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wuming schrieb am 22.12. 2008 um 02:59:52 Uhr zu

Schriftsteller

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Lion Feuchtwanger (* 7. Juli 1884 in München; † 21. Dezember 1958 in Los Angeles) war ein deutscher Schriftsteller und zu Lebzeiten einer der meistgelesenen deutschsprachigen Autoren in den USA und in Russland.


Lion Feuchtwanger auf einer DDR-Briefmarke von 1974Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Leben in Deutschland bis 1933
2 Exil in Frankreich und den USA
3 Werke
3.1 Romane
3.2 Lyrik
3.3 Autobiografische Schriften
3.4 Erzählungen
3.5 Theaterstücke
4 Literatur
5 Verfilmungen seiner Werke
6 Dokumentarfilm
7 Siehe auch
8 Weblinks
9 Belege



Leben in Deutschland bis 1933 [Bearbeiten]
Lion Feuchtwanger wurde als Sohn des vermögenden jüdisch-orthodoxen Margarinefabrikanten Sigmund Feuchtwanger und seiner nicht weniger begüterten Ehefrau Johanna geb. Bodenheim geboren. Er unternahm schon früh Versuche als Schriftsteller, die ihm bereits als Schüler einen Preis einbrachten. 1903 schloss er die Schule mit dem Abitur am humanistischen Wilhelmsgymnasium München ab. Danach studierte er Geschichte, Philosophie und Deutsche Philologie in München und Berlin, löste sich dabei stark vom Elternhaus. Er promovierte 1907 bei Franz Muncker über Heinrich Heines Der Rabbi von Bacharach. Von einer Habilitation nahm er aufgrund der Beschränkungen für Juden Abstand. (1933 entzog die Universität München den Doktortitel, weil er Jude sei. Erst im November 1952 gab ihm die Universität den Titel wieder offiziell zurück.)

Er gründete 1908 seine eigene Kulturzeitschrift Der Spiegel, dessen erste Ausgabe am 30. April erschien. Nach 15 Nummern und sechs Monaten fusionierte sie jedoch auf Grund finanzieller Probleme mit der von Siegfried Jacobsohn herausgegebenen Zeitschrift Die Schaubühne, für die Feuchtwanger von nun an schrieb.[1]. 1912 heiratete er die jüdische Kaufmannstochter Marta Löffler, weil sie schwanger war. Ihrer beider einzige Tochter starb bei der Geburt. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 leistete er Militärdienst, aus dem er aber aus gesundheitlichen Gründen frühzeitig entlassen wurde. Bereits 1918 entdeckte er das Talent des jungen Bertolt Brecht, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte. Während der Revolution 1918/1919 war Feuchtwanger krank und unbeteiligt.

Nach einigen Erfolgen als Dramatiker verlagerte er seinen Schwerpunkt auf den historischen Roman. Am erfolgreichsten war Jud Süß (geschrieben 1921/22, veröffentlicht 1925), der auch international bereits ab 1926 großen Anklang fand, nachdem Feuchtwanger lange in Deutschland vergeblich einen Verleger gesucht hatte. Die antisemitische Thematik schien unpopulär. Sein zweiter großer Erfolg war Margarete Maultasch. Aus beruflichen Gründen zog er 1925 nach Berlin, 1932 in eine große Villa am Grunewald. 1932 erschien der erste Teil der jüdischen Trilogie Der jüdische Krieg. Feuchtwanger sprach sich für den Kosmopolitismus aus und damit auch gegen einen jüdischen Nationalismus. Auch richtete er sich gegen den marxistischen Historischen Materialismus. Sein Interesse galt fortschrittlichen Intellektuellen als Schrittmachern des Fortschritts.

Feuchtwanger erkannte als einer der ersten hellsichtig die Gefahren durch Hitler und die NSDAP; so schrieb er bereits 1920 in seinem Text Gespräche mit dem ewigen Juden, der ersten Satire gegen den Nationalsozialismus: „Türme von hebräischen Büchern verbrannten, und Scheiterhaufen waren aufgerichtet, hoch bis in die Wolken, und Menschen verkohlten, zahllose, und Priesterstimmen sangen dazu: Gloria in excelsis Deo. Züge von Männern, Frauen, Kindern schleppten sich über den Platz, von allen Seiten; sie waren nackt oder in Lumpen, und sie hatten nichts mit sich als Leichen und die Fetzen von Bücherrollen, von zerrissenen, geschändeten, mit Kot besudelten Bücherrollen. Und ihnen folgten Männer im Kaftan und Frauen und Kinder in den Kleidern unserer Tage, zahllos, endlos.“ (L.F.: Ein Buch nur für meine Freunde. Ffm 1984, S. 453f.)

Im November 1932 brach er zu Vorträgen nach London und in die USA auf. Ab dem 30. Januar 1933 war eine Rückkehr nach Deutschland unmöglich aufgrund seiner politisch gefährlichen Arbeit und wegen seiner jüdischen Abstammung. Feuchtwanger galt den Nationalsozialisten als einer ihrer intellektuellen Hauptgegner. Seine Bücher wurden ein Opfer der Bücherverbrennung 1933. Sein Name tauchte im Sommer 1933 in der ersten Ausbürgerungsliste Hitlerdeutschlands auf. Eine literarische Frucht dieser Phase war der Roman Die Geschwister Oppermann.


Exil in Frankreich und den USA [Bearbeiten]
Seit 1933 lebte Feuchtwanger in Sanary-sur-Mer, einem Zentrum des deutschsprachigen Exils in Südfrankreich. Aufgrund der hohen Auflagen seiner Bücher insbesondere im angelsächsischen Sprachraum führte er ein vergleichsweise behagliches Leben im Exil. Als Folge der wenig antinazistischen Haltung der Westmächte näherte er sich weiter dem Sowjetkommunismus an. Werbewirksam reiste er vom November 1936 bis Februar 1937 in die stalinistische Sowjetunion, in der seine Werke mit Hilfe Artemi Chalatows verlegt wurden. In seinen Reiseeindrücken Moskau 1937 rechtfertigte er die Schauprozesse gegen angebliche Trotzkisten und erregte damit die Empörung von Arnold Zweig, Franz Werfel und Bruno Frank. Seine stalinfreundliche Haltung verzögerte später seine Einbürgerung in die USA. In Exil rechnet er satirisch mit den deutschen Intellektuellen ab, die im Deutschen Reich geblieben waren.

Im Jahre 1940 musste sich Feuchtwanger nach dem Überfall Deutschlands auf Frankreich wie viele andere Deutsche, die sich in Frankreich aufhielten, im Mai in das Internierungslager Les Milles begeben, wo er bereits bei Kriegsausbruch 1939 für wenige Wochen interniert worden war. Später wurden die Gefangenen von Les Milles aufgrund des Vorrückens der deutschen Truppen in ein provisorisches Zeltlager nahe Nîmes verlegt. Von dort wurde er von Angestellten des amerikanischen Konsulats in Marseille - als Frau verkleidet - herausgeschmuggelt. Nach Monaten des Wartens in Marseille konnte er mit seiner Frau Marta Feuchtwanger unter abenteuerlichen Umständen über Spanien und Portugal in die USA fliehen und lebte ab 1941 bis zu seinem Tode in Kalifornien, ab November 1943 in der komfortablen Villa Aurora. Auch durch die Einkünfte durch Filmrechte konnte er sich diese mit einer großen Bibliothek leisten. Feuchtwanger war Mitbegründer des Aurora-Verlages 1944 in New York. Nach dem Krieg wurde er als Linksintellektueller argwöhnisch von den US-Behörden in der McCarthy-Ära beobachtet. Am Lebensende befasste er sich wieder mit jüdischen Themen und befürwortete einen jüdischen Staat als Zuflucht (Die Jüdin von Toledo).

1953 erhielt Lion Feuchtwanger den Nationalpreis der DDR 1. Klasse für Kunst und Literatur. Dort wurde er als Antifaschist und kommunistischer Sympathisant hoch in Ehren gehalten, wenn auch die jüdischen Momente seines Werkes weniger gewürdigt wurden.

Lion Feuchtwanger erkrankte 1957 an Nierenkrebs. Nach mehreren Operationen verstarb er Ende 1958 an inneren Blutungen.


Werke [Bearbeiten]

Romane [Bearbeiten]
Der tönerne Gott, 1910
Jud Süß, München 1925, ein Roman über Joseph Süß Oppenheimer, ISBN 3-7466-5600-1
Die häßliche Herzogin Margarete Maultasch, Berlin 1923
Wartesaal-Trilogie; diese drei Romane setzen sich mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus und Reaktionen darauf auseinander.
Erfolg. Drei Jahre Geschichte einer Provinz, Berlin 1927-30, ISBN 3-7466-5606-0
Die Geschwister Oppermann (früherer Titel: Die Geschwister Oppenheim), Amsterdam 1933, ISBN 3-7466-5607-9 - dieser Roman schildert die Verfolgung der Juden nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten
Exil, 1937-39, ISBN 3-7466-5022-4, schildert den Alltag und das Leben eines deutschen Komponisten im französischen Exil. Dabei engagiert sich der zunächst unpolitische Künstler im Verlag einer Emigrantenzeitung.
Josephus-Trilogie, Romane über den jüdischen Geschichtsschreiber Flavius Josephus:
Der jüdische Krieg, 1931-32, ISBN 3-7466-5602-8
Die Söhne, 1934-35
Der Tag wird kommen, 1939-41
Der falsche Nero, 1936
Die Brüder Lautensack, 1941
Simone, 1943 u.ö. Die 15-jährige Simone Planchard im gewaltsamen Widerstand gegen die Nazis in Frankreich, gleicher Stoff von Bertolt Brecht und Feuchtwanger dramatisiert
Die Füchse im Weinberg, 1944-46. Zum Niedergang des Ancien Régime im vorrevolutionären Frankreich.
Venedig (Texas), 1946, New York, Aurora-Verlag, Auflage 4.000
Waffen für Amerika, 1947/1948 Zur amerikanischen Unabhängigkeit mit französischer Hilfe.
Goya oder der arge Weg der Erkenntnis, Frankfurt/Main 1951 (größter Erfolg in den USA, Anspielung an McCarthy-Ära)
Narrenweisheit oder Tod und Verklärung des Jean-Jacques Rousseau, 1950-52
Die Jüdin von Toledo (Veröffentlichung in Westdeutschland 1955: Spanische Ballade), USA 1954, ISBN 3-7466-5621-4
Jefta und seine Tochter, 1955-57

Lyrik [Bearbeiten]
Pep J. L. Wetcheeks amerikanisches Liederbuch, Potsdam 1928. Ironische Auseinandersetzung mit dem amerikanischen Glauben an die Kraft des Kapitals.

Autobiografische Schriften [Bearbeiten]
Moskau 1937 : Ein Reisebericht für meine Freunde. Amsterdam: Querido Verlag, 1937. - Es gibt zahlreiche Neuausgaben, z.B. Berlin: Aufbau Verlag, 1993. ISBN 3-7466-0168-1. Feuchtwangers Sicht der stalinistischen Sowjetunion, die er 1936/1937 besuchte.
Unholdes Frankreich, 1942 (späterDer Teufel in Frankreich“), ISBN 3-7466-5018-6, beschreibt Feuchtwangers Erlebnisse in Frankreich 1940 im französischen Internierungslager Les Milles, während die deutsche Front sich auf das Lager zubewegt.

Erzählungen [Bearbeiten]
Panzerkreuzer Potemkin, Aufbau Verlag (DDR), 1946, veröffentlicht in der Bundesrepublik 1985 im Fischer Taschenbuch Verlag, ISBN 3-596-25834-0. Enthält verschiedene Erzählungen, darunter auch »Venedig (Texas

Theaterstücke [Bearbeiten]
Altindische Schauspiele, Reclams Universal-Bibliothek (DDR), Band 453, 1969
Wahn oder Der Teufel in Boston, Pazifische Presse, Los Angeles, 1948

Literatur [Bearbeiten]
Marta Feuchtwanger: Leben mit Lion. Gespräch mit Reinhart Hoffmeister in der ReiheZeugen des Jahrhunderts“. Lamuv, Göttingen 1991, ISBN 3-88977-278-1
Hans Wagener: Lion Feuchtwanger, Morgenbuch, Berlin 1996, ISBN 3-371-00406-6.
Reinhold Jaretzky: Lion Feuchtwanger, 5. Aufl., Rowohlt, Reinbeck bei Hamburg 1998, ISBN 3-499-50334-4.
Wilhelm von Sternheim: Lion Feuchtwanger. Ein deutsches Schriftstellerleben, Aufbau Taschenbuch Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-7466-1416-3.
Manfred Flügge: Die vier Leben der Marta Feuchtwanger. Biographie, Aufbau, Berlin 2008, ISBN 978-3-351-02664-6.

Verfilmungen seiner Werke [Bearbeiten]
1934 - Jew Süss - Regie: Lothar Mendes (mit Conrad Veidt)
1939 - Semya Oppengeym - Regie: Grigori Roschal
1971 - Goya - oder Der arge Weg der Erkenntnis - Regie: Konrad Wolf
1973 - Die Brüder Lautensack - Regie: Hans-Joachim Kasprzik
1981 - Exil - Regie: Egon Günther (mit Klaus Löwitsch und Vadim Glowna)
1983 - Die Geschwister Oppermann - Regie: Egon Monk (mit Wolfgang Kieling und Rosel Zech)
1991 - Erfolg - Regie: Franz Seitz (mit Bruno Ganz)

Dokumentarfilm [Bearbeiten]
Feuchtwanger lebt! Reportage, Deutschland, 2008, 44 Min., Buch und Regie: Herbert Krill, Produktion: 3sat, Erstsendung: 17. Dezember 2008, Inhaltsangabe mit Video, 44 Min.

Siehe auch [Bearbeiten]
Lion-Feuchtwanger-Preis
Exilliteratur

Weblinks [Bearbeiten]
Literatur von und über Lion Feuchtwanger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (Datensatz zu Lion Feuchtwanger • PICA-Datensatz) • Einträge im Musikarchiv
Tabellarischer Lebenslauf, DHM
Biographie, judentum-projekt.de
Lion Feuchtwanger - Chronist des Antisemitismus
Informationen zu Feuchtwanger, Lion im BAM-Portal
Feuchtwanger Memorial Library an der USC in Los Angeles
Villa Aurora - Künstlerresidenz - Historisches Baudenkmal - Kulturzentrum
Lion Feuchtwanger relaunched - Das offizielle Portal zum Internationalen Lion Feuchtwanger-Jahr 2008-2009
Lion Feuchtwanger in der Internet Movie Database (deutsch)

Belege [Bearbeiten]
W. von Sternheim, Lion Feuchtwanger, p. 93ff
Personendaten
NAME Feuchtwanger, Lion
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller
GEBURTSDATUM 7. Juli 1884
GEBURTSORT München
STERBEDATUM 21. Dezember 1958
STERBEORT Los Angeles

Vonhttp://de.wikipedia.org/wiki/Lion_Feuchtwanger“
Kategorien: Autor | Literatur (20. Jahrhundert) | Literatur (Deutsch) | Mann | Deutscher | Deutschsprachiger Emigrant | Bewegung Freies Deutschland | Person (München) | Roman, Epik | Geboren 1884 | Gestorben 1958AnsichtenArtikel Diskussion Seite bearbeiten Versionen/Autoren Persönliche WerkzeugeAnmelden Suche
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Quark schrieb am 19.8. 2002 um 22:14:46 Uhr zu

Schriftsteller

Bewertung: 3 Punkt(e)

Der Bund Deutscher Schriftsteller BDS wurde 1997 mit Sitz in Dietzenbach (nahe Frankfurt a.M.) gegründet, weil vor allem neue Autoren, die ihr erstes Manuskript veröffentlichen wollen, unter einem Defizit an Informationen leiden. Noch nicht etablierte Autoren kennen in aller Regel weder die Besonderheiten des Verlagswesens noch die Möglichkeiten und Risiken, die eine Veröffentlichung mit sich bringen kann.




Die großen Autorenverbände wie der P.E.N. stehen den bekannten Autoren bei. Neue Autoren finden dagegen kaum Ansprechpartner, die sie beraten können - was zum Beispiel die Suche eines Verlags oder den Abschluß eines Verlagsvertrages betrifft.



Die Aufgaben des Bundes Deutscher Schriftsteller BDS konzentrieren sich besonders auf die Bedürfnisse dieser neuen Autoren:



*Die kostenfreie telefonische Beratung etwa wird jährlich von 4.000 Autoren aus aller Welt genutzt.

* Das »Register unveröffentlichter Werke« verzeichnet mehrere Tausend unveröffentlichter Manuskripte und steht Verlagen für Anfragen offen, wenn spezielle Themen (z.B. ein historischer Roman zum 16. Jahrhundert) oder Anregungen gesucht werden.

* Der BDS ist Teilnehmer an den Buchmessen in Frankfurt a.M. und Leipzig und stellt dort unveröffentlichte Manuskripte aus, um sie bei Lektoren, Verlegern etc. ins Gespräch zu bringen.

* Das Schriftstellerlexikon verzeichnet neben arrivierten Schriftstellern auch noch unbekannte oder wenig bekannte Autoren, die erst eine einzige Buchveröffentlichung vorweisen können.



Die derzeitige Präsidentin ist Renate Stahl. Ihr liegt die Förderung der neuen Autoren auch deshalb besonders am Herzen, weil die Buchproduktionen der Verlagskonzerne eine kulturell schädliche Uniformität mit sich bringen und weil die literarische Vielfalt gerade durch neue Autoren gewährleistet werden kann.



Die Leiterin der Geschäftsstelle ist Adele Draxler. Sie ist profunde Kennerin des Verlagswesens und des Buchmarkts, und sie führt zusammen mit Alexandra Limburg den Großteil der Beratungen durch, die Autoren auf ihrem oftmals steinigen Weg weiterhelfen.



Weitere ehrenamtliche Kräfte sorgen durch ihre Unterstützung dafür, daß die Projekte des BDS kontinuierlich weitergeführt werden.



Der BDS ist gemeinnützig tätig und finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden.



Bund Deutscher Schriftsteller BDS e.V., Römerstr. 2, D-63128 Dietzenbach

Tel. 06074-47566, Fax 06074-47540

® schrieb am 10.9. 2010 um 06:51:10 Uhr zu

Schriftsteller

Bewertung: 1 Punkt(e)

Konrad Bayer (* 17. Dezember 1932 in Wien; † 10. Oktober 1964 ebenda) war ein österreichischer Schriftsteller und Dandy.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Leben
2 Werke
2.1 Tonaufnahmen
2.2 Theaterstücke
3 Vertonungen
4 Weblinks

Leben [Bearbeiten]
Im konservativen Nachkriegs-Wien versuchte Bayer, an die Avantgarde anzuknüpfen und diese wieder zu beleben. Ähnlich wie im Nachkriegsdeutschland herrschte in Österreich ein Klima der Verunsicherung darüber, welche Literatur überhaupt zu lesen sei, nachdem im Nationalsozialismus große Teile der Literatur als entartet galten, teilweise auch einfach verschwunden waren und man nun andererseits auch die im Nationalsozialismus propagierte Literatur mied. Man bevorzugte klassische Literatur, da diese am sichersten als unbedenklich erschien.

Avantgardistische Literatur, wie sie Konrad Bayer schrieb, wirkte daher enorm provozierend. Die Provokation war programmatisch, sachlich bestand der avantgardistische und experimentelle Umgang mit Literatur und Sprache in dem Versuch, Sprachroutinen aufzubrechen, sprachlich transportierte Ideologismen aufzudecken und sogar das Bewusstsein auf diese Weise von Denkgewohnheiten zu befreien.

Bayer umgab sich mit Schriftstellern wie Oswald Wiener, Gerhard Rühm, H.C. Artmann und Friedrich Achleitner, die er ab 1951 im Art-Club kennengelernt hatte. Von 1954 bis 1960 bildeten sie die Wiener Gruppe. Vor allem der Art-Club war Podium für verschiedene Happenings, in denen es - meist ohne vorher abgesprochenes Programm - sehr dadaistisch in erster Linie um die Provokation des Publikums ging. Entsprechend oft gerieten die Veranstaltungen zu Skandalen, bei denen häufig auch die Polizei eingriff.

In vielen Gemeinschaftsarbeiten mit diesen gleichgesinnten Autoren brachte Bayer Lyrik, literarische Montagen und dadaistische Unsinnstexte hervor, die heute vor allem witzig wirken und deren Lektüre ein intellektuelles Vergnügen bereitet. Hinter der Fragmentierung seiner Prosa und seines Weltbilds steht der Wunsch, einen neuen, magischen Zusammenhang in der Wirklichkeit zu entdecken.

Seine Selbsttötung geschah nach einem Besuch bei der Gruppe 47, in der seine präsentierten Werke eine äußerst kritische Aufnahme gefunden hatten.

Er ruht in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Hernalser Friedhof (Gruppe 67, Reihe 10, Nummer 11) in Wien.

Werke [Bearbeiten]
der stein der weisen (Traktat), 1963, Berlin, ISBN 978-3-87352-007-3
der sechste sinn (unvollendeter Roman)
der kopf des vitus bering (Romanmontage)
scheissen und brunzen (Lyrik)
kasperl am elektrischen stuhl (Theaterstück)
Tonaufnahmen [Bearbeiten]
Konrad Bayer: der sechste sinn. Originaltonaufnahmen 1962-1964, hrsg. v. Klaus Sander. 2-CD-Set, 110 Minuten. Köln: supposé 2002. ISBN 3-932513-32-0
Konrad Bayer/Gerhard Rühm: Gemeinschaftsarbeiten 1957-1962. Audio-CD, 70 Minuten. Sprecher: Gerhard Rühm. Köln: supposé 2002. ISBN 3-932513-33-9
Die Worried Men Skiffle Group hat einige Texte vertont und als Platten aufgenommen, darunter »Glaub'st i bin bled« (Glaubst du, ich bin blöd)
Theaterstücke [Bearbeiten]
dialoge:
entweder: verlegen noch einmal zurück oder: visage-a-visage in der strassenbahn
ein abenteuer des lion von belfort
der mann im mond. Napoleon oder wer weiss?
(david) kean vom londoner shakespearetheater in seiner glanzrolle vom könig non plus ultra
abenteuer im weltraum
die vögel
der see (1)
der see (2)
diskurs über die hoffnung
guten morgen
17. jänner 1962
x-te nummer (singspiel)
300 menschen
une show royale (szenarium)
die erschreckliche comoedie vom braven lukas (szenarium und bruchstücke)
die pfandleihe
der löwe zu belfort (bruchstück)
qui & qua. schauspiel in fünf aufzügen (fragment)
das tote kind in der wiege
herr tanaka
sprachlose sätze
Uraufführung der meisten Dialoge im Rahmen des ersten und zweiten cabarets der Wiener Gruppe am 6. Dezember 1958 und 15. April 1959

die begabten zuschauer
U: Studentenbühne „Die ArcheWien, 1961
bräutigall & anonymphe
U: studio experiment am lichtenwerd Wien, 1963
kasperl am elektrischen stuhl
U: Wiener Festwochen, 1968
der analfabet
U: Landestheater Darmstadt, 1969
der berg
U: Landestheater Darmstadt, 1969
die boxer
U: Theater am Neumarkt Zürich, 1971
idiot
U: Schiller-Theater Berlin, 1972
die pfandleihe
U: Theater im Altstadthof Nürnberg, 1988
Zusammen mit Gerhard Rühm

kosmologie
U: Studentenbühne »Die Arche« Wien, 1961
der fliegende holländer
U: Studentenbühne »Die Arche« Wien, 1961
sie werden mir zum rätsel, mein vater
U: Wiener Aktionstheater, 1968
der schweissfuss
U: Volkstheater Wien, 2004
Vertonungen [Bearbeiten]
Erik Janson (*1967): mit gekreisch (2008) für Sopran, Es-Klarinette / Bassklarinette und Violoncello. UA 4. Mai 2008 Dortmund (Depot; Irene Kurka [Sopran], Joachim Striepens [Klarinetten], Burkart Zeller [Violoncello])
1. alabasterkreationen – 2. pierrot hat seinen fuß verloren3. mit gekreisch – 4. ob du dich auch entfernst – 5. er der tag6. die landschaft
Christoph Theiler (*1959): blau – 444 nanometer (2008) für Sopran, Klarinette / Bassklarinette, Akkordeon, Violoncello und Live-Elektronik. UA 4. Mai 2008 Dortmund (Depot; Irene Kurka [Sopran], Joachim Striepens [Klarinetten], Burkart Zeller [Violoncello], Maik Hester [Akkordeon])
1. über ihm stand2. topologie der sprache
Ronnie Urini: niemand hilft mir (1982) für Stimme und Band
Das »Requiem für einen jungen Dichter« (1965-1969) von Bernd Alois Zimmermann enthält Bayers Text: »frage: worauf hoffenals »Ricercar«
Weblinks [Bearbeiten]
Literatur von und über Konrad Bayer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Essay über Konrad Bayer und 'die zerschneidung des ganzen'
Konrad Bayer im Österreichischen Literaturarchiv
Konrad Bayer im Österreich-Lexikon AEIOU
Konrad Bayer Forum
konrad bayer gesellschaft regelmäßige veranstaltung von lesungen, aufführungen und performances
Linksammlung der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin
Normdaten: PND: 118507753 (PICA) | LCCN: n83210126 | VIAF: 31978 | WP-Personeninfo
Personendaten
NAME Bayer, Konrad
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Schriftsteller
GEBURTSDATUM 17. Dezember 1932
GEBURTSORT Wien
STERBEDATUM 10. Oktober 1964
STERBEORT Wien
Vonhttp://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_Bayer“
Kategorien: Autor | Literatur (20. Jahrhundert) | Literatur (Deutsch) | Literatur (Österreich) | Lyrik | Drama | Roman, Epik | Künstler des Dadaismus | Österreichischer Künstler | Person (Wien) | Geboren 1932 | Gestorben 1964 | Mann

wuming schrieb am 22.12. 2008 um 03:21:08 Uhr zu

Schriftsteller

Bewertung: 2 Punkt(e)


David Foster Wallace
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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David Foster WallaceDavid Foster Wallace (* 21. Februar 1962 in Ithaca, New York; † 12. September 2008 in Claremont, Kalifornien [1]) war ein US-amerikanischer Schriftsteller, der vor allem ironische Romane, Essays und Kurzgeschichten veröffentlichte.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Leben
1.1 Familie
1.2 Wirken
1.3 Krankheit und Tod
2 Schreiben
3 Werke
3.1 Fiktion
3.2 Sonstiges
4 Literatur
4.1 Übersichten
4.2 Studien
4.3 Interviews
5 Weblinks
6 Einzelnachweise



Leben [Bearbeiten]

Familie [Bearbeiten]
David Foster Wallace wurde 1962 in Ithaca, New York, als einziger Sohn von James Donald und Sally Foster Wallace geboren, kurz nachdem James Wallace sein Philosophie-Studium an der Cornell University im Herbst 1962 beendet hatte. Später lebte die Familie in einem kleinen Ort namens Philo südlich von Urbana, Illinois. Zu dieser Zeit arbeiteten die Eltern als Lehrkräfte an der Universität in Champaign-Urbana.

Das Dorfleben verarbeitete Foster Wallace in zahlreichen Essays und Kurzgeschichten, vor allem in A Supposedly Fun Thing I’ll Never Do Again. Bald zog die Familie nach Urbana. Sally Foster Wallace lehrte englische Literatur am Parkland College in Champaign. Foster Wallace hatte eine jüngere Schwester, Amy Wallace, die seit 2004 als Rechtsanwältin in Arizona praktiziert. Seit 2004 war Foster Wallace mit Karen Green verheiratet.


Wirken [Bearbeiten]
Bevor Foster Wallace sich ernsthaft den Geisteswissenschaften zuwandte, verfolgte er zunächst eine Karriere als Tennisprofi. Der jugendliche David schaffte es als Profi bis auf Platz 17 der amerikanischen Rangliste. Im Studium, das er auf der gleichen Alma Mater begann, die auch sein Vater bereits besucht hatte, legte er den Schwerpunkt auf Logik und Mathematik. Die modallogische These, die er in seiner Abschlussarbeit in diesem Fach entwickelte, brachte ihm den Gail Kennedy Memorial Prize ein. Außerdem studierte Foster Wallace Literatur und Philosophie. Aus seiner Abschlussarbeit in englischer Literatur wurde später sein erster Roman Der Besen im System.

1985 schloss er in beiden Fächern mit summa cum laude ab. Seit 2002 lehrte er am Pomona College in Claremont kreatives Schreiben.[2]


Krankheit und Tod [Bearbeiten]
Am 12. September 2008 erhängte sich Wallace laut Medienberichten in seinem Haus in Claremont. Er wurde von seiner Frau Karen Green tot aufgefunden, als diese vom Einkaufen zurück kam. Sein Vater erklärte der Presse, dass sein Sohn seit 20 Jahren an Depressionen gelitten habe und nur mit Medikamenten lebens- und schreibfähig gewesen wäre. Wegen der auftretenden Nebenwirkungen hatte er diese jedoch zuletzt abgesetzt, worauf sich die Depressionen wieder massiv einstellt hatten. Im Sommer 2008 war er deswegen zweimal in einem Krankenhaus behandelt worden und u.a. auch mit Elektroschocks, was aber offenbar keine Besserung bewirkte. Sein Vater vermutete, dass sein Sohn seinen Zustand zuletzt einfach nicht mehr ausgehalten habe. [3][4]


Schreiben [Bearbeiten]
Mit dem postmodernen Roman Infinite Jest gelang Wallace 1996 der Durchbruch als angesehener Roman-Autor. Das Buch wurde aufgrund seiner hohen Komplexität bisher noch nicht in deutscher Sprache veröffentlicht. Der Übersetzer Ulrich Blumenbach sagte bereits 2004 in einem Spiegel-Interview, er werde neun bis zehn Monate pro Jahr an dem Werk arbeiten. Die Übersetzungsarbeit soll im Dezember 2008 beendet sein und der Roman unter dem Titel Unendlicher Spaß im Herbst 2009 erscheinen.[5]

Auch wenn er zunächst durch Romane bekannt wurde und stets als Romancier galt, wandte Foster Wallace sich bereits geraume Zeit vor seinem Tod von dieser Literaturform ab. So erschien 2003 als eines seiner letzten Bücher eine Biographie (über den deutschen Mathematiker Georg Cantor). Zuletzt blieben kurze Erzählformen seine Art des literarischen Ausdrucks: Er veröffentlichte einen Band mit Erzählungen (Oblivion, 2004; in Deutschland 2006 der erste Band mit dem Titel In alter Vertrautheit und der zweite Band 2008 mit dem Titel Vergessenheit erschienen) sowie ein Band mit Essays (Consider the Lobster and Other Essays, 2005), bevor erdrei Jahre vor seinem Tod – literarisch verstummte.

Wallaces Texte fallen durch ihre Wortmächtigkeit wie durch ihre komplexen, langen und verschachtelten Sätze auf. Seine radikale ironische und absurde Schreibweise wurde häufig mit der von James Joyce und Thomas Pynchon verglichen. Foster Wallaces Thema war die Identitätssuche des modernen Menschen, der Wunsch des Individuums nach Kommunikation, Zugehörigkeit und Lebensinhalt. Dabei zeigte er ein Gespür für den Jargon des Alltags. Es gelang ihm, das tägliche verbale Dauerfeuer aus Informationen und Soundbites, das aus diversen Medien auf den Menschen niederprasselt, literarisch zu verarbeiten, indem er es in seiner Bedeutungslosigkeit darstellte.[6]

Zudem brachte er die Fußnote, bis dato vornehmlich in wissenschaftlichen Texten zu finden, als literarisches Stilmittel in die Belletristik zurück. 1997 erhielt er denGenius Award“ der MacArthur Foundation, was der Grund neben seinen vielfältigen Begabungen (Literatur, Mathematik, Tennis) dafür sein mag, dass er nicht selten als Genie bezeichnet wird. Er gilt als eines der größten Talente der amerikanischen Literatur.


Werke [Bearbeiten]

Fiktion [Bearbeiten]
1987 The Broom of the System
Der Besen im System, dt. von Marcus Ingendaay; Köln: Kiepenheuer und Witsch 2004, ISBN 3-462-03407-3
1990 Girl with Curious Hair (Stories)
Kleines Mädchen mit komischen Haaren - Stories, dt. von Marcus Ingendaay; Köln: Kiepenheuer und Witsch 2001, ISBN 3-462-02975-4
1996 Infinite Jest
deutsch voraussichtlich 2009
1999 Brief Interviews with Hideous Men (Stories)
Kurze Interviews mit fiesen Männern, dt. von Marcus Ingendaay; Köln: Kiepenheuer und Witsch 2002, ISBN 3-462-03079-5
2004 Oblivion (Stories)
1. Teil: In alter Vertrautheit, dt. von Ulrich Blumenbach und Marcus Ingendaay; Köln: Kiepenheuer und Witsch 2006, ISBN 3-462-03727-7
2. Teil: Vergessenheit, dt. von Ulrich Blumenbach und Marcus Ingendaay; Köln: Kiepenheuer und Witsch 2008, ISBN 3-462-03974-1

Sonstiges [Bearbeiten]
1990 Signifying Rappers: Rap and Race In the Urban Present (mit Mark Costello)
1997 Shipping Out - A Supposedly Fun Thing I’ll Never Do Again
Schrecklich amüsant - aber in Zukunft ohne mich, dt. von Marcus Ingendaay; Hamburg: Marebuch, ISBN 3-936384-00-2 (TB-Ausgabe: München 2008, ISBN 978-3-442-54229-1)
2003 Everything and More: A Compact History of Infinity
Georg Cantor. Der Jahrhundertmathematiker und die Entdeckung des Unendlichen, dt. von Helmut Reuter und Thorsten Schmidt; München: Piper 2007, ISBN 3-492-04826-9
2005 Consider the Lobster and Other Essays

Literatur [Bearbeiten]

Übersichten [Bearbeiten]
James Rother, „Reading and Riding the Post-Scientific Wave. The Shorter Fiction of David Foster Wallace.“ Review of Contemporary Fiction 13.2 (1993), 216-234, ISBN 1564781232
Marshall Boswell, Understanding David Foster Wallace. Columbia: University of South Carolina Press, 2003, ISBN 1570035172
Iannis Goerlandt und Luc Herman, „David Foster Wallace.“ Post-war Literatures in English: A Lexicon of Contemporary Authors 56 (2004), 1-16; A1-2, B1-2.

Studien [Bearbeiten]
Tom LeClair, „The Prodigious Fiction of Richard Powers, William Vollmann, and David Foster Wallace“. Critique: Studies in Contemporary Fiction 38.1 (1996), 12-37.
Frank Louis Coffi, „An Anguish Becomes Thing: Narrative as Performance in David Foster Wallace’s Infinite Jest.“ Narrative 8.2 (2000), 161-181.
Catherine Nichols, „Dialogizing Postmodern Carnival: David Foster Wallace’s Infinite Jest.“ Critique: Studies in Contemporary Fiction 43.1 (2001), 3-16.
Stephen Burn, „Generational Succession and a Source for the Title of David Foster Wallace’s The Broom of the System“. Notes on Contemporary Literature 33.2 (2003), 9-11.
Stephen Burn, „David Foster Wallace’s Infinite Jest: A Reader’s Guide“. New York, London: Continuum, 2003 (= Continuum Contemporaries) ISBN 082641477X
Michael Harris, „A Sometimes Funny Book Supposedly about Infinity: A Review of Everything and More.“ Notices of the AMS 51.6 (2004), 632-638. (pdf-Volltext)

Interviews [Bearbeiten]
Larry McCaffery, „An Interview with David Foster Wallace.“ Review of Contemporary Fiction 13.2 (1993), 127-150, ISBN 1564781232
Laura Miller, „The Salon Interview: David Foster Wallace“. Salon 9 (1996). [2]
The Usage Wars.“ Radiointerview mit David Foster Wallace und Brian Garner. The Connection (30 March 2001).
Michael Goldfarb, „David Foster Wallace.“ Radiointerview für The Connection (25 June 2004). (full audio interview)

Weblinks [Bearbeiten]
Literatur von und über David Foster Wallace im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (Datensatz zu David Foster Wallace • PICA-Datensatz) • Einträge im Musikarchiv
David Foster Wallace in der Internet Movie Database (deutsch)
Biografie in der NNDB (englisch)
Infinite Jest. Reviews, Artikel und Sonstiges
THE HOWLING FANTODS! - David Foster Wallace: Neuigkeiten, Info, Links
Postmodern Writer Is Found Dead at Home”, NYT, 14. September 2008
Kult-Schriftsteller: David Foster Wallace tot aufgefunden“, Spiegel Online, 14. September 2008
Suizid als Zeichen, Die tageszeitung, 16. September 2008
http://www.salon.com/books/feature/2008/09/26/david_foster_wallace/index.html


Einzelnachweise [Bearbeiten]
↑ Novelist David Foster Wallace found dead
Spiegel-Online: David Foster Wallace tot aufgefunden
↑ [1]
The New York Times, Bruce Weber, September 14, 2008.
Süddeutsche Zeitung, 19. September 2008.
Spiegel-Online: David Foster Wallace tot aufgefunden
Personendaten
NAME Wallace, David Foster
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Schriftsteller
GEBURTSDATUM 21. Februar 1962
GEBURTSORT Ithaca (New York), New York (Bundesstaat)
STERBEDATUM 12. September 2008
STERBEORT Claremont (Kalifornien), Kalifornien

Vonhttp://de.wikipedia.org/wiki/David_Foster_Wallace“
Kategorien: Autor | Literatur (20. Jahrhundert) | Literatur (21. Jahrhundert) | Literatur (Englisch) | Literatur (Vereinigte Staaten) | Roman, Epik | Kurzgeschichte | Essay | Hochschullehrer (Vereinigte Staaten) | US-Amerikaner | Geboren 1962 | Gestorben 2008 | Mann

wuming schrieb am 22.3. 2010 um 03:18:37 Uhr zu

Schriftsteller

Bewertung: 1 Punkt(e)

Michel Tournier (*19.Dezember 1924 in Paris) ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller Frankreichs.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Leben und Wirken
2 Werke
2.1 Romane
2.2 Autobiographischer Essay
2.3 Erzählungen und Novellen, auch Sammelbände
2.4 Essays und Ähnliches
2.5 Theater
3 Verfilmungen
4 Weblinks
5 Literatur


Leben und Wirken [Bearbeiten]
Tournier ist der Sohn eines Germanisten-Ehepaares, das sich bei Deutsch-Studien an der Sorbonne kennengelernt hatte. Der Vater war Mitbegründer und Chef des B.I.E.M., der entsprechend der deutschen GEMA mit der Wahrung der Urheberrechte von Künstlern, namentlich Musikern betrauten Organisation. Interesse und Neigung für Deutschland und insbesondere für die deutsche Sprache hatten vor allem in der Familie der Mutter eine alte Tradition. Obwohl der Vater im 1. Weltkrieg im Kampf gegen Deutsche erheblich verletzt worden war, verbrachten die vier Kinderdrei Söhne und eine Tochtermit und ohne die Eltern ihre Ferien zumeist in Deutschland und lernten frühzeitig Deutsch. Trotzdem neigte die Familie im 2. Weltkrieg nicht zur Kollaboration mit der deutschen Besatzung.

Nach 1945 war Michel Tournier unter den ersten französischen Zivilisten, die nach Deutschland gingen. Im Sommer 1946 nahm er, obgleich er Philosophie und Jura studierte, zunächst an einem von der französischen Militärregierung für französische und britische Germanisten und deutsche Romanisten veranstalteten sechswöchigen Ferienkurs in Bad Teinach (Schwarzwald) und in Tübingen teil, blieb dann jedoch weitere vier Jahre in Tübingen und studierte an der dortigen Universität Philosophie.

Seine Absicht, in Frankreich Dozent der Philosophie zu werden, misslang, weil er das einschlägige Examen in Frankreich nicht bestand. Nach Tätigkeiten bei Verlagen und bei Rundfunkanstalten sowie als literarischer Übersetzer (unter anderem von Erich Maria Remarque) erschien 1967 sein erster Roman »Vendredi ou les Limbes du Pacifique« (dt. »Freitag oder Im Schoß des Pazifik«), der mit dem Großen Romanpreis der Académie française ausgezeichnet wurde.

Für seinen zweiten, 1970 erschienenen Roman »Le Roi des Aulnes« (dt. »Der Erlkönig«, 1972) erhielt er – ungewöhnlicherweise einstimmigden bedeutendsten französischen Literaturpreis, den »Prix Goncourt«. Der Roman, der vorwiegend während des Zweiten Weltkriegs, zur Hälfte in Frankreich, dann in Deutschlandin Ostpreußenspielt, ist ein facettenreiches Werk aus realistischen, mythischen, philosophischen, psychologischen und historischen Elementen. Er hatte in Deutschland einen beachtlichen Erfolg und wurde 1996 von Volker Schlöndorff unter dem Titel »Der Unhold« verfilmt.

Tournier ist Mitglied der Académie Goncourt und korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Sächsischen Akademie der Künste. Er lebt und arbeitet als freier Schriftsteller in Choisel bei Paris.

Werke [Bearbeiten]
Außerdem verfasste und publizierte Tournier zahlreiche Essaybände, Kinderbücher, Hörspiele, Vorträge, Rundfunkbeiträge, Zeitungsartikel und anderes.

Tourniers Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und erhielten zum Teil weitere Literaturpreise. Tournier wurde Mitglied der Goncourt-Akademie, die alljährlich über die Zuerkennung des Prix Goncourt zu entscheiden hat.

Mit Ausnahme des ersten Romans Vendredi... wurden alle hier genannten Werke von Hellmut Waller ins Deutsche übersetzt, einem gleichaltrigen deutschen Juristen, mit dem Tournier seit dem Ferienkurs von 1946 eng befreundet ist. Dieser erhielt für sein übersetzerisches Werk die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg.

Romane [Bearbeiten]
»Vendredi ou les limbes du Pacifique«, 1968 (dt. »Freitag oder Im Schoss des Pazifik «)
»Le roi des Aulnes«, 1970 (dt. »Der Erlkönig«, 1972)
»Les Météores«, 1975 (dt. »Zwillingssterne«),
»Gaspard, Melchior & Balthazar«, 1980 (dt. »Kaspar, Melchior & Balthasar«),
»La Goutte d'or«, 1985 (dt. »Der Goldtropfen«),
»Vendredi ou la vie sauvage«, 1987 (dt. »Freitag oder das Leben in der Wildnis«),
»Eléasar ou La source ou le buisson«, 1996, (dt. »Eleasar oder Quelle und Dornbusch«)
Autobiographischer Essay [Bearbeiten]
»Le vent Paraclet, 1977 (dt. «Der Wind Paraklet");
Le bonheur en Allemagne? , 2004, 2006 édition augmentée (auch Poche folio)
Les vertes lectures 2006
Erzählungen und Novellen, auch Sammelbände [Bearbeiten]
»Le Coq de bruyère«, 1978 (dt. »Die Familie Adam«),
»Le médianoche amoureux«, 1989 (dt. »Das Liebesmahl«),
»Gilles & Jeanne«, 1987 (dt. »Gilles und Jeanne«),
»La couleuvrine«, 1994 (dt. »Lucio oder die Belagerung des Glücks«),
»Les Rois Mages«, 1998 (dt. »Die Könige aus dem Morgenland«),
»Pierrot ou Les secrets de la nuit«, 1998 (dt. »Pierrot oder die Geheimnisse der Nacht«),
»Lilli ou L'initiation parfumée«, 2002 (dt. »Lilli oder Der duftende Weg ins Leben«);
Essays und Ähnliches [Bearbeiten]
Des Clés et des Serrures 1979 (dt. »Die Schlüssel und das Schloß«)
Le vagabond immobile 1984 (dt. »Der Garten des Vagabunden«)
Meine Affäre mit Deutschland in: Schweeger, Elisabeth & Witt, Eberhard (Hgg.): Ach Deutschland! Belville, München 2000 ISBN 3-933510-67-8 (S. 99 - 109)
Theater [Bearbeiten]
»Le fétichiste«, 1974 (dt. »Der Fetischist«);
Verfilmungen [Bearbeiten]
1988: Der Goldtropfen (La goutte d’or)
1996: Der Unhold (The Ogre)
Weblinks [Bearbeiten]
Literatur von und über Michel Tournier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (Datensatz zu Michel Tournier • PICA-Datensatz • Apper-Personensuche)
Michel Tournier in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Detaill. Inhaltsverzeichnis der Diss. phil. Bonn (Rhein) 1991 von Cornelia Klettke Mit zwei Gesprächen mit M. T. (PDF-Datei; 1,45 MB)
ebd, dies.: Michel Tournier. Œuvres & Critiques, Heft XXIII, 2 (1998). Mit Vorw.: 30 Jahre Tournier-Forschung
Literatur [Bearbeiten]
Christa Bevernis: Zum Bild des Menschen im französischen Gegenwartsroman. Michel Tournier, J.M.G. Le Clézio, Georges Perec. Schreibweisen und Sehweisen in: Weimarer Beiträge. Zeitschrift für Literaturwissenschaft, Ästhetik und Kulturtheorie, Jg. 31. Heft 10. Aufbau, Berlin & Weimar 1985 (S. 1589 - 1613) ISSN 0043-2199
Theo Rommerskirchen: Michel Tournier. In: viva signatur si! Remagen-Rolandseck 2005. ISBN 3-926943-85-8
Personendaten
NAME Tournier, Michel
KURZBESCHREIBUNG französischer Schriftsteller
GEBURTSDATUM 19. Dezember 1924
GEBURTSORT Paris

Vonhttp://de.wikipedia.org/wiki/Michel_Tournier“
Kategorien: Autor | Literatur (20. Jahrhundert) | Literatur (21. Jahrhundert) | Literatur (Französisch) | Roman, Epik | Erzählung | Novelle | Essay | Autobiografie | Drama | Kinder- und Jugendliteratur | Übersetzung (Literatur) | Hörspielautor | Homosexualität in der Literatur | Träger der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg | Franzose | Person (Paris) | Geboren 1924 | Mann | Träger des Prix Goncourt

wuming schrieb am 20.7. 2009 um 16:21:58 Uhr zu

Schriftsteller

Bewertung: 1 Punkt(e)


Detail der Skulptur Uwe Johnsons vor dem John-Brinckman-Gymnasium in Güstrow, geschaffen von Wieland Förster

Uwe Johnson (* 20. Juli 1934 in Cammin, Pommern; † vermutlich in der Nacht vom 23. Februar auf den 24. Februar 1984 in Sheerness on Sea, England) war ein deutscher Schriftsteller. Er gehörte der Gruppe 47 an.
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]

* 1 Leben
* 2 Literaturhaus
* 3 Auszeichnungen
* 4 Werke
* 5 Literatur
* 6 Weblinks
* 7 Einzelnachweise

Leben [Bearbeiten]
Gedenktafel am Haus Niedstraße 14 in Berlin-Friedenau

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs floh Uwe Johnsons Familie von Anklam nach Recknitz bei Güstrow. Sein Vater wurde verhaftet, im sowjetischen Speziallager Fünfeichen gefangen gehalten und schließlich in die Sowjetunion deportiert, wo er 1946 starb. Die Mutter zog mit Uwe und dessen jüngerer Schwester Elke später nach Güstrow, wo Johnson 1952 die Reifeprüfung an der John-Brinckman-Oberschule ablegte.

Von 1952 bis 1956 studierte Uwe Johnson Germanistik in Rostock und Leipzig mit dem offiziellen Ziel, Verlagslektor zu werden. Im Mai 1953 kam es zwischen Johnson und der FDJ- bzw. SED-Leitung der Universität Rostock zu heftigen Auseinandersetzungen, da sich Johnson auf einer sogenannten „Protestversammlung“ der Philosophischen Fakultät öffentlich für die Junge Gemeinde und für die in der Verfassung der DDR garantierten Rechte auf Meinungs- und Religionsfreiheit einsetzte. Zudem prangerte er die Praktiken des Ministeriums für Staatssicherheit an den Oberschulen an. Johnson wurde daraufhin die Relegation angedroht, zu der es jedoch nicht kam. Im Herbst 1954 wechselte Johnson an die Universität Leipzig, weil er bei Theodor Frings und Hans Mayer studieren wollte. 1956 schloss Johnson sein Studium als Diplom-Germanist mit einer Arbeit über Ernst Barlachs Romanfragment Der gestohlene Mond ab.

Nach der Flucht seiner Mutter 1956 nach West-Berlin blieb Johnson zunächst in der DDR, zog aber 1959 nach West-Berlin, nachdem sein Buch Ingrid Babendererde. Reifeprüfung 1953 in der DDR von mehreren Verlagen abgelehnt worden und sein Debütroman Mutmassungen über Jakob im Suhrkamp Verlag erschienen war.

1962 hielt er sich Uwe Johnson dank eines Villa-Massimo-Stipendiums in Rom auf. Im selben Jahr heiratete er seine nach dem Mauerbau aus der DDR geflüchtete Freundin Elisabeth Schmidt, mit der er wenig später eine Tochter bekam.[1] Von 1966 bis 1967 hatte er eine Stelle als Schulbuchlektor beim Verlag Harcourt, Brace & World in New York inne. Anschließend blieb er ein weiteres Jahr mit Unterstützung der Rockefeller Foundation in New York und arbeitete an dem vierbändigen Roman Jahrestage. Aus dem Leben von Gesine Cresspahl. Von 1967 bis zu ihrem Tod 1975 verband ihn eine freundschaftliche Beziehung mit der politischen Philosophin Hannah Arendt. Die RomanfigurGräfin Seydlitz“ trägt Züge Arendts. Arendt war mit dieser Namensgebung nicht einverstanden, da ihre jüdische Identität nicht deutlich werde. [2]

Am 19. Februar 1967 zogen Mitglieder der zum Jahresanfang gegründeten Kommune I in seine Berliner Atelier- und Arbeitswohnung ein, die er neben seiner eigentlichen Wohnung in der Stierstr. 3 unterhielt und während seines Auslandsaufenthaltes an Ulrich Enzensberger untervermietet hatte. Er erfuhr davon erst aus der Zeitung.

Ab 1969 war Johnson Mitglied des P.E.N.-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland und der Akademie der Künste in West-Berlin, deren Vizepräsident er 1972 wurde. 1970 erschien Band 1 der Jahrestage, das Hauptwerk Johnsons, an dem er bis ein Jahr vor seinem Tod arbeitete. In den darauffolgenden Jahren erschienen Band 2 (1971) und Band 3 (1973), Band 4 kündigte Johnson für das folgende Jahr an, doch litt er fast zehn Jahre lang an einer Schreibblockade. 1971 wurde er mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Johnson lebte ab 1974 in Sheerness on Sea auf der Themse-Insel Sheppey in Kent, England. 1977 wurde er Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. 1978 trennte sich Elisabeth Johnson von ihrem Ehemann, der eine frühe Liebesbeziehung, die sie noch zu Anfang der Ehe unterhielt, nicht verwinden konnte. 1979 war er der Dozent im Rahmen der Frankfurter Poetik-Vorlesungen; der Text seiner Vorlesung wurde 1986 unter dem Titel Begleitumstände veröffentlicht.

Im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen um den Schriftsteller Franz Xaver Kroetz trat Johnson 1983 aus dem Verband deutscher Schriftsteller aus. Im selben Jahr erschien Band 4 der Jahrestage. 1984 starb Uwe Johnson in Sheerness an Herzversagen. Nach seinem Tod gab es einen Rechtsstreit über sein Erbe - darunter der literarische Nachlass - zwischen seiner Witwe und Tochter und dem Suhrkampverleger Siegfried Unseld, der zugunsten Unselds entschieden wurde.[3]


Zu Ehren Uwe Johnsons wird in Neubrandenburg der Uwe-Johnson-Preis verliehen.

Literaturhaus [Bearbeiten]
Literaturhaus Uwe Johnson in Klütz

In der Kleinstadt Klütz im Kreis Nordwestmecklenburg wurde am 7. April 2006 das Uwe-Johnson-Literaturhaus eröffnet. Es befindet sich in einem vierstöckigen früheren Bohnen- und Getreidespeicher aus dem Jahr 1890, der aufwändig saniert wurde. Zwei Stockwerke beherbergen eine Dauerausstellung zu Johnson, außerdem werden Lesungen veranstaltet. Leiterin ist die Germanistin Anja-Franziska Scharsich. Die Sanierungskosten in Höhe von 1,24 Millionen Euro wurden zur Hälfte vom Bund übernommen, dazu kamen Fördermittel der EU und Mittel der Städtebauförderung. Die Stadt Klütz trug 280.000 Euro.

In Klütz ist Johnson selbst vermutlich nie gewesen, doch sind Experten der Auffassung, dabei handele es sich um den in seinen Büchern vorkommenden Ort Jerichow. Ein Abschnitt aus den Jahrestagen wird als Beleg angeführt: Darin heißt es: „Jerichow würde zum Zonengrenzbezirk Lübeck gehören. […] Der Flugplatz Jerichow-Nord wäre der Flugplatz Mariengabe, für nichts zugelassen als privates Gerät, Konkurrenz für Lübeck-Blankensee. Manchmal, und immer öfter benähmen sich die Jerichower als seien sie Klützer“.

Auszeichnungen [Bearbeiten]
Uwe Johnson (Mitte) bei der Verleihung des Berliner Kunstpreises 1960

* 1960 Theodor-Fontane-Preis (Berliner Kunstpreis für Literatur) für Mutmassungen über Jakob
* 1962 Prix International de la Littérature
* 1967 Ernennung zum Knight of Mark Twain durch den Mark Twain Circle of America
* 1971 Georg-Büchner-Preis
* 1975 Wilhelm-Raabe-Preis der Stadt Braunschweig
* 1978 Thomas-Mann-Preis der Hansestadt Lübeck
* 1983 Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln.

Werke [Bearbeiten]

* Mutmassungen über Jakob. Suhrkamp, Frankfurt 1959, ISBN 3-518-03338-7
* Das dritte Buch über Achim. Suhrkamp, Frankfurt 1962, ISBN 3-518-03337-9
* Karsch, und andere Prosa. Suhrkamp, Frankfurt 1964 (edition suhrkamp 59 / suhrkamp texte), ISBN 3-518-38253-5
* Zwei Ansichten. Suhrkamp, Frankfurt 1965, ISBN 3-518-03339-5
* Jahrestage. Aus dem Leben von Gesine Cresspahl. 4 Bände, Suhrkamp, Frankfurt 1970, 1971, 1973, 1983
* Eine Reise nach Klagenfurt. Suhrkamp, Frankfurt 1974, ISBN 3-518-36735-8
* Berliner Sachen. Aufsätze. Suhrkamp, Frankfurt 1975, ISBN 3-518-36749-8
* als Hrsg.: Max Frisch Stich-Worte. Suhrkamp, Frankfurt 1975
* als Hrsg. zusammen mit Hans Mayer: Das Werk von Samuel Beckett. Berliner Colloqium, 1975
* als Hrsg. gemeinsam mit Elisabeth Johnson: Verzweigungen. Eine Autobiographie. (Autobiographie der Journalistin Margret Boveri) München 1977
neu: Frankfurt am Main, Suhrkamp 1996, 438 S., ISBN 3-518-39076-7

* Ein Schiff. In: Jürgen Habermas (Hrsg.): Stichworte zur 'Geistigen Situation der Zeit (Band 1.000 der edition suhrkamp). Suhrkamp, Frankfurt 1979
* Skizze eines Verunglückten. Suhrkamp, 1982
* Ein unergründliches Schiff. In: Merkur. Band 33, 1979
* Begleitumstände. Frankfurter Vorlesungen. Suhrkamp, Frankfurt 1986, ISBN 3-518-11820-X
* Der 5. Kanal. Suhrkamp, Frankfurt 1987, ISBN 3-518-11336-4
* Ingrid Babendererde. Reifeprüfung 1953. Suhrkamp, Frankfurt 1985, ISBN 3-518-11817-X
* Von dem Fischer und syner Fru. Nach Phillip Otto Runge mit einem Nachwort und einer Nacherzählung von Uwe Johnson, Insel, 1987
* Entwöhnung von einem Arbeitsplatz - Klausuren und frühe Prosatexte, mit einem philologisch-biographischen Essay hrsg. von Bernd Neumann, Schriften des Uwe Johnson-Archivs Band 3, Suhrkamp, Frankfurt 1992, ISBN 3-518-40337-0
* „Wo ist der Erzähler auffindbar“. Gutachten für Verlage 1956-1958 mit einem Nachwort hrsg. von Bernd Neumann, Schriften des Uwe Johnson-Archivs Band 4, Suhrkamp, Frankfurt 1992, ISBN 3-518-40336-2
* Heute Neunzig Jahr. Aus dem Nachlass hrsg. von Norbert Mecklenburg. Suhrkamp, Frankfurt 1996, ISBN 3-518-40759-7
* Hannah Arendt - Uwe Johnson, Der Briefwechsel 19671975, hrsg. von Eberhard Fahlke und Thomas Wild. Suhrkamp, Frankfurt 2004, ISBN 3-518-41595-6, Rez. [1] M.L. Knott
* Inselgeschichten. Briefe des Schriftstellers aus Sheerness. Herausgegeben von Eberhard Fahlke, Suhrkamp, 1995, ISBN 3-518-40523-3
* Leaving Leipsic next week. Briefwechsel zwischen Jochen Ziem und Uwe Johnson. Transit, 2002, ISBN 3-88747-175-X
* Hermann Melville: Israel Potter, übersetzt von Uwe Johnson, Insel, 2002, ISBN 3-458-34536-1
* Mecklenburg - Zwei Ansichten. Mit Fotografien von Heinz Lehmbäcker und Texten v. Uwe Johnson. Insel, 2004
* Uwe Johnson und Walter Kempowski: Kaum beweisbare Ähnlichkeiten. Der Briefwechsel. Transit
* Sofort einsetzendes geselliges Beisammensein. Rechenschaft über zwei Reisen. Transit, 2005, ISBN 3-88747-198-9
* Liebes Fritzchen, lieber Groß-Uwe. Briefwechsel zwischen Fritz J. Raddatz und Uwe Johnson. Suhrkamp. 2006
* Das Nibelungenlied. In Prosa übertragen von Uwe Johnson und Manfred Bierwisch. Insel, 2006, ISBN 3-458-34833-6

Literatur [Bearbeiten]

* Peter Guttkuhn (Hrsg.): „Lübeck habe ich ständig beobachtet“. Rede zur Verleihung des Thomas-Mann-Preises der Hansestadt Lübeck am 25. März 1979. In: Vaterstädtische Blätter. 30. Jahrgang, Lübeck 1979, S. 2628.
* Kleines Adreßbuch für Jerichow und New York. Ein Register zu Uwe Johnsons Roman „Jahrestage“ Angelegt mit Namen, Orten, Zitaten und Verweisen von Rolf Michaelis. Suhrkamp, Frankfurt 1983, ISBN 3-518-04530-X
* Michael Bengel (Hrsg.) Johnsons „Jahrestage“. Suhrkamp Taschenbuch Materialien, Suhrkamp, Frankfurt 1985, ISBN 3-518-38557-7
* Tilman Jens: Unterwegs an den Ort, wo die Toten sind - Auf der Suche nach Uwe Johnson in Sheerness. Piper Verlag, München/Zürich 1984, ISBN 3-492-00690-6
* „Ich überlege mir die Geschichte…“ Uwe Johnson im Gespräch herausgegeben von Eberhard Falke. Suhrkamp, 1988, ISBN 3-518-11440-9
* Siegfried Unseld und Eberhard Fahlke: Uwe Johnson: „Für wenn ich tot binSchriften des Uwe Johnson-Archivs Band 1, Suhrkamp, Frankfurt 1991, ISBN 3-518-40301-X
* Peter Nöldechen: Bilderbuch von Johnsons Jerichow und Umgebung - Spurensuche im Mecklenburg der Cresspahls Schriften des Uwe Johnson-Archivs Band 2, Suhrkamp, Frankfurt 1991, ISBN 3-518-40302-8
* Roland Berbig und Erdmut Wizisla (Hrsg.): „Wo ich her bin…“. Uwe Johnson in der D.D.R. Berlin 1993, ISBN 3-86161-008-6
* Die Katze Erinnerung. Uwe Johnson - Eine Chronik in Briefen und Bildern zusammengestellt von Eberhard Fahlke, Suhrkamp, Frankfurt 1994, ISBN 3-518-40672-8
* Bernd Neumann: Uwe Johnson mit 12 Porträts von Diether Ritzert, Hamburg 1994, ISBN 3-434-50051-0
* Wohin ich in Wahrheit gehöre. Ein Johnson Lesebuch mit einem Nachwort versehen von Siegfried Unseld, Suhrkamp 1994, ISBN 3-518-40639-6
* Johann Siemon: Linientreue und Subversion. Lehrer als Erziehungsinstanzen in Uwe Johnsons Ingrid Babendererde und Jahrestage. In: Carsten Gansel und Nicolai Riedel (Hrsg.): Uwe Johnson zwischen Vormoderne und Postmoderne. Internationales Uwe-Johnson-Symposium, Walter de Gruyter 1995, Berlin - New York, S. 267–284, ISBN 3-11-014671-1
* Johann Siemon: Dear Marie, dear Mary, dorogaja Marija: Das Kind als Hoffnungsträger in Uwe Johnsons Jahrestagen. In: Ulrich Fries und Holger Helbig (Hrsg.): Johnson-Jahrbuch. Band 3, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1996, S. 123–145, ISBN 3-525-20902-9
* Jürgen Grambow: Uwe Johnson. Rowohlts Monographie, Rowohlt, Reinbek 1997, ISBN 3-499-50445-6
* Roland Berbig: Uwe Johnsons Antwort auf die Umfrage der Zeitschrift „Westermanns Monatshefte“: Das wichtigste Buch (1961). In: Berliner Hefte zur Geschichte des literarischen Lebens. Band 2, 1998, S. 144146. ISSN 09049-5371
* Thomas Schmidt: Uwe Johnsons Roman „Jahrestage“. Ein Beitrag zum Problem des kollektiven Gedächtnisses. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000 (Johnson-Studien 4), ISBN 3-525-20943-6
* Heinz Ludwig Arnold (Hrsg): Uwe Johnson. TEXT + KRITIK. Zeitschrift für Literatur, Heft 65/66, 2. Auflage, 2001: Neufassung. München: edition text + kritik, ISBN 3-88377-665-3
* Befreundungen. Gespräche, Dokumente, Essays - herausgeg. von Roland Berbig gemeinsam mit Thomas Herold, Gesine Treptow und Thomas Wild. Kontext Verlag, 2002, ISBN 3-931337-40-5
* Ulrich Krellner: „Was ich im Gedächtnis ertrage“. Untersuchungen zum Erinnerungskonzept von Uwe Johnsons Erzählwerk. Königshausen & Neumann, Würzburg 2003, ISBN 3-8260-2433-8
* Heinz Ludwig Arnold: Beschreibung eines Beschreibers - Über Uwe Johnson. In: Heinz Ludwig Arnold: Von Unvollendeten - Literarische Porträts. Göttingen 2005, ISBN 3-89244-866-3

Weblinks [Bearbeiten]

* Literatur von und über Uwe Johnson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (Datensatz zu Uwe Johnson • PICA-DatensatzEinträge im Musikarchiv)
* Literatur über Uwe Johnson in der Landesbibliographie M-V
* Kommentierte Linksammlung der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin
* Germanistik Uni Erlangen
* Johnson Jahrbuch
* Uwe Johnson-Archiv (sic!)
* Literaturhaus Uwe Johnson
* Suhrkamp Verlag: Um Uwe Johnson tobt seit Jahren ein erbitterter Rechtsstreit, Die Zeit, 1996, Nr. 50
* Uwe Johnson. Befreundungen. Gespräche Dokumente Essays
* Uwe Johnson in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database

Einzelnachweise [Bearbeiten]

1. ↑ Eine andere Moral als die anderer Leute Jost Nolte. Die Welt. 9. Dezember 1996
2. ↑ Arendt an Johnson, 6. Juli 1970
3. ↑ Suhrkamp Verlag: Um Uwe Johnson tobt seit Jahren ein erbitterter Rechtsstreit, Die Zeit, 1996, Nr. 50 und Eine andere Moral als die anderer Leute Jost Nolte. Die Welt. 9. Dezember 1996

Personendaten
NAME Johnson, Uwe
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller
GEBURTSDATUM 20. Juli 1934
GEBURTSORT Cammin, heute Kamień Pomorski, Polen
STERBEDATUM um 24. Februar 1984
STERBEORT Sheerness, England
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Kategorien: Autor | Literatur (20. Jahrhundert) | Literatur (Deutsch) | Roman, Epik | Erzählung | Essay | Herausgeber | Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung | Deutscher | Geboren 1934 | Gestorben 1984 | Mann

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