Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 729, davon 293 (40,19%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 220 positiv bewertete (30,18%)
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Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 12.5. 1999 um 00:20:03 Uhr schrieb
Pee über Punk
Der neuste Text am 5.9. 2015 um 00:56:57 Uhr schrieb
assoziierter Spieletester über Punk
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 8)

am 13.4. 2010 um 21:09:04 Uhr schrieb
Mes über Punk

am 3.11. 2009 um 03:10:09 Uhr schrieb
Nampina über Punk

am 2.6. 2015 um 22:13:25 Uhr schrieb
Yadgar über Punk

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Punk«

Insterburg schrieb am 31.8. 2002 um 19:50:47 Uhr zu

Punk

Bewertung: 50 Punkt(e)

Komm erzähl mir über PUNK

Wieder ein scheissnormaler Tag
Mehr in mir drin, als ich vertrag
In einer scheissnormalen Kneipe

Dummes Geschwafel um mich rum
Spießerkarrieren, Bürgertum
Wo ist mein Platz, wo meine Bleibe

Irgendwann standst Du vor mir
Griffst wortlos nach meinem Bier
Und dein Anblick brachte mich um
den Verstand

Kommerzähl mir über PUNK
Machmich süchtig, machmich krank
Überschütte mich mit Leidenschaft
und Glück

Kommerzähl mir über PUNK
Machmich süchtig, machmich krank
Und bring‘ mein gottverdammtes Leben
Meine kleine Welt zum Beben
Bring‘ mir einfach meine Leidenschaft
zurück

Tage vergingen wie im Flug
Und ich kriegte nie genug
Von allem was mir grad so einfiel

Leben ohne Zeit und Raum
Gefahren meistern wie im Traum
Endlose Nächte ohne Ziel

Große Zeiten, Ambitionen
Politik und Emotionen
Trunkenheit und Freudentaumel
ohne Zahl

Kommerzähl mir über PUNK
Machmich süchtig, machmich krank
Überschütte mich mit Leidenschaft
und Glück

Kommerzähl mir über PUNK
Machmich süchtig, machmich krank
Und bring mein gottverdammtes Leben
Meine kleine Welt zum Beben
Bring‘ mir einfach meine Leidenschaft
zurück

anoubi schrieb am 8.10. 2006 um 01:58:12 Uhr zu

Punk

Bewertung: 21 Punkt(e)

Die Juden weg, die Kommunisten weg, Arbeiterbewegung kaputt, sexuelle Veränderungen der zwanziger Jahre zunächst gestoppt. Zwanzig Millionen getötete Russen, und ganze Jahrgänge der eigenen Jugend lagen als Leichen verfaulend auf den Feldern. ... Ein Staatsgebiet, so sauber wie die BRD nach 1949 hatte es in der ganzen Welt noch nie gegeben. Dadurch wurde es möglich, in den fünfziger Jahren den Wiederaufbau fröhlich anzufangen und ins befreite Gebiet des ungehemmten Spießerglücks zu steuern.

Klaus Theleweit

Es war eine unheimlich miefige Zeit. Die Leute hatten die Nazi-Sauerei hinter sich und wollten sie nur verdrängen, und es wurde auch nie darüber geredet. Die alte Welt lag in Trümmern, wurde wieder aufgebaut und alle Männer trugen Schlipse. Mit Mandolinen und Mondschein schnulzten sie vor sich hin, bis plötzlich der Rock'n'Roll da war und Unruhe ins Land brachte.

Udo Lindenberg

Welch schlechte Luft blies mich an als ich Kind war! Wann waren die Deutschen dumpfer, ängstlicher, muckerhafter, kriecherischer als in jenen fünfziger Jahren, in denen ich Kind war!

Friedrich Nietzsche

Am Zitat von Nietzsche fällt gar nicht auf, dass er hundert Jahre vor meiner Kindheit Kind war.

Hans-Peter Ernst

schmarotza schrieb am 28.4. 2005 um 20:02:33 Uhr zu

Punk

Bewertung: 37 Punkt(e)

punk steckt, glabe ich , in jedem.wer hatte nich schonmal das bedürfnis, auf die anderen zu scheißen und sein eigenes ding zu machen?punk lebt. aber nich durch avril, good charlotte und co sondern durch winzkonzerte in alternativen clubs oder in besetzten häusern, auf Demos, bei der BunteRepublikNeustadt, den Chaostagen undundund. viele, die sich punk nenn begreifen nich, dass du mit der entscheidung, echt punk zu werden mitunter ganz schön einstecken musst. kumpelz könn sich von dir abwenden, deine ellis reden nich mehr mit dir, die prolls an der bushaltestelle verprügeln dich, und nazis hetzen dich durch die ganze stadt.und wenn du das durchhast, und nochma drüber nachdenkst und bei deiner entscheidung bleibst: dann bist du echt kein mitläufer, dann bist du punker.

anoubi schrieb am 6.10. 2006 um 01:38:46 Uhr zu

Punk

Bewertung: 43 Punkt(e)

Kritik Urteilsfähigkeit; Beurteilung; Tadel, Beanstandung; aus griech. kritike »Kunst der Beurteilung«

Dialektik (griech.) Methode der Wahrheitsfindung durch das Denken in Gegensatzbegriffen, durch ihr Aufdecken und Überwinden, durch These, Gegenthese und Synthese

Definition (lat.) Erklärung, Begriffsbestimmung

Dogma (griech.) Lehrsatz mit dem Anspruch unbedingter Gültigkeit

Serie (lat.) Reihe, Reihenfolge, folgerichtige Gruppierung

Ensemble (frz.) Gesamtmenge der Mitwirkenden an einer zeitlich und räumlich begrenzten Veranstaltung

konventionell (lat.) herkömmlich, üblich

Hierarchie (griech.) in Stufen gegliederte Rangordnung

Quelle: Knaurs Fremdwörterbücher

Traugott König

Wie entsteht eine revolutionäre Gruppe?

1960 veröffentlichte Jean-Paul Sartre sein zweites philosophisches Hauptwerk, die Kritik der dialektischen Vernunft. Das Wort »Kritik« bedeutet hierbei nicht »Kritisierung«, sondern »Definition«. Sartre zog in diesem Werk die philosophische Summe aus seinen seit 1941 gemachten Erfahrungen. Dabei waren für ihn folgende Fragen entscheidend: 1. Wie konnte die kritische Theorie von Marx zur dogmatischen Ideologie des Marxismus werden? Wie erklären wir Hunger und Unterentwicklung der dritten Welt? Was ist der Motor der menschlichen Geschichte, und wohin führt sie?
Bereits an diesen Fragestellungen wird deutlich, daß Sartre die Ebene des einzelnen Menschen, in seinem Verhältnis zur Existenz der Dinge und der anderen Menschen um ihn herum, die Gegenstand seines ersten philosophischen Hauptwerks, das Sein und das Nichts, war, verlassen hatte und sich der Existenz der Gruppen, ihrer Praxis und der konkreten Geschichte zuwandte. War in Das Sein und das Nichts der Gegensatz von Existenz und Wesen entscheidend, so ist es jetzt der Gegensatz von Serialität und Gruppe.
Unser gesellschaftliches Leben spiegelt sich in zwei einander entgegengesetzten Formen, die sich in der konkreten Geschichte mischen. Im Zustand der Serialität sind wir nur Masse, Mengen, Quantität, in der die einzelnen Individuen austauschbare Glieder sind. Beispiele dafür sind Arbeiter in Fabriken, Soldaten in einer Armee, zufällige Ansammlungen auf Straßen und Plätzen, in öffentlichen Verkehrsmitteln usw. Wir sind dabei im Zustand der Serialität, weil unsere Individualität nichts Wesentliches ist, weil wir austauschbar sind. Sartre definiert das folgendermaßen: »Ein Ensemble wird seriell genannt, wenn jedes seiner Glieder, obwohl mit allen anderen benachbart, allein bleibt und sich durch das Denken des Nachbarn definiert, weil jeder wie die anderen denktWir erkennen hier wieder die Flucht vor der Freiheit und der Verantwortlichkeit, die uns dazu führt, durch die Annahme konventioneller Rollen in der Art der Tiere und Dinge, die ihr Wesen nicht selbst schafffen müssen, existieren zu wollen. Der Zustand der Serialität bedeutet also Unfreiheit.
Wie können wir uns davon befreien? Indem wir aus der Serie heraustreten und eine Gruppe bilden. Wie ist das möglich? Indem wir uns nicht mehr als andere, sondern als gleiche begegnen. In diesem Moment entsteht eine Gruppe, und nur Gruppen sind der Motor der menschlichen Geschichte. Doch keine Gruppe hat die Chance, sich in ihrer reinen Form zu erhalten. Gerade durch ihren Versuch, sich zu erhalten, verliert sie mehr und mehr ihren Gruppencharakter und wird schließlich wieder zur Serie. Daher müssen wir immer wieder die Anstrengung unternehmen, durch Bildung neuer Gruppen aus dem Zustand der Serialität auszubrechen, so wie wir auf individueller Ebene immer wieder die Anstrengung unternehmen müssen, aus dem Zustand der bloßen Existenz auszubrechen.

rotezecke schrieb am 27.4. 2000 um 13:33:48 Uhr zu

Punk

Bewertung: 12 Punkt(e)

ich glaube punk wird sehr oft falsch verstanden. punk ist nicht jemand der
besoffen in der ecke rumliegt und einen iro hat. für mich sind punker menschen, die begriffen haben das die gesellschaft, ihr land oder gar die ganze welt den bach runtergeht. sie sehen, dass man ausbeutung, faschismus, kapitalismus und das spießbürgertum nicht einfach so hinnehmen darf. diese leute formen leider zum größten teil unsere gesellschaft oder machen diejenigen die nicht so sind wie sie selber klein und schwach. punker wollen nicht teil dieser gesellschaft sein und heben sich durch kleidung und ihre einstellung von den anderen ab.
viele punker sind für anarchie. auch das wird oft falsch verstanden. anarchie heißt nicht chaos. dieser gedanke besagt nur, dass die menschen ohne regeln leben können. und es wäre doch sehr schön, wenn wir keine gesetze für morde bräuchten, weil niemand mordet. dieser gedanke ist friedlicher als alles andere. nur durch die ignoranz vieler menschen wird er falsch verstanden. natürlich kann man nicht abstreiten, dass punks auch gewalttätig sind. aber manchmal muss man halt gewalt einsetzen um gewalt zu verhindern.
auch che guevara hat viele menschen getötet und trotzdem hatte er nur vor gehabt den menschen zu helfen.
ich glaube, wenn 1000 punks auf einer Insel zusammen leben würden, gäbe es dort fast keine gewalt.
was mich an der szene stört, sind bands wie die popperklopper. die haben die wohlstandskinder mal als teeniepunkband bezeichnet. die PK glauben also sie könnten bestimmen wer punk ist und wer nicht. das kann man nicht. punk heißt nicht einen iro zu haben. wenn sich herr müller von neben an einen iro schneiden lässt, aber nicht mal weiß was dieses komische A denn bedeutet, ist er kein punk. wenn aber jemand ganz unauffällig gekleidet ist, aber sich mit den texten von bands auseinandergestzt hat und eine wirklich gefestigte meinung hat, die punk ist, dann ist er sehr wohl ein punk. auch ohne loch in der Hose.
ich selber sehe mich wirklich als punk und definiere mit diesem begriff einen teil meines lebens.
ich habe ganz normale halblange haare(es sollen mal dreadlocks werden) und trage batikhosen oder zerrissene jeans.
ich bin ein punk obwohl ich nicht gerne unkontrolliert saufe. ich bin ein punk obwohl ich bei den grünen bin. ich bin ein punk.
und mir kann niemand sagen, dass ich´es nicht bin, vor allem nicht die Popperklopper.

blasteruser schrieb am 15.1. 2007 um 02:29:32 Uhr zu

Punk

Bewertung: 12 Punkt(e)

»Im Alter von etwa zwanzig Jahren brachte der französische Schriftsteller Albert Camus 1935 seine ersten literarischen Versuche aufs Papier - ein Tagebuch. ... Jetzt sind Camus letzte Tagebücher im Französischen erschienen. ... Camus ist nach eigenem Bekenntnis ganz unbürgerlich. «Alles kommt von meiner angeborenen Unfähigkeit, ein Bürger - und ein zufriedener Bürger zu seinDahinter steht seine heftige Ablehnung der bürgerlichen Gesellschaft, der «Händlergesellschaft», der «Welt des Geldes», die keinerlei gesellschaftsbildende Potenzen hat: «Dieses Nichts, das die Bourgeoisie ist und das seit einhundertfünfzig Jahren der Welt eine Form zu geben versucht und dabei nur ein Nichts herstellt, ein Chaos."

Brigitte Sändig in »die tageszeitung«, 17. August 1990

Albert Camus war noch ein Einzelner, einer von ganz wenigen; heute denken ungefähr fünfzigtausend Punks genau das, was er dachte und schrieb. Und nicht nur Punks.

enjoythechaos@hotmail.de schrieb am 19.11. 2006 um 14:13:20 Uhr zu

Punk

Bewertung: 34 Punkt(e)

ich finds teilweise sehr traurig, dass die viele menschen, die sich PUNK nennen, darunter nur saufen und anarchie verstehen...das gleiche ist es, wenn die sich dann auch noch das recht nehmen, zu entscheiden, wer punk ist und wer nicht...jeder ist das, als was er sich fühlt, und nicht das, wozu andere ihn machen...punk ist man nicht nur, weil man was weiß ich für patches auf der jacke hat und man ist auch nicht punk, weil man die meisten löcher in der hose hat...klar ich hab auch hosen mit löchern,ich hab auch genügend aufnäher und bunte haare...geb ich alles zu...nur das macht mich noch lang nicht zum punk...punk ist für mich ein lebensgefühl,ne einstellung...das kommt nicht von heut auf morgen, das entwickelt sich...ich bin punk, weil ich einfach verdammt unzufrieden bin, weil ich erkannt hab,dass es so wie es momemtan ist nicht weitergehen kann...ich will der beschissenen masse einfach zeigen, dass ich dagegen bin,ich will denen klar machen, dass ich nicht dazugehöre und es irgendwie auch gar nicht will,ich will denen einfach nur zeigen, dass ich anders bin und dass ich nicht einfach nur dasitzen werde und zusehe, wie alles den bach runtergeht...ich will verdammt nochmal was verändern...ich will ne welt in der man glücklich und zufrieden leben kann, in der einer dem anderen hilft, eine welt, in der man sich geborgen fühlen kann...ich will einfach ne welt in der echte werte existieren,ne welt wo gerechtigkeit und akzeptanz keine fremdwörter sind...ich will ne welt OHNE hunger,rassismus,kriege,kommerz und kapitalismus,ohne george w. bush, npd,dvu,...na ja...punk sein ist für mich einfach gegen etwas sein, was einen selbst kaputt macht..ein system oder eben die welt wie sie ist...aber es heißt für mich auch etwas dagegen zu unternehmen und seinen teil dazu beitragen die gesamtsituation zu verbessern...und das fängt in deutschland an und hört beim rest der welt auf...ich könnte jetzt noch in stück so weiter machen...aber nee...das ist halt das, was mich als punk fühlen lässt...hm...zum schluss noch...bleibt euch selber treu und verliert nich eure ideale, ich glaub das ist ziemlich wichtig in so nem land und in so ner welt in der wir leben...
wer von mir noch mehr hörn will oder diskutieren will, whatever, mail me...add steht oben
und: »es kommt die zeit in der die menschen wieder glücklich sind, los steh auf, warum bist du nur so blind, eines tages werden deine träume wahr, was heute ist, ist morgen schon egal«(contienda libertad)

Kaunis schrieb am 29.1. 2007 um 17:58:14 Uhr zu

Punk

Bewertung: 23 Punkt(e)

Punk... eine definition darüber zu machen ist, denke ich mal, schwer. ich selber bin auch punk, und kenne auch viele andere, man lernt irgendwann auseinander zuhalten, wer punk ist und wer punk ist, weil er denkt es sei cool. ich mag jene menschen, die nach dem äusseren gehen generell nicht und menschen die dieses typische »schubladen-denken« haben mag ich erst recht nicht, aber es werden alle, die bunte haare, zerissene klamotten, lederjacke mit patches haben, in die Schublade für asozial, dumm, alkoholiker und punk gesteckt. damit will ich sagen, dass punks halt als säufer, assis und dumm abgestempelt werden, aber geh mal über den schulhof eines gymnasiums, man findet dort recht viele punks, weit mehr, als hopper...
unter punk verstehe ich,...
...zu sein wie man will, man kann weiß net wie eingebildet aussehen, das ist net schlimm, solange die einstellung passt.
... zu machen was man will, was nicht heißen soll, dass man ständig scheiße baut (das sind dann nämlich die sachen, die das image der punx verschlechtert).
... seine einstellung zu leben, und sich dabei nicht nach den anderen zu richtender hat grüne haare, also hab ich auch grüne haare...^^« (achtung ironie^^))

anoubi schrieb am 3.2. 2007 um 09:06:34 Uhr zu

Punk

Bewertung: 13 Punkt(e)

ele schrieb am 14.11.2006 "zum Thema Kommunismus:
Keine schlechte Idee. Den Gedanken finde ich gut. Aber es gibt keinen Staat, der dabei nicht unterdrücken würde."
Dazu aus einem Buch:
»An den sozialen Verfall in der Risikogesellschaft kann man sich gewöhnen wie der Pinguin an die Eiswüste, der Landser an den Schützengraben und der Atlantikschwimmer an den Atlantik. ... Wenn trotz galoppierender Massenarmut und trotz eines aufgeladenen Angstpotentials radikale Kapitalismuskritik keine Konjunktur hat, dann ist die massenhafte Abstumpfung keineswegs der einzige Grund dafür. Das kritische Bewußtsein selber kann der Krise nicht standhalten, weil es Bestandteil jener Geschichte ist, die zu Ende geht. Übriggebliebene Irrläufer des Arbeiterbewegungs-Marxismus und marktwirtschaftsfromme Realos sind gleichermaßen Dinosaurier einer untergehenden Zeitspanne. ... Der vorlaute Trendkaspar Matthias Horx hat das Stichwort «Medienkompetenz» wenn nicht erfunden, so doch emsig unter die Leute gebracht, um sich einen Teil des postmodernen Elitebewußtsein kaufen zu können. Horx: «Belesene Leute, die nicht mit dem Computer umgehen können, sind im nächsten Jahrhundert die Analphabeten- Eine reine Technikertätigkeit, die Arbeit an Computern mit Kompetenzllusion verknüpfen, so wird man, meint Horx, ein Teil der «Elite». - Horx: «Medienkompetenz - die Fähigkeit aus den Medien das Wichtige herauszufiltern und in die eigene Persönlichkeit zu integrieren - ist nicht mehr an die Schriftkultur gebunden. ... Das hat auch einen demokratischen Charakter; wer sich früher in der Schriftsprache nicht artikulieren konnte, vermag sich in der Welt der Bilder und Töne vielleicht viel besser auszudrücken.» (Horx 1993, 116 f.). - Es ist nur allzu verständlich, dass Leute mit notorischer Rechtschreib- und Grammatikschwäche es den Dichtern und Denkern, mit denen sie in der Schule und im Studium mältretiert wurden, endlich einmal den Stinkefinger zeigen wollen. Aber zu mehr als zu einem pennälerhaften Krakeelen reicht es nicht. Das sogenannte Bildungsbürgertum, das zuletzt im ersten Weltkrieg unterging, muß nochmal, als Gespenst, zu Scheingefechten erscheinen. ... Dabei wird das eigene Analphabetentum, statt es aus eigener Kraft und systemkritisch zu überwinden, systematisch zu einer elitären Kompetenz in der Zukunft verklärt, während «belesen» zu sein (offenbar für Leute wie Horx eine Horrorvorstellung) als der neue «analphabetische» Paria-Zustand« (Paria=Unterdog) »erscheinen soll. ... Die postmodernen Dumpfbacken höhnen (wie ihre Glatzenbrüder) über die «Schriftgelehrten», die sich vor ihren Autoritätsverlusten fürchten würden. - Horx: «In der telematischen Gesellschaft verlieren die klassisch gebildeten Kasten die Definitionshoheit und damit die Interpretationsgewalt.» - Da spricht eine Gesellschaft, deren «klassisch gebildete Kasten» vor mehr als achtzig Jahren in den Heldentod gerannt sind. ... Die gemeinsame Wurzel dieser wütenden Abwehr finden wir schon im Denken des späten 19. Jahrhunderts, als Bourgeoisie und Adel nicht mehr auf Vernunft und Geschichte, sondern nur noch auf eine Technologie setzen wollten, durch die sie dann ja auch in der Form von Gasangriffen und Trommelfeuer zerstört wurden. ... Der technokratische Geist im Kapitalismus und die faschistische Anbetung der Maschine als Effekt gegen den 'intellektuellen Elitarismus' haben noch nie dazu geführt, den gesellschaftlichen Intellekt von seinem Kastendasein zu emanzipieren und so zu verallgemeinern: sondern immer nur einer geistigen Entwaffnung des kritischen Intellekts gedient. ... Konstruktions- und Programmiertätigkeiten allein können die Vervielfachung von «Wert» nicht tragen, weil sie ihr Datenmaterial weitgehend ohne menschliche Arbeitskraft erzeugen. Die Vorstellung von einer Wertschöpfung durch bloße Datenquanta muß sich nicht nur wissens- und intellligenztheoretisch, sondern auch als Theorie der Wertanhäufung blamieren. Was bleibt, ist die übliche Dienstleistungsillusion. Der Kapitalismus soll funktionieren, indem wir alle uns Geschichten erzählen, Buletten verkaufen, die Schuhe putzen oder die Haare schneiden. ... «Richtig zufrieden bin ich nur, wenn ich mich frei und niemandem verpflichtet fühle», lobte jüngst eine Fahrradbotin in der taz die Vorzüge ihres Jobs. ... Kündigungsschutz und geregelte Arbeitszeiten sind in ihren Augen der Inbegriff der monotonen Arbeitswelt ihrer Eltern. ... Ausdruck und Ziel ihrer Identifikation ist nicht länger der gemeinsame Kampf für Lohnsteigerung und bessere Arbeitsbedingungen, oder der Stolz funktionierender Teil einer Maschine zu sein, sondern persönliche (!) Freiheit, der Kult um den eigenen Körper und der Wille, etwas schneller zu sein als die anderen (!). ... Ganz offensichtlich kommen diese sozial atomisierten Individuen nicht über die alte Arbeiterbewegung hinaus. Sie fallen sogar dahinter zurück. Ihre Wertorientierung besteht ganz banal darin, für einen Hungerlohn zu malochen, solang die imaginäre «Bezahlung» für den «lebensästhetischen» Halluzinationshaushalt stimmt. ... Auch die Medienkompetenzler sind die erste kapitalistische «Elite», die für das Salär von Tellerwäschern, Kellnerinnen und Fensterputzern ihre sogenannte «Kreativität» entfaltet. Sich billig verkaufen zu müssen, wäre natürlich kein Grund für einen Vorwurf, wenn dies im Bewußtsein des Zwangs geschähe. Doch diese Youngsters akzeptieren Dumpinglöhne, weil für sie Dabeisein alles ist. ... Verfehlt wird auf diese Weise auch jeder praktische Impuls von Gegenkultur, der natürlich niemals aus einem notorischen Mitmacherdiskurs hervorgehen kann. ... Statt die früheren Ansätze von Gegenkultur kritisch aufzuarbeiten, hat sich die postmoderne Kulturlinke von diesem Impuls ganz losgesagt. ... Der fanatische Arbeitsspießer, die asketische K-Grüpplerin, die «lustfeindlichen Altlinken», der Alternativ-Waldschrat, der nur saufende und kiffende Punk und andere Fabelgestalten bevölkern die Vorstellungswelt der kulturlinken Ideologen eines enthemmten Warenkonsums. ... Ganz so, als würden sie ihre eigenen Eltern und Großeltern gar nicht kennen. Arbeitszwang, 'Arbeitsethik und Warenkonsum haben doch schon die auf den Gardasee-Urlaub, die erotische Pflege des Automobils, den Fernsehidiotismus und den landschaftszerstörenden Eigenheim-Dumpfsinn verlagert. Das ignorante Konsumspießertum der Adenauer-Ära war ja, und völlig zu Recht, das Feindbild der antiautoritären 68er-Bewegung gewesen. Die Begriffe «Fachidiot» und «Konsumidiot» bezeichneten und bezeichnen eaxt den Menschen, der jede Selbstbestimmung aufgegeben und sich dem warenproduzierenden System in allen Lebenslagen (unterwirft) unterworfen hatte. Aber die 68er-Kritik blieb stehen, weil sie nicht bis zur Kritik der abstrakten «Arbeit» durchdrang und sich daher in den linksbürgerlichen Illusionen der «Demokratisierung» erschöpfte. Zielten die früheren Ideen von «Freiräumen» wenigstens noch auf soziale und materielle Territorien, so verschwand dieser Begriff in der Postmodernität vollständig in der Virtualität« (virtuell: nur als Möglichkeit vorhanden). ... »Mit der Vereinsamung und mehr Konkurrenz steigt die Bedeutung der sogenannten «positionellen» Güter. Das sind Waren, deren «Gebrauchswert» nur noch darin besteht, dass «die anderen» sie nicht haben. ... Einerseits wächst der Grad der Funktionsteilung und wechselseitigen Abhängigkeit, andererseits aber werden die Menschen in «abstrakte Individuen», in «vereinzelte Einzelne» verwandelt. ... Die von der kapitalistischen Verpackungskultur aufgestylten Dinge bieten sich dar, ohne dass der Billiglohn, die Menschenschinderei und die Naturzerstörung erkannt werden kann, weil der Konsument diese Momente nicht schmeckt und nicht fühlt. Es zeigen sich die fatalen Kosequenzen der kapitalistischen Aufspaltung in Produktion (für anonyme Märkte) und Konsumtion (der abstrakten Individuen). ... Die Fachidioten sind immer auch Konsumidioten und umgekehrt. ... Da sie produzieren, was sie nicht konsumieren, und konsumieren, was sie nicht produzieren (und sei es nur im Sinn einer gemeinschaftlichen Bestimmung über den Inhalt der Produktion), liegt ihnen nichts so fern wie ihre menschliche Selbstverwirklichung. ... Was historisch veraltet, ist der Arbeitsmarkt und damit die gesellschaftliche Marktbeziehung als solche. ... Dabei ist der Begriff «lebende Ware» durchaus wörtlich zu nehmen. ... Als Gesamtkunstwerk oder als Teil eines solchen (diese Kapitalismuskritik wird Ihnen präsentiert von Abankor, der Firma mit dem besten Kif aus Ketama) kann sogar der Kritiker der Warenform sich als harmloser Inhalt einer Warenform enthüllen und dabei rundum wohlfühlen. ... Die kritische Theorie kann sich dieser formellen Selbstbedrohung nur entziehen, wenn sie durch soziale Emanzipationsbewegungen vermittelt wird, die sich direkt gegen die Warenform richten, und mit dieser Zielsetzung auch reale «Freiräume» besetzen, in denen warenförmige Übergaben und Entgegennahmen bewußt möglichst weitgehend ausgehebelt werden. ... Das bedeutet keineswegs, dass jede/jeder alles unmittelbar können und machen muß. ... Wesentlich wird eine direkte Selbstverständigung der Gesellschaftsmitglieder jenseits von Markt und Staat (etwa in Form von Räten oder Punkerhauptquartieren), in der nach stofflich-sinnlichen Kriterien und nach Bedürfnissen über den Einsatz der gemeinsamen Resourcen entschieden wird, statt Mensch und Natur einer staatlichen Menschenverwaltung und den blinden Fetischgesetzen von Wert, Geld und Markt zu unterwerfen

Robert Kurz: »Die Welt als Wille und Design. Postmoderne, Lifstyle-Linke und die Ästhetisierung der KriseEdition Diamat, Berlin 1999

schmarotza schrieb am 14.6. 2006 um 19:23:00 Uhr zu

Punk

Bewertung: 18 Punkt(e)

Bootie schrieb am 9.10. 2001 um 04:31:12 Uhr über

Punk
Punk's not red!




jaja, das sagen midgards söner auch...
NAZI-PUNX FUCK OFF!!!

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