Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Blasterklapse«
Irrenoffensive schrieb am 17.9. 2003 um 01:01:17 Uhr zu
Bewertung: 13 Punkt(e)
Folge 1128
Willkommen und Abschied
Amüsiertes Getuschel bei den Heliumarmen im Trakt D: NikeNemohatsichinWenkmannverliebt! Und der souverän zwischen Anzug und Kittel changierende Stationsarzt im zweiten Blastinationsjahr scheint den Lockreizen jener geheimnisvoll aufgetauchten Diva, einer faszinierenden Mischung aus später Lara Croft und früher Flickenschildt, zu erliegen. Leider fordert eine Notaufnahme Dr W.s volle Aufmerksamkeit. Dr. Tosch, der gerade mal wieder nicht operieren darf, da er seinen Ernst-Huberty-Schlüsselanhänger aus Folge 1125 in der Schädelpatientin aus Folge 1126 vergessen hat, erklärt mürrisch die nackten Fakten: Eine Profilneurose mit fortgeschrittener Autopoiesis droht, am eigenen Pneuma zu ersticken. Ein beherzter Einlauf des Aushilfspflegers Pascal, ein aufbauender Thee von Frollein Voyager, und die Sache sieht schon ganz anders aus. Zumindest bis zur nächsten Folge, wie Pfleger Pascal uns im Cliffhanger grinsend versichert.
Doch zuvor geht das eingeschweißte Team aus Block A an die Inventur der Dauerpatienten: Unter der strengen Aufsicht der Blasterrevisorin Dortessa zählt die partikel–verletzte Radon zum wiederholten Mal die Reihen: Heynz Hyrnrysz fehlt! Eine Anfrage im Besetzungsbüro der Lindenstraße führt zu keinem Ergebnis, zumal dort auch gerade die Bleistifte glühen. In einer schönen Geste entscheidet sich das Team der Klapse, die Rolle des Heynz Hyrnrysz bis auf weiteres unbesetzt zu lassen und abzuwarten, wie sich der Geisteszustand von Oskar Lafontaine entwickelt.
Irrenoffensive schrieb am 4.2. 2003 um 16:57:44 Uhr zu
Bewertung: 11 Punkt(e)
Folge 711: Zen oder die Kunst einen Kittel zu knöpfen
Als der smarte japanische Oberarzt Dr. Daihatsu von einem längeren Urlaub in der dithmarsischen Versuchspflanzung zurückkehrt, sind Schwestern und Insassen gleichermaßen verwirrt: An seinem Kittel prangt ein neues Namensschild! Dabei hatte man sich doch gerade erst an das alte gewöhnt. Warum also jetzt der Name Daesetz? Hat der sensible Hirnchirurg etwa chymische Hochzeit gefeiert? Schlimmer noch, als er am nächsten Tag zum Dienst erscheint, steht schon wieder ein neuer Name auf dem Kittel. Die blitzgescheite äthiopische Lehrschwester Ugullugu kommentiert es spitz: »Zum Glück hat er wenigstens immer einen Kittel an, sonst käme er vielleicht abends gar nicht mehr raus hier...«
Etwas zäh träufeln die Dialoge in dieser neuen Folge, was sicher nicht nur auf die etwas gezwungen gelösten Neubesetzungsprobleme der beliebten Serie zurückzuführen ist; auch die Idee, fast die Hälfte der Folge mit japanischen Untertiteln zu versehen 'damit sich der Zuschauer schon mal an das hölzerne Stäbchen gewöhnen kann', erscheint etwas bemüht. Das übrige trägt die Hintergrundmusik in ihrem steten Wechsel von enervierenden Streichquartetten, Ska–Musik und Peking–Oper bei. Fazit: Besser nicht anschauen, nächstes Mal aber unbedingt wieder einschalten, zumal die umstrittenen Szenen mit der Vivisektion eines Hasen bestimmt in der Wiederholung rausgeschnitten werden.
toschibar schrieb am 17.5. 2003 um 22:37:42 Uhr zu
Bewertung: 15 Punkt(e)
Folge 987: Bella Italia
Katharina hat sich, um nicht zu Tisch- und Spüldienst eingeteilt zu werden, beide Arme abgeschnitten, doch Oberschwester voyager wäre nicht Oberschwester voyager, wenn Sie nicht auch in dieser Situation eine Lösung parat gehabt hätte. Sie bindet Katharina ein paar feuchte Untenrumlappen aus dem forensischen Archiv (aus den Regalen »BlasterRevolte 2002) um die Füße, erklärt ihr, das seien die neuesten Inliner-Modelle und erlaubt der Patientin durch die gesamte Klinik zu rutschen. Große Aufregung hingegen bei den Mitarbeitern im Frühdienst: In der BlasterZeitung steht zu lesen, die Krankenkassenbeiträge stiegen um gute 15% auf mehr als das doppelte, weil die kalkulierten Jahreseinnahmen der AOK (2003) bereits im Mai komplett ausgegeben sind. Grund: Die Trizophenie-Patienten mcnep (alias StaticIP alias mwele) und KIA (alias Schnee alias MAX) haben für gute 14 Milliarden Euro Bücher für die Anstalt bestellt. Die Dauerpatienten Gaddhafi und Duckman sind verlegt worden und haben in einer allen Patienten unbekannten Klinik ein gemeinsames Zimmer bezogen, um dort eine kommunistische Republik zu gründen und zu leben. Erste Gesetze, die in Zimmer 34 erlassen wurden, regeln vor allem Kleiderordnung und Musikgeschmack. Eine aufgeregte Japanerin stürmt den Flur der Intensiv-Abteilung, weil Sie Ihren Mann sucht, der Zivi Höflichkeitsliga teilt ihr mit:«Oida, HerrYamasakiLiegtAufZimmer309!"
Ein Anruf schreckt Doktor toschibar des Nachts aus seinem Bett, er werde dringend wegen eines Notfalls gebraucht. Um in der gesamten Patientenschaft ein Synchronizitäts-Prinzip zu erreichen, hat biggi alle Insassen intubiert und an einen riesigen vermeintlichen Beatmungsschlauch angeschlossen - es handelte jedoch nur um die Klimaanlage.
Auflösung des Cliffhangers aus der letzten Folge: Weil alle Ärzte und Psychiater cloverleave eine Unheilbarkeit attestierten und somit eine Blastertherapie kontraindiziert ist, wird dieser in den Vatikan zu seinesgleichen verlegt und bekommt dort einen Posten als Glockenläuter.
Irrenoffensive schrieb am 15.4. 2004 um 23:31:40 Uhr zu
Bewertung: 11 Punkt(e)
Folge 1975: Dein Kopf auf der Kellertreppe
Seitdem die Blasterklapse wieder kassenärztlichen Status genießt und großangelegte Renovierungsarbeiten durch die geheimnisumraunten Oberärzte Freude & Freude ermöglicht wurden, platzt die Anstalt aus allen Nähten. Viel Arbeit für die Küchenhilfe Bing!, zumal ihr angebeteter Dauerpatient zur Zeit an einer Orchitis leidet. Ausgerechnet zu Ostern die Eier nicht verstecken können... und wofür braucht er den Schaumlöffel? Tapfer hält sie die Probleme unter der Decke, zumal im Speiseraum der Teufel los ist: Immer noch sind Dr. Freudes zur Neueröffnung spendierten fünfzehn Zentner Camembert nicht aufgebraucht, die Sache läuft und läuft aus dem Ruder, da kann auch die resolute Lagerverwalterin Voyager mit ihrer Teeplantage in der Besenkammer nicht gegen anstinken. Der wiedereingewiesene Gaddhafi, der sich in seiner Transgender-Erprobungsphase befindet und Salammbô genannt werden will (was die Mehrzahl der bürgerlichen Schädelpatienten ablehnt und 'Flauberts Papagei' vorzieht) hat das Flanieren entdeckt, was ihm in seiner 5 qm–Zelle natürlich schwer fiele, wäre nicht Maltherapeutin Sumpi auf den Kniff verfallen, ihm eine trompe l'oeuil-Malerei vom märkischen Viertel an die Wand zu werfen, die er seither, vergessene Hits des osteuropäischen Glamrocks summend, unermüdlich auf einem Laufband abschreitet. Nach langer Suche nach einem Idol hat die partikelverletzte Radon Sammy Davis jr. für sich entdeckt und schaut nächtelang aus einer Papprolle in den Himmel, um endlich einen Stern nach ihm benennen zu können. Allgemeines Aufatmen bei der Geschäftsleitung: Dr Toschibar geht in den Ruhestand! Schon seit Monaten hatten die Rezeptblocks nicht mehr für seine ellenlangen Phantasiepräparate ausgereicht, jetzt plant er den vorläufigen Rückzug ins Private. Der Anstalt wird er vermutlich treu bleiben, er hat schon eine Ecke des Gartens für die Züchtung von Pilstulpen reserviert - und seine Exkollegen ein Einzelzimmer. Sorgen bereitet allen der Zustand des anstaltseigenen IT–Psychologen Alex: nachdem er sich drei Wochen im Heizungsraum eingeschlossen hat, hat er nicht nur seinen Namen vergessen und zehn Kilo abgenommen, er behauptet auch, sein Ich verloren zu haben. Das wäre auch nichts besonderes in diesem Tollhaus, würde er bei der Suche danach nicht immer den Patienten in die Hosentaschen greifen. Adsurb, ein pfiffiger Praktikant, hat vom inzwischen dematerialisierten elfboi die zwölf Geheimnisse der Eris gestohlen, sie aber leider in seinem Chaos verlegt. Trost kommt von der zwischen Chefsessel und Ruheraum pendelnden biggi: DieMintgrüneKaffeetasse hat ihr ein Bild von Stefan Kloss gezeigt, der wird schon wissen, wo der Hase begraben liegt. Leider verwandeln sie sich im entscheidenden Moment in einen Fliegenpilz, oder sind das nur adsurbe Vorstellungen? Höflichkeitsliga droht zum wiederholten Male, seinen Jahresurlaub zu nehmen: »Oida, mit dem Dosenpfand komm ich bis Beverly Hills, oida!« »Ja, aber mit dem Gesicht nicht einmal am Pförtner vorbei!« witzelt der zurückgekehrte Dr. KIA und verschreibt ihm erst einmal einen Link. Pech nur, daß der nicht funktionierte und der fränkische Wahlberliner einen Neustart machen muß, der ihn direkt ins Hamburger Tropeninstitut führt.
»Eine manieristische Folge voll surrealer Traumsequenzen, die ihre Nähe zu Gene Roddenberry und Andrej Tarkowski nicht verleugnen kann, aber sollte« (Katholischer Filmdienst)
toschibar schrieb am 27.10. 2003 um 16:06:57 Uhr zu
Bewertung: 9 Punkt(e)
Folge 1254:
Oberschwester Voyager hat sich verliebt, doch die japanisch-katholische Schwester Oberin NikeNemo, die in der Pflegedienstleitung ihren Job verrichtet, liebt den Patienten Wenkmann, der sich als Mitglied der Liga der Superpsychiater ausgibt und ein großes »W« für »Wankman« auf seinem in der Therapiestunde selbst genähten Superhelden-Cape trägt.
Ein noch unbekannter Multiphrenie-Patient, der von der Blasterpolizei in einem Casino aufgegriffen wurde und sich abwechselnd als Karo, Pik, Herz oder Kreuz ausgab, hat eine neue Persönlichkeit entdeckt: Er verehrt den jungen schneidigen und überaus eloquenten Facharzt Doktor toschibar und hat dessen Persönlichkeit in Sekunden inhaliert. Seitdem hängt er ständig neue Botschaften an das schwarze Brett, die er mit toschibar unterschreibt.
Dauerpatient KIA ist noch nicht von seinem Ausgang zurückgekehrt, während Calista Jakubowski seit nunmehr zehn Monaten in einem roten Wollmantel und Puschelmütze durch die Anstalt läuft und alle fragt, was er wohl in seinem Sack habe. Auf das Angebot, dass die anderen Patienten, aber auch das Personal, gerne mal anfassen dürften, um besser raten zu können, ist bislang niemand eingegangen.
Die Bodentruppe, ein Patient, der von zu viel Kriegsfilmen und PC-Spielen traumatisiert ist und sogar Schlafanzüge in Tarnfarben besitzt, nervt bei den Teamsitzungen herum und will an den Besprechungen teilnehmen. Er schwadroniert von Verschwörungen und unterstellt dem Personal, einem Zirkel noch unbekannter Druiden anzugehören, die die Weltherrschaft anstreben, worauf Oberschwester voyager ihn ans Bett fesselt. Seitdem ist Ruhe. Aber ist das vielleicht nur die Ruhe vor dem Sturm?
Auflösung des cliffhangers der letzten Folge: HelgaBeimerIstSchwangerUndNamenSindIstSchuld.
Maulwurf schrieb am 4.11. 2003 um 22:13:39 Uhr zu
Bewertung: 11 Punkt(e)
* tickitickiticktack *
* tuuuut *
* tuuuut *
Ja, ich bin´s wieder, der Chefarsch ist eben raus. Aussentermin bis morgen, typisch.
Bitte? Ach lass doch die Spielchen, du weisst doch, dass ich es bin.
Hör mal, ich bin für sowas jetzt nicht aufgelegt ...
Au weia Mann, na gut ... also:
BingBong Bravo Delta von Dabbelju Centauri ruft Alpha Dingens , bitte bestätigen.
Oh, entschuldige bitte vielmals meinen Ton, Schatz.
Ich bin nicht hysterisch!
Schon gut, ich weiss.
Oh shit * klick *
Erwischt! Mal wieder Privatgespräche über amtliche Leitung führen, was Bing?
Na, nun kriegen Sie mal wieder Farbe in die Bäckchen, heute ist mein Verständnisvoller, hahaha.
Bin gleich wieder weg, hab nur was vergessen.
So. Kommen Sie Bing, machen Sie auch Feierabend für heute. Wir haben uns das verdient. Keine Widerrede!
toschibar schrieb am 14.1. 2005 um 00:04:02 Uhr zu
Bewertung: 9 Punkt(e)
Folge 2769: LampenSchirmeDekorieren
Neu-Insasse ACID hat zu Sylvester die Aufgabe bekommen, die Klinik zu schmücken. Die von Oberschwester voyager ausgehändigten Luftschlangen raucht er leider komplett auf und dekoriert die Klinik mit Glückskeksen aus der Ergotherapie, die nach langem Mutterschaftsurlaub wieder Frau Sumpi leitet. Die Glückskekssprüche sind leider komplett unverständlich, bieten jedoch für Doktor toschibar und seinen Assistenzarzt Doktor Wenkmann reichlich Aufschluss über die Verfassung und vor allem die nachhaltige Psychiatrieerfahrung des Patienten, der sofort auf die Geschlossene verlegt wird, denn dort bekommt so wie so niemand etwas von seinen wahnwitzigen Psychogrammen mit, welch ein Glück.
Die Patienten der Station »LederhosenSpankingKochlöffelFraktion« hatten ein paar Tage Gruppenausgang auf dem Hof, fanden jeodch keine Gesprächspartner und haben sich wieder auf ihrer Station verbarrikadiert.Es war darob nicht nur keiner böse, es hat nicht einmal jemand gemerkt. Nur ACID, der hier ein gefundenes Fressen witterte, lauerte auf ein Gespräch oder zwei, um sein in zahlreichen Therapie-Gesprächen angeeignetes Wissen anzubringen.
Dauerpatientin biggi ist weiterhin im Dauerkoma, doch ihre Bezugsbetreuerin Oberschwester voyager kümmert sich rührend um sie, so das sich der geneigte Leser keine Sorgen machen muss.
Die Arbeitsgruppe »AG battle and diss« - ins Leben gerufen vom Quadrophenie-Patienten mcnep, dessen »neue Persönlichkeit« glaubt, wieder fünfzehn zu sein - wird leider nur mäßig besucht. Zivi Höflich macht zwar hin und wieder sogar Besuche innerhalb seines Jahresurlaubs, um mcnep nicht zu demotivieren und auch ihm endlich ein Erfolgserlebnis zu gönnen, die Patienten sind aber vor allem durch unkontrollierte Gabe von Tranquilizern nicht motiviert genug, mcneps intellektuellen Hasstiraden zu folgen.
Die Entscheidung, diso aus dem künstlichen Koma aufzuwecken, hat sich als falsch herausgestellt, so dass Doktor toschibar nach kurzem Intermezzo wieder den Injektions-Salat auspackt, um den Patienten in die temporären Jagdgründe zu schicken.
Pförtnerin Liamara schafft es nicht, die Video-Cassette abzugeben, sondern schaut sie sich zu Hause mit ihrem Mann, dem bundesweit bekannten subversiven Schriftgelehrten A.F. an. Sie kündigt hernach den Arbeitsvertrag und rechtliche Schritte an... was also hat sie gesehen?
Irrenoffensive schrieb am 10.1. 2004 um 23:45:17 Uhr zu
Bewertung: 10 Punkt(e)
Folge 1883: Ich bin du
Die oftmals als Hafen der Friedfertigkeit im wilden Meer der Netzpsychiatrie verklärte Blasterklapse wird zur Zeit von Stürmen und Mikrokrisen durchweht: Obwohl die Rückkehr der Anstaltstheologin S.Tanna von ihrer mehrjährigen Missionsreise zu den Lüneburger Heiden Sammlung und Gefaßtheit für alle Katatoniker versprach, häufen sich in letzter Zeit unerklärliche Vorfälle. Vor allem der sympathische Dr. Toschibar, der sich nach seinem Schlüsselanhängerzusammenbruch bemerkenswert schnell erholt hat, sieht sich plötzlich im Mittelpunkt einer bizarren Intrige. Es häufen sich Memos, die zwar mit seinem Namen gekennzeichnet sind, an die er sich jedoch beim besten Willen nicht erinnern kann: »Frollein Voyager, kommen sie bitte heute Nacht um 4 in das Labor! Und bringen sie genügend Pißröhrchen mit!« »Die Person, die meinen RektalwulstmitKäse beschmiert hat, wird zu einer dreiwöchigen Zwangsfixierung mit Prinzenbeschallung verurteilt!« Wer schreibt so etwas? Oberarzt Wenkmann weiß von nichts. Er begehrt seit Tagen die partikelverletzte Radon, die seinen Begehrlichkeiten scheinbar nur ein schwarzes Löcheln entgegenzusetzen hat. Aber bei der Ergotherapie hantiert sie mit sonderbaren blauen Minirhomben, die ihr strahlendes Geheimnis zu einem unerwarteten Moment freisetzen werden. GrafZahl, der kauzige Dauerpatient, ist nach seiner Wollmantelkrise fast schon wieder der alte. Da sein neu angenommener Name die gleiche Quersumme bildet wie die Zusatzstoffe in seiner Lieblingstütensuppe, merkt er nicht, daß er inzwischen der einzige unkastrierte Single im Trakt ist. Aber was macht Schwester Biggi mit dem Skalpell? Ach so, es ist nur eine Antenne... Wer's glaubt...
Calumnia cancer schrieb am 13.1. 2005 um 22:56:21 Uhr zu
Bewertung: 11 Punkt(e)
Folge 2642: Im Schrank da sitzt ein schwarzer Mann
Dramatische Umwälzungen haben sich im ehrwürdigen Institut ergeben. Während sich der gesamte liberal nekroökonome Flügel C einschließlich dem dasBing, namensind...etc., dem dasGift und selbst Tango aus ihrem Gruppenausflug auf Phuket nicht zurückmeldet, scheinen sich die Schübe bei einzelnen Insassen zu verschlimmern. So hält sich Hase derweil zurück, weil er gerade im Untergrund seines geistigen Chismas die Wallfahrt PolPots nach Angkor nachvollzieht, während er hierbei den im Rollstuhl fixierten Herrn Einbeck regelmäßig in seiner Fahrt durch die gekachelten Gänge unterbricht. Dieser hat es übrigens vorgezogen, die vorfindlichen Gegebenheiten in eigene Begriffe zu übersetzen, weswegen er von dem dienstleistenden Zivi Höflich regelmäßig dessen mp3-Player aufgesetzt bekommt, der seltsamerweise eine Rückkopplung zu verursachen scheint, deren zufolge Höflich ein permanentes Piepen im Ohr wahrnimmt, dass den Frühwerken der ChemicalBrothers nachempfunden scheint. Derweil zieht es der Neuzugang ArleneMachiavelli vor, sich die Shorts beim Blasterbattle in die sprichwörtliche Kimme zu ziehen, wobei er in manchem dauerhospitalisierten Patienten rege Erinnerungen an eine Alptraumwelt zwischen Neubaublocks inspiriert. So auch mcnep, der, zurückgekehrt von einer Besichtigung lateinamerikanischer Bordelle, nunmehr das Basecap schief aufsetzt und jedem im Fernsehraum erzählt, er gehöre jetzt den Longbeach Crips 64th street aus Golzheim an und er hätte noch etwas mit KIA auszumachen, der wohl ein Crenshaw Blood sein soll. Hingegen häufen sich die Spekulationen seitens der Schwesternschaft über eine missglückte Lobektomie, die im Maßregelvollzug vonstatten gegangen sein soll: Oberschwester Voyager soll zusammen mit Schwester Sumpi gesehen worden sein, wie sie einem gewissen vielzitierten K*, der gerüchtehalber im Metzgersgewerbe tätig sein soll, am Hauptausgang eine Nierenschale voll Bregen verkauft hat. Seither schläft der besagte Patient acid die meiste Zeit des Tages und schreit bis in die frühen Morgenstunden wirres Zeug über den Hof. Aber Oberschwester Voyager freut sich über einen neuen Laptop. Während Toschibar an der angrenzenden Tankstelle bei einem Heringsbrötchen mit Zwiebeln die Verkäuferin in Grund und Boden flirtet, entdeckt Chefarztgattin Liamara in dessen Pförtnerhäuschen einen seltsamen Umschlag. Er ist an Dr. Wenkmann adressiert und sie kann in seinem inneren deutlich eine Videokassette ertasten. Sollte er etwa ...?
Nein!
Sie musste handeln.
Jetzt!
FM Kaiser schrieb am 12.2. 2003 um 19:01:59 Uhr zu
Bewertung: 30 Punkt(e)
»...also zuerst bestand das BKO, das Blasterklapsenorchester ja nur aus zwei Leuten, Alvar und Dragan, da war das noch gar nicht angedacht in dieser heutigen Besetzung. Die waren zuerst mehr so Funpunk - Stücke im Stil von 'Der Plan', so kauzige Quickies, «Ich bin der Wurzelgnom" hieß ihre erste Single. Als sie Liamara als Sängerin dazugeholt haben, ging die Sache los. Die hatte zwar nicht die fette Bluesröhre, aber konnte zu jedem Akkord einen Ton setzen, hatte auch Charisma, ruckzuck war ein Fanclub da, die sind echt nur wegen ihr gekommen. Dann haben sie Heynz H. dazugeholt, der war mehr so ein Technikfrickler, konnte aber unheimlich nett das Publikum angrinsen. Gronkor war schon eine Spur heftiger, der kam ja mehr aus der Oipunk-Szene, hat rumgemacht wie Damo Suzuki von Can, da sind manche Zuschauer echt abgehauen, aber der hatte echt Energie. Liamara ist dann ja irgendwann nach und nach von Dortessa abgelöst worden, obwohl die auch manchmal beide auf der Bühne standen. Dortessa hatte mehr sowas Kindfraumäßiges, dabei war sie backstage sogar ne ganze Ecke abgefahrener. Die im Duett mit Gronkor, da hatte der Tontechniker oft schwer was zu basteln. Antarys und Rüdiger, die dann dazukamen hatten mehr so ein Vollenweider - Flair: wenn die auf die Bühne gingen, saßen immer so ein paar Hippies vorne an der Bühne und haben Pfeifchen kreisen lassen, und hinten pogte die Hamburgcrew, echt ein Wunder, das es nie Tote gegeben hat. Gabi, die nachher ans Glockenspiel kam, war ne komische Type, irgendwie Nonnenkonvikt mit grüngefärbten Haaren, hat aber nie so einen Hype veranstaltet. Achja, Der Greif, wie er sich nannte, cooler Typ. Spielte zig Instrumente, hatte auch als fast einziger ne Profiausbildung, der hat denen ne Menge Nummern geschrieben, die fast ne Spur zu schwierig waren. Die Bergelchvariationen zum Beispielhat er meist solo performt. GPhilipp und Rufus, die dann dazukamen, waren totale Gitarrenfreaks, fast ein bißchen 70smäßig, Heilsägen und Hannes Wader - Gitarre im Doppelpack. Da konntest du plötzlich auch deine Eltern mit zu den Konzerten nehmen, hat echt neue Dimensionen erschlossen, du. Hga, das war mehr so ein Chanter, wenn der an seiner Orgel losgelegt hat, kaum hatte er einen Lauf zu Ende wrroomm!! haut Gronkor ne Screamperformance hinterher, wurde langsam echt bunt. LKADüsseldorf war so ein Drogenfreak, Mischung aus Kriminalitätsförderungsclub und Amon Düül, hat den Hit 'Straßenigel' komponiert. Wenn den nur seine Straßenkunden gekauft haben, hätte es schon für die Charts gereicht, hähä. Nils, klar, der ist auch schon ewig dabei. Der hat den Epillator als eigenständiges Instrument etabliert, machte auch optisch einiges her, aare bis zum Arsch, so ne Art Blixa Bargeld ohne Klebstoffschnüffeln. Mit PIA kam das erste Mal ne ganze Gruppe geschlossen ins Orchester, die haben so einen abgefahrenen Esosound gemacht, waren aber ziemlich exklusiv aufeinander eingespielt, das ging dann live mehr so ab Nunzilla Negro und Family gegen den Rest der Welt, waren oft schlecht abgemischt, eigentlich schade drum. O gott ja, Mcnep... Eigentlich die geborene Rampensau, der kam völlig high auf die Bühne mit nix als nem Präser an, hat sich onstage Klamotten in den Arsch geschoben, keine Vorkenntnis, aber gleich der Hype. Später ist er dann aber auf so eine 70s - Schiene gekommen, Mischung aus Yes und DAF, endlos Nummern, völlig überinstrumentiert, die ganze Musikgeschichte abgegrast, wurde irgendwie öde. Der ist dann auch irgendwann ausgestiegen und hat einen Organhandel aufgemacht, wollte er ja schon immer.
KIA war klasse, hat aber eigentlich immer seinen eigenen Film gefahren, soll jetzt im Kloster sein, hat zum Glück seine Tempelgongs dagelassen, da spielen die anderen immer noch gerne drauf. Sumpi, Biggi und Voyager, das war so eine Hardcoregirlgroups, da konntest du Mania D. gegen vergessen. Biggi immer mit dieser horrormäßigen Flöte, Voyager an den Kongas, und Sumpi hat dann die blöden Freaks im Publikum, die dumm glotzten mit Frabe angeschmiert, hähä. Wauz hat immer so Lebensmittelperformances gemacht, hat Blumenkohl ins Publikum geschmissen und so, war den meisten ziemlich egal, aber ein paar Gourmets und Hungerleider waren immer im Publikum, die liebten das. Toschibar hat dann so einen Hausbesetzersound reingebracht, tonsteinescherbenmäßig, überholt, aber cool, die Mädels liebten das. Mod war mehr der Düsterpunktyp, hat ins Publikum gepisst und so, meistens sein eigenes Ding gefahren. Aber seine vier Akkorde hatte er immer im Griff. Als dann Gaddhafi und Duckman dazukamen, wurde es langsam strange. Die waren totale Minimalisten, der Duckman hatte früher in so einem Schalmeienorchester gespielt, immer mit blauem Halstuch auf die Bühne und dann 'Wumm!'mindestens zwei Töne daneben immer rein ins Publikum, während der Gaddhafi, das war mehr der Morrisseytyp, aber immer die Leninkappe auf, waren im Grunde immer ihre eigene Band. Mäggi hat Ethnoelemente reingebracht, da war alles drin, vom Prenzelberg bis bis BossaNova, echter Farbklecks. Tja, langsam wurde es echt voll auf der Bühne. Ugullugu, ja der war hochmusikalisch, wie die verkackten Kritiker so sagen, hat aber trotzdem gegroovet. Voice-recorders Eintritt war dann echt ne Krise für das Orchester, auch so ein Acidfreak, der aus den 70ern übrig geblieben war, im Grunde wollte den keiner im Saal hören mit seinen verkopften Moog - Collagen, aber der hat einfach weitergespielt, im Grunde konnten die anderen nur warten, bis er irgendwann auf der Bühne zusammenbrach, passierte zum Glück recht oft. Und Stormvogel, naja. So eine männliche Joan Baez, der hat dauernd seine Gitarre ausgepackt und Ostermarschlieder geschrappt, konnte alle mitsingen, hat nur keiner getan, hat er sich eben mit nem Koppler selbst begleitet. Ist zum Schluß alles etwas Kacke geworden mit dem Blasterorchester, aber nach dem Krieg wollen sie ja ne Refusion machen. Bin gespannt, ob das alles nur Remixes werden, oder ob da wirklich noch der Event des 21ten Jahrhunderts draus wird, jünger werden die ja alle nicht..."
Zitiert nach: Jochen Deibel, Verwende deinen Schwurbel - Blasterrockgeschichte 1999 - 2003, ca. 360.000 Seiten.
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