder Vergleichbarem und findet dann die toll präsentierte Website eines Alternativ-Wanderzirkusses in Spanien, im schicken Look dank Content-Management-Systemen, bei der man sich unwillkürlich fragt, was das eigentlich für Aussteiger sein sollen, die einen nicht geringen Teil ihrer Zeit vor Internet-PCs verbringen...

Das Internet ist eben doch nur ein Medium, in dem über das Leben geredet bzw. geschrieben wird, aber nicht das Leben selbst... der Pferdefuß dabei ist allerdings, dass viele »Netizens« das Web selbst für das eigentliche Leben halten und sich so intensiv mit ihm beschäftigen, dass sie in der richtigen Welt jenseits der Datennetze gar nicht mehr vorkommen (es sei denn, sie schlurfen eine Viertelstunde vor Ladenschluss zum Supermarkt, um sich mit Tiefkühlpizza-Nachschub einzudecken)...

Ich merke es ja an mir selbst - ich verbringe regelmäßig mehr Zeit im Analogorgelforum, auf den Orgel-Angebotsseiten von Ebay oder sogar mit meiner (noch ziemlich embryonalen) Orgel-Datenbank als mit realem Orgelspielen - während ich von einer virtuellen Hammond B-3 zur nächsten virtuellen Wersi Galaxis surfe, staubt meine reale Yamaha C-55N ein, bin ich immer noch nicht über die ersten sechs Geläufigkeitsübungen meines ersten (von dreien) Geläufigkeitstrainings-Bandes hinausgekommen, bleibt eine eigene Version von »Slaughter on Tenth Avenue« ein schöner Traum.

Oder Afghanistan - heutzutage wird man mit Millionen und Abermillionen Webseiten zum Thema zugesch(m)issen, ich kann mich noch an Zeiten vor Google erinnern, als die - heute kaum noch bekannte - Suchmaschine »Lycos« zu »Afghanistan« gerademal 3000 Links anzeigte... Hinz und Kunz meint heutzutage, sich mit dem Land beschäftigen zu müssen, und über allem das endlose Geknatter der Nachrichtenagenturen, 15, 20, 30 Meldungen am Tag, und fast alles natürlich trostloser Horror. Von realem Afghanistan hingegen ist in meinem Leben weit und breit keine Spur, da muss ich mir schon irgendwelche mickrig-mittelmäßigen mitteleuropäischen Mittelgebirge zu »Bergisch-Afghanistan« zurechthalluzinieren, »Wo Deutschlands grauer Himmel weicht und andre Winde wehn/Wo man in blauer Ferne den Rothenstein kann sehn...«

Aber wo ist das richtige Leben? Da draußen sehe und höre ich nur Autokrach, Bassgewummer und Handyklingeltöne, erlebe ich kaum etwas anderes als Aldi-Warteschlangen und Hartz-IV-Formulare... und ich habe das ungute Gefühl, dass da draußen auch kaum jemand wirklich lebt...

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