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wuming schrieb am 20.3. 2010 um 01:42:10 Uhr über

Ziel

und schon schlendert diese prinzessin mit magischem schritte in die bar hinein, glitzernde funken von sich sprühend, perlend, fliessend, hinter sich herwehend, welche mit leisem blinken zu boden schweben und noch ein wenig nachglimmen, bis sie in der nacht ersterben. es wurde wieder dunkel auf dem platz und die szene wechselte zurück zu normalen farben. ich stand noch am fenster und schaltete das licht ein. sah mich um, verwundert. wo bin ich? träume ich? die bilder des tages wandern durch mich hindurch. und eines davon umschliesst mich mit besonderer wärme. ich habe heute einen engel gesehen, welcher in einem leichten, weichen, roten kleid durch meinen blick getanzt ist, der sich auf zehenspitzen stehend, regale mit dingen ansah, die nur darauf warteten verzaubert, gerettet zu werden. dieser engel liess erblühen, was sein blick streifte, liess passanten erstaunt erwachen, ohne selbst zu wissen was geschieht. er sass dort zu meiner rechten und leuchtete mir. ich sehe es vor meinem inneren auge, kann es fühlen, verstehen, geniessen. tanze durchs büro zu der melodie in meinem kopf, höre die worte, cloudy was the day.... when sunshine came into my life... and made it brighter... she touched me with her warmness... and the light shines from her smile... she makes me happy... i can never keep myself away... cos when i'm next to her... i feel the warm rays reaching out... for her love... she touched me with a smile that glows... i cant go another day without my sunshine... she warms me with a heart of gold... i can't go another day without my sunshine... my sunshine... my sunshine...

mittlerweile sitze ich hier träumend. lasse diese vielen essenzen des tages wandern und kann mich nicht für eine entscheiden. und doch. die essenz aus allen ist die eine: »ich habe heute angefangen, mich in dich zu verlieben
der nächste tag (dienstag):
auf dem nachhauseweg stellte ich dir die frage, was deine essenz dieses tages wäre. die frage konntest du nicht beantworten und fragtest mich, ob ich denn schon eine essenz dieses tages hätte. nach kurzem schweigen musste ich auch verneinen. du fragtest, ob ich mich wohl gefühlt habe und ich entgegnete ich hätte mich nicht nur wohl gefühlt, sondern mir selten so wenige gedanken gemacht. du sagtest: »gut« und ich sagte: »ich weiss nicht«.
ich mag nicht aufzählen was heute alles passiert ist. was aber unter das thema »magie« fällt, war die tatsache, dass du heute nacht von diesem roten kleid geträumt hast. und als du in der sauna geschlafen hast, hast du von der chilligen couch geträumt, auf der ich sass, als du selbiges durchs »piu forte« trugst. ich meinerseits habe eine schachtel vor meinem inneren auge, die mit einer roten schleife zusammen gehalten wird. in dieser schleife steckt eine wilde rose. und da es keine zufälle gibt, du dieses kleid in den händen hieltst, davon geträumt hast, ich davon geträumt habe...

meine essenz des tages? sie schlägt in meinem herzen und wird von dort an jede stelle meines körpers gepumpt. und da ich das weiss, macht mich das ruhig. verrückt, an solch einem tag nicht mehr festzuhalten, auf papier. mein status ist einfach zu beschrieben: brust: du. bauch: du. kopf: du. angefüllt von einem tag ohne gedanken zu sein, ist ein traum, mit offenen augen.

du bist unvorstellbar weit von jeglicher oberflächlichkeit entfernt. so tief, dass es mich schwindelig macht, beim versuch in deinen augen bis zum grunde zu blicken. ich tauche täglich in dich ein, lasse mich treiben, wenn du das zulässt. erfreue mich am glitzern der sonne in deinen augen, der kraft, der strömung, die mich unweigerlich mit sich zieht. tiefer. tiefer. ich lerne zu atmen, in momenten, in denen mir du luft wegbleibt. schaue auf diesen schutzengel, der mit weisem blick behütet, leitet. mein handeln mit einem warmen strahlen belohnt oder mit schärfe tadelt.
aber alles egal. ausser der moment. der augenblick. wenn sich wie von geisterhand der schleier lüftet, um wieder in sich zu versinken, das bild unter sich verhüllend, schlafend. bis zum nächsten moment. wenn ein schatten über die sonne huscht und eine neue schicht entsteht. ein wimpernschlag der reinheit, ein aufleuchten im zwielicht.
welche bedeutung hat das rote kleid? nur diese, dass ich die vorstellung mag, wenn du es trägst. und dabei das gleiche ausstrahlst, wie in eben diesem laden irgendwo in der city von darmstadt. dies ist einfach eine schöne erinnerung, die sich durch nichts trüben lassen wird. und somit ist das rote kleid eine hommage an diesen augenblick. mein ding.

ich möchte die gewissheit, dass du niemals gedanken über mich verschwendest. dann hätte ich die gewissheit, dass du in fünf jahren niemals auf die idee kommst, ob du die richtige entscheidung getroffen hast. zumindest nichts was mit mir zu tun hat.

ich möchte die gewissheit, dass du weisst, dass es mir gut geht, ich aus freien stücken handle, und eben ein gutes gefühl dabei habe. keine gedanken in irgendeine richtung... und trotzdem nicht auf der stelle stehend.
ich möchte die gewissheit, dass du all meine gründe verstehst, ohne hinterfragen zu müssen. ohne zu wollen. nicht einmal auf die idee zu kommen.

aber diese worte, gedanken kann ich dir nicht mitteilen. denn versuche mal nicht in den nächsten zwei sekunden an einen rosa elefanten zu denken.

ich öffne meine hände und sehe dort einen vogel sitzen, der mich neugierig mustert, sein gewicht von einem fuss auf den anderen lagert während er blitzschnell um sich schaut, mich dabei nicht aus den augen lässt. ich sehe mir zu wie ich langsam die arme hebe, die zu einem nest geformten hände dem himmel entgegen strecke. »willst du fliegennoch bevor ich den gedanken aussprach schnellte der vogel in die höhe, entfaltete seine flügel und flog mit leichten schwüngen hinauf in ein schleiriges blau. ich lächelte ihm nach und je weiter er sich entfernt desto deutlicher kann ich erkennen wie schön er ist.
aber mein blick senkt sich nieder und fällt auf die leeren hände, die noch zum nest geformt in meinen schoss gesunken sind. ich kann noch fühlen, wie dieser vogel eben noch dort sass. es war ein austausch von wärme, die nun langsam verfliegt. bin ich jetzt auch schon zum fliegen bereit?

nun starre ich schon eine geraume zeit auf diesen langsam vor sich hinblinkenden cursor und denke darüber nach, was ich für den heutigen tag aufschreiben mag. es gibt nur ein ding, eine frage, die mir im gedächtnis blieb. die ich dir nicht spontan stellen wollte oder konnte, weil eben ständig ein anderes thema vorherrschte. aber nun, ich schreibe sie hier auf, um mich selbst zu zwingen sie dir zu stellen. meine frage, die mir schon am see heute in den sinn kam, bezog sich auf eine deiner aussagen, eben an selbigem see, als es noch unmöglich schien die finger vom anderen zu lassen. du hattest die befürchtung irgendwann einmal, beim nächsten mal würde etwas anders sein, wenn wir zusammen am see liegen. ich wollte wissen, was es denn war, was anders sein würde. ob es heute »anders« war. nun, anders als damals war es gewiss, die umstände, die vergangenheit, die perspektive, alles ist anders. alles? grrr. etwas war nicht anders. ich hatte das bedürfnis dich im arm liegen zu haben, dich zu streicheln, dir durch die haare zu fahren, deinen körper an mich zu ziehen.
mittlerweile scheitere ich hierbei an meinem eigenen schutzschild. scheitere an dieser merkwürdigen »geschwisterlichkeit«. mir kommen die bilder von einst in den sinn. sie ähneln denen von heute, bis zu dieser jetzt weiter vorgezogenen grenze. ist es das was du meintest? dass die grenzen sich enger zuziehen?
ich starre wieder nur auf den blinkenden strich hinter dem letzten wort. aber der kann mir auch keine antwort geben...

ein paar tage sind vergangen, ich weiss nicht wie viele, zwei oder drei? während dieser tage wurde mir bewusst, wie sehr ich ein direkt-ins-hirn-stöpselbares-diktiergerät brauche. auf eine andere art und weise kann ich kaum all die gedanken, die sich mir in den vielen stillen stunden durch die hirnwand drücken festhalten. heute ist sonntag und gestern habe ich dich nur kurz im stadion (schicksal) sehen können. ja, du hast mir gefehlt und ich habe mich nicht sonderlich ins zeug gelegt, dich irgendwie zu erreichen.
später ging ich in den robert-johnson-club. dort hatte ich das unumstössliche gefühl, du müsstest jeden moment strahlend und lachend zur tür herein spaziert kommen. ich hörte der musik zu, tanzte vor mich hin und jedesmal, wenn ich die augen öffnete, erwartete ich dich zu sehen, habe manchmal deinen duft in die nase bekommen und mich verwundert umgesehen. ganz gleich wo du gestern abend warst, du warst auch im robert-johnson und hast getanzt, wie nur du das kannst. lasziv und sprühend, wie eine flamme die sich durch die heisse luft schlängelt, die dich verbrennen wird, wenn du sie berühren willst. ich stehe da und tanze, sende dir dieses gefühl und stecke tief in der musik, diesem gefühl, sich weit weg ziehen zu lassen und dort wo man sich gerade befindet, sich zerfliessen lassen zu können.

jetzt ist es halb zwei uhr am mittag, ich spüre in meinem bauch, dass du mir fehlst, träume mich zu dir hin, mag nicht anrufen, dich nicht stören, höre der musik in meinem kopf zu, sehe dich vor meinem inneren auge und will dich berühren. spüre wie dieses gummiartige band der zeit sich in die länge zieht, sich mein magen ebenfalls in die länge zieht um in einem strudel der empfindungen...

heute ist also der zweite tag, an dem du dich nicht meldest. ich fuhr mit floh zu »unserem« see, weil im stadion das dämliche spass & kultur fest steigt. ich versuchte dich zu erreichen, um dich zu fragen ob das ok für dich wäre, wenn ich mit floh an diesen (für mich besonderen) see fahre. dein handy war aus und ich erinnerte mich an deine worte, es gäbe keine besonderen ortschaften, die man nur und ausschliesslich mit einer person besuchen dürfte. (so ungefähr). am parkplatz angelangt stiegen wir aus und schlenderten den weg zum see entlang. schon merkwürdig, dich nicht dabei an meiner seite zu haben, die landschaft betrachten, in die ferne schweifen, und nicht deine stimme, deine schritte neben mir zu hören. ich vermisste dich vor mir, als wir den waldweg am ufer entlang gingen und heute musste ICH durch die blätter spähen um ein stückchen freies grün zu entdecken. schon sind wir an unserer lieblingsstelle angelangt, aber da ist es auch überfüllt. ich sehe nur körper. vor allem springt mir einer ins auge, der mir irgendwie sehr vertraut vorkommt. nur der rest erscheint mir fremd. vielleicht lag es auch daran, dass ich dich nie vorher mit einer baseballkappe gesehen habe. du warst da und ich ging einfach weiter. wie an einem bild, dass mich nicht interessierte. in der nächsten »bucht« fanden wir noch eine ecke und breiteten unser lager aus. mein erster gedanke als ich dich sah? ich war aufgeregt. weshalb? weil mir gerade bewusst wurde, dass ich heute einen schönen tag mit dir hätte verbringen können und du ihn und die damit verbundene freude deiner anwesenheit an jemand anderen verschenkst. mir schiessen die dämonen in den kopf, die mir kreischend etwas von ansprüchen eintrichtern wollen. habe ich einen anspruch an dich? erwarte ich wirklich von dir, dass du... was? hättest du den tag mit mir verbringen wollen, hättest du es getan. so wolltest du ihn nicht mit mir verbringen und hast somit nur normal gehandelt. normal, für einen menschen in deiner position. du läufst vor etwas davon und suchst ablenkung. obwohl du etwas suchst, etwas ordnen willst, es dir nicht gelingt und du doch eigentlich nicht aufgeben willst.

du wirst dich solange nicht melden, bis niemand da ist, der dich ablenkt. und dabei wird mir klar, dass ich dich heute ebensowenig wie gestern sehen wollte. ja, ich habe dich ständig vor mir gesehen, dich herbei gesehnt. aber ich glaube ich sehne mich nach der dani von vor zwei monaten. als noch vieles unklar und noch mehr klar war. ich habe mich ein wenig geärgert, als mich stefan erkannt hatte und meine anwesenheit verriet. ich wollte nicht zu dir hingehen, wollte mich nicht zu dir hinunterbeugen, mich der anziehungskraft deiner lippen entziehen, da ich diese kollega-nummer nicht abziehen wollte. ich wollte dir so vieles erzählen, dich mitnehmen von dort wo du lagst und spiele statt dessen das »weststadtbar-ist-überall-spiel«. und nein, du gehörst mir nicht, ich weiss das und ich wünschte ich wäre kein stier. aber so zwinge ich mein freudiges lächeln in die maske des kontroll-freaks. ich wollte dir meine nassen haare auf den bauch klatschen, dich zum schreien bringen, mit dir lachen, der sonne ins gesicht. der zweite tag ohne vernünftige kommunikation mit dir stellt sich mir schon als kleine herausforderung dar. der grosse kontroll-depp gegen den unbesiegbaren gefühls-bauer. beide gecoacht vom weisen volks-philosophen mit meditations-support. let it flow... take it easy... aber was habe ich zu verlieren? alles? und was habe ich zu gewinnen? auch alles? wieso soll ich dann überhaupt mitspielen? weil ich gerade feststelle, dass ich mich verändere? und den impuls dazu schreibe ich dir zu. und ich fühle mich wohl dabei. und ich werde es rausfinden? jaja.

als erstes auf dem weg des herausfindens, ab jetzt, werde ich mich auf meinen lieblingsplatz vor der bar setzen und den sonnenuntergang geniessen. ohne dich körperlich dabei zu haben. ich würde gerne wissen, ob das was ich dir in gedanken sende, auch ankommt. die strahlen und die stimmung der untergehenden sonne. in meinem gesicht, auf meiner haut, in meinem herzen.
nach einem wirklich grossen milchkaffee, dem langen blick in die untergehende sonne und einem kickboard-ausflug durch die stadt taumle ich zwischen aufgeben und loslassen. bloss nicht mehr nur zuschauen. nicht mehr treiben lassen. ich suche das ruder, welches mir den weg der sich nun vor mir ausbreitet, sichern soll.

ich übergab dir dieses geschenk mit den worten: »dies ist ein abschiedsgeschenk
»abschied? von was?« »ich weiss auch nicht, ich habe das nur gesagt, damit du einen grund hast es anzunehmen«, log ich mich selbst an. du sagst, du würdest mich ständig testen und provozieren. anstatt darüber verärgert zu sein, finde ich auch noch verständniss darin. ja, ich mag prüfungen, habe keine angst davor. aber ich möchte mir selbst aussuchen können, in welchem fach ich geprüft werde. denn, ich stehe doch erst am anfang dieses menschwerdungsprozesses, bin anfänger, trainee. muss mir selbst die frage stellen, ob ich das will. hmmm, es hat mich keiner gefragt, also muss ich da eben durch. möchte mit dir an meiner seite wachsen. ganz gleich wie das ergebnis ausfallen wird. ich werde etwas daraus gelernt haben. eine erfahrung, hundert erfahrungen. sie machen mich reicher. auch wenn sie schmerzen bereiten. reicher an narben? aber es schlägt keine narben, wenn man auf dem weg zur schlachtbank verhungert. es schlägt nur narben, wenn man seine eigenen bedürfnisse, wünsche und sehnsüchte zusammendrischt, seine erwartungen, träume und hoffnungen beschneidet. ...is this a game you playing... ...and i show you a sunset, if you stay with me 'til dawn...

FLASHBACK:
ich sehe mich in die bar hinein-sneakern. halte die font-cd in der hand, die ich dir gebrannt habe. steuere auf dich zu und knall sie vor dir auf den tresen. du schaust mich an und fängst an etwas zu stammeln von wegen sonntag und du hattest keine zeit und hast, blabla. ich sehe mich die arme in die luft heben, leicht in die knie gehen, beim weiterlaufen und schaue dich verschmitzt an. du hälst beim reden inne und ich kann an deinem gesichtsausdruck erkennen, dass du verstehst. dies ist ein freies land, alles ist in ordnung, du bist ein souveräner mensch und ich weiss das, obwohl ich dich noch garnicht kenne. das muss ende mai gewesen sein. oder anfang juni? mir scheint es ein leben weit entfernt. dass ich diese erkenntnis mit dem souveränen menschen hatte scheint mir sogar noch ein paar leben länger her zu sein. das erste mal als ich dich sah, irgendwann im oktober des letzten jahrtausends, habe ich das schon gespürt. ich spürte, du bist ein besonderer mensch. was ich in der zwischenzeit gelernt habe, ist dass man solchen gefühlen, solchen »ersten gedanken« nachgehen muss. man weiss nie was man alles verpasst, wenn man es nicht einfach mit offenen augen und offenem geist ausprobiert. heute siegte mein alter, in eine rüstung gepackter freund, der mich von solchen offenen dingen stets bewahrte. ich sah dich am ufer dieses grünen sees liegen, dachte an schicksal und wollte mich auf dich werfen, über dich herfallen. egal vor wem. der erste gedanke ist der richtige? dann habe ich heute das falsche getan. ein vergeudeter, wunderschöner sommertag.

fühle ich mich einsam? darf ich dich überhaupt in mir tragen? warum bin ich heute morgen denn nicht einfach früher aufgestanden, habe mich nicht um ein frühstück mit dir bemüht? selbst schuld. ich scheitere an meinem »ich will dich nicht stören« wahn. will das risiko einer absage nicht eingehen. will kein nebenbuhler sein.
bist du etwa wegen irgendetwas sauer auf mich? verunsichert? wieso gehst du nicht ans telefon, oder beantwortest meine sms nicht? welches grundrecht wird beschnitten, wenn ich dich das fragen möchte? das (meinige) recht auf die wahrheit oder das (deinige) recht auf die freiheit. meine angst dich zu stressen oder die angst einen fehler zu begehen. die hoffnung, alles wäre ok, den traum, dir alles, zu jeder zeit sagen zu können?
am ende zählt nur die art und weise wie man damit umgeht. mit diesem gefühl. ja, ich gebe zu, ich vermisse dich, mache mir unzählige gedanken über dich, will in deiner nähe sein und will wissen woran ich bin. jeden tag aufs neue. räumst du mir dieses recht ein? ohne zu vergessen, wie ich ansonsten über dieses thema denke? welches thema? vertrauen? also, in wie weit vertraue ich dir eigentlich? ist es tatsächlich dieses spektakuläre, blinde vertrauen, oder hast du dir bereits mein vertrauen verdient, so wie es stiermässig eigentlich sein sollte? oops, und wie sieht es mit mir aus? traust du mir? hast du heute mal an mich gedacht? plötzlich werden dinge wichtig, die an all den tagen des zusammenseins unwichtig, weil nicht existent erschienen.
vielleicht würde es mir besser gehen, wenn ich dich in diesen zwei tagen garnicht zu gesicht bekommen hätte. aber hätte ich mich einschliessen sollen, dir aus dem wege gehen? nein, das will ich garnicht. wie hohl, so ein gedanke, dumme frage. grrr. das ganze problem an der sache ist die unbeantwortbare frage: »was willst DUund wieso fehlt mir der mut, dir diese frage zu stellen? gerade heute wäre ein perfekter abend für ein solches gespräch. bei einer flasche wein. das käme ganz gut heute.

vielleicht sollte ich aber auch einfach aufhören hier etwas zu schreiben, diese reise beenden, bevor ich zu weit gewandert bin um noch umkehren zu können. eine veränderung geht langsam von statten. und du hast mich selbst vor dir gewarnt. vielleicht warst du in diesem punkt wieder einmal weiser als ich. bleibt nur noch eine frage: »wofür danke, dass ich da bin
hmmm, ich werde es wohl nicht herausfinden. dein telefon ist aus. ich bin enttäuscht.
und mal wieder nur von mir selbst. ich komme mit abschieden einfach nicht klar...

hast du wirklich alle schlüssel zu meinen schlössern? ich schaue dich an, über die strasse hinweg, wie du auf dem bürgersteig sitzt und dir von der sonne ein bezauberndes leuchten in die augen setzen lässt. is this really just one of these moods? eine stimmung? die stimme in mir sagt beharrlich: »neinist es dann das tiefe gefühl, der glauben jemanden gefunden zu haben, der durch seine anwesenheit die gesetze der zeit ausser kraft setzen kann. in diesen momenten, wenn mir bewusst wird, was du für mich bist, bekomme ich angst vor der frage, was du für mich sein könntest. diese furcht macht die besonderheit dieser beziehung aus. mein bezug zu dir, der mit verstand nichts zu tun hat. dem verstehen, was in verbindung mit dir nichts zu tun hat, taumle ich stetig hinterher, will den grossen zusammenhang finden, den titel den das rad des lebens jetzt trägt, erkennen können. just one of these moods, ist eine totale untertreibung, eine verachtung dessen was ich in mir vorfinde, wenn ich es wage nachzusehen. ich sehe meinem hermaphroditen zu, wie er vergnügt lächelnd mit jemand anderem telefoniert. ich schaue dir in die augen und wünschte, ich könnte ebensolche freude in dir wecken. meine schlüssel scheinen nicht zu passen. muss ich noch an ihnen feilen? dazu brauche ich allen mut den ich finden kann. denn dazu darf ich nicht davonlaufen. der zweifel, die angst davor, einen von uns beiden zugrunde zu richten steigt mir den hals empor.
fear can stop you loving, love will stop the fear. ein stückchen text von einer der cd's die du mir als erstes mitgebracht hast. (mit denen du dich »vorgestellt« hast, mit denen ich dich kennenlernte, anfing dich zu definieren). alles hat seinen sinn, sein ziel. es gibt keine zufälle. und wenn es die nicht gibt, dann möchte ich wissen, warum du mir an diesem wochenende so scheinbar zufällig über den weg gelaufen bist.
wieder schweift mein blick über die strasse zu dem menschen auf dem all meine zuneigung magnetisch nahe ruht. ich weiss für mich, dass ich nicht mehr brauche als diese nähe. und ich fühle wie verrückt das klingt. und weil es eben nonkonformistisch verrückt ist, kann ich es für mich akzeptieren. ich weiss, dass ich mit dir fliegen könnte, eben deine mauern durchbrechen die mich als einzelnen menschen, unwissend gefangen halten. es sind eben diese mauern der vorstellungskraft, steine die wir selbst dort hin geleget haben. die aufgetürmt zu unserem schutz, ein gefängnis geworden sind. ich fühle mich wie ein winzig kleiner kern, der von einer sagenhaft weiten hülle umgeben ist, eine hülle die sich füllt, um eine ganzes zu ergeben.
ich schaue dich an, sehe dein potential, möchte dich erwecken. meine hand streckt sich in gedanken aus, reicht zu dir hin und ich höre mich sagen: »neines ist noch viel zu früh. aber wie soll man in einer zeitlosen zeit den unterschied zwischen »zu früh« oder »zu spät« erkennen? ist das ein lichtfunke in der zeit, der im moment seiner höchsten leuchtkraft erstarrte um ewig zu glühen?

ich sitze inmitten eines fehlerhaften landes und sehe mich als fluchtgefährdet an. aber wovor will ich fliehen? vor dem menschen, der ich gerade im begriff bin zu werden. vor der bindung die ich niemals eingehen wollte, obgleich ich das konnte. vor der wahrheit, die ich bloss noch nicht sehen kann. und da ich die wahrheit von morgen heute nicht kennen kann, muss ich hierbleiben um meinen neuen, unbekannten, abenteuerlichen weg zu erleben. und da das alles in zeitloser, aber für mich atemberaubender geschwindigkeit geschieht, kann ich mir verzeihen, wenn ich mich am wegesrand ein wenig ausruhen mag, die eindrücke die ein reisetag in mir hinterlässt, eben »eindrücke« werden lassen. spuren die sich zu einer kontur herausbilden, die irgendwann ein klares bild entstehen lassen.
so jetzt hat mich deine geistige bestellung eines ananassaftes aus der schreibmuse geholt. aber was bleibt wenn die worte mich verlassen? ja, das gefühl mit dir fliegen zu können, zu wollen. ich will es versuchen. auf einer ebene die ich noch nicht kenne. das lustige daran ist dies: ich sage dir, dass ich das gefühl habe, als verabschiede ich mich von dir, dass ich viel mehr abstand brauche. und in dem moment, wenn ich selbst meine worte höre, spüre ich, dass ich das genaue gegenteil will. purer egoismus will mich aus dem stuhl zwingen, dich an der hand nehmen und einfach mit dir weggehen. neu anfangen. mit bestürzen stelle ich fest, wie weit ich mich schon entfernt habe. wovon? vom punkt an dem ich noch hätte umkehren können. wieso macht mir das keine angst? wohl weil mir klar geworden ist, dass ich schon längst aufgewacht bin und alles somit gar kein traum sein kann...

aber ich sehne mich nach etwas. ich sehne mich nach diesen langen momenten, als die welt um uns versank. ich sehne mich nach dieser ungestörtheit. nach der zeit, in der das telefon klingeln konnte. also habe ich einen anspruch an dich entdeckt. ich möchte deine aufmerksamkeit nicht teilen. dich nicht »gehen« lassen. ich weiss nicht wieviel zeit vergangen ist, seitdem dein telefon klingelte. aber die sonne ist schon so weit gewandert, dass sie mir nun im gesicht brennt, da wo vorher schatten lag. auf der anderen strassenseite herrscht sonnenfinsternis. just one of these moods? ich hebe den kopf, schaue dich an. und ich weiss was mir fehlt: du.
ich glaube ich habe dir nur gesagt: »Ich möchte dich nicht stören, will dass du mich nicht beachtest«, weil ich mir insgeheim wünsche ich würde dich stören, fände deine beachtung. hätte einen stellenwert in dir, der diese äusserung absurd erscheinen liesse. hätte mir gewünscht, es gäbe irgend etwas, was ich dir geben könnte. jetzt.
ich zweifle, ob ich jemals tiefer in dich eintauchen darf, als das jetzt der fall ist. ich krache beim aufschlag auf diesen zugefrohrenen see, den ich einst als grün-weit-tief bezeichnete.

...und doch brauche ich einen noch grösseren abstand. will mir nicht durch weitere störungen und dadurch mitangehörte notlügen das bild von dir zerstören lassen. ich schrieb hier ein paar seiten vorher, dass ich dich aus mir herausschaufeln muss, wenn einer von uns einen rückzieher machen wird. ich will nur noch einen grund wissen, einen ausschlaggebenden. irgendwas, womit ich etwas anfangen kann, worauf ich aufbauen kann. denn es ist nunmal so, dass meine schublade in die ich dich nun stecke (weil ich muss aber nicht will und nicht kann, die ich eigens für dich geschaffen habe und in der es nur platz für dich geben wird) viel »höher« angesiedelt ist, als jene in der ich mich bei dir befinde. ich kann diese schublade nicht anders, tiefer platzieren. und da ich demnach in einer anderen liga spiele als du das tust, muss ich mich anpassen, mir ein handicap zulegen. deine entscheidung (auch das habe ich mir schon hier vorweggenommen) empfinde ich als hirnverbrannt. ich hörte dich so viele magische dinge sagen, die du mir zusprachst, die mich das was ich jetzt weiss, erkennen liessen. das ganze mystische um unsere beziehung zueinander. auch wenn du es sagst, sie lässt sich trotzdem nicht in die weisse oder schwarze ecke stellen, sie passt nicht in die normalen schemen. hast du angst etwas neues zu lernen, einen unbekannten weg zu beschreiten? hast du dir das licht das uns beide umgab nicht schon längst mit deiner entscheidung zerredet? wie das eben so mit stieren ist. ich kann das auch ganz gut. aber nur bis zum nächsten augenblick, der mich wieder wachrüttelt. du läufst mit grossen schritten davon, in eine richtung die du dir ausgesucht hast. lauf nur, am ende wirst du sehen, dass du im kreis gelaufen bist. denn so schön dieser auspruch auch ist: »der erste gedanke ist der richtige«, so hat unser ding im ersten moment nichts mit gedanken zu tun. und du redest von »diesem gefühl« und kannst es immer noch nicht greifen. bin ich traurig, weil ich hoffte, es würde alles schneller gehen? in fünf jahren wirst du nicht auf den gedanken kommen, einen fehler begangen zu haben, weil du entweder diesen fehler korrigiert hast, oder niemals wieder dieses licht erblickt haben wirst und somit garnicht weisst worum es hier gerade geht. letzteres ist etwas, was ich dir nicht wünsche. du gehörst ans licht. du bist das licht. du weisst es nur noch nicht. manchmal glaube ich, du kannst es ahnen. so wie du so vieles von mir ahnst. manchmal muss man eben verstummen um gehört zu werden. ich kann mir sagen, meine art ist nicht die art die dich zu mir bringt. aber das ist nur gewäsch. du gehst nun irgendeinen weg, der dich von mir wegführt. finds raus, wo du damit hinkommst. wieso soll ich dich vor erfahrungen bewahren, die dich nur weiterbringen werden?
ich wusste schon zu anfang, dass ich dir nichts geben oder beibringen kann. ich hatte lediglich gehofft, mit dir zusammen etwas neues zu lernen. je weiter du auf deinem weg gehen wirst, desto weiter wirst du dich von mir entfernen und somit irgendwann eine weitere grenze überschreiten. die grenze, an der ich dich dann verloren haben werde. ich habe mir sagen lassen ich soll um dich kämpfen, muss bei diesem spiel mitmachen. ich spiele nicht mit. wenn etwas in meinem beisein funktionieren soll, dann ohne spiel, ohne pokern und ohne täuschung. bin ich jetzt abgeturnt? zu deutsch: enttäuscht? bis jetzt noch nicht. nicht von dir und nicht von mir.

aber vielleicht habe ich auch nur angst vor der wahrheit. einer wahrheit die aus lügen besteht, aus schauspiel und täuschung. sollte ich deshalb meine hirnwichsereien sein lassen? damit ich, als definitiv naiver mensch, menschlich ausgesaugt werde? mein verständniss steht neben mir und schüttelt den kopf. werde ich hier etwa bedauert? grrrr.
ich erinnere mich an eine deiner aussagen, ich sollte mal was machen, mehr aktivität zeigen. auf was hast du das denn bezogen? aktiver an dich herangehen? an mein anliegen, den rest meines lebens mit dir verbringen zu wollen. in naher verbundenheit, ohne worte, ohne fragen und ohne erwartungen. nur reinem (selbst)verständnis. ich bin vom realisten zum träumer mutiert, habe meine prinzipien verletzt um mich nun von schutzinstinkten umringt zu finden. du sagtest mir gestern, nachdem du mir (dir) glauben machen wolltest, du hättest mich in eine schublade stecken können, der erste gedanke sei eben der richtige. unpassenderweise hat das ganze ding mit dir, mit mir, mit uns garnichts mit gedanken zu tun. das denken war stehts im hintergrund. wenn es sich zeigte, wurde es belächelt und zurückgeschickt. in den hintergrund. weil das denken zu nichts führt. hättest du nicht soviel nachgedacht, hättest nur aus dem gefühl gehandelt, wären wir jetzt irgendwo auf einer insel, in der sonne. mit der sonne auf der haut und im herzen. so aber ziehen gedankenwolken durch meine frisch gesähten felder. wird der sturm die ernte vernichten?

Stier ( 21.04. bis 20.05. ) Horoskop vom 16.08.2000
Immer noch ist mit Ihnen nicht gut Kirschen essen! Sie wissen, dass Sie eindeutig übertrieben haben. Nun wollen Sie Ihren Frust loswerden? Ist OK! Aber Sie dürfen dabei nicht ungerecht werden. Man wollte Ihnen wirklich nur helfen. Suchen Sie die Schuld also nicht nur bei anderen!

es wird keine ernte geben, wenn nichts wächst. und es wird nichts wachsen, wenn man den samen im boden hält, durch kontrolle. wo ist meine schuld? mein verschulden war es, zu sehr auf dich rücksicht zu nehmen. erschrocken zurückzuweichen, wenn du mir vorwarfst, ich würde dich übergehen. zu sehr die kontrolle vor das tiefgreifende meiner empfindungen zu schieben. mein fehler war der, dass ich dir den leidenschaftslosen teil meines wesens zeigte. warum? um dich von diesem unsichtbaren druck fernzuhalten. als ich beiläufig simone sagte, ich wäre ja ein leidenschaftsloser mensch, spuckte sie spontan in einem lachanfall ihren cappucino aus. wieso schaffe ich es nirgendwo, das bild was ich von mir habe, auch richtig zu verkaufen? weil ich mich gar nicht verkaufen will. und vielleicht weil ich nichts geben will. weil ich nichts geben kann. weil ich nichts habe. ha, das einzige was ich wirklich habe, ist zeit. zeit um über diese geschichte und ihre verstrickungen nachzudenken. ich bin gespannt auf die essenz dieses buches. ich werde sie nicht suchen, sondern irgendwann wissen. hat das blatt sich gewendet? ich sagte einmal, ich hätte die besseren karten. bluffst du besser? kann ich das spiel besser einschätzen, weil ich es einfach besser kenne? weil du die letzten fünfeinhalb jahre nicht mitspielen musstest? welche wahrheit ist die wahre wahrheit? ist davonlaufen immer schlecht weil zu leicht? ich soll heute laut horoskop nicht übertreiben. das sollte man generell nicht tun.

all diese spinnwebenartigen, feinen, leuchtenden verbindungen zwischen uns, die sich langsam tastend oder schlagartig umschlingend aufgebaut hatten, sind nun mit einem stiermässigen ruck zerrissen. die neuen, die sich sachte nach dir ausstrecken finden keinen halt auf deiner glatten oberfläche. der tiefe grüne see, ist erstarrt. kein eintauchen möglich. ich werde nicht mit dem eispickel ein loch hineinbohren. ich warte auf den frühling.
...ohne zu warten versteht sich. ohne mich verstellen zu müssen. heute war ein see-tag und mir war zwar nach wildem sex zumute, aber nach ein paar sprüngen ins kalte wasser konnte ich das ganz gut unterbuttern. da aber ansonsten die gedanken-, und gefühlslosigkeit herrschte, die ich im moment brauche, kann ich hiermit diesen tag als gelungen einstufen. allerdings muss ich zugeben, gibt es aus ermangelung an gedanken und gefühlen auch nichts was mich auf dem weg weitergebracht hat. somit bin ich lediglich chronologisch in meiner reise weitergegangen. und somit beende ich das schreiben für heute. ich muss mich ja nicht in irgendwas reinsteigern.

Stier ( 21.04. bis 20.05. ) Horoskop vom 18.08.2000
Wer sagt es denn! Amor hat Sie heute kräftig im Visier. Singles haben die besten Chancen auf eine Begegnung, die Sie und Ihr Herz berührt. Auch verbandelte Stiere freuen sich über ein Liebeshoch in jeder »Beziehung«. Die Welt ist rosarot, und Sie sind sexy bis zum Abwinken.

stimmt...

heute ist wieder ein samstag, an dem ich mich nicht bei dir melden werde, an dem ich sogar das handy ausgeschaltet habe. auch wenn ich glaube, die einbahnstrasse ins unglück selbst geschaffen zu haben, mit all den zweifeln und ängsten die ich hatte, so bleibt mir doch der glauben an die unumstösslichkeit dieser sicheren empfindung, die ich mit all diesen provozierten zweifeln zu prüfen suchte. habe ich dabei etwa meine positive energie verloren, verbraucht? eben diese positivität, die den weg ins glück bereitet? da hatte ich nun diesen unfassbaren zustand der erwartungs-, und gedankenlosgkeit und habe ihn mit kontrolliertem sicherheitsdenken zerstört. ein nachweislich dummes verhalten, was ich mir in zukunft nicht mehr zulassen werde. es ist keine schande, einen anderen menschen zu übergehen, zu überrennen. vor allem nicht, wenn man diesen anderen menschen als souverän ansieht. beschwerden in diese richtung muss man als erstes übergehen. wenn man sich wohl bei einer sache fühlt, seine energie daraus zieht, dann ist das nichts schlechtes, kann nichts schlechtes daraus entstehen. man ist kein vampir, wenn durch diese interaktion eine energie oder gar eine synergie für beide entsteht. meine aktivität in diese richtung wurde lediglich durch rücksichtnahme auf vermutungen eingeschränkt. nun mangelt es mir an antrieb, diesen zustand, der mich ausgeglichen und glücklich gemacht hat, wieder herzustellen. ist denn zuviel passiert? liegen denn wirklich zu viele steine auf diesem weg? wenn man es sich recht überlegt, dann gibt es kein einziges problem und somit auch kein einziger stein dort. zumindest keiner, den du da hingerollt hast. es liegt wie immer an einem selbst, man sieht, was man sehen will und projeziert fleissig die eigenen ängste und unzulänglichkeiten auf sein gegenüber. da du nunmal in dieser zeit mein ständiger begleiter warst, hast du (unbewusst) all diesen gedankenmüll abbekommen. das war unfair, und das hast du bestimmt nicht verdient. aber wenn ich nun die möglichkeit hätte in der zeit zurück zu gehen um diese fehler zu korrigieren, dann würde ich es nicht tun, denn dann würde ich nichts gelernt haben. ich bin zwar noch weit von der erkenntis oder der erleuchtung entfernt, aber ich weiss, es gibt ein licht am ende des tunnels und ich gehe gelassen darauf zu. ich werde nicht mehr die augen davor verschliessen und mich nicht von all den gespenstern ablenken lassen.

sonntag, der 20. august. es ist 21 uhr und ich bekomme ein schlechtes gefühl. vielleicht weil ich dich heute anrief, du nicht ans telefon gingst und ich es bis eben nicht wieder probierte. und jetzt hast du dein handy aus. was drängt sich mir für ein gedanke auf? dass ich mir gewünscht hätte, du hättest bei unseren zusammenseins in der letzten zeit dein handy ebenfalls ausgelassen? somit kommt der folgegedanke, welcher lauten muss, du bist jetzt mit jemandem zusammen, der dir wichtig genug ist, um dich von all den unwichtigeren fern zu halten. ich hoffe, du bist dieser mensch selbst und nutzt diesen sonntag für dich. willkommen beim hirnwichsen.
nichts von dir zu hören bedeutet nicht automatisch ein einschalten der hirnwichs-kontrolle. ich muss mir eingestehen, dass ich kaum potential zum wichsen habe, da ich selbst auf dem »ruhe-und-in-sich-gekehrt-sein-trip« bin. was aber wäre, wenn ich völlig »durch« im hirn wäre, dich versuchen würde zu erreichen? wäre dann die regel, dass man seine realität selbst errichtet diese, dass du mich womöglich selbst anrufen würdest? wie würde ich mich fühlen, wenn du jetzt einfach zur tür herein spaziert kämst, so wie früher, als ich dich einfach herbeigesehnt habe. als ich noch den spruch loslassen konnte: »schön dass du da bistwas war daran schön? die erfüllung eines wunsches? was habe ich daraus gemacht? nichts. und was hast du daraus gemacht? auch nichts. wieder mal ein punkt, in dem wir uns stillschweigend einig waren und es wohl heute auch noch sind. die nähe, die es einmal gab, wird nun immer ferner. von wem wird das so gemacht? was kann ich dagegen tun. soll ich um etwas kämpfen, was ich als verloren ansehe? ich habe im moment ein merkwürdiges deja-vu-gefühl und kann es nicht einordnen. habe jeden tag einen traum, in dem du eine rolle spielst, der sich wie ein alltag anfühlt, in dem du derzeit noch nicht vorhanden bist. und was denke ich über all die träume die ich schon in meinem leben hatte, von denen ich damals nicht wusste, was sie zu bedeuten hatten, weil ich eben den weiblichen protagonisten damals nicht kannte. und ja, ich habe viele unserer begegnungen schon einmal geträumt, sie mit dir wieder erlebt. hätte ich dir davon erzählen sollen? ja? wozu? um dich noch weiter unter druck zu setzen? aber ich habe dich eigentlich garnicht unter druck gesetzt. habe dich von anfang an gehen lassen und mich über dein freiwilliges wiederkommen gefreut. deshalb fällt mir deine abwesenheit auch so derb auf. nicht nur, weil ich nur an mir herunter zu schauen brauche um an meinem handgelenk an dich erinnert zu werden. und überhaupt, warum hast du dich so tierisch gefreut, dass es mir gefällt? in der tat, ich hatte es am arm und es fühlte sich so an, als ob es da schon immer war und da auch immer hingehören wird. eben das gleiche gefühl, dass ich bei dir als mensch, als frau fürs leben hatte und nun so langsam an meinem empfinden zweifeln muss. sind es wirklich die kleinen fehler, die nun langsam zum vorschein kommen, oder ist es ein globales, inkompatibles ding, welches nur von dir ausgeht. etwas was ich ablehne? liegt es an mir, dass ich wissen will, wo ich stehe? bei dir? liegt es an mir, dass ich meinen bindungswillen nicht deutlich machen kann? meine träume, meine zukunft? siehst du in meinen melancholischen, nachdenklichen und vorsichtigen phasen eine mauer, die du nicht zu durchschreiten hast? gebe ich mir keine mühe, durch deine grenzen zu stossen? wo ich das doch anfangs viel zu oft tat? muss ich dich schütteln, damit du endlich aufwachst und siehst, was gerade an dir vorbeisegelt? ist das alles nur ein dummer test?
es wird keine antwort geben. keine, die ich mir selbst geben kann. keine die du mir geben kannst. wie immer muss ich das mit mir selbst ausmachen. wie traurig.

hmm, das einzige was dir an diesem sonntag durch den kopf ging, war wohl das essen der letzten tage. ich werde mir nun wirklich selbst unheimlich, brauche ich doch nur etwas zu denken und schon passiert es. ich dachte du müsstest im krankenhaus sein um dich nicht zu melden. und du warst es. nun, ich wäre gern dein krankenpfleger, kopfkissen, medizin und wohlfühlminister.

als du heute aus der tür kamst, schlangst du deine arme um mich und liesst dich drücken, suchtest im ql meine nähe und als du dich auf der bank hingelegt hattest sahst du einfach nur nach »knuddel mich« aus. soll ich mir nun wünschen, du wärst öfter so entkräftet oder wie? solltest du einfach diese schranke vor dieser kleinst-körperlichkeit aufheben. schliesslich ist dies etwas, was einem ganz gut tut und sich die frage zu stellen, ob das ok so ist, ist doof. sowieso sind die aktionen über die man nicht nachdenkt die ehrlichsten und somit auch die besten. also muss ich mir wünschen, das dämliche denken soll verschwinden, die grenzen, die schranken, die abers und die fragen. weg damit. du fühlst dich gut an.

das ganze ding ist eine sache des vertrauens. und des spektrums. wie oft muss ich noch dieses spektrum der gemütszustände durchlaufen? gefühle die mich ergreifen wenn du nicht da bist, und gefühle die mich anfallen wenn du mir gegenüberstehst. hälst du dich einfach nur von mir fern, weil du mich schützen willst, oder weil du dich schützen willst? was soll das ganze überhaupt? mein eingebauter schutzinstinkt streut zweifel über zweifel, die sich nach und nach verhärten. was ist schauspiel? ist meine zeit zu kostbar für den preis, den es zu gewinnen gibt? welchen preis? eine krasse erfahrung, die ich am ende womöglich noch nichtmal richtig einzuordnen weiss? werde ich und meine naivität ausgenutzt? werde ich in eine stimmung hineingesteuert? der kontrollschalter klackert zwischen »an« und »aus«. no risk no fun und es ist nicht alles gold was glänzt.

als gefühlsmensch und einer neigung zum philosophieren muss ich mich nun der gegenfrage stellen. sie lautet: »womit habe ich das verdientwas habe ich verbrochen um nun so abgestraft zu werden? ist das wirklich eine erfahrung, die ich unbedingt machen muss? eine erfahrung, die mich in die absolute zurückgezogenheit zwingen wird, die mich von allem vertrauen fernhalten wird. wenn ich es darauf anlege enttäuscht zu werden, dann wird es passieren. nur dass ich es vorher gewusst haben werde und somit der aufschlag mit einem eleganten schulterroller abgeschlossen werden kann. muss ich denn wirklich diesen beweis antreten? nun, ich weiss, ich bin dann doch zu oft ein krasser-kopf-durch-die-wand-depp. eine sache, die ich wirklich brauche um mir selbst in den arsch zu treten. und ja, du hast mir vor augen geführt, dass jeder mensch anders ist. vielleicht sollte ich das beherzigen und dein verhalten nicht mit meinem vergleichen. dann müsste ich dich an normalen massstäben messen und dann schneidest du ziemlich schlecht ab. aus selbstschutz muss ich also hier und jetzt (bald) einen krassen cut machen. ich MUSS weggehen. auch auf die gefahr hin, niemals herauszufinden, was aus alle dem geworden wäre. und an dieser stelle setzt gott sei dank mein verstand wieder ein: WER BIN ICH DENN??? die besten schauspieler sind die, die man nicht erkennt. guten tag, da habe ich wirklich übung drin. was habe ich denn zu verlieren? alles? ha! NICHTS habe ich zu verlieren, denn ich habe ja nichts. sehe ich das ganze doch einfach als förderprogramm an. am ende kann ich ja immernoch nach indien gehen und kindern englisch beibringen, oder mathe. als totaler weichkopf kann ich auch sagen: »ich will nur, dass du glücklich bist...«

der punkt ist der: je weniger zeit wir zusammen verbringen und somit je weniger austausch zwischen uns herrscht, desto mehr muss ich mir selbst halt geben. kein halt von dir bedeutet mehr halt von mir. nenn es hirnwichserei oder selbstschutz. ich sollte nicht mehr so weitermachen, das ist totale selbstzerstörung. ich sollte wieder mehr meditieren. hmmm, das werde ich auch gleich mal machen...
...habs doch nicht mehr geschafft. hab am nächsten morgen mal wieder verpennt und dich im schwarz/weiss angetroffen, wo ich dann von zwei harten nippeln daran erinnert wurde, dass ich dringendst an selbigen lutschen mag.

jetzt habe ich gerade mit dir telefoniert und dir einen lockeren abend bei backgammon und wein vorgeschlagen, was du mir als schöne idee verkauftest. du betontest viermal, dass du gerade nach hause gekommen seist und noch nicht geduscht hast, weil dir der sinn nun plötzlich doch nicht mehr danach stand. am ende, als ich dich mehrmals fragen musste, ob ich dich unter zeitdruck setze (was ich nicht will, nicht beabsichtige und gänzlich ablehne), spucktest du aus, dass du gerade »was aufnimmst« und du das erstmal machen willst, weil das ist »schön«. du sagtest, du würdest mich anrufen, danach, wenn du dich entschieden hättest. jaja, bis später. du nimmst ein tape auf und es ist dir mir gegenüber unangenehm. was soll das? ich habe mal wieder das gefühl, du kennst mich überhaupt nicht. wenn du ein interesse daran hast, eine »beziehung« zu mir zu haben, dann sind diese »unangenehmen geheimnisse« das, was mich an einem menschen interessiert. das unbequeme an einem menschen, so wie er es sieht, sind eine art tür zum inneren ich. vielleicht ist das aber ein zu intimes ding, dass du hiervor ebenfalls ein schloss gehängt hast. vielleicht sollte ich auch endlich einmal anfangen die dinge positiv zu sehen. nach diesem relativ nahen tag mit dir, mit habtischer, körperlicher nähe und einer positiven, weil sich gut anfühlend, essenz, wäre es doch auch ein hammer (gutes zeichen), wenn das neue tape für mich wäre!
hier meine realisten-prognose:
du springst von ast zu ast, um dich wieder aufzubauen, selbstbestätigung zu finden und wenn du erreicht hast was du willst, gehst du weiter.
jetzt ist stefan an der reihe.
was dran verwerflich ist? nichts! das habe ich (wenn ich ehrlich bin) auch gemacht zu meiner zeit. ich hatte sogar eine ähnliche quote und eine ziemlich gute masche. ein ständiger test der eigenen schauspielerischen fähigkeiten. und ganz gleich, es gibt niemanden auf der welt, der ein urteil über dieses verhalten fällen dürfte. ich zumindest kenne das gefühl und finde somit auch verständnis.
und auf sowas kommt man, wenn man eine cd für dich zusammen stellt. wo wir auch beim nächsten thema wären:
wozu nehme ich dir eine cd auf? was soll das? ertappe ich mich gerade dabei, wie ich anfange mitzuspielen? in der tat, es fängt an mich anzuregen. ich werde in den nächsten tagen zum letzten mal bei fritz gewesen sein und ab dann habe ich zeit, den restsommer, einen melancholischen herbst zu erleben. jobmässig kann ich mich noch eins, zwei monate ausklinken und habe spätestens im november den input um zwei projekte gleichzeitig aufzubauen.
ansonsten, wir sind ja nicht hirnfaul, gibt es da noch die möglichkeit, dass du gut genug spielst und dieser »ich nehm grad was auf«-ausrutscher nur teil einer taktik ist. immerhin bist du ja ein stier. vielleicht sollte ich mir nochmals »sunzi« zu gemüte führen?

ich habe eben in einem anfall ein »l'esperanca« cd-cover und posterdiary-plakat hingezaubert. ich bin zufrieden. stelle »die cd« weiter zusammen und höre musik, tanze ab und an durchs büro. oops, ich krieg hunger? ooooops! der erste (immer richtige) gedanke will dich anrufen und fragen, ob du mit mir essen gehen magst? der zweite ist der zweifel, dass du nicht ans telefon gehen wirst, wieder dankend, mit einem vielleicht, ablehnen wirst.
hab gerade eine sms mit dem inhalt: »hungeran dich geschickt.
prognose: du wirst dich darauf hin nicht melden.
ich denke zu negativ und durch meinen sicheren zweifel wird meine realität erschaffen. negativ eben.
du lässt so viele menschen so nah an dich heran und bist trotzdem alleine. schon nur die aussage wird dich aufstehen machen und gehen. wenn nicht, habe ich mich in dir getäuscht. oder ich sehe nur mehr als du. (als du zugeben willst).

Stier ( 21.04. bis 20.05. ) Horoskop vom 23.08.2000
Stiere sind beruflich auf dem Absprung! Sie haben keine Lust mehr den Deppen bzw. das Mädchen für alles zu spielen, schließlich haben Sie mehr zu bieten als zwei gesunde Hände. Lassen Sie es darauf ankommen, den Rest erledigen die Sterne. Viel Glück in der Liebe: Sinnliche Abenteuer locken!

das mit dem beruflichen stimmt absolut und auch noch gerade heute.
bleibt nur zu sehen, was das mit der liebe und der sinnlichkeit bedeutet.
der tag fing ja schon eher sinnlich an, wenn ich mir so überlege, wie sehr ich diesen roten body mag, der offensichtlich nicht sonderlich warm hält.

nach dem besäufniss wieder ausgeschlafen und relativ nüchtern, war das ein schöner abend mit dir und stefan und toni. wieder eine facette mehr die meiner screenshotsammlung hinzugefügt wird. die sonne geht unter, vorm fenster im büro und ich denke an dich, frage mich, ob du heute als gast oder als service in der bar sein wirst. oder überhaupt nicht und deine zeit mit etwas anderem verbringen wirst. ich werde es sehen, oder auch nicht...
als ich mit stefan vorhin in der bar war und du dann zu uns stiesst, kamst du mir ein wenig fremd vor. ein wenig fremd? was ist das denn für eine merkwürdige aussage? was war denn so fremd an dir? die rolle die du spieltest? für mich machtest du den anschein ein wenig unlocker zu sein. ich spüre wie wenig interesse ich an diesem spiel im moment habe, chille durch den tag und lasse mich von meiner intuition leiten. diese führt mich geradewegs an dir vorbei. ich kann ganz in deiner nähe stehen und sehe dich weit entfernt in diesem kreis laufen, verliere den bezug zu dir, wenn du so bist. liegt es an mir oder an stefan, oder dem was du mit ihm unternimmst, i donno... so do i care? not really. ich hätte es mir nie träumen lassen, dich aus dieser entfernung erleben zu müssen. wie wird das weitergehen? wann wird deine umlaufbahn wieder an mir vorbeikommen? was werde ich dann überhaupt tun? ich will nicht in dieser schublade stecken. das ist etwas, was ich auf jeden fall wieder rückgängig machen muss. die schublade ist nicht der platz wo ich sein mag. no way.

die liebe, das gefühl, es schlummert nicht in mir, es pocht durch mich hindurch und es leidet dir dabei zuzusehen, wie du neue masken trägst. masken die ich nicht als wahrhaftig empfinde. wohl weil sie so aufgesetzt sind, die etwas zu kaschieren suchen. wieder muss ich mir die frage stellen, ob du mich überhaupt kennst oder einzuschätzen weisst. ich glaube nicht. obviously...

Stier ( 21.04. bis 20.05. ) Horoskop vom 25.08.2000
Crazy little thing called love ... Stiere werden von Mond und Venus mit Liebe und Gefühl überrascht. Ein Freitag wie geschaffen zum Verlieben (falls Sie es nicht schon sind ...)! Also nichts wie ran an die kosmischen Highlights der Liebe, denn Sie wollen sich mal so richtig gut amüsieren.

heute beim frühstück sagtest du mir, du hast das gefühl (in stefan) verliebt zu sein. meine innere reaktion war freude. (meine äussere wohl auch) nun, warum kann ich mich über solch eine aussage von dir freuen? zum einen ist es einfach ein schönes gefühl, dass du gerade hast und ich wünsche dir damit eine schöne zeit. zum anderen freue ich mich darüber, dass du es mir sagst und ich mich somit von diesem scheiss gedanken verabschieden kann, von wegen du könntest mich nicht einschätzen. du gingst mit dieser aussage ein risiko ein, und ich habe somit den schlüssel zur offenheit wiedererlangt. danke!

ABER! da wir ja heute gelernt haben, dass ein hund (das wohl edelste und sympatischste aller chinesischen sternzeichen) und ein drache sich bestenfalls gemeinsam in den untergang manövrieren werden, spielt das ja alles keine rolle mehr. metall wird vom feuer geschmolzen. mein chinesische aszendent ist auch noch drache (kontrovers hoch zehn und ich strebe, orientiere mich nach meinem aszendenten, also bin ich zum-davon-laufen-in-dich-rein-knallend), du bist holz was vom metal besiegt wird und dein tiger aszendent schiesst mit meinem krebs, der ja eigentlich eine waage ist quer und... ach, wie spannend! muss ich mich nun vor nen zug werfen? ein positiver drachen-waage-metallhund-stier-krebs gegen einen positiven tiger-widder-feuerdrachen-stier-stier. und plötzlich ist alles ganz kompliziert?
wir werden sehn. ;-) amüsier dich mal gut.

Stier ( 21.04. bis 20.05. ) Horoskop vom 26.08.2000
Mordsgaudi für Stiere! Heute lassen Sie nicht einmal die Kirche im Dorf und würzen den Tag mit Verrücktheit und erotischen Zugeständnissen. In der Liebe sind Sie nicht mehr aufzuhalten. Vor allem Singles turnen an und umgarnen potentielle Lover mit viel Charme. Das schlägt wie eine Bombe ein.

...und ich bin total melancholisch und somit traurig. habe deinen duft in der nase und kann dich nicht erreichen. will dich nicht stören, bei deinem tag, den du mit demjenigen verbringen solltest, bei dem du wie eine bombe einschlagen wirst.

meine verrücktheit für diesen tag war diejenige, dass ich mich habe entführen lassen obwohl ich alleine sein wollte, habe den tag auf dem rhein verbraucht, mit speedboot, wack-board und jetski fahren. deine nachricht auf dem handy, dass ich mich ja melden kann, wenn ich denn »bock« dazu hätte, war lustig. als ich gegen elf wieder in darmstadt war, rief ich dich an, obwohl ich gar keinen bock dazu hatte. das schicksal liess dich nicht ans telefon gehen und ich brauchte nicht weiterhin das zu tun, was ich eigentlich nicht wollte. schliesslich habe ich terrormässige kopfschmerzen bekommen, die mich fast ins krankenhaus oder an den nächsten brückenpfeiler getrieben hätten. entweder war ich zu lange im wasser oder das war ein zeichen. welches zeichen? ich werds rausfinden. jetzt gehe ich erst mal in schwarz/weiss und werde mir ein paar croissants einwerfen. wahlweise mit marmelade und reichlich frischen o-saft. bis später.

der tag verlief so, dass ich keine ruhige minute (für mich) hatte, ich dir das poster produziert habe und später mit dir essen war. bei dieser gelegenheit hast du mir von deinem wochenende mit stefan erzählt. amüsiert stelle ich fest, wie »durch« du sein kannst. das wirkt beruhigend auf mich, hatte ich schon die befürchtung, du wärst zu abgebrüht für diese, meine welt. ich weiss nicht, aber irgendwie habe ich den eindruck, du hättest befürchtet ich könnte die nachricht deines herzsprungs in stefans richtung mit enttäuschung, eifersucht oder ablehnung aufnehmen. mal wieder kommt mir mein matter zustand zugute, bei dem mir die kraft für eine schauspielerische leistung fehlt. ich erinnere mich an deine frage im auto auf dem messplatz, früh morgends, ein paar leben früher. du fragtest, wie ich reagieren würde, wenn du mir plötzlich sagen würdest, du hättest dich in jemand anderen verliebt. ich hätte dir damals nicht die richtige antwort geben können, da ich sowas (wie so vieles) noch nicht erlebt habe und es bestenfalls rausfinden werde, so wie das jetzt der fall ist. ich bin ehrlicherweise zufrieden mit mir und meiner reaktion. ausserdem, das habe ich dir aber eben schon gesagt, bin ich stolz auf dich. keiner kann dir sagen wie die zukunft sein wird. du musst es lediglich herausfinden. und dir nicht allzuviele gedanken machen. du bist auserwählt das schicksal zu zähmen. und das steht auch auf dem geschenk, dass ich dir überreichte, als du in der dunkelheit auf stefans auto zuschlenderst. ich wünsche dir viel glück. auf dass diese süsse rosarote brille, die schmetterlinge im bauch und die weichmacher im kopf, dir nur süsse stunden, tage, wochen bringen. vielleicht hast du ja jetzt schon einen platz für dich gefunden, mal sehen ob ich dich da schubladenmässig wirklich hinstecken kann.

nun neigt sich der august dem ende zu und ich sehe mir zu wie mein poster-diary immer düstere bilder malt. ich amüsiere mich tagsüber über deinen muskelkater in den schenkeln und spüre diesen unerwarteten stich im herzen, als ich dich stefan berühren sah. quite familiar? ja, das kommt mir allzu bekannt vor und deshalb bin ich auch am zweifeln, ob das nur eine weitere blume auf dem flug des schmetterlings geben wird. ich möchte dir wünschen es wäre nicht so, aber das gefühl im bauch ist ein schlechtes. wieso? do i sense danger? ich würde eher sagen, dass es sich hierbei um gekränkte eitelkeit handelt. obgleich ich mir meiner »nichts-geben-können-sache« doch so sicher war. jetzt habe ich endlich einen guten grund gefunden kräftig in mir zu schaufeln und irgendwas stimmt trotzdem nicht. ist das neid? eifersucht? aber auf was? vielleicht ist dieser aufsatz besser geeignet im aon2 zu stehen. who knows? da das verdammte dsl im büro heute eher nicht funktionierte kann ich noch nicht einmal einen beruhigenden blick aufs tageshoroskop werfen. metallhund schmilzt an seinem eigenen drachenaszendenten. kontrovers und nonkonform. zuviele O's in einem satz, bin müde, war ein langer tag. montag, der 28. august. du trugst ein oberverschärftes, japanisches, rotes teil, als du dich für stefan zurecht gemacht hast und wieder im büro auftauchtest. ist das so? fällt einem immer erst auf was einem fehlt, wenn es einem fehlt? ojeee....

ich habe ein merkwürdiges stechen im herz, es ist 3.11 uhr auf meiner mac-uhr die keine ahnung wieviel vor oder nach geht. ich glaube, das mit dem cutten dieser unsichtbaren verbindungen war nur ein frommer wunsch. ich kann mich nicht lösen und muss das mit zwanghaftem schlafen gehen kompensieren. morgen ist ein neuer tag. für dieses buch, für das poster-diary, für dich, für mich und all die schmetterlinge dieses sommers, die nun zu boden sinken, und bald sterben werden. grau. wie der regen der kommen wird. im september. im herbst. ich kann ihn spüren.

gefühle sind scheisse, wenn man sie nicht ausleben kann...
aber man kann sie ja auch nutzen, um ein neues cover für dieses buch zu machen. ich habe immer noch dieses unbestimmte gefühl im bauch, möchte endlich aufwachen, in deinen armen. und dir lachend von diesem merkwürdigen traum erzählen.
ich muss der realität ins auge sehen. ich bin alleine.
des weiteren wünsche ich mir eine grössere neutralität für mich und mein empfinden. mein körper setzt signale wie ich mich verhalten soll. wenn ich das richtig interpretiere, so sollte ich mich gänzlich ausklinken, meine augen, ohren, mein herz und verstand verschliessen. warum? mal wieder ein warum, auf das ich keine antwort finden werde. es bleibt das gleiche wie immer zu tun. es-heraus-finden.

endlich ist es geschafft. der september ist angebrochen und ich spüre seine melancholische kraft nach mir greifen. schon die ganze woche über fühlte ich mich in die natur hinaus gezogen, getrieben zu langen spaziergängen und weg von allen menschen. wenn ich denke, dass ich keinen menschen sehen mag, so schliesst das dich mit ein. deine herzmässige orientierung macht es mir umso leichter diesen abstand zur welt (und somit zu dir) auszubauen. auch wenn deine sms, von wegen du wolltest wissen was mit mir los ist, mich ein wenig in die ecke mit dem schlechten gewissen stellen mag, so glaube ich, du wirst dich davon nicht ablenken lassen. deine aufmerksamkeit sollte einzig und allein auf meinen namensvetter gerichtet sein. wenn ich durch meinen seltsamen (mir gewohnten) geistigen zustand dir zeit verschaffen kann, dein ding durchzuziehen, so ist mir das durchaus recht.
gefühle, die mich beschleichen, werden zur zeit ausgekostet. der tag hat nunmal nur 24 stunden und diese zeit ist nunmehr für mich reserviert. ich will dich bei deinem praktikum nicht hängen lassen, aber du bist sowieso nicht bei der sache und ich bin kein hampelmann, der jederzeit verfügbar ist. unsere zeitlinie hat sich ohnehin getrennt und ich habe den eindruck, dass die zeit der chronologischen, zufälligen aufeinandertreffen auch vorbei ist. ich rede mir ein totes gefühl in den magen und spüre dort auch nicht mehr als hunger. dieser mystische magnetismus ist von bleimanteln umgeben, das licht in lumpen gehüllt. ich sehe mich durch die wälder schleichen, incognito, verschlossen, verschwiegen. ein räuber im zwielicht, der sich nach einer ruhigen ecke umsieht um seine beute des sommers zu begutachten. was haben wir denn da? eine erinnerung, belegt mit tausend screenshots, an ein gefühl, welches mir einflüsterte, die frau fürs leben gefunden zu haben. und das auch noch ohne zu suchen. bin ich einer schauspielerin auf den leim gegangen? habe ich völlig umsonst mein herz verloren? habe ich gelernt, dass das ablegen der kontrolle lediglich in unkontrolliertes fallen und letztendlich zu einem unbeholfenen aufschlag führen wird? du hast alle zeit der welt. also hast du auch zeit, um diese prüfung zu durchlaufen. ob du sie bestehen wirst, kann ich nicht beurteilen. ich bin nicht der prüfer, noch der lehrer, bin lediglich stummer zeitzeuge und kann danach mein kommentar zu allem abliefern.

so, jetzt war simone hier und hat einen kleinen heulanfall bekommen, weil »alle welt« mich suchen würde, weil ich mich nirgends gemeldet habe. genau das ist es, wovor ich gerade davonlaufe. ich will niemandem rechenschaft ablegen, mich nicht melden müssen, rapport geben, was, wie, warum und wo ich was mache. mein zustand verschlechtert sich eher. fühle mich einfach nur scheisse. muss ich jemandem hierfür die schuld in die schuhe schieben? aber mit nichten...

ich war heute auf dem weg nach frankfurt um rosi zu besuchen. ich wollte sie fragen, wann sie das nächste mal nach bali fährt um ein paar klamotten zu machen. ich wollte fragen, ob sie mich einfach mitnehmen mag. wollte an irgendeinem balinesischen strand sitzen, styles entwerfen, stoffe aussuchen, aufs wasser schauen und ein paar brocken balinesich lernen und darüber nachdenken, ob ich wieder zurück will? mimpi manis!
ein langer spaziergang im regen ist reinigender als ein bad in sonnigen gefühlen. es regnete stundenlang und das gleich am ersten september. quasi wie bestellt. ich wanderte durch die dampfenden felder, liess das wasser mein gesicht herablaufen und spürte kaum die nassen klamotten immer schwerer werden. ich liess die gedanken durch mich dringen und sah ihnen beim verschwinden zu. mehr gibt es nicht zu berichten. der freitag, der ein frei-tag war ist vorbei.

es regnet und ein drückendes gefühl zerrt an meinem magen. es ist 3 uhr morgends am 2. september zwotausend. es läuft »to have and not to hold« von madonna. ich werde diesen titel wohl auf die juni-ausgabe der maclord2000 compilation packen müssen. liegt es an diesem lied, dass mein magen verstärkt der erdanziehungskraft nachgeben will? natürlich erinnert es mich an dich, an dein tape und die geschehnisse, emotionen die wärend das stück lief passierten. am intensivsten in erinnerung ist mir die fahrt vom see nach hause. an jenem tage sagtest du mir du wünschtest dich in die zeit vor dem büro-fall zurück, die bar soll überall sein. ich rang mit mir beim fahren, klammerte mich am lenkrad fest, als völlig unvermittelt, deine hand nach meiner griff. von diesem augenblick an, schwebte der beetle über die strasse. ich wollte niemals loslassen. in darmstadt musste ich schalten und der zauber war vorbei. soll das alles gewesen sein? kleine gesten die womöglich überbewertet wurden. mein naives streben nach liebe in dir war zu diesem zeitpunkt vergebens. keine wort kann beschreiben welche trauer dies in mir hervorruft.

heute ist mir klar geworden, dass ich dich in verbindung mit stefan nicht sehen, nicht erleben mag. das ist ein problem. wie kann ich dir verständlich machen, dass mich dein ding freut und ich gleichzeitig nicht daran teil haben mag. in eurem system möchte ich keinen platz haben und wenn, dann den des aussenstehenden. ich lasse mir gerne erzählen was du erlebt hast. muss mich aber vor den bildern verschliessen, die dich ihn berühren lassen. zu sehr habe ich dich hier im büro schon mit diesen augen gesehen um diesen screenshot ertragen zu wollen. das muss ich nicht. brauche ich nicht. verfärbt das bild. ist das naiv, egoistisch oder dumm?
selbstschutz oder realitätsflucht?

weisst du noch, als du mir erzähltest, du hättest als kind wahnsinnige angst davor gehabt, verrückt zu werden? nun, jetzt bin ich in diesem stadium...
ich falle langsam in ein loch, dass ich womöglich selbst geschaufelt habe. und sollte ich noch nicht am fallen sein, so strauchle ich auf diese leere zu, will sie umarmen, das vergessen liebkosen, unwissend schlafen. mit einer kalten kralle wird mir das herz zerdrückt, wenn ich mit ansehen muss, wie fremd du mir wirst. ich sitze dir im quartier gegenüber und starre auf eine unbekannte. finde bewunderung in mir für ihre worte, die mich doch nicht erreichen. mein leben, meine illusion von leben, bricht um mich herum zusammen und mit ihm auch alle masken, die ich meinem umfeld ins gesicht gemalt habe. bin ich schon wach? bin ich erwacht aus meiner matrix? ich fühle mich beunruhigt und orientierungslos, kraftlos sogar. der herbst bläst mir mit seiner ehrlichen kälte und nässe ins gesicht. welche tragödie hier geschieht entzieht sich meiner kenntnis. es passiert nichts von tragweite im moment, es ist zwar nicht belanglos, aber ist letztendlich nur ein blitzlicht am wegesrand, morgen verziehen und bald vergessen. wieso schreibe ich also hier? um es zu entmystizieren, zu versachlichen, zur randnote verdammend.

7. september 2000 - 1:38 uhr.

ich liebe dich und kann es gar nicht. no loop. no fate.

16. september 2000 - 6:13 uhr

ich habe entweder verlernt zu schlafen oder muss irgend etwas abschliessen im hirn um wieder auf einen normalen (ahem normaleren) lebensrythmus zu finden. dieses schriftwerk wird zur chronologie einer liebe degradiert. deshalb zieht es mich wohl auch nicht mehr so oft zum schreiben. aber der inhalt fehlt ja ohnehin. also sieht es so aus, als ob das buch zuende wäre. dann hat das teil aber ein schlechtes ende. liegt das daran, dass das leben bislang noch kein ende gefunden hat und somit die realität als author nichts taugt? ach, ist mir auch egal, ich habe diese woche so wenig geschlafen, dass ich nächste woche nicht mehr aus dem bett kommen sollte. genug lalaa.

epilog:
aber vielleicht sollte ich das als endbezeichnung für meinen, unseren zustand so einfach stehen lassen.
ich bin müde und du bist „wide away“.
ich werde morgen das lied abmischen und das arrangement und mastering checken. und letztendlich den text auswählen. dann ist dieses buch am ende ein richtiges, analoges multimedia-werk.

leider nicht mehr


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