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Reinhard Döhl: Stuttgarter Spiele
 ein spiel das beginnen kann und aufhört
 
 der schello die schello das schello
 
 periphernalien, saturnalien, infernalien - [eine veröffnung]
 
 Dialoge oder Das Stuttgarter Kleine Kartenspiel
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 ein spiel das beginnen kann und aufhört
 
 [kleine vernissage in drei sätzen]
 
 zeit: die 60er jahre und später
 ort: eingangshalle der alten staatsgalerie
 
 das alphabet
 ein mann der aussieht wie bob cobbing beginnt zu zählen
 wan
 do
 tree
 fear
 fife
 seeks
 siphon
 eat
 neighing
 den
 elephan
 twirl
 ein mann das aussieht wie reinhard döhl zählt es an den fin-
 gern
 nach
 einhorn
 zwieback
 dreifuß
 vierhändig
 fünffüßig
 sechsstellig
 siebenschläfer
 achtender
 neunauge
 zehnfingerblind
 im elferrat
 die zwölf apostel
 ein mann der aussieht wie franz löffelholz sagt zu einem mann
 der aussieht wie franz mon
 ainmal nur das alphabet gebrauchen
 wobei ein mann der aussieht wie hansjörg mayer gegenüber einem
 mann der nicht aussieht wie hansjörg mayer auf der futura be-
 steht
 ein mann der aussieht wie reinhard döhl sagt zu einem mann der
 aussah wie werner schreib
 kurt (merz) schwitters
 während ein nann der aussieht wie siegfried (jakob) cremer ge-
 genüber dem mann der aussieht wie reinhard döhl darauf besteht
 daß die futura in den eiern liegt
 der mann der aussieht wie siegfried (jakob) cremer lehnt die
 nach ihm benannte leiter an den himmel und stürzt ab
 ein mann der aussieht wie klaus burkhardt sagt
 mehr lichtsatz
 der mann der aussieht wie hansjörg mayer setzt sich auf seine
 sechsundzwanzig buchstaben
 der mann der aussieht wie franz mon sagt
 ainmal nur das alphabet gebrauchen
 ein zitat das aussieht wie von kurt schwitters geschrieben
 sagt
 z y x
 w v u
 ts r q
 po n m
 lk i h
 de b a
 ein publikum steht mit dem rücken zur wand
 das publikum das aussieht wie leute die mit dem rücken zur
 wand stehen fühlt sich veräppelt und schreit
 dichter rraus
 der mann der aussieht wie siegfried (jakob) cremer lehnt die
 nach ihm benannte leiter an den himmel und stürzt ab
 der mann der aussieht wie hansjörg mayer ruht sich immer noch
 auf seinen sechsundzwanzig buchstaben aus
 ein zitat das aussieht wie von louis aragon geschrieben ant-
 wortet dem zitat das aussah wie von kurt (merz) schwitters ge-
 schrieben
 a b c d e f
 g h i j k l
 m n o p q r
 s t u v w
 x y z
 das ist der selbstmord der literatur
 sagt ein mann der aussieht wie das literarische quartett in
 personalunion
 blödsinn
 sagt ein mann der aussieht wie albrecht/d
 unsinn
 sagt der mann der aussieht wie reinhard döhl
 ainmal nur das alphabet gebrauchen
 sagt der mann der aussieht wie franz mon
 der mann der aussieht wie albrecht/d beginnt seine instrumente
 auszupacken
 der mann der aussieht wie ein personifiziertes literarisches
 quartett besteht immer noch auf dem selbstmord der literatur
 der mann der aussieht wie albrecht/d hat seine instrumente
 ausgepackt und beginnt eine endlose musik zu spielen
 das zitat das aussieht wie von kurt (merz) schwitters ge-
 schrieben besteht auf einem alphabet von hinten
 wir haben
 meldet sich ein zitat das aussieht wie von isidor isou ge-
 schrieben zu wort
 das alphabet aufgeschlitzt das seit jahrhunderten in seinen
 verkalkten vierundzwanzig buchstaben hockte
 fünfundzwanzig buchstaben
 sagt der mann der wie kurt (merz) schwitters aussah
 sechsundzwanzig
 beharrt der mann der wie hansjörg mayer aussieht
 wir haben
 wiederholt das zitat das aussieht wie von isidor isou ge-
 schrieben
 das alphabet aufgeschlitzt das seit jahrhunderten in seinen
 verkalkten vierundzwanzig buchstaben hockte und haben in sei-
 nen bauch neunzehn neue buchstaben hineingesteckt
 der mann der aussah wie isidor isou beginnt
 einzuatmen
 auszuatmen
 zu lispeln
 zu röcheln
 zu grunzen
 zu seufzen
 zu schnarchen
 zu rülpsen
 zu husten
 zu niesen
 zu küssen
 zu pfeifen
 undsoweiter
 ein undsoweiter das aussieht wie bob cobbing holt tief luft
 und sagt
 twirl
 elephan
 den
 neighing
 eat
 siphon
 seeks
 fife
 fear
 tree
 do
 wan
 der mann der aussieht wie reinhard döhl sagt
 samstags nie
 der mann der aussieht wie klaus burkhardt sagt
 mehr lichtsatz
 der mann der aussieht wie reinhard döhl sagt
 sonntags nie
 der mann der aussieht wie franz mon sagt
 das gras wies wächst
 der mann der aussieht wie reinhard döhl sagt
 montags nie
 der mann der aussieht wie hansjörg mayer sagt
 sau
 aus
 usa
 der mann der aussieht wie reinhard döhl sagt
 dienstags nie
 ein mann der aussieht wie max bense sagt
 nur glas ist wie glas
 der mann der aussieht wie reinhard döhl sagt
 mittwochs nie
 ein zitat das aussieht wie von kurt schwitters geschrieben
 sagt
 ewig währt am längsten
 der mann der aussieht wie reinhard döhl sagt
 donnerstags nie
 ein zitat das aussieht wie von gertrude stein geschrieben sagt
 a rose is a rose is a rose is a rose
 der mann der aussieht wie reinhard döhl sagt
 freitags fisch
 jetzt hören sie mal zu
 sagt ein zitat das aussieht wie von gertrude stein geschrieben
 ich bin kein idiot ich weiß daß wir im alltäglichen leben
 nicht herumlaufen und ist ein ist ein ist ein sagen aber ich
 glaube daß in dieser zeile die rose zum ersten mal seit hun-
 dert jahren wieder rot ist
 ein zitat das aussieht wie von ernst bloch geschrieben merkt
 an
 es gibt auch rote geheimnisse in der welt ja nur rote
 der mann der aussieht wie max bense sagt jetzt
 jetzt und erst jetzt
 jetzt und nur jetzt
 jetzt und doch jetzt
 jetzt ist das jetzt erst jetzt das nur jetzt ist
 und doch jetzt ist
 nur jetzt und doch jetzt
 jetzt das jetzt ist
 nicht jetzt das jetzt nicht jetzt ist ist jetzt das jetzt ist
 wenn es jetzt ist
 nicht jetzt wie es jetzt nicht ist
 nicht jetzt wie es jetzt nicht jetzt ist
 jetzt das nicht jetzt ist ist nicht jetzt
 jetzt nicht jetzt noch nicht
 doch jetzt das noch nicht jetzt ist wenn es jetzt ist
 jetzt das jetzt nicht mehr jetzt ist wenn es jetzt ist und
 jetzt das jetzt ist wenn es nicht mehr jetzt ist dieses jetzt
 erst dieses jetzt
 nur dieses jetzt ist jetzt
 worauf der mann der aussieht wie reinhard döhl fortfährt
 ist ist wo wenn schon
 so wird wenn es hoch
 weil ich komme kommt wird
 wenn es weil wo
 wenn ist so
 ist wo weil
 wird wenn ist
 ist wenn wo
 weil wird wenn es hochkommt
 wenns hochkommt so ist weil
 wenn ist schon
 so ist es
 ich komme
 der mann der aussieht wie siegfried (jakob) cremer stellt die
 nach ihm benannte leiter in die ecke und macht sich auf den
 nach ihm benannten weg
 der mann der aussieht wie reinhard döhl kommt nicht mehr mit
 und bleibt auf der strecke
 die musik die sich anhört wie von dem mann der aussieht wie
 albrecht/d gespielt klingt noch eine weile nach und hört dann
 auf eine endlose musik zu sein
 hast du töne
 fragt der mann der aussieht wie reinhard döhl
 aber der mann der aussieht wie siegfried (jakob) cremer ist
 schon ein stück auf dem nach ihm benannten weg fortgeschritten
 und hört es nicht mehr
 eine frau die aussieht wie ulrike (rickele) gauss schüttelt
 den kopf sagt aber nichts
 das publikum das aussieht wie leute die mit dem rücken zur
 wand stehen steht immer noch mit dem rücken zur wand
 
 
 
 
 
 
 der gong
 ein gong der nicht aussieht wie ein gong wird geschlagen
 der mann der aussieht wie albrecht/d packt seine instrumente
 ein
 ein mann der aussieht wie friedhelm döhl beginnt auf einem ob-
 jekt von dem mann der aussieht wie siegfried (jakob)cremer zu
 spielen
 der mann der aussieht wie friedhelm döhl beginnt auf einem
 instrument das aussieht wie ein objekt von dem mann der aus-
 sieht wie siegfried (jakob) cremer eine musik zu spielen
 der mann der aussieht wie friedhelm döhl beginnt auf einen in-
 strument das aussieht wie ein objekt von dem mann der aussieht
 wie siegfried (jakob) cremer und wie ein gong klingt eine mu-
 sik zu spielen die wie eine musik sich anhört von dem mann der
 aussieht wie friedhelm döhl
 der mann der aussieht wie friedhelm döhl beginnt die musik die
 sich anhört wie eine musik von dem mann der aussieht wie
 friedhelm döhl aufzuzeichnen
 der mann der aussieht wie albrecht/d hat seine instrumente
 eingepackt und beginnt auf einem apparat der aussieht wie ein
 kopiergerät zu spielen
 der mann der aussieht wie friedhelm döhl beginnt die von ihm
 aufgezeichnete musik abzuhören
 dabei spielt der mann der aussieht wie friedhelm döhl weiter
 auf dem instrument das aussieht wie ein objekt von dem mann
 der aussieht wie siegfried (jakob) cremer eine musik die sich
 anhört wie eine musik von dem mann der aussieht wie friedhelm
 döhl und zeichnet beides auf
 der mann der aussieht wie albrecht/d beginnt das was er auf
 einem apparat der aussieht wie ein kopiergerät gespielt hat zu
 betrachten und spielt dabei weiter auf dem apparat der aus-
 sieht wie ein kopiergerät
 der mann der aussieht wie friedhelm döhl spielt weiter auf dem
 instrument das aussieht wie ein objekt des mannes der aussieht
 wie siegfried (jakob) cremer und hört dabei eine musik die
 sich anhört wie eine vervielfäligte musik elnes instruments
 das aussieht wie ein objekt des mannes der aussieht wie sieg-
 fried (jakob) cremer und zeichnet alles auf
 der mann der aussieht wie albrecht/d beginnt das was er auf
 einem apparat der aussieht wie ein kzopiergerät gespielt hat
 miteinander in beziehung zu setzen und aufzukleben
 die frau die aussieht wie ulrike (rickele) gauss sagt
 gebäbbt ist gebäbbt
 der mann der aussieht wie friedhelm döhl hört auf auf einem
 instrument das aussieht wie ein objekt des mannes der aussieht
 wie siegfried (jakob) cremer zu spielen
 ein mann der aussieht wie albrecht/d beginnt mit dem aufge-
 klebten zu spielen und malt darauf herum
 die frau die aussieht wie ulrike (rickele) gauss schüttelt den
 kopf sagt aber nichts
 der mann der aussieht wie friedhelm döhl stellt den apparat
 der aussieht wie ein tonbandgerät ab und nimmt die spule in
 die hand
 die frau die aussieht wie ulrike (rickele) gauss nimmt das in-
 strument das aussieht wie ein objekt des mannes der aussieht
 wie siegfried (iakob) cremer und hängt es an die wand
 der mann der aussieht wie albrecht/d hängt die sachen die er
 auf einem apparat der aussieht wie ein kopiergerät gespielt
 und worauf er herumgemalt hat an die wand
 der mann der aussieht wie friedhelm döhl zeigt auf die spule
 in seiner rechten hand und nennt sie jakob cremers letztes
 band
 er sagt es so undeutlich daß es sich anhört wie ein zitat das
 sich anhört wie von einem mann der aussieht wie samuel beckett
 geschrieben
 die frau die aussieht wie ulrike (rickele) gauss versteht
 krapps last tape
 sagt aber nichts
 der mann der aussieht wie albrecht/d sagt
 das spiel ist aus
 und schüttelt den kopf
 einige herumstehende mit blöcken und stiften in den händen die
 aussehen wie kritiker wenn kritiker so aussehen wie die männer
 und frauen die jetzt ihre blöcke zuklappen und ihre stifte ein
 stecken sind ratlos
 war das eben
 fragt ein mann der aussieht wie ein kritiker falls kritiker so
 aussehen eine neben ihm stehende frau die aussieht wie eine
 kritikerin falls kritikerinnen so aussehen
 war das jetzt das ende einer fußballreportage oder ein zitat
 das sich anhört wie von jean paul sartre geschrieben
 ein tonband ist ein tonband sagt die frau die aussieht wie
 ulrike (rickele) gauss
 das publikum das immer noch aussieht wie leute mit dem rücken
 zur wand sagt gar nichts
 an der wand hängen arbeiten des mannes der aussieht wie
 albrecht/d
 an der wand hängt ein instrument das aussieht wie ein objekt
 des mannes der aussieht wie siegfried (jakob) cremer
 an der wand hängen arbeiten die aussehen wie von einem mann
 geklebt der aussieht wie franz mon
 an der wand hängen arbeiten die aussehen wie von einem mann
 gedruckt der aussieht wie hansjörg mayer
 an der wand hängen arbeiten die aussehen wie mit dem pinsel
 geschrieben von einem mann der aussieht wie reinhard döhl
 auch hängen dort viele andere arbeiten nur das publikum sieht
 immer noch aus wie leute mit dem rücken zur wand
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 die vernissage
 ein akt der aussieht wie von einem mann der aussieht wie mar-
 cel duchamp gemalt beginnt jetzt die treppe herabzusteigen
 man kann das treppenhaus nur schwach erkennen
 sagt ein mann der aussieht wie john cage
 aber man sieht keine nackte
 l.h.o.o.q.
 sagt der mann der aussieht wie marcel duchamp und bewegt die
 dame auf dem brett von a 1 nach h 8
 sweetheart
 sagt ein mann der aussieht wie emmet williams und wird in ei-
 nem behälter der aussieht wie die badewanne auf dem foto her-
 eingeschoben
 sweethearts sagt der mann der aussieht wie emmett williams und
 verteilt die buchstaben nach allen seiten
 der mann der aussieht wie marcel duchamp bewegt seine dame von
 h 8 nach a 1
 die sweethearts des mannes der aussieht wie emmett williams
 sind alle verteilt
 ein mann der aussieht wie ein kritiker wenn ein kritiker so
 aussieht erinnert sich angesichts des mannes der aussieht wie
 emmet williams in der badewanne auf dem foto an ein bild von
 jacques-louis david und sucht darin einen tieferen sinn
 das publikum steht immer noch wie leute mit dem rücken zur
 wand
 der akt der aussieht wie von dem mann gemalt der aussieht wie
 marcel duchamp schreitet weiter die treppe herab
 l.h.o.o.q.
 sagt er mann der aussieht wie marcel duchamp beim schachspiel
 der vater betrachtet seinen langen
 sagt ein mann der aussieht wie ernst jandl
 bart
 sagt der mann der aussieht wie ernst jandl und hört das rö-
 cheln der mona lisa
 l.h.o.o.q.
 sagt der man der aussieht wie marcel duchamp und setzt seine
 dame erneut von a 1 nach h 8
 sweethearts
 sagt der mann der aussieht wie emmet williams in einem behäl-
 ter der aussieht wie die badewanne auf dem foto und wird wie-
 der hinausgeschoben
 herzzero
 sagt der mann der aussieht wie franz mon während der mann der
 aussieht wie hansjörg mayer sagt
 sau
 aus
 usa
 der apfel fällt nicht weit im schlamm
 tröstet der mann der aussieht wie reinhard döhl obwohl ein
 mann der aussieht wie jan hamilton finlay jetzt eine birne ins
 spiel bringt
 au pair girl
 sagt der mann der aussieht wle jan hamilton finlay aber der
 mann der aussieht wie reinhard döhl antwortet auf diesen
 durchsichtigen schachzug mit
 pere ubu
 und wünscht sich mehr farbe im spiel
 a noir e blanc i rouge u vert o bleu
 wirft albrecht/d ein zitat ein das aussieht wie von arthur
 rimbaud geschrieben und packt seine instrumente wieder aus
 say them all but tell them apart
 sagt ein mann der aussieht wie james joyce und fährt fort
 cadenzando coleratura
 während der mann der aussieht wie samuel beckett hier eher
 eine
 musique de l'indifference
 zu hören meint
 wassermusik
 sagt ein mann der aussieht wie diter rot
 roaratorio
 entgegnet ein mann der aussieht wie john cage
 what a j oy
 to h a ve
 the m
 on th e m
 s ame stage same time
 even though the sub j ect
 o f
 the pla y
 is the c urtain
 that s e parates them
 r is rubrette
 sagt der mann der aussieht wie james joyce
 and a is arancia y is for yilla and n for greenerin b is blue-
 boy with odalisque o while w waters the fleurette of novem-
 brance
 wassermusik
 sagt der mann der aussieht wie diter rot
 die blaue flut
 verbessert der mann der aussieht wie hansjörg mayer den mann
 der aussieht wie diter rot
 worte sind blasen auf dem meer der stille
 zitiert der mann der aussieht wie john cage
 j ust a whisk
 o f
 pit y
 a c loud
 in p e ace and silence
 tränenmeere
 sagt der mann der aussieht wie diter rot und zaubert 284 klei-
 ne wolken aus dem hut
 chamber music
 sagt der mann der aussieht wie james joyce
 j ust a whisk
 o f
 pit y
 a c loud
 in p e ace and silence
 wiederholt der mann der aussieht wie john cage und buchsta-
 biert
 just enthält das j von joyce
 a whisk of enthält das o
 pity enthält das y von joyce
 a cloud das c
 und das e ist in peace and silence
 il pleut
 sagt ein zitat das klingt wie von einem mann der aussah wie
 guillaume apollinaire geschrieben
 il pleut comme vache qui pisse
 sagt der mann der aussieht wie reinhard döhl
 i want my writing to be clear as water i can see through
 sagt der mann der aussieht wie john cage während der mann der
 aussieht wie albrecht/d auf seinen instrumenten eine endlose
 musik zu spielen beginnt
 music never stops it is we who turn away again the world
 around silence
 sagt der mann der aussieht wie john cage
 keine abhängigkeit von buchstaben oder worten
 zitiert ein mann der aussieht wie reinhard döhl und beginnt
 tusche anzureiben
 silence
 sagt der mann der aussieht wie john cage
 sounds are only bubbles on its surface they burst to disappear
 und zitiert einen mann der aussah wie henry david thoreau
 nichi nichi kore ko nichi
 schreibt der mann der aussieht wie reinhard döhl mit einem
 pinsel aber vielleicht schreibt er auch
 nichi nichi kore ko djitsu
 das macht keinen unterschied sagt der mann der aussieht wie
 reinhard döhl und schreibt
 muko
 silence
 sagt er mann der aussieht wie john cage während der mann der
 aussieht wie albrecht/d eine endlose musik spielt
 ein mann der aussieht wie friedhelm döhl schlägt das instru-
 ment das aussieht wie ein objekt des mannes der aussieht wie
 siegfried (jakob) cremer an
 seltsam
 sagt der mann der aussieht wie john cage
 daß der klang da ist in diesem augenblick und wieder ver-
 schwindet
 ein mann der aussieht wie albrecht/d hört auf eine endlose
 musik zu spielen
 der akt der aussieht wie von dem mann der aussieht wie marcel
 duchamp gemalt beginnt jetzt die treppe hinaufzusteigen
 man kann das treppenhaus nur schwach erkennen
 sagt der mann der aussieht wie john cage
 aber man sieht keine nackte
 das publikum sieht immer noch aus wie leute mit dem rücken zur
 wand
 ich habe
 sagt der mann der aussieht wie john cage
 teeny nach dem werk von duchamp gefragt keiner von uns ver-
 steht es
 das verstehe ich nicht
 sagt eine frau die aussieht wie eine kritikerin wenn kritike-
 rinnen so aussehen zu einem mann der aussieht wie ein kritiker
 wenn kritiker so aussehen
 sweethearts
 sagt der mann in der badewanne der aussieht wie emmett willi-
 ams auf dem foto obwohl er gar nicht mehr im raum ist
 wenn einer allein in einem raum ist
 sagt der mann der aussieht wie franz mon
 der akt der aussieht wie von einem mann der aussieht wie mar-
 cel duchamp gemalt hat derweilen das ende der treppe erreicht
 ich stelle mir vor
 sagt der mann der aussieht wie john cage
 daß die künstler mit deren werk wir leben weniger ein vokabu-
 lar als ein alphabet darstellen mit dem wir unser leben buch-
 stabieren
 ainmal nur das alphabet gebrauchen
 sagt ein mann der aussieht wie franz mon
 ein mann der aussieht wie bob cobbing beginnt zu zählen
 wan
 do
 tree
 fear
 fife
 seeks
 siphon
 eat
 neighing
 den
 elephan'
 twirl
 und das spiel das nicht aufhört kann beginnen
 
 [für siegfried cremer zum 30.10.1994]
 [eine auszugweise lesung anläßlich der vernissage der ausstel-
 lung etc etc...]
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 der schello die schello das schello
 [eine etude in drei sätzen]
 
 [zweiter satz]
 
 die schello oder ein johannesnachttraum
 
 götterdammerung
 vor dem von motten zerfressenen vorhang eine schwarze tonne
 mit gelbem deckel, eine grüne tonne, ein gelber sack - alle
 drei für das folgende ohne tiefere bedeutung
 hinter dem von motten zerfressenen vorhang öffnet sich ein
 ort, der aussieht wie ein saal in liederwalhalla, für den ein
 mann, der aussieht wie der heilige ludwig van zu lebzeiten
 ausgesehen haben soll, miete kassiert
 während der mann, der aussieht, wie der heilige ludwig van zu
 lebzeiten ausgesehen haben soll, die tageseinnahmen zählt
 und ein instrument, das aussieht wie eine kesselpauke
 dat dat dat darf
 intoniert, meldet sich eine stimme, die sich anhört wie eine
 stimme aus dem off, gebührend zu wort
 gema
 geh' ma
 sagt ein mann, der aussieht, wie der selige ludwig zwo zu leb-
 zeiten ausgesehen haben soll
 geh' ma
 wobei er beginnt, mit einem relsigbesen die reste von saiten
 zusammenzufegen, die aussehen wie von streichern gestrichen,
 die wie das kronosquartett aussehen
 dabei entstehen töne, die sich anhören wie töne, die entste-
 hen, wenn die saiten eines gestimmten schellos hoffnungslos
 verstimmt sind
 der mann, der aussieht, wie der selige ludwig zwo ausgesehen
 haben soll, als er zum ersten mal den mann sah, der aussah wie
 der erfinder des leitmotivs, hat inzwischen die ostsaiten, die
 aussehen wie von streichern gestrichen, die wie das kronos-
 quartett aussehen, zusammengefegt und in einen papierkorb ent-
 sorgt
 gema
 reklamiert die stimme, die sich anhört wie eine stimme aus dem
 off, während die stimme des mannes, der aussieht, als hätte er
 soeben ein leitmotiv gefunden, aus dem orchestergraben
 mein lieber schwan
 ruft
 schwanensee
 echot das echo über den königssee
 aber der mann, der aussieht, wie ludwig zwo selig zu lebzeiten
 ausgesehen haben soll, besteht auf
 neuschwanstein
 wobei er die westsaiten, die aussehen wie von streichern ge-
 strichen, die wie das kronosquartett aussehen, in den papier-
 korb entsorgt
 samiel
 protestiert der papierkorb und beansprucht die erfindung des
 leitmotivs für sich
 aber der mann, der aussieht wie richard der große, will das
 nicht gelten lassen
 ja, auf den bergen, da wohnt die freiheit
 ja, auf den bergen, da ist es schön
 jodelt der mann, der aussieht, wie ludwig zwo selig zu regie-
 rungszeiten ausgesehen haben soll, und entsorgt auch die süd-
 saiten, die aussehen wie von streichern gestrichen, die wie
 das kronosquartett aussehen, in den papierkorb
 samiel
 protestiert dieser noch einmal und beschwört dies
 bei des zaubrers hirngebein
 gema
 sagt eine stimme, die sich anhört wie eine stimme aus dem off
 geh' ma
 echot die stimme des mannes, der aussieht, wie ludwig zwo se-
 lig zu regierungszeiten ausgesehen haben soll
 geh' ma auf neuschwanstein bevor die anstreicher kommen
 dabei besteigt der mann, der aussieht wie ludwig zwo selig zu
 regierungszeiten ausgesehen haben soll, sein steckenpferd, das
 aussieht wie ein reisigbesen, und reitet nach rechts davon
 ich lasse mir meinen orchestergraben nicht zur wolfsschlucht
 machen
 ruft der mann, der aussieht, wie richard der große ausgesehen
 haben soll, hinter dem mann her, der aussieht, wie ludwig zwo
 selig zu regierungszeiten ausgesehen haben soll
 ich lasse aus meinem orchestergraben doch keine wolfsschlucht
 machen
 samiel
 jammert der inzwischen mit ost-, süd-, west- und nordsaiten
 gestrichen volle papierkorb
 samiel hilf
 deutsch sein heißt eine sache um ihrer selbst willen tun
 beharrt der mann, der aussieht wie richard der erfinder, und
 verschwindet im souffleurkasten, während aus dem orchestergra-
 ben das samielmotiv aufklingt
 ja, auf den bergen, da wohnt die freiheit
 ja, auf den bergen, da wohnt das glück
 hört man von fern her die stimme des mannes, der aussieht, wie
 ludwig zwo selig zu regierungszeiten ausgesehen haben soll
 allwo des königs ludwig zweiten
 alle seine schlösser stehn
 respondiert die stimme eines mannes, der aussieht wie karl may
 auf einer ansichtskarte des nach ihm benannten bamberger muse-
 ums, während ein mann, der aussieht wie der besitzer dieser
 stimme gleichzeitig wie ein deus ex machina vom schnürboden
 herabschwebt
 samiel
 stöhnt der mit ost-, süd-, west- und nordsaiten gestrichen
 volle papierkorb und beginnt allmählich zu ersticken
 samiel erschein
 aber der mann, der aussieht wie karl may auf einer ansichts-
 karte des nach ihm benannten bamberger museums, zieht den weg
 zum glück aus der rocktasche und zitiert, während der an den
 entsorgten ost-, süd-, west- und nordsaiten erstickende pa-
 pierkorb endgültig seinen geist aufgibt
 dera samiel
 zitiert der mann, der aussieht wie karl may auf einer an-
 sichts-
 karte des nach ihm benannten bamberger museums
 dera samiel wollt ihr arretieren, nein, den bekommt ihr noch
 lange nicht, lebendig läßt der sich von euch nicht anrühren
 im orchestergraben setzt das wolfsschluchtfinale ein
 der mann, der aussieht wie karl may auf einer ansichtskarte
 des nach ihm benannten bamberger museums, entledigt sich sei-
 nes rockes, krempelt die hemdsärmel und schlägt die hosenbeine
 hoch - man sieht, daß er sockenhalter trägt - nimmt den weg
 zum glück wieder auf und wiederholt
 dera samiel
 rief sie
 dera samiel wollt ihr arretieren, nein, den bekommt ihr noch
 lange nicht, lebendig läßt der sich von euch nicht anrühren
 sie erhob, ehe man sie zu hindern vermochte, die hand mit der
 pistole, hielt sich die mündung vor den kopf und schoß beide
 läufe zugleich auf sich ab
 alles eilte herbei
 aus dem orchestergraben klingt das wolfsschluchtfinale herauf
 der mann, der aussieht, wie karl may auf einer ansichtskarte
 des nach ihm benannten bamberger museums, entschwebt auf einer
 wolke zurück in den schnürboden
 der mann, der aussieht, wie ludwig zwo selig zu regierungszei-
 ten ausgesehen haben soll, reitet auf einem reisigbesen, der
 aussieht wie sein steckenpferd, auf die bühne
 er trägt einen aus zeitungspapier gefalteten helm und singt
 mit chloroformen und bandagen
 traten sie behendig auf
 nach schloß berg ham's ihn hingefahren
 dorten endet dann sein lebenslauf
 danach entschwebt auch der mann, der aussieht wie ludwig zwo
 selig zu lebenszeiten ausgesehen haben soll, immer noch auf
 einem reisigbesen wie auf seinem steckenpferd reitend, in den
 schnürboden
 eine kopfbedeckung, die aussieht wie die kopfbedeckung eines
 mannes, der aussieht wie richard der erfinder auf manchen bil-
 dern heute immer noch aussieht, wird an einem langen perücken-
 stock aus dem souffleurkasten herausgehalten
 aus dem off singt eine stimme in nürnberger dialekt
 verachtet mir die meister nicht
 und ehrt mir deutsche kunst
 im scheinwerferlicht eines speerschen lichtdoms entschwebt
 auch die kopfbedeckung des mannes, der aussah, wie großrichard
 auf bildern heute immer noch aussieht, in den schnürboden
 die scheinwerfer verlöschen
 immer noch wolfsschluchtfinale im orchestergraben, in das hin-
 ein von links, auf einem schello ohne saiten, ein mann auf die
 bühne reitet, der aussieht wie ein mitglied des stuttgarter
 radiosymphonieorchesters zu der zeit, als es vom süddeutschen
 rundfunk noch etwas auf die ohren gab
 ende des wolfsschluchtfinales
 im hintergrund erscheint als projektion eine streichergruppe,
 die aussieht wie das kronosquartett bei seinem auftritt in
 liederwalhalla ausgesehen hat, als es in jenem saal spielte,
 von dem der mann miete bezieht, den ein oberbürgermeister, der
 leibhaftig aussieht wie manfred rommel, immer wieder gern zi-
 tiert
 während im hintergrund eine streichergruppe, die aussieht wie
 das kronosquartett aussehen soll, sich auf einen gemeinsamen
 ton einigt, schleicht sich ein mann, der aus sieht, wie der
 heilige ludwig van zu lebzeiten ausgesehen haben soll, klamm-
 heimlich hinter den von einem oberbürgermeister, der wie der
 leibhaftige manfred rommel aussieht, nobilitierten georg
 friedrich wilhelm und zieht ihm die saalmiete aus der tasche
 der mann, der aussieht wie ein mitglied der stuttgarter radio
 symphoniker, steigt protestierend von seinem schello ohne sai-
 ten und legt es beiseite
 entrüstet dreht der mann, der aussieht wie ein mitglied der
 stutt garter radiosymphoniker, seine leeren taschen um und be-
 ginnt, die bühne von allen requisiten, auch denen aus dem
 schnürboden, gründlich zu entrümpeln während im hintergrund
 eine streichergruppe, die aussieht, wie das kronosquartett)
 aussehen soll, immer wieder unisono die töne h e e es h e e es
 h e e es herunterstreicht, wirft der mann, der aussieht wie
 ein mitglied der stuttgarter radiosymphoniker, die requisiten
 in ein spärliches publikum, das noch nicht türenschlagend den
 saal verlassen hat, dessen gestohlene miete inzwischen vom
 heiligen ludwig van durchgebracht wurde
 zuerst greift der mann, der aussieht wie ein mitglied der
 stuttgarter radiosymphoniker, nach der schwarzen tonne mit dem
 gelben deckel, dann zur grünen tonne, dem gelben sack
 es folgen das steckenpferd, das wie ein reisigbesen aussieht,
 ein rock, sockenhalter, ein aus zeitungspapier gefalteter
 helm, der weg ins glück und die kopfbedeckung, die immer noch
 aussieht, wie von dem mann getragen, der aussieht wie ein
 leitmotiv seiner selbst
 als letztes geht der papierkorb über die rampe, nachdem sich
 der mann, der aussieht wie ein mitglied der stuttgarter radio-
 symphoniker, vier saiten, nämlich eine ost-, eine süd-, eine
 west- und eine nordsaite, für sein schello herausgenommen hat
 als der mann, der aussieht wie ein mitglied der stuttgarter
 radiosymphoniker, den papierkorb mit den entsorgten ost-,
 süd-, west- und nordsaiten ins spärliche publikum segeln läßt
 und dabei zitiert
 sie haben jetzt gesehen, was wir können, wollen sie jetzt! -
 und wenn sie wollen, werden wir eine kunst haben
 erstarrt auf der projektion im hintergrund die streichergrup-
 pe, die aussieht, wie das kronosquartett aussehen soll, obwohl
 die tonfolge, auf die sie sich geeinigt hat, noch eine weile
 unisono fortklingt
 der mann, der aussieht wie ein mitglied der stuttgarter radio-
 symphoniker hält die vier saiten, die er aus dem papierkorb
 genommen hat, gegen das licht
 jetzt werden andere saiten aufgezogen
 sagt der mann, der aussieht wie ein mitglied der stuttgarter
 radiosymphoniker, und beginnt andere saiten aufzuziehen
 dabei gibt der mann, der aussieht wie ein mitglied der stutt-
 garter radiosymphoniker, undefinierbare laute von sich, die
 sich allmählich mit den tönen mischen, die entstehen, wenn ein
 verstimmtes schello gestimmt wird
 im hintergrund erscheint eine neue projektion
 man sieht eine (fast) unbekleidete frau, die aussieht wie
 charlotte moorman in einem ihrer berühmten schellokonzerte
 opera sextronique
 sagt die frau, die aussieht wie charlotte moorman auf einem
 ihrer plakate, und beginnt zu spielen
 aber da man keinen ton hören kann, beginnt der mann, der aus-
 sieht wie ein mitglied der stuttgarter radiosymphoniker, wie
 ein klassischer stummfilmmusiker die projektion auf seinem
 schello zu begleiten
 während der dialog zwischen dem mann, der jetzt einen klassi-
 schen stummfilmmusiker spielt, und der frau, die aussieht wie
 charlotte moorman auf einem ihrer plakate, immer intimer wird,
 tritt durch die künstlertür ein mann, der aussieht wie der
 verfasser von der schello, die schello, das schello
 da in dem saal, dessen miete von dem mann, der aussieht wie
 der heilige ludwig van, durchgebracht wurde, ein wenn auch
 spärliches publikum sich der requisiten und anderer kleidungs-
 stücke zu entledigen versucht und immer noch auf das ende des
 spiels wartet, eilt der mann, der aussieht wie der verfasser
 von der schello, die schello, das schello, in halbtonschritten
 auf den mann zu, der aussieht wie ein mitglied der stuttgarter
 radiosymphoniker, der darauf hin sein spiel abrupt unterbricht
 introitus interruptus
 du halbtonschrittfetischist
 japst der mann, der aussieht wie ein mitglied der stuttgarter
 radiosymphoniker
 du schellobidachist
 erwidert der mann, der aussieht wie der verfasser von der
 schello, die schello, das schello
 das spiel ist aus, und dies war unser auftritt
 das spiel ist aus
 bestätigt der mann, der aussieht wie ein mitglied der stutt-
 garter radiosymphoniker
 also geh' ma
 der mann, der aussieht wie ein mitglied der stuttgarter radio-
 symphoniker, läßt sein schello und alle hoffnung fahren
 dante
 sagt der mann, der aussieht wie der verfasser von der schello,
 die schello, das schello
 dante
 sagt er und es klingt wie amen
 was hat das hiermit zu tun
 fragt der mann, der aussieht wie ein mitglied der stuttgarter
 radiosymphoniker
 das weiß ich auch nicht
 sagt der mann, der aussieht wie der verfasser von undsoweiter
 der mann der aussieht, wie der verfasser von undsoweiter, und
 der mann, der aussieht wie ein mitglied der undsoweiter, ver-
 lassen die bühne durch den kunstlereingang
 das nurmehr spärliche publikum, das in dem saal, dessen miete
 der mann, der aussieht wie der heilige ludwig van, durchbrach-
 te, bis zum schluß ausgeharrt hat, verläßt türenschlagend lie-
 derwalhalla
 zurück bleibt, scharf ausgeleuchtet, nurmehr
 die schello
 im hintergrund erscheint die projektion eines plakats für das
 spring art festival 1968 in cincinetti
 während das saallicht langsam verdimmert, erscheinen in den
 beiden löchern eines celloumrisses die brüste von charlotte
 moorman
 aus dem off klingen von der nicht sichtbaren streichergruppe,
 die aussieht, wie das kronosquartett aussehen soll, gespielt,
 unisono wie ein endloser fluß die töne f e es, f e es. f e es
 undsoweiter, sich allmählich um die töne h e e es, h e e es, h
 e e es undsoweiter erweiternd
 
 ende des zweiten satzes
 
 [für johannes zagrosek zum 14.1.1995]
 
 
 periphernalien, saturnalien,
 infernalien -
 [eine veröffnung].
 
 1. szene
 regieanweisung: liebliche dorflandschaft vor einer kirche in
 der nähe stuttgarts.
 pause, es klingelt.
 seit ich mit einem mann, der aussieht wie wil frenken, nur
 noch
 fernmündlich verkehre, kommen die merkwürdigsten dinge vor.
 mein lieber,
 sagt zum beispiel eine stimme, die sich anhört wie die stimme
 eines mannes, der aussah, wie wil frenken aussah, bevor ich
 nur
 noch fernmündlich mit ihm verkehrte,
 würdest du meine ausstellung eröffnen.
 von wo sprichst du,
 frage ich die stimme, die sich von fernher anhört wie von ei-
 nem
 manne gesprochen, der aussah wie wil frenken aussah undsowei-
 ter,
 sprichst du von todtmoos oder von bode?
 von bode, mein lieber,
 sagt die stimme, die sich fernerhin anhört wie stimme eines
 mannes der undsoweiter.
 dahinter steckt natürlich eine frau
 sage ich mir, was wie der sprichwörtliche volksmund klingt.
 aber eine stimme, die wie die stuttgarter schallplattenstimme
 eines mannes klingt, der anna blume andichtete, entgegnet:
 das gehört (beiläufig) nicht hierher.
 außerdem,
 sage ich zu der stimme, die sich anhört wie von einem manne
 gesprochen, der undsoweiter -
 außerdem,
 sage ich,
 weiß ich auch gar nicht, was du ausstellen willst.
 periphernalien,
 sagt die stimme aus bode.
 wo auch immer dies liegen mag, wirft eine stimme ein, die wie
 der sprichwörtliche volksmund klingt.
 periphernalien,
 sagt die stimme aus bode, hinter der natürlich eine frau
 steckt.
 bodenlos,
 vermute ich.
 saturnalien,
 schlägt ein buch vor, das aussieht wie ein julius.
 infernalien,
 verbessert eine stimme aus dem off.
 aber,
 wende ich gegen die stimme aus bode ein,
 damit weiß ich immer noch nicht, was du ausstellst.
 ich faxe es,
 beruhigt die stimme, die nachwievor klingt wie die stimme ei-
 nes mannes, der aussah wie wil frenken aussah, bevor ich nur-
 mehr fernmündlich mit ihm verkehrte.
 zwo fünf querstrich eins eins querstrich eins neun neun fünf
 eins eins doppelpunkt vier acht
 null fünf acht zwo zwo bindestrich zwo null zwo fünf null sie-
 ben eins eins querstrich zwo drei sechs null acht eins sechs -
 schickt mir ein buch, das aussieht wie julius, oder ist es
 umgekehrt, und schickt mir ein julius, der aussieht wie buch,
 einen zettel vorbei:
 bode komma arabisch zwo fünf römisch decem unus arabisch neun
 fünf
 lieber rei mit e i klammer auf ai mit a i klammer zu zwei
 punkte
 betreff ausstellung doppelpunkt gänsefüßchen periphernalien
 gänsefüßchen unterstrichen
 eins klammer zwo sterne klammer auf haley's komet ausrufezei-
 chen klammer zu klammer auf sanne gewidmet klammer zu -
 das,
 sagt eine stimme, die sich anhört wie die stuttgarter
 schallplattenstimme eines mannes, der aussah wie kurt
 schwitters,
 das gehört (beiläufig) in die glutenkiste.
 
 2. szene
 regieanweisung: die menge drängt ordnungspolizei 1/2 meter
 zurück. plötzlich kommt rommel und durchbricht von links den
 gürtel der ordnungspolizei:
 revolution, revolution, revolution!
 schreit der mann, von dem ein mann, der aussah wie kurt
 schwitters behauptet, daß er rommel heiße, während ein mann,
 der aussieht wie ein von vladimir burljuk gezeichneter velemir
 chlebnikov, eher an eine schramme am himmel glaubt und die
 sterne zu duzen anhebt.
 we
 pe
 el
 go
 em
 es
 ha
 sch
 ka
 tsch
 ded
 en
 te
 se
 
 3. szene
 regieanweisung:
 von links kommt die ordnungspolizei mit scheinwerfern, man
 sieht sie langsam ankommen, da man schon lange die scheinwer-
 fer
 voraussieht, erst matt, dann immer heller. auch hier und da
 werden teile des sterns beleuchtet, besonders aber hier und da
 die menge, welche geblendet stehen bleibt und etwas nach
 rechts zurückweicht. rommel ist vorn links. während des nahens
 der ordnungspolizei geht ein schwefelgelber schleier hinter
 rommel nieder, der ihn von der menge trennt
 o rommel
 rommel
 rommel!
 sagt der mann, von dem der mann, der aussieht, wie kurt
 schwitters ausgesehen hat, als er den mann namens rommel er-
 fand, s-teif und fest behauptet, daß er rommel heiße, während
 der zettel von buch, der aussieht wie ein julius, längst
 fortgeschritten ist zu
 zwo klammer chlebnikov mappe klammer auf stellvertretend komma
 aktion mit stobbe ausrufezeichen klammer zu gänsefüßchen
 randzonen gänsefüßchen klammer auf viele bindestrich viele
 papiere klammer zu.
 der häher der in die höhe strebt,
 sagt ein mann, der aussieht wie velemir chlebnikov aussah,
 bevor hans christoph buch ihn übersetzt hatte,
 fliegt zu himmel,
 fährt das buch, das aussieht wie ein julius fort.
 die herrin, die hoch hinauswill,
 sagt ein mann, der aussieht wie peter stobbe, und besteht
 nachdrücklich auf der triebtäterschaft des künstlers,
 die herrin, die hoch hinauswill
 trägt hohe absätze.
 o rommel
 rommel
 rommel!
 sagt ein mann, von dem ein mann, der aussieht wie der verfas-
 ser von der zusammenstoß, immer noch behauptet, daß er rommel
 heiße, wobei er sich beim zweiten und dritten rommel einmal
 nach links und einmal nach rechts wendet und dabei je einen
 falschen rommel sieht, der aus dem dunkel auftritt und rommel
 vollkommen gleicht.
 wenn ich keine schuhe habe,
 insistiert der mann, der aussieht wie velemir chlebnikov
 ausgesehen haben soll, als er die sternensprache erfand
 wenn ich keine schuhe habe
 gehe ich auf den markt und kaufe mir welche
 wenn jemand keine nase hat
 kauft er sich wachs
 wenn ein volk keine seele hat
 geht es zum nachbarvolk
 und erwirbt sich eine gegen bezahlung.
 ha,
 sagt der verfasser der ha-laute, aber die stimme hinter dem
 vorhang fängt an zu singen:
 es rommelt im weltenraum
 es trommelt im birnbaum
 es geht manches vor
 es geht manches vor
 es geht manches vor
 es geht manches vor
 und rechts herum tanzen der angebliche und die zwei falschen
 rommels, und links herum tanzen die zwei falschen und der
 angebliche rommel, und links herum, und rechts herum, während
 die stimme hinter dem vorhang fortfährt:
 rommele trommele
 rommele trommele
 zimperlich wimperlich
 zimperlich wimperlich
 rommele trommele
 rommele trommele
 birnenbaum weltenraum
 weltenraum birnenbaum.
 ra,
 wiederholt der verfasser der ha-laute,
 ra - wenn jemand seine augen im rotbraunen und roten sumpfwas-
 ser sieht
 ra - fortgesetzt in tausenden tieren und pflanzen
 ra ein baum mit lebendigen, laufenden und denkenden blättern -
 und razin
 nach der fußwäsche
 hob den kopf und blickte lange auf ra,
 so daß der feste hals sich wie ein schmaler strich rötete.
 das,
 sagt der mann, der aussieht wie der urheber des zusammensto-
 ßes,
 das gehört (beiläufig) in die kalte glut.
 derweilen fährt der zettel des umgekehrten julius, der wie ein
 buch aussieht oder umgekehrt fort:
 drei klammer objekt plus tuch doppelpunkt aktion zu satie kom-
 ma
 eins neun neun eins klammer auf theaterhaus komma mai klammer
 zu objekt gemeinsam mit a punkt d punkt gebaut.
 verhauter albrecht dürer,
 vermuten die vereinigten stuttgarter pressalien, weil ihnen zu
 satie immer noch nichts eingefallen ist, weshalb albrecht
 schrägstrich d mit seinen instrumenten jetzt einen ausfall
 wagt
 und eric satie zum revolver greift.
 ich glaube,
 stöhnt die stimme des mannes, mit dem ich nurmehr fernmündlich
 verkehre,
 ich glaube, mich knutscht ein elch.
 
 4. szene
 regieanweisung:
 der raum faßt nur ein drittel der bühnenbreite, ist ein klei-
 nes viereckiges rotausgeschlagenes zimmer, nüchtern.
 von der decke hängt ein mikrophon, an der wand ein lautspre-
 cher.
 ein mann, der aussieht wie der kammersänger paulsen, singt das
 orchideenlied.
 sinus tangens cotangens
 tango sinus asinus
 22 23 25
 28 31 35
 tango sinus cotangens
 tango sinus sinai
 35 42 54
 69 86 100
 es geht auf
 es geht auf.
 mir geht nichts auf,
 sagt die stimme des mannes namens rommel,
 ich geh nach haus.
 (rommel ab.)
 albrecht schlägstrich d spielt eine endlose musik.
 eric satie greift zum revolver.
 die götter rauschen, unter den wolken fliegend, mit den flü-
 geln.
 gagaga ga gege ge!
 graka chata grororo!
 lili egi, ljap, pjap, bemm!
 libibibi nikaro.
 ssinoano zitziritz.
 chiju chmapa, chir sen, tschen
 schuri kika ssin ssonega.
 chachotiri es esse.
 juntschi, entschi, uk!
 juntschi, entschi, pipoka.
 kljam! kljam! eps!
 die götter rauschen, unter den flügeln fliegend, mit den wol-
 ken.
 eric satie greift zum revolver.
 albrecht schrägstrich d spielt eine endlose musik.
 kammersänger paulsen singt das orchideenlied:
 o sinus tangens cotangens
 o tango sinus asinus
 o tango sinus sinai
 o 99 100 101!
 ich danke euch, ihr lieben leute.
 eric satie greift zum revolver und reporter schmidt zu den
 buchstaben:
 damit wir uns recht verstehen p wie paul
 damit wir uns recht verstehen p wie paul
 und o wie obrigkeit
 und o wie obrigkeit
 t s wie tattersall
 t s wie tattersall
 d a m wie dame ohne e
 d a m wie dame ohne e
 m e r wie meer mit einem e
 m e r wie meer mit einem e
 und platz wie platz
 und platz wie platz.
 hört die lieder der sternensprache,
 sagt die stimme eines mannes, der aussieht wie von einem mann
 gezeichnet, von dem es heißt, daß er boris grigorjev gewesen
 sei.
 hört,
 sagt die stimme dieses mannes,
 hört die lieder der sternensprache.
 wo ist der schwarm der grünen has für zwei.
 o du geliebte meiner siebenundzwanzig sinne,
 fällt die stimme eines mannes ein, der ausieht wie kurt
 schwitters ausgesehen hat, als er anna blume portraitierte.
 eric satie greift zum revolver.
 es kommt zum duett.
 wo ist das el der kleider beim lauf
 hallo deine roten kleider in weiße falten zersägt
 wo ist das go der wolken überm spiel der menschen
 du trägst den hut auf deinen füßen und auf den händen
 wo ist das scha der jungen - auch ihr blaues hemd
 das so des blauen hemds wanderst du
 blau ist die farbe deines gelben haares
 rot ist das girren deines grünen vogels
 wo ist das we der locken rund ums gesicht
 das we der zweige unten an der wurzel der kiefern
 deine roten kleider in weiße falten zersägt
 das we der sterne der nachtwelt rund um die achse
 das scha der mädchen - ach ihr rotes hemd
 das go der mädchen - rot liebe ich anna blume
 rot liebe ich dir - das ist das ha des herbstes
 die eichen - das ha der götter der begierde
 die brauen - das ha der herbstblicke
 am gartenzaun steht blume anna wie von einem mann gemalt, der
 aussieht, wie von einem mann gemalt, der aussieht wie kurt
 schwitters beim gänseblümchenpflücken (authentische
 photographie), während der gefaxte zettel von julius buch
 jetzt vorsieht:
 vier klammer ev[en]t[u]el[l] doppelpunkt blätter klammer auf
 unleserlich klammer zu zu welt bindestrich karte in jedermanns
 schlecht zu entziffern haus oder hand klammer auf starkfarbig
 ineinemwort klammer zu.
 
 5. szene
 regieanweisung:
 tiergarten, wo die deutschen bier trinken gehen, und der elch
 durch den zaun den kurzgehörnten büffel küßt.
 eine geschichte,
 sagt ein mann, der aussieht, wie ich mir vorstelle, daß vele-
 mir chlebnikov wirklich ausgesehen hat,
 eine geschichte wird aus wörtern gebaut wie aus einer bauein-
 heit gebäude.
 fünf klammer ev[en]t[u]el[l]
 sagt der zettel, der aussieht wie von jul buchius geschickt.
 die übergeschichte oder,
 sagt der mann, der aussieht, wie ich mir vorstelle, daß vele-
 mir chlebnikov wirklich ausgesehen hat,
 hintergeschichte setzt sich aus selbständigen bruchstücken
 zusammen, deren jedes seinen eigenen besonderen gott, seinen
 besonderen glauben und sein besonderes statut hat.
 chlebnikovkrawatten,
 sagt der zettel, der aussieht wie von bul juchius geschickt,
 ev[en]t[u]el[l] chelbnikovkrawatten.
 auf diese weise,
 sagt der mann, der aussieht, wie ich mir vorstelle, daß
 chlebnikov wirklich ausgesehen hat,
 findet man einen neuen aspekt bei der arbeit auf dem gebiet
 des umgangs mit der sprache. eine erzählung ist baukunst aus
 worten. baukunst aus erzählungen ist die übergeschichte.
 klammer auf
 sagt der zettel, der aussieht wie von juch bulius geschickt,
 klammer auf schlecht zu entziffern musik fragezeichen muß ich
 mitbringen, andere arbeiten sind in stuttgart ausrufezeichen
 klammer zu.
 pitsch pet twitschan! pitsch pet twitschan! pitsch pet
 twitschan!
 sagt der laubsänger vom gipfel der tanne, das silberne kehl-
 chen blähend.
 seit ich mit einem mann, der aussieht wie wil frenken, nurmehr
 fernmündlich verkehre, kommen die merkwürdigsten dinge vor.
 kri-ti-ti-ti-ti-ti-i, zy-zy-zy-sssy.
 sagt die ammer ruhig vom wipfel eines nußbaums.
 mein lieber
 sagt eine stimme, die sich anhört wie die stimme eines mannes,
 der aussah, wie will frenken aussah, bevor ich nur noch
 fernmündlich mit ihm verkehrte,
 würdest du meine ausstellung eröffnen?
 wjer-wjör wiru ssjek-ssjek-ssjek! wer-wer wiru ssek-ssek-ssek!
 sagt der eichelhäher.
 von wo sprichst du,
 frage ich die stimme, die sich von ferne anhört, wie von einem
 manne gesprochen, der aussah wie wil frenken aussah undsowei-
 ter
 tjorti jedigredi.
 sagt der buchfink, erblickt menschen und versteckt sich in der
 hohen tanne.
 tjorti jedigredi!
 von bode, mein lieber
 antwortet die stimme, die sich fernerhin anhört wie die stimme
 eines mannes undsoweiter
 zu-zi-zi ssssy
 sagt die ammer, auf dem zweige wippend.
 dahinter steckt natürlich eine frau,
 sage ich mir.
 prin!
 sagt der grüne laubsänger einsam über dem grünen meer der
 oberen, ewig durch einen sanften wind wellenden und wogenden
 baumwipfel treibend,
 pzirep-pzirep! pzirep! - zessessä.
 rot ist das girren deines grünen vogels,
 wirft der mann ein, der aussieht wie der erfinder der anna
 blume, und geht in die emigration.
 aber die ammer schaukelt weiter auf einem schilfrohr:
 zy-ssy-ssy-ssssy.
 außerdem,
 sage ich zu der stimme, die sich anhört, wie von einem manne
 gesprochen, der undsoweiter -
 außerdem weiß ich immer noch nicht, was du ausstellen willst.
 piju! piju! pjak, pjak, pjak!
 sagt der eichelhäher.
 periphernalien,
 sagt die stimme aus bode, wo immer das liegen mag.
 ziwitt! zisitt!
 sagt die schwalbe.
 saturnalien,
 sagt bulius juch und kehrt die charlottenstraße einmal rauf
 einmal runter.
 (versteckte regieanweisung)
 bebot ä-u-we-weh!
 sagt die schwarzköpfige grasmücke.
 infernalien,
 sage ich bereits aus dem off.
 ku-ku! ku-ku!
 sagt der kuckuck und schaukelt auf einem wipfel.
 eric satie greift zum revolver.
 schweigen.
 
 [für wil frenken zum 2.12.1995]
 
 
 
 
 Dialoge
 oder
 Das Stuttgarter Kleine Kartenspiel
 
 Während auf den Fildern ein Mann, der aussieht wie Deyle, mit
 Eyle alles auf eine Karte setzt, kommt Bleyle in der Korre-
 spondenz eines Mannes, der aussieht wie Wolfgang Ehehalt, nur-
 mehr als Unterwäsche vor.
 Du hast vergessen, den Veyle anzusetzen,
 sagt er zu einem Mann, der aussieht wie Reinhard Döhl.
 Du meinst, die Feile anzusetzen,
 verbessert der Mann, der aussieht wie Reinhard Döhl, während
 seine Gedanken ein wenig ins Filderkraut schießen.
 Aber der Mann, der aussieht wie Wolfgang Ehehalt besteht auf
 dem Veyle.
 Was hat das mit Kunst zu tun?
 fragt der Mann, dessen Gedanken jetzt stärker ins Filderkraut
 schießen.
 Kompost,
 sagt der Mann, der auf dem Veyle besteht,
 Kunst & Kompost.
 Aber, lieber Wolfgang,
 sagt der Mann, der aussieht wie Reinhard Döhl,
 wenn du mich fragst, so zwischen Neckar und Nesenbach...
 Lieber Reinhard,
 unterbricht der Mann, der aussieht wie Wolfgang Ehehalt,
 ich frage dich aber nicht, auch zwischen Wald und Reben...
 Zwischen Mülldeponie und Kompostprinzip,
 wirft ein Mann ein, der aussieht wie Detlev Claussen, und
 bringt den Kehrichthaufen der Geschichte in Anschlag.
 Doch da ist der Mann, der aussieht wie Wolfgang Ehehalt,
 bereits dem Wildhüter in der Bergeinsamkeit des Monte Scherbe-
 lino begegnet, sind dem Mann, der aussieht wie Reinhard Döhl,
 die Gedanken vollends in Filderkraut geschossen, sind in einem
 Stadtteil, der aussieht wie Möhringen, die Karten längst auf
 den Tisch gelegt.
 Man muß die Kartenhäuser feiern wie sie fallen,
 sagt ein Mann, der aussieht wie der sprichwörtliche Ballhorn
 ausgesehen haben soll.
 Und während in der Weltstadt des Musicalhowls die großen und
 die kleinen Kartenhäuser einstürzen,
 Einstürzende Neubauten,
 meldet sich die Stimme von Südfunk Drei aus dem Off zu Wort,
 während in der Weltstadt der Musichalls die großen und die
 kleinen Kartenhäuser einstürzen, zeigt der Mann, der aussieht,
 wie der sprichwörtliche Ballhorn ausgesehen haben soll, den
 Kartenabreißern der heimlichen Weltstadt des Sports die gelbe
 und die rote Karte.
 Das muß man sich ausmalen,
 sagt ein Mann, der von ferne an den Erfinder des Dächles er-
 innert,
 gelbrot und die anderen Grundfarben,
 sagt er.
 Aber auf diesem Auge waren Nesenbachmayer und der Vorstopper
 der hiesigen Finanzen immer schon farbenblind.
 Das ist ein zu weites Feld, und überhaupt,
 sagen sie,
 Daimlerstadion hin, Dinkelacker her und überhaupt,
 sagen sie,
 sticht diese Karte nicht.
 Man sollte niemals alles auf eine Karte setzen,
 wiederholt der Mann, der aussieht, wie der sprichwörtliche
 Ballhorn ausgesehen haben soll, und beginnt aufzuzählen
 das Kartenbild
 des Kartenblatts
 dem Kartenblock
 den Kartenbrief
 die Kartengitter
 der Kartengrüße
 den Kartenkünstlern
 die Kartenhäuser
 der Kartenleger
 des Kartenlesers
 dem Kartenlocher
 das Kartennetz
 die Kartenposten
 der Kartenräume
 den Kartenschlägern
 die Kartenskizzen
 das Kartenspiel
 des Kartenständers
 dem Kartentisch
 das Kartenwerk
 die Kartenzimmer
 der Kartenzimmer
 den Kartenzimmern
 die Kartenzimmer.
 Da capo al fine,
 verlangt ein Mann, der aussieht wie Johannes Zagrosek, und
 entlockt seinem Cello einen unreinen Ton.
 Darmseite ist Darmseite,
 entschuldigt er sich und verlangt endlich eine Partitur nach
 der neuen Rechtschreibung.
 Karte ist Karte,
 bietet ein Dienstleistungsunternehmen an, dessen Dienstlei-
 stungen und Preise so aussehen, daß sie der Deutschen Post
 ähnlich sehen, und läßt Karte für Karte durch die Frankierma-
 schinen schlüpfen.
 Miss Saigon,
 drucken die Frankiermaschinen links neben die Briefmarke und
 über die Adresse.
 Aber so sehe ich doch gar nicht aus,
 entsetzt sich eine Frau, die aussieht, wie Bohumila Grögerová
 ausgesehen hat, als sie den Josef Hir353;al kennen lernte.
 Überhaupt war das früher ganz anders,
 fügt der Mann hinzu, der aussieht wie der Mann, den die Frau,
 die aussieht wie Bohumila Grögerová, als Josef Hir353;al kennen
 lernte.
 Da saß zum Beispiel,
 sagt der Mann der aussieht wie der Mann, der undsoweiter,
 da saß zum Beispiel neben einem Kartenleger ein Kartenschläger
 in einem Kartenzimmer an einem Kartentisch und schlug einen
 Kartenstempel auf die Kartenpost.
 Auf die Postkarten,
 verbessert die Frau, die aussieht wie die Frau, die undsowei-
 ter.
 Hagaki o gomai kudasai [162],
 verlangt ein Mann, der aussieht wie Hiroo Kamimura,
 Tomodachi ni hagakio dashimashita [162].
 Ich habe keine Wohnung, bloß ein Postfach,
 antwortet der Freund, der aussah, wie Günter Eich ausgesehen
 hat,
 Besuch mich da.
 Kono hen de wa, ichi-nichi ni nikai yûbin ga haitatsu saremasu
 [912],
 schreibt der Mann der aussieht wie Hiroo Kamimura.
 Hornissen sind selten,
 antwortet der Freund, der aussah, wie Günter Eich ausgesehen
 hat,
 aber in meinem Postfach nisten sie. Sie sind pflaumengroß und
 gutmütig und rascheln in alten Briefen.
 Alles ist relativ,
 erklärt ein Mann, der aussieht wie Hans Brög, wobei er das
 Mittelalter in Mitte und Alter halbiert.
 Einstein niest nie,
 schüttelt sich ein Mann, der aussieht wie Pierre Garnier, wäh-
 rend eine Frau, die aussieht wie Ilse Garnier, dazu Stuttgar-
 ter Zwiebeln reicht, die wie Erdbeeren aussehen.
 Pomme, pompier, Pompidou,
 spielt sie
 aux petits oignons
 einen Zwischenfall vor dem Beaubourg an.
 Damals muß auch der große Stuttgarter Apfel- und Birnenkrieg
 begonnen haben,
 vermutet ein Mann, der aussieht wie Johannes Auer, und ver-
 schwindet wieder im Internet.
 Birne ragt gen Ozean,
 schlägt der Mann vor, der aussieht wie Reinhard Döhl.
 Birnen sind eine Sache des Aberglaubens,
 entgegnet eine Frau, die aussieht wie Barbara Wichelhaus,
 während Äpfel mehr im Mythos vorkommen.
 Ein Apfel kommt selten allein,
 widerspricht der Mann, der aussieht wie Reinhard Döhl.
 Aber du bist im Alphabet nur bis Wurm gekommen,
 rechnet ein Löffelholz nach, das aussieht wie Franz Mon, oder
 ist es umgekehrt.
 A loose cannon cannot cant a can of worms,
 souffliert ein Mann, der aussah wie der berühmte Tim Finnigan
 aus der Walker Street,
 No way coming out.
 Ätsch Ätsch,
 entlacht sich ein Chlebnikist -
 Ora smetis,
 korrigiert lächelnd die Frau, die immer noch aussieht wie Bo-
 humila Grögerová, aber der Chlebnikist, der aussieht wie Wil
 Frenken, besteht auf seinem großen HaHa,
 Was im Japanischen bekanntlich meine Mutter heißt,
 merkt der Mann an, der immer noch aussieht wie Hiroo Kamimura.
 Da capo,
 ruft der Mann, der immer noch aussieht wie Johannes Zagrosek,
 und läßt seinem Cello einen unreinen Ton entfahren.
 Deine Partitur,
 fügt er für den Mann, der noch immer aussieht wie Reinhard
 Döhl, hinzu:
 Deine Partitur.
 Doch der Mann, der noch immer aussieht wie Reinhard Döhl, ist
 längst nach Prag geflüchtet.
 sníst,
 teilt er einer Freundin, die aussieht wie Ewa Szenfeld, mit,
 sníst
 snít
 sníst
 snít
 sníst
 snít
 snídat s ní
 s ní si dát.
 Das verstehe ich zwar nicht,
 erklärt die Freundin, die wie Ewa Szenfeld aussieht,
 aber ich habe schon immer gesagt, daß ich mit Dir erst ausrei-
 ße, wenn Du viel Geld hast.
 Ich brauche dringend ein Atelier,
 kartet eine ehemalige Studentin, die aussieht wie Isa Dahl,
 aus Florenz nach, was die Hunde eines ehemaligen Studenten,
 der aussieht wie Daniel Wagenblast, verdreifacht, worauf eine
 Frau, die aussieht wie Ulrike Müller-Herancourt, in großer
 Sorge um ihre belämmerten Ziegen, nach einem Ziegenpeter ruft
 und der Fernsehturm von einem Mann, der aussieht wie Diter
 Rot, mit roter Tarnfarbe angestrichen wird.
 Es gibt nur rote Geheimnisse in der Welt,
 zitiert ein Mann der aussah wie der große Max.
 Gott raucht nicht
 er braucht Pudding,
 versichert ein Mann, der aussah wie Werner Schreib, obwohl er
 seine Karten auch mit Adolph Strauch, Adolf von Menzel oder
 Errnes Wichbar unterschrieb.
 Man sollte,
 meldet sich noch einmal der Mann, der aussieht, wie der große
 Ballhorn ausgesehen haben soll, zu Wort,
 man sollte wirklich nicht alles auf Deyles Karten setzen.
 Warum läßt Du Dir nicht in die Karten schauen,
 fragt ein Freund, der aussieht wie Siegfried Cremer auf dem
 Jakobsweg. Und er meint nicht den Mann, der aussieht, wie der
 große Ballhorn ausgesehen haben soll.
 Er hat seine Karten doch alle auf den Tisch gelegt,
 sagt ein Frau, die aussieht wie Ulrike Rickele Gauss. Und auch
 sie spricht nicht von dem Mann, der aussieht, wie der große
 Ballhorn ausgesehen haben soll.
 Er hat doch,
 wiederholt sie,
 das ganze Kartenspiel mit seinen Freunden aufgedeckt.
 Der Ursprung der Spielkarten,
 schreibt das deutsche Wörterbuch des Aberglaubens,
 ist gänzlich unbekannt und bedarf noch sehr der Aufhellung.
 Angeblich stammen sie aus China.
 So ist es,
 sagt ein Mann, der aussieht wie Chong Li Bai,
 schließlich haben wir auch den Siebdruck erfunden.
 Wobei ihm eine Frau, die aussieht wie LiLi und eigentlich Li
 Wen Bai heißt, freundlich zunickt.
 Wann kommst Du endlich,
 schreibt sie dem Mann, der auch jetzt noch aussieht wie Rein-
 hard Döhl,
 wann kommst Du endlich als Postkarte nach Beijing. Wir werden
 bestimmt großen Spaß miteinander, wir werden auch eine kleine
 Ausstellung zusammen haben.
 Und während auf den Fildern alles auf eine Karte gesetzt wird,
 während zwischen Wald und Reben die alten Kartenhäuser des
 Partners der Welt in sich zusammenfallen, werden im Wilhelm-
 spalais aus Landkarten Postkarten, wird aus Postkarten ein
 Kartenspiel, werden Bücherwürmer und Internetsurfer zu Karten-
 lesern, wird eine Frau, die aussieht wie Frau Ott-Osterwold,
 zur Kartenschlägerin und eine Madame, die aussieht wie Madame
 Jouly, zur Kartenlegerin, wird aus dem Wilhelmspalais ein fu-
 turistischer Lesesalon und ein neues Kartenhaus.
 
 
 
 
 [zum 4.9.1996 in der Stadtbücherei im Wilhelmspalais, Stuttgart]
 
 
 
 
 
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