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der weg ist das ziel
sommer 2000
literatur die ich während mai, juni, juli, august, september 2000 las, in chronologischer reihenfolge:
mr. nice
titanic (das endgültige satiremagazin)
die philosophische hintertreppe
sunzi - die kunst des krieges
darmstädter echo
verbrechen und strafe
high fidelity
brücke über die zeit
die leiden des jungen werther
kosmischer bestellservice
macbeth
lodown 22
anatomie einer sprache der liebe
othello
biografie eines yogis
ein sommernachtstraum
hamlet
man vergleiche vielleicht auch das zeitgleich entstandene
poster-diary.
ich grüsse meine mutter und all meine freunde die ich während dieser zeit so arg vernachlässigt habe. ich gelobe besserung. beim nächsten mal wird alles anders. bestimmt. jaja...
© SOMMER 2000 / MacLord
»love is d« ist im frühjahr 2001
bei ZYX-Records erschienen
prolog:
freitag, 2. juni 2000
ein leeres blatt papier. nicht zum ersten mal sitze ich vor einem solchen. ich versuche es zu füllen, mit den worten die mir mein magen diktiert. ich nehme jedoch lediglich dieses leise mantra wahr. ich kenne dieses gefühl. es ist eben dieser kleine tod, der dir sagt, dass du dich verliebt hast. oje.
sonntag, 4. juni 2000
ich schaue viel zu oft aus diesem fenster. und jedes mal hoffe ich einen blick zu erhaschen, von diesem wesen, welches sich mit einer selbstverständichkeit in mein herz geschlichen hat, die mir den atem nimmt. bin ich denn so leicht, so spielend einfach zu entflammen? ist das so? einfach so? nun, es ist ja nicht einfach so. jedenfalls gehört schon jemand dazu, der einem klar macht, wie wenig worte es doch gibt um solche wesen zu beschreiben. hier kommt zwangsläufig das göttliche ins spiel. ich armer tropf. dagegen komme ich wohl auch nicht an. aber es zwingt sich mir die ewige frage auf, wo dies alles hin führen soll? und viel wichtiger: ist dies etwas, was nur ich zu bemerken glaube. oder ist dies alles lediglich ein spiel meiner hoffnung? wo ich doch so garnicht auf irgendeiner suche bin. und was habe ich hier gefunden? dieses fenster zur vollkommenheit. hmm, was ist es? bin ich meinem hermaphroditen begegnet? so fühlt es sich zumindest an. wenn dies aber so wäre, dann wäre alles ganz einfach. aber wenn es so ist, haben sich zwei absolute selbst-kontroll-freaks gefunden. eine tragödie, die unweigerlich ins unglück führen wird, wenn es nicht zu eindeutigkeiten führen wird. ha! dazu wird es nicht kommen. ich bin zu verstört um signale zu setzen und meine andere hälfte, nun, ich weiss es nicht, aber ich vermute mal so etwas ähnliches.
mittwoch, 7. juni 2000 - 20:36 uhr
d.
du stellst mir die frage, warum ich denn heute morgen nicht schlafen konnte und ich muss mir die frage stellen, warum ich dir nicht die volle wahrheit sagen kann. ich halte es fast für unfair, dich nicht das alles wissen zu lassen, was in mir vorgeht. schliesslich bist du der auslöser dafür. du bist der grund, warum ich kaum einen zusammenhängenden satz von mir geben kann, ich an latenter appetitlosigkeit leide, verstört, verträumt durch die strassen wandere, leicht zitternd nach luft ringe und eben nicht zur ruhe komme. wenn ich es (ich weis nicht wie) schaffe meinen körper zum schlafen zu zwingen, träume ich von dir und wenn ich die augen aufschlage, sehe ich dich vor mir. ich habe das gefühl, dich schon ewig zu kennen, deine gedanken, bewegungen, worte, deine stimme, dein lachen, die art wie du deinen kopf hältst. habe dieses ur-vertrauen in mir und fühle mich ständig ertappt, wie ein offenes buch. ich glaube spüren zu können, wenn du in der nähe bist und wenn das handy piepelt, weil da eine sms von dir anklopft bleibt mein herz für einen augenblick stehen. so wie die welt kurz stehen bleibt, wenn ich dich von hier oben durch die bar schweben sehe. wenn du mich zufällig, beiläufig berührst, kann ich fast hören, wie mir die hirnzellen im kopf zerplatzen und ich versuche möglichst so einen kleinen sicherheitsabstand einzuhalten, weil ich nicht mit einem platsch vor dir hinknallen möchte, weil gerade der teil meines kopfes seinen dienst quittiert, der für die grobmotorik zuständig ist. aber ich will dich berühren, will wissen wie sich deine haut anfühlt, deine haare, deine lippen. will meine nase an dir reiben, alle deine pfefferflecken küssen - und eben in deiner nähe sein wärend du »mit den armen hinter dem kopf verschränkt an einem see liegst, die füsse im wasser, die augen geschlossen, das geniesst was gerade passiert.«
der alte franzose, charles baudelaire, hat einmal etwas über dich geschrieben:
"in deinem aug' die sonne steigt und sinkt,
verströmst die düfte der gewitternacht;
von deinen lippen man den zauber trinkt,
der helden feige, knaben mutig macht."
es ist tatsächlich so, dass ich mich bislang für den helden hielt, den nichts umhauen kann. seit diesem tag, als du mich zum ersten mal direkt ansahst, mich direkt angesprochen hast, weiss ich, dass dies ein trugschluss ist. und seither beschäftigt mich nur noch diese eine frage: warum?
warum ist das so?
normalerweise fällt es mir leicht fragen zu beantworten. ich glaube das liegt daran, dass ich ein bisschen mehr erlebt habe, als die meisten von uns, dass ich ein bisschen weiter denke und begriffen habe, dass es sehr, sehr wenige dinge auf dieser welt gibt, die wirklich wichtig sind. für jeden ist etwas anderes wichtig. glücklich ist der, der weis, was es für ihn ist. für mich ist es jedenfalls die aufrichtigkeit. wahrheit, ehrlichkeit hin oder her, mal abgesehen davon, dass dies meiner meinung nach der einfachste weg ist, durchs leben zu gehen, eckt man damit auch oft an. ehrlichkeit kann richtig verletzend sein. auch für einen selbst. ich bin schon oft damit auf die schnauze gefallen. pech. aufstehen und weiter gehen und aus der erfahrung lernen. ich will mich aber nicht ändern, mich verstellen.
was hat das alles aber mit dir zu tun? nun, nach platon wurde in der urzeit die welt von engelsgleichen, ganzheitlichen (eingeschlechtlichen) wesen bewohnt, den hermaphroditen. die haben aber irgendwas verbockt und wurden von zeuss arg bestraft und in zwei hälften gespalten. daraus entstanden die menschen, männlein und weiblein. und sollten sich zufällig diese zwei hälften einmal über den weg laufen, dann würden diese sich erkennen, durch ein gefühl, was wir liebe nennen. ich finde diese vorstellung schön.
gedankensprung:
abgesehen vom sammeln frauenfeindlicher witze und dem ertragen können im mittelpunkt zu stehen, stelle ich viele verhaltens-similaritäten zwischen uns fest. ich verzichte auf beispiele, aber quasi jede deiner erklärungen, warum du dich so oder so verhältst, könntest du dir sparen, da ich mich genauso in dieser situation verhalte. aber ich muss gestehen, dass ich garnicht will, dass du sie dir ersparst, weil ich dir sehr gerne zuhöre. naja, jedenfalls habe ich das gefühl, dass wir die gleichen ansichten teilen, und auf dem gleichen weg durchs leben gehen. und da ich mich selbst nur allzugerne vor solch grossen offenbarungen verschliesse, und ein grosser zweifler bin, habe ich schlichtweg einfach nur angst, dich zu verlieren. nämlich damit, dass ich mit der tür ins haus falle und dir all das sage, was ich dir hier oben geschrieben habe. und wenn ich sage, dass mir sowas bislang noch nicht passiert ist und ich auch garnicht an sowas glauben kann, muss ich ja auch glauben, dass es dir genauso geht. sprich: du müsstest dich vor den kopf gestossen fühlen, bist aus einer langen beziehung (durch dick und dünn) gerade raus und wenn ich in deiner situation wäre, hmm, ich wäre wahrscheinlich enttäuscht. ich will dich aber nicht enttäuschen. was soll ich nur tun?
was richte ich an, wenn ich dir diesen brief gebe? was richte ich an, wenn ich das alles für mich behalte? das ist eigentlich der einzige grund, warum ich derzeit mit einer zeitmaschine in die zukunft reisen will. und du schaust mich an, deine augenfarbe wechselt schlagartig auf grün und sagst mit einer etwas anderen stimme: »gibt es irgendwas, was ich für dich tun kann?« ...mir entgleiten alle gesichtszüge, ich fange an zu schwitzen, stottere irgendwas und denke nur: »halt mich bitte fest.«
freitag, 9. juni 2000 - 18:40 uhr
dieses gefühl, für das es noch keine worte gibt.
der moment, kurz vor dem platzen eines ballons.
der sprung aus dem flugzeug, kurz vor dem einsetzen des falls.
die kraft der schwerelosigkeit. ich kann sie spüren.
21:25
es ist wirklich erstaunlich, wie ich mich plötzlich beruhige und dann aus dem fenster schaue um zu sehen, dass du gerade hier angekommen bist. seit knapp 2 stunden kann ich wieder ruhig atmen, denken. nur schreiben kann ich immernoch nichts. dazu schweifen meine gedanken viel zu hartnäckig unter das dach dieses alten gemäuers unter meinem fenster. wie ein geist wandere ich auf und ab, tunlichst bedacht einen abstand zu dieser fensterfront einzuhalten. ja, ich will dich sehen, aber ich will nicht, dass du dich beobachtet fühlst. schreckliche trivialitäten die mir das hirn zermartern. ich möchte so gerne irgendwo da draussen sitzen, die warme luft um mich spüren. aber dazu müsste ich von hier weggehen. das kann ich auch nicht. will mich nicht ausserhalb dieses kreises aufhalten, auf die gefahr hin, mich dort sowieso nicht wohl zu fühlen. durch diese dämliche hochzeit kann ich noch nicht mal runter in die bar. naja, spätestens als du da ankamst, muss der bräutigam schon alles bereuht haben und einen plan aushecken, wie er mit dir durchbrennen könnte. :-)
die sonne geht hinter einem wolkenschleier unter und ich muss raus. ich würde dich gerne entführen, jetzt, mit tickets für new orleans in der tasche...
samstag, 10. juni 2000 - 23:32 uhr
wenn ich es nicht selbst erleben würde, würde ich es nicht glauben.
ich möchte dich in rosenblüten baden, dafür was du mir gibst, ohne es wirklich zu wissen. und ohne, dass ich es wirklich richtig begreifen kann. auch jetzt, da ich mich wie eine fontäne des glücks fühle, habe ich eine ahnung, dass dies erst der anfang war. ich sollte heute abend nochmal versuchen zu meditieren, aber ich war so emotional aufgewühlt, dass ich es nicht für möglich hielt, diese übersprudelnden gedanken zu bändigen. es ging aber ganz leicht und was blieb, war das reine gefühl, welches mit solch einer kraft durch mich pulsierte, dass ich glaubte meine adern wären auf das dreifache angeschwollen. ich lies die gedanken einfach ihren lauf nehmen und sie verschwanden alle und eine einzige antwort auf all diese fragen und zweifel wurde klarer und klarer. nun, jetzt arbeitet mein verstand wieder mit normalen parametern und somit kommt ein zweifel in mir auf. das ist alles viel zu krass, viel zu viel. zu viel um es dir »anzutun«. was aber, wenn du damit einfach so umgehen kannst? was wenn ich wirklich keinen fehler machen kann? ich will dir alles geben was ich habe und wovon ich im moment am meisten habe ist eben dieses gefühl. ich glaube du kannst es ertragen. denn es ist unfassbar und ich habe keine ahnung, wie ich dir das vermitteln soll. ich werde es einfach versuchen.
sonntag, 11. juni 2000
die stadt ist voller gespenster. und ich bin eines davon. leere hüllen ohne kontur huschen durch meinen blick, der starr durch die grauen massen hindurch stiert.
ich bat dich heute morgen schnell auszusteigen und als ich die worte ausgespochen hatte, bereuhte ich sie schon. du stiegst aus, verschwandest aus meinem blickfeld und eine kalte hand griff nach meinem herzen. ich wollte dir nachlaufen, dich festhalten, nie mehr loslassen. aber ich klammerte mich an das lenkrad, kämpfte um diese kontrolle, die ich für ach so wichtig halte. aber meine hände riechen nach dir und ich nehme einen tiefen atemzug, kann deine haut spüren. das kann man, kann ich, nicht kontrollieren. will dich wieder schlafend in meinem schoß liegen haben. über dich wachen, die gespenster vertreiben und deinen herzschlag spüren.
ich sehe dich vor mir sitzen im schwarz-weiss café, kann meinen blick kaum von dir wenden. lasse mich regungslos von diesem schlag treffen, wenn du mir unvermittelt in die augen schaust.
aber bei alle dem, fürchte ich mich davor, dich zu erdrücken. grüble darüber nach, ob und wie ich dir irgendwas von alle dem zurückgeben kann. dieses kontrollzentrum, dieses zweifeln, es kann auch böse nach hinten losgehen. und eben weil wir uns so ähnlich sind, glaube ich, daß auch du an deinen zweifeln »ver-zweifelst«. ich kenne das, du kennst das. wir haben unser beider leben darum aufgebaut. die furcht dieses gerüst könnte zusammenbrechen, ich kenne sie. ich wünschte ich könnte sie wegwischen, wie ein haar, daß auf deine stirn fällt. ich wünschte ich könnte dir beibringen, wie man von dieser sicheren brücke springt und darauf vertraut, das bungee-seil wird dich halten. hmm, dieses vertrauen braucht man nur für diesen kurzen augenblick, der rest passiert von ganz allein. es ist fast leichter als die richtige »apfel - alt - shift«-kombination zu drücken. naja, vielleicht auch nicht.
es ist jetzt 18.53 uhr, mein magen hat sich eben schlagartig beruhigt. woran mag das wohl liegen? muss mich wieder am tisch festklammern, ein schub drückt sich durch meinen körper, ich weis wieder, das ich mich garnicht daran gewöhnen kann. kann es nicht ignorieren, es haut mich einfach um. dafür danke ich dir. möchte dir zeigen wie es sich anfühlt. du bist viel stärker als ich, das weiss ich. ich habe selbst ein chaos in mir. hmm, habe ich das wirklich? ich bin aufgewühlt und nur ein ding in mir verströhmt warme ruhe. das wissen, daß du nichts falsch machen kannst und die hoffnung, daß ich nichts kaputt machen kann...
donnerstag, 22. juni 2000
eigentlich habe ich garnicht das bedürfnis dir einen brief zu schreiben. zu sehr bin ich der überzeugung, alles was du wissen musst, weist du schon (was ein quatsch). also schreibe ich diesen brief wohl für mich.
thema: farblehre.
bislang gab es nur zwei farbzustände: schwarz und weiss. das ist fein. mit graustufen kann ich wenig anfangen und mit diesen zwei zuständen habe ich mein leben ganz gut rumgebracht. mit schwarz oder weiss kann man den zustand einer sache einfach und prägnant zuordnen. es ist eben eines dieser ungezählten ying & yangs des lebens. gut oder schlecht, hell und dunkel, warm und kalt, ja und nein. naja, jetzt gibt es da wohl eine neue, bislang unbekannte farbe. hihi, davon hab ich keine ahnung! sonst wäre das ja nichts unbekanntes für mich. sonst könnte ich ja auch was dazu sagen, was darüber schreiben. kann ich aber gar nicht. es ist erschreckend und beruhigend zugleich, anziehend und abstossend, neu und alt, unbekannt und vertraut, verwirrend und klar, es ist eben die zusammenführung aller yings & yangs, ein geordnetes chaos und chaotische ordnung. es bleibt mir nichts anderes übrig als mich zurückzulehnen und zuzuschauen. ich kann noch nicht einmal das gefühl beschreiben. kann nicht sagen, ob es sich in extrem-bereichen aufhält, ob es gut oder schlecht ist. es ist wie es ist. ha, ich habs! wir sind auf dem gleichen weg! ich bin nur ein stück vorraus, deshalb ist mir all das was du denkst und sagst so vertraut. wie herrlich einfach. deshalb möchte ich auch, daß du auf diesem weg, den du eben beschreitest, bleibst. deshalb kann ich voller ruhe und überzeugung sagen, du hast alle zeit der welt. deshalb kannst du keine fehler machen. wie simpel. das ist schon alles richtig so. und das aller beste ist: ich weiss selbst nicht wo dieser weg enden wird. aber ich möchte ihn mit dir gehen. tu ich ja sowieso.
(dies waren briefe und notizen. ab hier kommt der hauptteil, den ich bislang als „das buch“ angesehen habe.)
früher einmal, als ich noch mit schreiben etwas erreicht habe, war alles schwieriger und leichter zugleich. ich brauchte nur das was in mir war umzufüllen auf papier, um es zu sehen, zu verstehen. heute ist das anders. heute kann ich noch so viel nachgrübeln, versuchen zu schreiben, versuchen umzufüllen. das resultat bleibt eine leere hülle. fühle ich mich in der luft hängend? hmm, eigentlich nicht. ich habe eine greifbare unbegreifbare realität vor mir, in mir, die unwirklich, unbeschreiblich und umwerfend ist. ich bin verunsichert vom unbekannten, was mir dermassen vertraut erscheint, dass ich mich dazu verleitet sehe, lediglich wissender zuschauer zu sein. es ist wie eine amnesie, die ständig aufzubrechen scheint, ich suche ihre nähe und fürchte mich vor der wahrheit. ich betrachte mein verhalten und kann nichts ungewöhnliches darin entdecken, bin aber trotzdem befremdet davon, zweifle ob dies auch wirklich in ordnung ist, prüfe und ärgere mich über die vielen memos, die der kopf des kontrollrats mir schickt. es wird vorsicht angemahnt, wo ich keinen mut brauche. vielleicht ist es auch nur dieses schreckliche gefühl des besiegten unbesiegbaren.
nun, früher einmal, konnte ich seitenweise gedanken aufs papier sprudeln lassen, heute habe ich die wahl zu denken, ich könnte besser auf den punkt kommen, oder ich bin gedanklich gelähmt. es mag ja ganz schön sein, zu glauben man hätte immer eine wahl, aber im moment würde ich lieber... - ...in deinen armen liegen, deine hände auf meinem gesicht spüren und wissen, dass die zeit stillsteht während sie in unglaublicher geschwindigkeit ausserhalb dieser blase die uns umgibt dahinrast.
es ist die zeit der sinnlichkeit und nicht die der analyse. ich weis zwar nicht, was ich mit dieser aussage anfangen soll, aber ich glaube sie stimmt. es ist die zeit des erkennens und ergebens. vielleicht ist das die bedeutung einer bindung. dieses ding was mir still dieses vertrauen eingibt, an welchem meine zweifel sägen können wie sie wollen. ein lächerliches unterfangen, welches ich an mir zeitweilen mit belustigung beobachte. was ist das für eine einstellung? bin ich das wirklich? lasse ich zu oft die kontrolle fahren? lasse es laufen, passiv? darf ich das überhaupt? ich, der sich viel zu oft für die welt verantwortlich sieht? fragen, fragen, fragen.
ich möchte festhalten was ich loslassen sollte. loslassen? ich möchte es mir schwer machen, was ich mir zu leicht mache, bin verantwortungslos, sollte standhaft sein, wo ich mich fallen lasse, sollte aufstehen wo ich liegen bleibe. wer sagt das eigentlich, was ich tun sollte? führen wir etwa ein überflüssiges weil unsinniges gespräch? ich möchte schweigend mit dir in eine richtung blicken, das gleiche sehen, was du siehst und wissen, dass es gut so ist, wie es ist: zeitlos schön. ich finde keinen grund, womit ich das verdient haben sollte, suche, denke, zweifle. weis, dass ich nicht zweifeln soll, nicht denken, nicht suchen, kann nichts dagegen tun. prüfe und tadle. wie kann ich mir so sicher sein?
aus der bar plärrt aerosmith: »...i miss you babe...and i dont wanna miss a thing...« ich träume davon dich in den armen zu halten, dich an mir zu spüren. träume wie du durch die tür kommst, mich anschaust, mir das gefühl vermittelst, du könntest es ertragen, diese brett, welches sich durch meinen körper pflügt, ganz sacht. ich halte mich selbst fest, halte mir vor, ich stehle dir die zeit, eben diese zeit die steht und fliegt. ich sehe dich vor mir, wie du auf dem chefsessel sitzt, mich durch dieses schimmernde licht, was zwischen uns im raum hängt, anschaust. regungslos, sprachlos, zeitlos. ich spüre diese unheimliche kraft, die mich aus dem sofa hebelt, auf dich zuzieht, meine hand an dein gesicht führt, sehe wie du dabei aussiehst. der kleine tot, er wohnt in meiner brust. jeden tag, jede nacht.
ich finde, du musst das wissen, glaube du weisst es, möchte nichts sagen, dir alles geben, nichts ersparen, fürchte mich vor zu vielem auf einmal. weiss, du bist viel stärker als du glaubst, möchte dir... - ich will, dass du weisst, dass ich nicht verrückt bin.
wovor soll ich mich schützen? und wovor musst du dich schützen? oder noch viel besser: wozu baust du einen schild um mich auf? ich gebe zu, ich tue das gleiche. wozu dient dieser schutzschirm, den wir beide haben? ...und was soll ich hier überhaupt schreiben, was du nicht sowieso schon weisst? hauptsache mal was gesagt? yo! so schauts aus. sorry, dass ich dir diesen tag gestohlen habe, sorry, dass es mir nicht sonderlich leid tut. der tag sollte wirklich 80 stunden haben.
ich bin mit der erwartungshaltung an den rechner gestürzt, hier ansatzlos weiter schreiben zu können. dabei habe ich den fehler gemacht, die zeilen hier oben nochmals zu lesen. jetzt sitze ich schmunzelnd da und finde, es ist alles gesagt. und natürlich nichts! ha! ausser, dass ich mir wünsche ich könnte dir die hälfte meiner tagesstunden schenken. ich komme mir fast (nur fast) schäbig vor, dass ich mir so viel zeit für mich nehmen kann. zeit die du für dich nicht hast. aber, hmm, nichts aber!
wenn ich mir so anschaue, wie ich mich verhalten, gefühlt habe, als ich dich heute mittag vermisst habe, auf dich wartete, dann wundere ich mich ein bischen über mich selbst. ich HASSE warten & ich mache mir sofort SORGEN. normalerweise. mit einer engelsgleichen ausgelassenheit sah ich die zeit verrinnen, trug dich in mir, las »high fidelity«, lachte, dachte und sah mir zufrieden selber zu. bedauerte dich dafür, dass du so lange in dem hässlichen betonkasten schmoren musst, roch an den rosen und sandte dir dieses gefühl, lächelte dich an und war des lebens froh. das nenn ich mal naturstoned. aber es fiel mir auf, dass ich hätte eigentlich nervös werden müssen, mir mächtig sorgen machen müssen, auf und ab gehen müssen. hmm, ein geiles gefühl, dies nicht tun zu MÜSSEN. wieder einmal ein fettes danke, an die person die mir mit sanfter, weicher stimme schöne lieder vorsingt. mi alma, te quiero.
es ist jetzt kurz nach halb zwei, der lärm aus der bar, die hochzeit, sie übertönt die musik aus meinen boxen. ich sitze hier und träume mich in dich hinein, versuche dir energie zu schicken, hoffe, dass du schon längst nach hause gegangen bist, schläfst. träume davon, dich auf meinem schoß liegen zu haben, dich in den schlaf zu streicheln, dir dabei zuzusehen, wie du vor dich hinschlummerst. versuche kaum zu atmen dich nicht zu stören, achte darauf, dass dich keine fliege in den po piekst. bin selbst müde und höre deinem atem zu. träume dich weg von dem lärm, dem regen. sehne mich nach der sonne auf deinem gesicht, die deine augen in tiefes grün taucht. bewundere deine lachfalten, grüble nach einem derben witz, bin fasziniert, möchte deine lippen berühren. dich an mich ziehen. möchte die sonne mit dir aufgehn sehn, und wieder unter gehn sehen, mit dir die sterne zählen, vermisse dich.
die musik aus der bar ist verstummt, und nur das klappern der leeren bierkästen kracht durch die nacht. ich bin immernoch hier, ziemlich weich in der birne und lasse das gefühl durch mich hindurch dümpeln. es ist kurz nach vier und die müdigkeit will mich in eine horizontale position zwingen. das wäre ja gelacht! jedes geräusch im treppenhaus schiesst mir das adrenalin durch die brust. boom, boom, boom. ich möchte jedenfalls, dass du die blumen zuhause hast. sie riechen wirklich lecker. passt zu dir.
szenenwechsel:
habe ich das gefühl, du könntest das gefühl haben, ich würde dich nicht ernst nehmen? hmmmm... wenn man sich gerade mit unkontrollierter hirnwichserei in ein stadium der selbstverstümmelung treibt, ja dann kann man auch vieles einfach nur falsch verstehen, falsch sehen, falsch interpretieren. aber, was ist denn richtig und was ist falsch? a loop is a loop is a loop. egal was der auslöser ist, es dreht sich doch immer nur um das eine, um die frage nach der moral, dem was unter dem strich rauskommt. blablabla.
ich weiss, ich würde eine kugel für dich einfangen, will dich vor allem unheil bewahren. ja das weiss ich. aber: ich möchte dir nicht im wege stehen, bei den erfahrungen, die du machen musst. das ist die ganze krux an der sache. ich möchte immer an deiner seite sein und vielleicht dich auf dinge aufmerksam machen, die gerade im begriff sind, dir voll in die fresse zu hauen. (auch wenn nur du es bist, die dir in die fresse haut) du musst dich lediglich ein wenig zur seite drehen, womöglich mit einem deiner unwiederstehlichen »uh's«, um der sache auszuweichen. aber ich möchte dich nicht am arm packen, dich zur seite zerren und oberlehrermässig dir etwas nehmen, was nichts für dich ist. »du bist ein maikäfer. was soll ich bloss mit dir machen.« - »lass ihn fliegen.« du kannst fliegen, du tust es jeden tag. auch die tage, bevor ich da war. und es ist wie immer das gleiche: das weisst du nämlich alles selbst schon. aber manchmal ist es eben ganz gut so, wenn man das von einem andern hört. ich weiss.
die welt um mich, um dich, um uns herum versinkt in bedeutungslosigkeit. keine kontur, kein inhalt, kein sinn. in den wenigen klaren momenten die ich habe, stelle ich mir die frage, ob das richtig sein kann. ob ich mich verloren oder gefestigt fühlen soll. oh, ich fühle mich unverwundbar wenn ich dir in die augen schaue. mehr brauche ich nicht. wirklich nicht.
ich bin nur für ein paar stunden von dir getrennt und stelle genüsslich fest, wie sehr du mir fehlst. dieser unsichtbare sog, der mich und meine gedanken zu dir hinzieht ist - krass. mit ultra-breitem griensen sehe ich mich die stufen vom parkplatz zur bar hinauf springen, mich auf einen der stühle pflanzen und mit wohliger unruhe das breite portal anpeilen. ich rühre in meinem cappucino, falte das papier der naps und warte. warte bis du durch mein blickfeld schwebst. und was soll ich sagen, meine mundwinkel zeigen schnurstracks gen himmel als du, ganz in schwarz gekleidet, wie ein fels in der brandung, auf panthers-pfoten-gleich, besagten catwalk auf mich zu kommst. ich kann sehen wie sich die matrix um dich schmiegt, hauche ein jämmerliches »wow« in den wind und bin froh zu sitzen. spüre die schwerkraft an meinem magen zerren, spüre diesen leichten schauer, wie er mir vom nacken bis in die fussspitzen streicht. achte angestrengt darauf, die kinnlade eingeklappt zu halten, will mein gesicht in deinen bauch drücken, dich zu mir ziehen, deine hände, arme, schultern fassen, TILT. aber nein! ich bin cool. coooool. zwinge meine mundwinkel in eine horizontale position und versuche mein »ich kann kein wässerchen trüben blick« ins gesicht zu meisseln. ich muss mir eingestehen, es macht mir spass. es ist gut. eine gute übung. blaa.
huaa, welch süsser hirnaussfall war das denn? da ist mir doch von jetzt auf vorhin die uhr um 20 minuten vorgesprungen?? und in der tat, heute war ein wahrlich aufregender tag. hmm, so wie immer. schon gut. ich hör schon auf zu schreiben.
heute wurde ich von meiner sonne geweckt. wurde von ihr beim frühstücken angestrahlt, konnte sie sehen wenn ich von meinem buch aufsah, ach, kurz: ...! ich werde mir gerade meiner sprachlosigkeit bewusst. da bin ich vollgestopft mit bildern, emotionen und gedanken und kann sie nicht formulieren, nicht wenn ich dir gegenübersitze, nicht wenn ich hier alleine am rechner sitze. schon dumm das, irgendwie. aber ich bin viel zu sehr in gedanken um jetzt was zu schreiben. punkt.
du sagtest was vorhin von wegen du hättest dich »fehl am platz« gefühlt, oder so was in der art. dies ist ein derart abwegiger gedanke, dass ich mich damit nicht weiter beschäftigt habe. aber jetzt ist es mir wieder eingefallen und ich runzle die stirn. ich gab dir als antwort, dass du an meiner seite niemals »falsch plaziert« sein kannst. hmm, ist das eine zufriedenstellende antwort? es ist nunmal so, ha, ganz einfach! du hast mich heute mit den worten geweckt: »hier ist deine sonne.« ein (sagen wir mal) tolles gefühl, mit welchem ich gut und gerne den rest meines lebens aufwachen möchte. kurze zeit später sass ich im quartier und in der tat, als du urplötzlich vor mir standest (und ich wusste ja, dass du kommen würdest) traf mich dieser wow-schlag, den ich gut und gerne für den rest meines lebens erleiden möchte wenn ich dich sehe. tja, dann gingen wir ins vivarium, setzten uns vor die flamingos. ich las »high fidelity« und die zeichnetest. ach was soll ich sagen, mit dir am see liegen, dich aus selbigem im gegenlicht der sonne steigen zu sehen, auto fahren, eis essen, shoppen, frühstücken, die sonne aufgehen sehn, hinter dir die treppe hinauf gehen, sich in der bar (heiliger boden - highlander) an-coolen, dich vermissen wenn du mal für königstiger bist, italienisch lernen, dir einfach nur zuhören, durch die felder laufen, dich im arm liegen haben, schlafend oder wach, deinen körper entlang streichen, deine lippen am hals spüren, deine stimme zu einem lied im bauch hören können, dich küssen, in dich hineinkriechen wollen, die haare zerzausen, dir dabei zuzusehen, mich von dem gefühl überrennen lassen, über dich herfallen zu wollen, milchkaffee trinken, mich anstrahlen lassen, von augen die grün-weit-tief einen ergrauten typen gegen herabhängende äste laufen lässt... es ist nunmal so, dass ich dir ständig (ohne pause) sagen könnte, wie wohl ich mich in deiner nähe fühle, wie sehr ich es geniesse mich in deiner gegenwart zu baden, welch schönes gefühl du mir gibst, lalalala. ab einem gewissen grad wirken solche »confessions« lächerlich, unglaubwürdig oder einfach nur zuviel. ich will dich nicht erdrücken, will dir nicht ständig immer das gleiche wiederholen. und es wäre noch nicht einmal »immer das gleiche«, es wären eben nur immer die gleichen, beschränkten worte, die eben nicht dafür geschaffen scheinen dieses gefühl zu fassen, zu beschreiben. und, last not least, ich bin nicht verrückt. ich wäre verrückt, wenn ich das alles nicht mitnehmen würde, ein HONK, oje! und ja, es scheint eine höhere macht zu geben, und ich muss nur noch rauskriegen, was ich denn so übermenschlich-ultra-heldenhaftes gemacht habe, damit ich die gegenwart von jemandem wie dir verdient habe. jaja, das klingt krass und du wirst innerlich den kopf schütteln und das ganz anders sehen. (wehe wenn nicht!) aber deshalb empfinde ich es eben so. du gibst mir (einfach so) dieses sichere gefühl, dieses alles-ist-gut-du-kannst-keine-fehler-machen-ding. nimmst meine hand und nichts kann passieren. wir lehnen uns gegenseitig aneinander an. ha! deshalb ist es auch doof zu denken du würdest dich von mir durch die gegend kutschieren lassen. vergiss das, so ein quatsch. ich mache mir darüber keinerlei gedanken. und du solltest das auch nicht tun. du nutzt mich nicht aus. nimm es einfach als gegeben an, dass es UNSINN ist, sowas zu denken. jaja, ich weiss, und ich will nicht, dass du (oder sogar ich) das gefühl hast, von irgendwas abhängig zu sein. grrr, und auch nicht denken, du würdest mir die zeit stehlen. wenn ich keine zeit habe, dann werde ich das schon sagen. immer die gleiche leier. ich hör schon auf. jaja, ist ja schon gut.
jedenfalls denke ich darüber nach, den titel des buches umzuändern in: »hirnwichserei - auf papier und zum nach hause tragen«. hmm, klingt ganz nett. vielleicht ein bischen krass, aber nun, »es ist, was es ist«, sagt erich fried aka die liebe.
deine berührung kam unvermittelt, plötzlich und wie eine welle der wärme. auf dem weg vom see nach hause hielt ich deine hand in meiner und nur das alleine schickte mich an den rand des platzens vor glücks.
auf meine frage, ob der »heilige boden« auf die rest-welt ausgedehnt werden soll, sagtest du: »ja.« du wünschst dich in den zustand zurück »bevor wir bei mir im büro auf dem boden lagen.« ich habe einen grossen schalter in mir, auf dem steht der titel »respekt«. dieser steht seit anbeginn dieser beziehung die keine ist, auf »an«. das ist gut so. haha, ich versuche gerade mal wieder mit sachlicher logik einen sachverhalt darzustellen, den ich nicht mit sachlicher logik darstellen kann. das habe ich schon die vorangegangenen seiten versucht. wieso sollte es mir jetzt gelingen? weil der titel »der weg ist das ziel« lautet? weil ich hier lediglich den weg beschreibe. hmm. also gut. nachdem ich dir sagte ich sei glücklich und du mir sagtest, dies sei gut so, nach ein paar von aussen kommenden abturns und ein paar locationwechseln stelltest du mir die masterfrage: »womit habe ich das verdient?« ich interpretierte die frage so, dass sie so gemeint wäre: »womit habe ich jemanden wie dich verdient, der all diese dinge tut, die mir gut tun, ohne etwas dafür zu verlangen...« ziemlich eingebildet, aber so habe ich es verstanden. jetzt, nachdem die franzosen europameister geworden sind und ich alleine vorm rechner sitze, kann die frage auch anders interpretiert werden. (der schalter im hirn auf dem steht »wichsen« ploppt auf »an«. d: »womit habe ich es verdient, dass ich so durcheinander gebracht werde, dass du nicht auf mich eingehst, mich ignorierst, übergehst.« hmm, depp. vergiss es. viel interessanter ist meine antwort gewesen, die mich selbst ein wenig überraschte. (wieder mal etwas, was ich von dir bekommen habe, ohne, dass du es bemerkt hast, ohne dass ich es dir gesagt, gestanden habe.)
ich sagte dir (nach reiflicher überlegung und reformulierung, um etwas die schärfe und brettigkeit aus der sache zu nehmen) du hättest das wohl verdient, weil du meine kleine welt gerettet hast. naja sieh es einfach so. ich lerne jeden tag, den ich mit dir verbringe, etwas dazu. und zwar über mich, das leben und wie ich es verbingen möchte. du bist offen, ehrlich, sinnlich und strahlend. ich habe manchmal angst davor, wann dieser zeitpunkt kommen wird, an dem du ausgebrannt sein wirst. mir wird das bewusst, wenn ich wieder alleine bin, und die eindrücke des tages durch mich hindurch ziehen und du deine spuren in mir gräbst. wenn ich eine hoffnung habe, dann die, dass es andersrum ähnlich ist (auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, was das denn sein sollte - ein brötchen aus der küche vom quartier holen kanns ja wohl nicht sein!). ich hoffe, es ist so und ich merke es einfach auch nicht. ich hoffe, das bleibt so, dass jeder von uns beiden das richtige für den anderen tut, ohne darüber nachzudenken, ohne kalkül, ohne die frage nach dem, was denn dafür zurück kommen wird, oder kann oder »wichs-wichs«.
ich stehe noch immer im see und drücke deine körper an meinen. kann dabei keine formen spüren, nur dich in meinen armen, mich in deinen armen, kann sehen wie du sekunden zuvor auf mich zugeschwommen kommst, du schaust in meine augen, ich kann dich spüren. das alles hat nichts mit dem letzten haken (den es noch abzuhaken gilt) zu tun. ich frage mich, warum du so oft daran denkst. welcher druck, von wo, auf dir lastet. der kreis schliesst sich und ich sehe wieder den schalter vor mir, auf dem steht: »respekt«.
es kommt mir immer wieder diese innere checkliste in den sinn. die liste der rollen die du für mich besetzt. die des besten freundes (geschlechtslos), die der mutter, der tochter, des partners, der lehrers, des schülers, der heiligen und hier klafft die lücke: die hure bist du nicht. selbst wenn ich den screenshot (die screenshots) vor augen habe, wie du dich bebend unter meinen berührungen windest, stöhnst und lustvoll, begehrenswert, sexy und ... aussiehst. die vorstellung mit dir zu schlafen hat nichts mit »kommen« wollen, sollen, müssen zu tun. nichts mit rammeln, schwitzen, zerren, grabschen und ... ja eben nichts mit diesem banalen »höhepunkt«. vielleicht einfach noch nicht. mag vielleicht sein. aber es ist wie es ist. für mich. ein ding, was sich meiner vorstellung entzieht, und das ist auch gut so. ja, ich will mit dir schlafen. und ich kann mit dir schlafen. irgendwann. aber nicht dann, wenn irgendeine »frist« abgelaufen ist, ein herbeigeredeter termin, eine stimmung »erzeugt« wurde. no way. es wird passieren, wenn wir uns in die augen sehen und es wissen werden. vielleicht wird dieser moment auch nicht kommen. vielleicht wird dieser moment nicht klar sein, durch vorsicht, angst, berechnung, erfahrung getrübt, verschleiert. vielleicht sollte ich dir das einfach mal so sagen, wie das hier steht. ich tue mich so unheimlich schwer, solche dinge zu »bereden«. da habe ich nun die venus im sternzeichen und dann sowas!
und ich habe eben eine definition für unseren undefinierbaren zustand gefunden. ich würde es »eine romanze« nennen. von meinem empfinden aus ist dies eine passende beschreibung für etwas was zeitlos, sinnlich, nahe, vertrauensvoll vertraut, emotional tiefgreifend, verständnisvoll weit und unbegrenzend glückseelig, unbeschränkend, sicherheit gebend, unverletzlich frei ist. was für ein brett und ich darf sowas erleben. wer hätte das gedacht?
fuck it? really? faktor x-y-z? wir sind dermassen damit beschäftigt, den anderen vor etwas zu bewahren, zu schützen, dass wir unseren eigenen weg und womöglich unser eigenes ich allzu oft vergessen? kann ich überhaupt für »uns« sprechen? also spreche ich von mir: als du eben hinter deiner haustür verschwandest, sah dein lächeln gequält aus. ich hatte den eindruck, dass du eine erwartung in mir entdeckt hast, ein eindruck den ich nicht erwecken wollte. ach, blaaaaaa. fakt ist: manchmal ist es eben besser zu schweigen. jedes wort scheint mir zuviel. dein gesicht redet bände, ich muss noch nicht einmal in dieses offene buch hineinschauen. der einband sagt alles. hmm, oder ich kann nicht lesen?
20 minuten später...
alles wieder ok. scheiss hirnwichserei. immer das gleiche. FUCK IT!
aber es ist wahr, dein gesicht spricht bände und manchmal spiegelt es eben auch einen schmerz wieder. und dann ist es schwer für mich, damit besonnen umzugehen. weiss nicht, warum das so ist. ich möchte dich dann drücken, halten, dir sagen »lass ihn gehn«, ich weiss nicht. möchte ihn wegküssen. aber das gehört dazu, ich darf nichts dagegen tun. ich leide mit dir, weiss nicht warum. ich habe doch schon so viel gesehn, warum ist das denn so schwer? ich will dich anrufen, darüber sprechen, dich ablenken, alles falsch. ich könnte dich zulabern. nope, was für ein bankrott. ich könnte auch denken meine gegenwart zieht dich am ende runter. da ich aber offensichtlich mega-egoistisch bin, tue ich nichts dagegen. wie leicht kann man mich eigentlich umwerfen? wo sind wir denn hier? im kasperle-theater?
fuck it! fuck it! fuck it!
du fragtest mich vorhin im quartier, ob ich dir etwas vorspielen würde, wenn ich dich mit verdrehten augen und entgleisstem gesicht angrunze, nachdem du irgendwas (ahem) »erotisierend-lustvolles« mit mir angestellt hast. hui, was für eine umschreibung. anders gesagt: wie es in mir aussieht, wenn du mir plötzlich (mit einem grrrr) z.b. in den hals beisst. nun, eigentlich habe ich dabei/danach nur einen gedanken: »mach weiter!«. und so ein kleines kollaps-gefühl. und ja, es fühlt sich traumhaft an, und ja, ich bin ein totaler depp, dass ich dir das nicht zeigen kann, nicht sagen kann. mir bleibt die luft weg. auch das ist nichts was mir leicht fällt. ach ich bin durcheinander, ich hör auf zu schreiben.
heute bin ich nicht von meiner sonne geweckt worden. ich bin ohne meine sonne eingeschlafen und habe nicht von dieser sonne geträumt. das erwachen war ein kritisches, ängstliches, verlorenes. aufstehen, anziehen, rausgehen, ein toter automatismus. auf dem weg in die wackerfabrik, dachte ich darüber nach, ob ich mich melden will, ob du dich melden wirst. ich habe den eindruck, dies wird ein test-tag. ein tag, an dem wir uns selbst testen wollen. hier mein zwischen-test-ergebnis: ich vergehe innerlich, es ist kein zerfliessen, es ist ein zerren und zerreissen. eine leere blase füllt meinen kopf, die stelle in meiner brust, die du nunmal inne hast, brennt und klopft. es ist schrecklich. ich sehne mich nach deiner nähe und ich finde keine ablenkung von diesem sog, diesem magnetismus, den ich nicht kontrollieren kann. ich möchte mich hinlegen, die augen schliessen, mich verschliessen vor diesem gefühl, was ich nicht in den griff bekomme. es ist eben nicht etwas, was man mit dem kopf steuern kann. da muss ich aber durch. wie kann es sonst sein, dass ich mich von der – hirnausfall - ...
wie dämlich, so ein testtag. mir ist danach dich zu sehen, dich zu hören, spüren, schmecken. aber ich unternehme nichts um diesen zustand zu erreichen. ich halte mich zurück, weil ich glaube, du brauchst das gerade. wieso glaube ich das? weil du das vielleicht wirklich brauchst. und ich mich eher in der position sehe, etwas kaputt machen zu können, ohne das zu wollen. ich habe das gefühl, nur noch fehler produzieren, oder gar provozieren zu können. also leide ich lieber selbst, als dass ich dir einen/hunderte gründe liefere zu leiden.
die sehnsucht pocht durch meine adern und ich schnappe nach luft. habe screenshots im kopf, deine stimme im ohr und dein gesicht in den händen. habe das gefühl, dich verletzt zu haben, bin ein häufchen elend, was mit eiserner miene, in der wacker, am rechner sitzt und stoisch auf die tastatur hämmert. was hindert mich daran dich anzurufen? angst oder vorsicht? die überzeugung, dich alleine lassen zu können? willst du das überhaupt? brauchst du das? zweifel über zweifel. das ist zwar für mich ein gutes zeichen. aber es ist und bleibt ein schreckliches gefühl. ich will keine fehler machen, dich nicht unter druck setzen, nicht egoistisch sein.
ich komme zur tür rein, im weststadt-büro, und habe deinen duft in der nase. das schiesst mich teils hoch und und zieht mich teils runter. bin ich denn soo tief drinn, in dir, dass ich deine körperliche abwesenheit nicht mehr ertragen kann? hmm, sieht verdammt so aus. ich trage dich in mir, wohin ich gehe. verliere kraft dabei. really? seems so! i just donno. wie kann es sein, dass meine hände nach dir riechen? (das tun sie wirklich, habe es eben nochmals gecheckt). bin ich am durchdrehen? was für ein wirrer y-faktor ist das denn? arghl. ich verliere die kontrolle, ich kann es spüren. und wenn ich die kontrolle verliere, verliere ich dich. ich taumle zwischen x entscheidungen:
1. ich gehe weg.
2. ich steh das durch.
3. ich geh weg und steh das durch.
4. ich bleib hier und steh das nicht durch.
5. ich drehe durch und bleib hier und bin weg und steh das durch.
6. reiss mich mal zusammen, was geht hier ab? wer bin ich denn? jetzt hör schon auf.
schluss aus. was haben wir denn da? also, ich liebe dich. ich weiss das, du kannst es bestenfalls glauben. du kannst damit aber nichts anfangen, weil du eben in dieser ziellosen, orientierungslosen, sinnlosen und inhaltslosen phase steckst, die einen gefangen hält, nachdem man kürzlich aus einer tiefen, prägenden beziehung herausgegangen ist. in dir herrscht ein chaos, was ich nicht zu verantworten habe, was ich dir nicht ordnen kann (aber insgeheim will), was du nicht ordnen kannst (aber insgeheim willst), und was dir die augen vor dieser erkenntnis verschliesst, die du dahinter vermutest. wie kann ich so dreist sein, hier in ein paar sätzen deine situation beschreiben zu wollen? ich arschloch!
offensichtlich verliere ich die geduld. ich hasse mich dafür. was ist passiert, dass es jetzt so sein muss?
ich komme immer mehr zu dem hirngespinnst, dass es im long-run besser wäre, jetzt einen cut zu machen. kurz davor, ist es am schönsten. ich für meinen teil bin über diesen punkt hinausgeschossen. ich habe keine hoffnung, dir etwas anders geben zu können als enttäuschung und schmerz. weil ich eben auch ein angsthase bin, weil ich dich um nichts in der welt verletzen möchte. punkt. ich habe herausgefunden, dass es etwas neues, atemberaubendes, wertvolles und eben schützenswertes im leben gibt. ich will nicht irgendwann aufwachen und feststellen, dies zerstört zu haben.
das kann doch alles nicht mein ernst sein? wozu prüfe ich mich allmorgentlich? um so eine scheisse von mir zu geben? ich höre mich diese bedeutungsschwangeren worte sagen: »...will dich lieben und ehren, in guten wie in schlechten zeiten, bis dass der tot uns scheidet...« stehe neben mir und kann sehen, wieviel ich von dir weiss, ohne dass du ein wort sagen musst. sehe dich vor mir, wenn meine hände zu dir sprechen, spüre deine hand in meiner, wenn die aussenwelt verschwindet.
hmm, ich kann das garnicht beurteilen. das kannst nur du. irgendwann.
neuer ansatz:
du triffst aussagen, betreffend dingen, die noch nicht passiert sind, die schon passiert sind, vom zerfliessen, vom sterben, angst, schutz, in tausend kleine lichtkugeln zerspringen, anziehung, abstossen. ich verstehe was du sagst. weil es mir genauso geht. also geht es dir wie mir. also haben wir beide nicht gelernt, wie man mit sowas, mit dieser situation wie der unseren, umgeht. was passieren wird, welche auswirkungen was haben wird, wo es hinführt, was es bedeutet. wir haben die gleichen ängste, zweifel, bedürfnisse, hoffnungen. wenn das so ist, gibt es keine entscheidung, die es zu treffen gilt. daher bin ich mir auch so sicher. krass. mit dem ausschreiben dieses wortes »sicher«, sind alle zweifel und hirnwichsereien plattgewalzt, unter diesem fundament begraben. wow, was für ein geiles, breites, warmes gefühl. ich möchte dich damit überschütten, dich darin baden, es mit dir teilen. sicher!
später am abend rief ich dich an, du hattest ein kreativ-loch und ich holte dich ab. wir gingen ins quartier und später ins büro, wo wir die nacht durchmachten. um 7 uhr war frühstück angesagt, also ab ins schwarz/weiss. dort bekamst du einen laberflash und erzähltest mir aus deinem leben mit deinem exfreund. ich weiss ich war hundemüde, sah endscheisse aus und überhaupt. aber, der punkt ist der: kein wort von dir kam mir unverständlich vor, keine reaktion von dir ungewöhnlich, keine erfahrung unbekannt. ich spürte wie mir die tränen in die augen schossen, weil mir ständig dieser eine gedanke an die hirnrinde klopfte. »das kann es doch nicht wirklich geben!!« ich kam mir vor wie ein dj, der ständig diese eine stelle auf der platte scratcht: »deshalb liebe ich dich, de-de-deshalb liebe ich-ich-dich, de-de deshalb, auch deshalb...« wie kann ich dir beibringen, dass alles (in worten ALLES) was du sagst PERFEKT ist. ein traum, den ich aufgegeben habe zu träumen, eine hoffnung die längst begraben war. ich will mit dir zusammenleben, alt werden. wenn du so mit deinem leben umgehst, wie du es beschrieben hast, dann wird es einfach keine probleme geben und irgendwann wirst du dich nicht mehr erinnern können, wie es war, ein schlechtes gefühl zu haben. ich bin im geiste fünf mal vom stuhl auf die knie gerutscht und habe dir einen antrag gemacht, mir diese unfassbarkeit vor augen geführt, während ich dir zuhörte, meine eigenen erfahrungen dagegen halten konnte, wusste wie ich mich verhalten hätte, brauchte schon garnicht mehr zu nicken, möchte dir zeigen, wie es sein kann. du hast mein fundament der sicherheit mit stahlbeton fünffach untermauert. einfach so. ich sitze nur da und schüttle den kopf. ZUCKER!
dann fuhr ich dich an die uni und mich nachhause. nun, ich wollte mich für ein stündchen hinlegen, ausruhen. ich hab bis kurz vor 6 gepennt. gepennt ist der falsche ausdruck. ich habe dieses gefühl geträumt. ich weiss nur noch, dass es hell und warm war. ich bin zwischen drin ein paar mal aufgewacht und spürte wie sich mein lächeln ins gesicht geprägt hat. es hat sich angefühlt, so, wie ich es mir vorstelle mit dir zu schlafen. ich meine im gefühlsmässigen sinne. eben diese confession, diese totale nähe die schon eher eine, hmm, verschmelzung darstellt. ich stand dann auf, machte mir ein paar brötchen und du riefst an. schon verrückt, ich empfinde deine stimme engelsgleich, wenn ich dich berühre, dann kommen mir vergleiche mit himmel & unendlichkeit in den sinn, aber ich lasse dich das nicht spüren. wie scheisse eigentlich. kommt noch. =)
als ich endlich bei dir in der tür stand und dich in den armen hielt, nun, es war wie wenn man auf dem schmalen gipfel eines berges steht, um sich herum nur den gähnenden abgrund der bedeutungslosigkeit, der sich spiralförmig um uns dreht. als du dich auf der couch um mich gewickelt hast, war das so, als ob es nur einen geist gibt, der uns beide steuert, der weiss, wie etwas sein muss, dass es eben perfekt ist. ich möchte mich ein paar tage mit dir irgendwo einschliessen und diesen geist ein bischen machen lassen. ich sehe dir zu wie du durch die wohnung springst, spüre diese reine freude in mir, wenn ich dir zusehe, wenn du deinen kopf zur tür herein streckst. spüre dieses fette »ja« in mir, bei allem was du tust. kann mich nicht von dir losreissen, will das auch garnicht, kann nicht sagen: »los! mach jetzt!« muss dich küssen, zerspringen, muss dich lieben, ein süsses muss, ich kann mich nur ergeben. sweet surrender.
später in der bar (schickes fahrrad) beugst du dich vor mir hin, und ich kann dein decolteé bewundern, kann deine brust noch in meinen händen spüren, lalle ein paar worte hervor und hänge wie ein nasses handtuch in einem dieser überteuerten nasse-handtuch-halter. ich will dich tanzen sehn. deinen körper, wie er sich in meinem schoß streckt. heute hätte die bar ruhig geschlossen bleiben können. du hättest da liegen bleiben können, wo du lagst, ich will dir zeigen was ich meine, wenn ich es fühle, dieses ding, dieser satz, mit den drei worten.
boxenstop 1
ich habe nach beendigung des vorangegangenen schriftwerks das ding ausgedruckt und als ich es gerade am verpacken war, hörte ich deine schritte im treppenhaus. also fuddelte ich hastig die blätter in einen umschlag, drehte mich seitwärts zu tür und konnte die sonne aufgehen sehn. ich wollte aufspringen, mich um deinen hals werfen, blieb aber kleben und machte mir sorgen über dieses vorhaben, dir diese seiten zu geben. ich weiss nicht warum, schliesslich wollte ich, dass du das alles weisst. aber ich machte mir sorgen wie du auf die »weggeh-geschichte« reagieren würdest. aber es ist wie es bleibt, ein teil von mir, und somit etwas was du wissen MUSST. ich sah dir zusammengesackt beim lesen zu, studierte deine gesichtszüge, und mit schwindender seitenzahl wurde ich immer nervöser. irgendwann muss doch die stelle mit der aufzählung kommen? irgendwann brachst du in lautstarkes lachen aus und prustest hervor, dass du eben an besagter stelle angelangt bist. ich hätte mit vielem gerechnet, (was mich eben zu diesen zweifeln geführt hat) aber diese reaktion; nun sie war wie immer, diese zuckersüsse in milch und honig gedippte sahneschnitte. wie konnte ich nur so dämlich sein zu glauben - naja, schwamm drüber. ich hatte erwartet du würdest garnichts sagen, du hast nichts sagen müssen, ich wollte nur dass du es weisst. statt dessen fragst du nach mehr. ich bin glücklich. mag dich nur noch an mich drücken und eben dich von aussen an dich von innen drücken. der puls an meinem hals droht mir den kopf abzusprengen. ich ziehe dich mit letzter kraft zur couch, halte dich im arm und sterbe vor mich hin. bei dir zuhause angekommen stehe/hänge ich ziemlich flau im raum. ich möchte dich ausziehen, dich aufs bett ziehen, auf den timetrigger drücken und die zeit anhalten. aber ich möchte es von dir hören. stattdessen wanke ich zur tür heraus, drücke dich, verabschiede mich (oh ich HELD) und werde irgendwie wieder in den raum bucksiert. lasse mir noch ein paar skizzen zeigen (und ja ich werde nie wieder was zeichnen. ich unwürdiger) (höre das streitgespräch dieser beiden jungs, die links und rechts auf meiner schulter sitzen - aber hallo? die streiten ja garnicht! die sagen beide: »los jetzt! na mach schon! es ist RICHTIG! du depp!«) höre mich nochmals von der bezaubernsten, anziehensten, wunderschönsten frau verabschieden, wuchte mich abermals auf den flur und schleiche mit schlackernden beinen die treppe hinab. und ja, sie sieht mir nach und ich ziehe mich mit den händen das treppengeländer hinunter, in die richtung in die ich nicht will. steig ins hirnamputierten-mobil ein und fahre nachhause. WO IST MEIN ORDEN? nun, mein blutdruck liess mich nicht sofort einschlafen und ich konnte mich nicht umdrehen, schliesslich lagst du ja noch in meinen armen und ich hielt dich da bis ich irgendwann am morgen aufwachte. und ich hielt dich da bis ich dich loslassen musste, weil ich blöderweise aufs klo musste. ich stand auf, stieg ins auto ein, schrieb dir eine sms und fuhr in die stadt. mir war nach sonnenblumen. gedacht, gesagt, getan. jetzt wurde es schon schwieriger. da du dich in der zwischenzeit noch nicht bei mir gemeldet hast musste ich davon ausgehen, dass du noch (mit an die nase gezogener »weichen, großen« (da passen auch zwei drunter) decke, schläfst. ein bild, welches ich als schön und wohlig empfinde und dich auf gar keinen fall da rausholen mag. ich fuhr zu dir hin, der parkplatz-gott hatte mir direkt vor deinem haus ein plätzchen reserviert und parkte ein. was soll ich nur tun? die blumen vor die tür legen? sms schreiben? und dann schnell weg? ich weiss, du bist angenervt, wenn man dich aus dem bett schmeisst, du jemanden in der bude sitzen hast und noch nicht geduscht hast, jaja, ich weiss. aber ich denke mir mal, für mich kannst du ja eine ausnahme machen. ich ruf an, du gehst ran, und (traraaa) lässt mich nicht gehn. die gleiche bezaubernde, unwiederstehliche, wunderschöne frau vom vorabend macht mir die tür auf. ich spüre sie in meinen armen, lasse mich von ihr auf die couch ziehen, lasse sie um mich wickeln und geniesse diese gerade-aus-dem-bett-gefallen-stimmung. wenn mir jemand einen murmeltiertag schenken kann, dann bitte diesen hier!
natürlich kann ich die frage nachvollziehen, ob ich denn nicht ein wenig übertreibe. und ja, ich fühle mich ziemlich ausgeknocked, geschossen. aber nun, wenn ich nicht solch ein eiserner kontroll-kontroll-freak wäre, dann läge ich bereits im koma, und zwar mit einem ziemlich lustigen, verdrehten gesichtsausdruck. dieses breite, schwere (leichte) fundament drückt mir sacht auf den magen, kann kaum essen, trinken, reden. meine empfehlung auf einen bh zu verzichten macht die sache auch nicht besser. - wie ist das eigentlich? wissen frauen wie man sich die brust so ganz beiläufig auf den arm drücken muss, um diese in die form zu bringen, die einem y-chromosom-verseuchten die schweissperlen auf die hirnhaut treibt? gibt es da lehrgänge, oder ist das ein geheimnis was von der mutter zur tocher weitergegeben wird?
ich möchte niemals dieses gefühl verpassen, dich anzusehen und zu wissen, dass ich nichts mehr weiss, weil mein hirn aussetzt. (grrrr)
ich habe das gefühl, mein körper ist von sauerstoff-bläschen durchsetzt als ich dich zuhause absetzte, du hattest einen sparkassen-abturn und einen durchgeknallten chauffeur neben dir. und wenn ich mir so überlege was ich hier gerade geschrieben habe, dann fällt mir auf, dass es nur szenen-beschreibungen sind, die ich heute zustande bringe. das liegt daran, dass ich heute auf dem waschmaschinen-im-bauch-drehzahlmesser ausschliesslich im roten bereich unterwegs bin. ich kann im kopf nur noch lallen. ich muss mir mal eins überbraten, ach was, muss ich nicht. freue mich auf die bar. bis gleich...
ich hatte nur einen kurzen moment die gelegenheit einen blick von dir zu erhaschen. das reichte mir schon um mich für den rest des abends von der bar fern zu halten. diese sehnsucht ist nahezu krankhaft. ich beginne mir sorgen zu machen. nicht einmal steffies fortsetzung ihrer lebens-tragödie schafft es, mich gedanklich, emotional von dir fern zu halten. haha, wie witzig! von dir fern halten!! zum auf die schenkel klopfen. was ich meine, ist das, dass ich dich zwar immer in mir trage, aber eben manchmal nicht dermassen bewusst, deutlich, hoppla! ach vergiss es einfach. ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen wie es sich anfühlt dich zu vermissen. ich wünsche ich würde urplötzlich deine arme um mich spüren, könnte dich ein wenig näher ziehen, deine haare an meinem gesicht, dein duft steigt mir in die nase, ich schliesse leicht die augen. wie soll das weiter gehn? ewiges löcher-in-die-luft-starren-und-dabei-milch-und-honig-mässig-griensen? ich muss was arbeiten, ich muss mich zusammenreissen, ich muss, ich muss, ich muss. ich glaub ich leg nochmal kurz auf die couch. das wird nix mehr mit arbeit heute...
...fuck, 4 uhr morgens, ich wache auf der couch auf. der erste gedanke: »wo bist du?« wird mir das alles zu viel? das gefühl bohrt sich in meine brust. möchte dich auf mir spüren. ich schleiche zum fenster, in der bar brennt noch licht, glaube nicht, dass du noch da bist. jemand steht auf meinem fundament und schlägt mit dem pickel darauf ein. ein kleiner schmerz, verglichen mit dem großen ding in mir. aber er ist da. trauer, sehnsucht. habe ich da einen anspruch? ich schüttle mich vor diesem gedanken, kann ihn nicht abschütteln. mir schnürt sich die brust ein wenig zusammen. ein wenig nur, aber es ist so. was kann ich diesem gefühl positives abgewinnen? wo kann ich hierüber augenzwinkernd schmunzeln? ich versuche es garnicht erst. bin zu müde. werde mich anziehen und nach hause fahren. pick, pick...
...beim licht ausmachen wollen, streift mein blick unzufällig die fenster der bar, ich sehe einen schatten dort sich bewegen, für den bruchteil einer sekunde. er bewegt sich so, wie nur du dich bewegen kannst. mein herz bleibt einen moment stehen (proof). die breakbeats dieses liedes in mir stimmen dieses crescendo ein, was mir diesen leichten schlag in den nacken gibt. depp. egoist. immer das gleiche. schäme mich. falle, träume. schiebe mein schwächeln auf meine müdigkeit, die nach diesem visuellen gong in schwingungen von mir fährt, und doch wieder nach mir und meinem verstand greift. ich will nicht mehr arbeiten müssen, will nur noch schreiben, irgendwo in der sonnne, am meer, auf der terrasse meines hauses. wenn ich durch die fenster schaue, aus denen lange, weisse streifen leichten stoffes wehen, kann ich dich hin und her laufen sehen. ein wandelnder sonnenschein im kühlen schatten. ein wink, der mir sagt, es gibt noch...
...noch leben auf dieser welt?
...etwas erstrebenswertes.
...agagaga...
mache ich es dir zu leicht? ich weiss nicht, aber dies ist ein ding, was mir in dem gespräch mit steffi hängen geblieben ist. dieser reiz, dieses ungewisse, eben dieser kitzel. das habe ich für mich einfach übersprungen. und ich bin der überzeugung, dass dies etwas ist, was kein mensch wirklich braucht. naja, ich brauch das nicht, dieses spiel, dieses necken. hmm, schön dass wir mal darüber gesprochen haben.
auch wenn du heute den eindruck hattest, ich wäre weich in der birne, du keine lust hattest dich mit dieser weichbirne auseinanderzusetzen, bin ich der meinung, ich bin ziemlich konkret, aufmerksam und bewusst. heute hielten wir uns von, hmm, also du warst der meinung du hälst mich von der arbeit ab, und ich bin der meinung ich halte dich von dem uni-krempels ab, den du dir vorgenommen hast. aber was heute wirklich war, ist der beweis gewesen, wie ein »normaler« tag miteinander aussehen kann. mit morgenmuffeln, frotzeln, reden, unterwegs sein, sich vor lachen wegschmeissen, leben eben. auch wenn dabei für mich dazu gehört, dass ich dir beim essen gegenüber sitze und dir beim zuhören schlicht erkennen muss, dass ich dir nichts beibringen kann, dir nichts (ausser einer roadrunner-imitation) geben, nichts erlebt habe, was ich dir erzählen könnte, nichts aussergewöhnliches beherrsche, und lediglich einen glanz ausstrahlen kann, weil du neben mir stehst. das ist kein jämmerliches selbstmitleid. dies ist eine erkenntnis, die ich auch nach blitzmässigem nachdenken bestätigen kann. ich frage mich, was du in mir siehst. mag sein, dass du mich sexy findest, mag sein, dass ich eine gewisse ruhe und sicherheit ausstrahle, mag sein, dass ich dich direkt ansehen kann, dir in die augen schauen kann. mag sein, dass ich dir in der denkweise bislang hundertprozentig (meine einschätzung) ähnle, aber wo ist mein ziel, dich weiter bringen zu wollen, oder gar zu können? mag sein, mein anliegen dich von jeglichen ketten, klammern und steinen frei zu halten ist ein ritterliches, aber ich kenne niemanden dem man dies so leicht und mühelos zugute kommen lassen kann, wie eben dir. selbst meine glanzrolle, die der kritischen opposition, konnte ich noch nicht besetzen. es ist doch vielmehr so, und das hat mir der heutige tag mal wieder deutlich gezeigt, dass ich ein praktikum bei dir viel nötiger hätte, als anders herum. hui, wie krass mag das wohl klingen? ich glaube die mischung machts! so denke ich zum glück nicht den ganzen tag. wenn das der fall wäre, oh gott... es ist ein schönes gefühl, dich heimlich zu bewundern, so wie es ein schönes gefühl ist, heimlich, unbewusst auf dich aufzupassen, unbewusst sich zu freuen, wenn du aus der bank heraus kommst und du dich suchend umschaust, mich siehst und auf mich zukommst. so wie es eben ein gutes gefühl ist, in der bar abzuhängen und du mich, ich dich ignorierst. ein gutes gefühl, wenn sich der vorhang der umkleide-kabine beiseite schiebt und du mich fragend anschaust, du mir die abendkleider beschreibst, die du anziehen wirst, wenn wir in der spielbank einfallen, ein gutes gefühl das handy auszulassen, obwohl man weiss, da läuft gerade einer amok, weil ich mich nicht melde. mach nur weiter so.
liegt es an deiner reaktion, deinem zuspruch, betreffs dieses »tagebuchs«, dass ich mich noch stärker an den rechner (zum schreiben) hingezogen fühle, odderr wie, odderr was? eigentlich habe ich ja garnichts neues zu berichten, zu verarbeiten. es ist nach wie vor dieses fette gefühl in mir, was mir mit einer breiten, ruhigen, vertrauenswürdigen stimme sagt: »yooo!« die mich schiebt und pusht, drückt und hält. das gefühl, welches mich herzfrequent nach oben ballert, wenn ich glaube ein geräusch im treppenhaus zu hören. ich höre mich sagen, bei deinem eintreten: »schön, dass du da bist.« und wenn ich es ausspreche, merke ich, dass ich mich wiederhole. aber nun, es ist die wahrheit. ich muss lachen, bei der vorstellung, wie ich vorhin in der bar sass, nach einem heineken schon angeheitert, mir dinge ausdachte, die ich jetzt anstellen mag. beobachtete die jungs, die irgendwas bei dir bestellten, konnte das leuchten in ihren augen sehn, und wenn du dich umgedreht hast um an die theke zu gehn, beugten sie sich hastig zu ihrem kollega und blubberten ihm die ohren voll. hmmm, sehr geistreich was ich hier schreibe. vielleicht sollte ich einfach jetzt nach hause fahren und eben nicht darauf warten, ob du nochmal reinschaust. sollte mich diesem »huaaa-wie-fehlst-du-mir« feeling aussetzen. allerdings würde das auch heissen, ich würde mich mit absicht weichkochen. da lasse ich doch viel lieber die screenshots von heute revue passieren, freue mich, dass es dich gibt, bin dir für den tag dankbar, freue mich über jeden stich im magen, der sich zu den screenshots in selbigen bohrt um mir zu sagen: »yoooooooooooohooo!«
die frage, wie lange wir schon zusammen sind gibt mir einen merkwürdigen kick im kopf. auf meine frage hin, ob dich sowas annervt, sagst du lapidar: »das geht die doch garnichts an.« schlicht und ergreifend, die passende antwort. wieso habe ich das gefühl, so nicht in deiner gegenwart auf diese frage antworten zu können? immerhin war das das erste was mir durch den kopf schoss, und das erste ist doch immer das richtige. statt dessen will ich versuchen dieses ding, was ja wirklich keinen was angeht, zu erklären. aber ich weiss doch selbst, dass man das keinem aussenstehenden erklären kann. es tut mir leid, manchmal bin ich eben noch so auf normale menschen eingestelt, dass ich lieber nichts sage, als diesen auf die füsse zu steigen, oder gar um dich vor etwas zu schützen. ich gewinne den eindruck, dass wir zusammen eine gute durchschlagskraft entwickeln können, wenn ich es nur endlich mal auf die reihe bekomme, spontan diesen schutzinstinkt auszulassen. oder habe ich das gefühl, wir wären »zusammen«? logo hab ich das gefühl. und das wird so lange sein, bis einer von uns einen rückzieher macht, und dies ausspricht. steht natürlich auf einem anderen blatt, wovon man hier einen rückzieher machen soll. und wie das überhaupt vonstatten gehen soll. ich habe ein mulmiges gefühl im bauch bei diesem gedanken.
hirnwichserei:
mal angenommen, du würdest jetzt diese »entscheidung« treffen, dir ist alles zuviel, du willst alleine dein ding machen, eben ohne diesen druck der von aussen, von dir und von mir irgendwie da ist, obwohl er nicht da ist, obwohl du und ich drüber stehen wollen, können. was würde ich dann tun, wie würde ich reagieren? meine welt würde untergehen, ich müsste wieder diesen kontrollchip in mein herz pflanzen. schliesslich wird es mir schwer fallen, deine entscheidung nicht zu verstehen. vielleicht wäre dies das erste ding, was ich nicht verstehen kann? ich müsste viel energie aufwenden, um dich aus mir heraus zu schaufeln. wozu? weil ich dir sonst nicht das gefühl vermitteln könnte, dich auf deinem weg unterstützen zu wollen, oder gar zu können. was für ein hartes brot, dies hier jetzt schreiben zu müssen. ich weiss nicht wie es sein würde. ich glaube nicht, dass du dich getrieben fühlst, eine definition und somit eine entscheidung treffen zu müssen. naja, ich für meinen teil habe immer öfter das gefühl, meinen herzens-status dich betreffend in die welt hinaus schreien zu wollen. aber irgendwie habe ich auch den eindruck, die welt könnte damit garnichts anfangen. wenn ich mir den umgang untereinander da draussen so anschaue, liegt das auf der hand. wenn ich mit dir zusammen unterwegs bin, dann spüre ich eben, dass es nichts vergleichbares in meiner erfahrung, meinem umfeld gibt. du machst mich offen und frei. insofern geht es keinen was an, da es an grips und erfahrung da draussen fehlt. wie schade.
ich habe meine entscheidung getroffen. ich möchte, dass du diesen spross, der wohl in mir schlummerte, hegst und pflegst. (oh girl, i love you so, so feed my love and let it grow) will mich dir gegenüber niemals verstellen, dir niemals etwas vorenthalten, mich frei fühlen und deshalb immer freiwillig zu dir zurückkommen, obwohl ich niemals weg gegangen bin. dich in mir tragen, mit der gewissheit, dich dabei nicht festzuhalten, weil du selbst fliegen kannst. dir zeigen, was es heisst, geliebt zu werden.
eigentlich versage ich hier, beim versuch dir diese entscheidung auszuformulieren. es ist einfach so, dass ich meine hand in deine lege und gleichzeitig deine hand in meiner liegen habe. es ist ein »ineinander-liegen«. und wenn man spürt, dass man seine hand gedrückt bekommt, schüttet sich diese goldene substanz in den körper, füllt jeden winkel aus, erblüht. man ist sonne und regen, blume und erde in einem.
boxenstop 2
ich habe gerade »high fidelity« zuende gelesen. ich las die letzten worte und später wurde ich von hinten an der schulter gezupft: »willst du noch was trinken?« hier wurde mir klar, dass ich wohl selbst in einer zeitblase gefangen war, in der ich durch die fenster der bar in den stürmischen, wolkenverhangenen herbsthimmel dieses deutschen jahrhundertsommers starrte und meine gedanken fliegen sah. ich dachte an den morgen, diesen morgen, der mir eine weitere schicht aufs fundament zementierte. diese schicht trägt den namen »hör auf zu suchen«. was ich suchte? ich suchte den haken an der ganzen sache. als ich aus der bar ging, durch die strassen lief, nachdachte worüber ich wohl gerade nachdenke, noch nicht zurück ins büro wollte, weil ich wusste, dass wenn ich zur tür hereinkomme, du mit john telefonieren wirst, ich aber eigentlich nicht mich (wie es ich aber jetzt doch mache) an den rechner setzen wollte, weil ich es dir viel lieber direkt ins gesicht sagen wollte. ich kann dir ja nicht einfach das telefon wegnehmen. obwohl mir danach wäre, mag mich dir an den hals werfen und versuchen dir das zu erklären, mag mit dir irgendwo sitzen, bei zwei - drei kerzen, einer flasche wein und dir alles sagen, alles was mir durch die leere birne schwirrt. hrgl, ich sitze mit dem rücken zu dir und werde von deinem lachen abgelenkt. klammere mich innerlich an den schreibtisch, will dich (grrrr).
ich höre natalie merchant's neunte runde, lasse mich von ihrer stimmung mitziehen. das zeigt mir allerdings nur, dass mir eigentlich danach ist, mit dir einen sonntag im bett zu verbringen. danach ist mir. und du sagtest, wir würden sowieso nur das tun, wonach uns ist. blarabahrber...
ich hatte heute morgen darüber nachgedacht, nichts mehr zu schreiben, weil mir für einen kurzen moment die gefahr zu groß erschien, du könntest etwas nochmals so »anders« verstehen, als ich das gemeint habe. und ja, ich habe darüber nachgedacht, ob ich mir etwas schönrede, und ja, a loop is a loop is a loop! dabei kam aber der titel der vorherig schon genannten fundament-schicht heraus. hmm, ich glaube, ich will nicht aufhören zu zweifeln, ich glaube ich will aufhören zu zweifeln. also was ist es wirklich was ich will? es ist wohl das was alle wollen. (...und eben habe ich es auch noch gewusst, mist, das kann doch nicht sein! jetzt habe ich es doch glatt vergessen!!) ich glaube es war sowas wie: »ich will wissen wie es weitergeht.« und wenn es eine konstante im leben gibt, dann die, dass man es immer herausfinden wird, wie es weitergeht. man muss noch nicht einmal etwas dafür tun. bin ich nicht der welt gescheitester philosoph? idiot!
ich möchte gerne wissen, wie dieses tape zustande kam (dein tape). was ist denn das für eine frage? eine ganz einfache. ich habe mir keine gedanken darüber gemacht. ich fand, dass es einfach gut passte. aber jetzt, mit meinem »high fidelity-wissen«, kommt mir diese frage eben in den sinn. und ich würde dir gerne meinerseits ein tape aufnehmen. und in der tat, das war es gewesen, was mich in dieses abwesende zeitloch zog, vorhin, in der bar, mit dem buch in der hand. ich ging meine cd's im kopf durch, machte ein tracklisting, stellte den schmerzlichen verlust so mancher perle meiner sammlung fest, machte eine neues arrangement, wusste nicht, was für eine aussage aus den gewählten liedern herauskäme, welche stimmung.
48 stunden liegen zwischen dem vorangegangenen satz und diesem hier. es kommt mir so vor, als ob mal wieder 2 wochen verstrichen sind. es ist viel passiert, die festplatte ist voller neuer screenshots und eindrücken. du bist weit entfernt und nicht messbar nahe. gestern waren wir in der sauna und es gelang dir nicht, richtig abzuschalten. heute ist der letzte tag vor deiner uni-abgabe. ich merke gerade, dass ich eigentlich nichts aufschreiben mag. heute war so ein tag, an dem jeder von uns sich selbst nervlich zusammen halten musste. nun, sowas kommt vor. als ich endlich aus der wacker rauskam, um die pappen und lack zu besorgen, die gayheftchen und layoutpapier, spürte ich, wie der druck, der stress von mir abfiel. teils, weil ich endlich von diesen vielen schwarzen löchern, die die wackerfabrik durchziehen loskam, teils weil ich endlich die möglichkeit hatte, etwas gegen deine downstimmung zu tun. es zerriss mich förmlich, dich heute morgen beim frühstück so zu sehen, fühlte mich hilflos angesichts deiner motivations- und lustlosigkeit, war zutiefst gerührt von deiner eier im glas aktion und angenervt von meiner scheiss laune. wollte dich entführen, dein gesicht in die sonne drehen, dich lachen hören, die zeit anhalten und war selbst ein schwarzes loch. eben eins, was einem die energie absaugt, je näher man ihm kommt. ich wäre gern das gegenteil. zumindest für dich. erinnere mich an deine worte, von vor zwei tagen im quartier, als du den zweiten boxenstop gelesen hattest. ich würde dich übergehen. ich traue mich kaum, meine gedanken zu äussern, muss lachen, wenn du es dann für mich tust. bedaure, dass wir wohl einen ziemlich ähnlichen biorythmus haben. will heissen, wenn es mir scheisse geht, kann ich davon ausgehen, dass es dir auch scheisse geht und wenn du gestresst bist, kann man wetten, dass es mir genauso geht. da sind kräfte am werk, die sich gegenseitig aufheben. ist das so? naja, nicht immer, ok. vielleicht liegt das aber auch an dieser unsichtbaren verbindung, die einem eben solche stimmungen vermittelt, ohne sie verbal dargestellt zu bekommen, eben mit diesem feeling. vielleicht ist ja auch diese infrarot-standleitung dafür verantwortlich, dass ich im quartier, als ich auf deinen salat & ananassaft wartete (und auch vorher, als du mich ständig anriefst, um deine bestellung zu erweitern), wieder von warmen, sonnenstrahlmässigen gefühlen durchflutet wurde. wollte dich nicht mehr »in-ruhe-lassen«, wollte dich in den armen halten, deinen körper an mir spüren, meine nase in deinen bauchnabel stecken, an dir schnuppern, reiben, küssen, lieben. eben ein paar stunden, tage, wochen, mich mit dir weg-tilten... (monate, jahre, leben...jajaja!)
die müdigkeit steckt mir in allen gliedern und ich sitze in der wacker, bin seit 10 minuten da und schon nichts mehr zu tun. deine sms kam auf der fahrt hierher und ich las sie beim fahren. batsch, batsch. also langweilte ich dich mit selbsverherrlichungen!
punkt 1:
eigentlich, bislang konnte ich mit kritik solcher art nicht umgehen. ich dachte immer, wie denn solch ein kritiker sowas beurteilen kann, zu solch einem »zerschmetternden« urteil gelangen kann. bei dir hat das zur folge, dass du mal wieder ein paar punkte aufs »respekt-konto« von mir verbucht bekommst.
punkt 2:
womöglich hast du recht? vielleicht habe ich diese form der selbstverherrlichung gebraucht, um mir die energie zu verschaffen, weitermachen zu können. oder eben dampf abzulassen (was ich bislang geglaubt habe)
punkt 3:
mein gehirn ist noch im sleep-mode und somit kann ich nur aus dem bauch heraus etwas dazu sagen: wow, respekt! es ist ein gutes gefühl, wenn man gezeigt bekommt, es mit einem menschen zu tun hat, den man gestern als traumfrau bezeichnet und diese einem promt weitere wichtige details zur bestätigung dieser theorie liefert.
aber sowieso hast du heute morgen (beim absacker frühstick im s/w) den ultimativen hit gelandet. du kennst das wort »achtung« und kannst es einem menschen zusprechen. aber ich lasse das schreiben lieber erstmal, bin noch zu müde und das ist zu wichtig.
"Stier ( 21.04. bis 20.05. ) Horoskop vom 13.07.2000
Lass die Sonne in Dein Herz...! Sie haben Angst um Ihre Glaubwürdigkeit, denn gestern wirkten Sie noch so stark und unbesiegbar. Und heute? Der Mond lässt Sie straucheln, killt Ihr Selbstvertrauen. Halten Sie sich an Ihren Erfolgswillen, dann kann Ihnen beruflich und in der Liebe nichts passieren."
die sonne. jene, die um diese jahreszeit einem eigentlich das hirn aus dem schädel brennen sollte, versteckt sich hinter extrem dicken regenwolken, welche einem quasi permanent regen auf den kopf prasseln lassen. und der mond? den kann man auch nicht sehen. mein selbstvertrauen? macht mich nur das wetter melancholisch? ...hält mich davon ab, mich auf meinem hafen der sicherheit auszuruhen... du hast gesagt, du hättest angst, mir mit deiner entscheidung weh zu tun. ich habe den eindruck, du hast dich noch nicht entschieden. und wenn ich dich nicht dränge, dann weiss ich nicht, ob das richtig so ist. wenn man an horoskope glaubt, dann gilt obiges für uns beide. lass die sonne in dein herz.
als ich uns in die wacker fuhr, du mich beim fahren von der seite angeschaut hast und ich deinen blick in meinem herzen spüren konnte, hatte ich den eindruck, die sonne bräche in mein herz, oder in deines, oder beides. ansonsten sahst du aber heute sehr bedrückt aus, und wenn ich dich darauf ansprach reagiertest du recht unwirsch. du warst der meinung, ich würde dich mit einem suchenden blick durchbohren und ich prüfte dies und dachte, dass es nicht so wäre. nun, wie gesagt, auf dem weg in die wacker sagtest du, ich solle den tag als test-tag sehen. ob ich meine alltäglichen sachen auch ohne dich geregelt bekäme. nun, ich kann meine alltäglichen dinge ohne dich regeln, bin ich denn, mache ich den eindruck ich wäre ohne dich nicht mehr lebensfähig? nur weil ich dir sagte ich hätte das starke bedürfnis dich an mich zu drücken? weil ich heute so schräg drauf war? weil ich heute morgen, am telefon, als ich deine stimme hörte, mir wünschte neben dir zu liegen? dich anfassen zu können? ich empfinde diesen gedanken nicht als schlimm, oder in irgendeiner form negativ, oder belastend, oder druck erzeugend. viel mehr fände ich es schlimm, wenn es nicht so wäre. eine binsenweisheit. ich hatte einfach diesen (klassischen) über/unterdruck in der brust. den habe ich sehr häufig in dieser stelle. da trage ich dich in mir. auch wenn du sagst, dass du heute sehr gut »damit« umgehen kannst, spüre ich diesen schutzschild, den ich respektieren will. in den letzten tagen hast du mir dinge gesagt, über dich, über mich, die meinen respekt-stand dir gegenüber extrem nach oben gepusht hat. ich stammelte zum beispiel was von wegen du wärst meine traumfrau. ich muss mir eingestehen, ich habe gar keine traumfrau, hatte nie eine. vielleicht bist du einfach nur ein mensch, der mir dinge erzählt, von denen ich bislang noch nicht zu träumen wagte. krass? ich sollte ja eigentlich von nichts mehr überrascht sein, was du tust, was du denkst, im positiven sinne dieses »wow-das-kann-doch-mal-wieder-garnicht-wahr-sein-effekts«. und ich bin es trotzdem. weisst du, es ist eben so, dass ich es einfach nicht fertig bringe, dir das in seiner vollen tragweite zu beschreiben. ich habe dabei immer das gefühl, ich müsste dich davor bewahren, dir eben solche geständnisse anzutun. ich suche den haken, suche den punkt den ich kritisieren könnte. und ich finde ihn nicht. ich kann lediglich (innerlich) den hut vor dir ziehen. aber ich glaube auch, dass du es einfach spürst und dann dich trotzdem unwohl fühlst. eben weil das alles so - hmmm - unglaubwürdig ist. ich denke zu viel nach. denke wohl über die falschen dinge zu viel nach. ich dachte ich wäre frei davon. muss noch viel an mir arbeiten.
ach was soll ich sagen? ich liebe dich einfach. will dich nicht verlieren und möchte dir so vieles geben. mehr als du annehmen willst oder kannst? heute habe ich dich seit langem (hihi, seit einem tag, zwei tage??) lächeln sehen. ein offenes lächeln. eben ein lachen, was deine innere schönheit nach aussen dringen lässt. ich habe diese zwei tage damit verbracht, darüber nachzudenken, ob ich etwas auf dich projeziere. nämlich das was in mir ist. wenn ich recht überlege, habe ich das wohl getan. auch das ist etwas, was mit einer besseren kontrolle meinerseits vermieden werden könnte. aber es ist nunmal so, dass ich dieses verhältnis zu dir nicht durch kontrolle (falsches verhalten), und somit auf einer falschen basis aufbauen mag. mag sein, dass ich mich selbst zu oft beim »zurückhalten« ertappe, aber nun, ich möchte dich eben nicht erdrücken. und ja, es ist immer das selbe, ich glaube du kannst es ertragen. aber jeder muss für sich selbst wissen, was er sich selbst zutraut, was mich angeht, ist meine vorsicht bislang auf diesen positiven, glücklichen überschwang begrenzt. selbst hier, in diesem dokument, kann ich nicht alles beschreiben, diese hochschüsse, die ich zwar selbst zu verantworten habe, die aber eigentlich auf dein konto gehen. bestes (aktuelles) beispiel ist die sms, die ich erhielt, als ich mein gespräch in der wacker heute morgen/mittag hatte. ich wollte dich gleich danach anrufen, machte das handy an und es fing an zu piepeln. das was da stand war, wie soll ich dir das beschreiben? nun, es war ein gefühl in meinem bauch und ich wusste sofort, dass ich es eben nicht in worte packen kann. ich würde sagen, die blumen können das besser. sieh sie dir an und schau was sie dir für ein gefühl vermitteln. das müsste dann so ungefähr hinhauen, als beschreibung.
jetzt ist es etwas später, die sonne will bald untergehen und ich sitze in der weststadt, spüre das zwicken und zwacken in mir und revidiere meine heute gefasste meinung, ich hätte mich an dieses gefühl gewöhnt. mit nichten! floh hat eben angerufen und ich werde ihn besuchen gehen. das gefühl verstärkt sich schlagartig und dieser magnetismus baut sich weiter aus. bislang hatte ich den eindruck, dass es eben so ist, weil ich dich (ständig) sehe und erlebe. hmm, nun, tjaaaa, heute habe ich dich gerade mal eine stunde erlebt und nun... es ist der abstand der die spannung auf dieses seil gibt. ich vermisse dich und finde das wort vermissen lä-cher-lich. ich muss über diese stimmungsschwankung lachen (vor dem rechner sitzen und laut auslachen - ergo: ich lache mich aus). die energie die gerade in mir freigesetzt wird bringt meinen körper leicht zum zittern. POWER. da fällt mir ein, wie ich wohl vorhin, bei meiner kurzen s/w mittagspause ausgesehen haben muss. ich hatte das gefühl, permanente gesichtsakrobatik vorzuführen. jeder muskel im gesicht war am zucken, eben aus dieser unkontrollierbaren verzückung heraus. (diesmal muss ich noch mehr lachen). jetzt mal spass beiseite. du lieferst mir nur gründe mich gut zu fühlen. und ich sitze immernoch irgendwo alleine da und komme auf hirnwichsereien über die ich selbst sauer reagiere. ach, du hättest mir dieses wort nicht sagen dürfen. ich hätte das alles als völlig normales nachdenken empfunden, wäre womöglich auch noch stolz gewesen. am ende bleibt nur noch die frage: womit habe ich das verdient. loop - loop.
ich weiss jetzt, warum ich mich so zurückschraube, mit kontrolle und kraft. weil du mir sagtest du hättest angst mich zu verletzen. wie kann man mich verletzen? wenn ich weiterhin so offen bin, noch weiter aufmache, dann bin ich noch verletzlicher. und weil ich nicht will, dass du darüber nachdenkst mich verletzen zu können... aber dir muss doch klar sein, dass du mich schon lange verletzen könntest. du hast es aber nicht getan. und vielleicht ist das auch so ein haken auf dieser liste, den es noch abzuhaken gilt. vielleicht muss ich diesen schmerz spüren. dann wäre jeglicher zweifel (an mir & von mir) über die wahrhaftigkeit meiner gefühle aus der welt geschafft. und ich würde nicht sagen, dass ich zum leiden geschaffen wäre, oder dass ich das brauche. hmm, was für ein abstruser gedanke. ich werde es rausfinden. wie alles andere auch. punkt.
nochmal später. ich bin so schlau wie zuvor. eben habe ich mir alles nochmal durchgelesen. es gibt nur zwei emotionen in mir. die eine ist dieses nahe, ewige, sichere ding. die andere ist die vorsichtige, loslassende, nicht versagen wollende. erstere zieht mich nach oben, die zweite hält mich am boden. dazwischen liegt das gefühl, mich gehen lassen zu wollen. und dazwischen liegt die heilge kontrolle. habe ich denn jetzt schon gelernt damit umzugehen? bin ich denn der trottel für den ich mich hielt, als ich darüber nachdachte. eben ein trottel zu sein, wenn ich die kontrolle wieder überhand gewinnen zu lassen? diese liste, die dich so zum lachen brachte, sie ist noch immer aktiv. ich mache es mir immer zu leicht. das ist eine meiner schwächen. und ich kann hier wieder anfangen immer die selben zweifel aufzuzeigen. ich kann es aber auch lassen. eben wie ich es unterlasse, dir weiter »zuzusetzen«, indem ich dir nicht mehr diese reaktionen stehle. dadurch erhalten deine aktionen einen viel grösseren wert. und ich brauche mir keine gedanken mehr zu machen, was ich dir denn geben kann. ich mache es mir mal wieder zu leicht. im gegenzug denke ich aber viel zu viel nach, eben so viel, dass du mir so oft sagen musst, ich soll es lassen. wie oft willst du mir das noch sagen? wo ist sie denn, meine ach so tolle kontrolle? dieses »ich kann keine fehler machen«-denken/wissen/glauben ist gefährlich. es lullt mich ein, wiegt mich in sicherheit. so dass ich glaube, ich bemerke nicht einmal, dass ich gerade scheisse baue. mittlerweile habe ich den eindruck, dass diese vorsicht wohl dazu gehört. die angst, dir weh tun zu können. eine verantwortung, ich muss es zugeben, die ich tragen möchte. solange ich angst davor habe, ist es richtig so. solange ich zweifle und nicht verzweifle ist es richtig so. eben solange, wie ich hier versuche die ultimative, einzig wahre, richtige aussage zu treffen, ist es RICHTIG so. für mich, auf meinem weg. und der weg ist das ziel.
(abschrift von bierzetteln aus dem quartier latin):
"16/7/00 - ich sitze im ql und sterbe diesen süssen tod. schrecke bei jedem geräusch auf, halte den atem an und starre auf die tür. die sehnsucht projeziert dein bild dort hin. ich möchte von meinem buch aufblicken und dich vor mir stehen sehen. möchte dich an mich ziehen, mein gesicht in dir vergraben, bändige mein herz, das mir die brust zu sprengen scheint.
deine sms kam gerade an. du wirst diesen, meinen traum erfüllen. all die zärtlichkeit die in mir ist kann ich nicht in dieses handy tippen. das können nicht einmal meine hände. ich will bei diesem versuch alt werden. das ewige gefühl mit in die ewigkeit nehmen. ich liebe dich."
das habe ich zwischen zwei oder drei uhr heute mittag aufgeschrieben. jetzt ist es elf uhr abends und ich habe dich gerade zuhause abgesetzt. du weisst noch nicht, was du machen willst. aber du wirst es dir gemütlich machen. ich weiss auch nicht was ich noch machen will. aber ich werde es mir wohl gemütlich machen. ich habe den screenshot von dir im kopf und im bauch, im herzen und in den armen, wie du dich halb an mir anlehnst, halb auf mir hängst, in diesem eiscafe in zwingenberg. es sah so aus, als ob wir es uns gerade gemütlich gemacht hätten. du auf deine art und ich auf meine. es stand keine forderung, keine erwartung und kein zweifel im raum. aber du magst mich nicht in deiner wohnung haben. du kannst mit »dem körperlichen immer weniger umgehen«. ich sagte dir, ich hätte diese entwicklung, hier in diesem »buch«, den »wiederaufbau des schutzschildes« genannt. ich glaube ich habe das noch gar nicht aufgeschrieben. jetzt habe ich die wahl zwischen hirnwichserei, oder dich anrufen, um dich zu fragen was du damit meintest. einerseits mag ich diese hirnwichserei nicht, und ich weiss auch, dass ich garantiert nicht die richtige antwort, die wahre antwort, durch nachdenken erhalten werde. andererseits mag ich dich nicht stören, wie immer. dich nicht drängen und behutsam sein. was ich nicht bin, es eben aber sein will. eigentlich hast du gesagt, dass du dich immer weniger mit dem körperlichen auseinandersetzen magst. hmm, und dir widerstrebt mein »bohrender blick«, der kein bohrender blick ist, denn ich schaue dich nur dann so an, wenn mir mein herz gerade die kontrolle entreissen will. diese empfindung hat weniger mit bohren oder suchen zu tun, als mit erkennen und ergeben (im positiven sinne). also ist meine entscheidung folgende: ich werde dich nicht anrufen und keine hirnwichserei betreiben. es ist so schön, wenn man sein gefühl entscheiden lässt. aber (ein aber musste es ja geben!), denke ich da mal wieder nur an mich? oder andersrum: denke ich zuviel an dich? und am allerbesten: (jetzt habe ich dich vor einer halben stunde zuhause rausgelassen) ich vermisse dich...
es ist schon eine selbstverständlichkeit für mich, dass ich hier an den rechner gehe um weiter zu schreiben. jetzt merke ich aber, dass ich dir das was mich beschäftigt vorhin schon gesagt habe. hmmm. wiederholen brauche ich das ja wohl nicht. wozu? ich weiss es, du weisst es. also schreibe ich es hier nochmals auf? obwohl es schon in diesen vielen vorangegangenen zeilen steht und wohl auch in den folgenden nichts neues an erkenntnis zu berichten geben wird? naja gut, also, der kern der ganzen sache ist die, dass ich von dir wissen wollte, ob, wenn ich schon selbst an meiner glaubwürdigkeit zweifle, du das ebenfalls tust. hmm, war es das, worum es mir ging? nun ja, im grunde wollte ich sicherstellen, das du dir eben sicher sein kannst, dass ich so empfinde wie ich das tue (näherer erläuterung bedarf es angesichts dieses schriftstücks ja wohl nicht) und trotzdem mich dabei nicht aufgeben werde. ich weiss nicht, ob das etwas positives ist. eigentlich ist diese »selbstaufgabe« etwas, was die menschheit als teil dieser ganzen definitions-arie um das thema der liebe einschliesst. oder eben dieses »kompromiss-ding«. bislang habe ich noch keinen kompromiss eingehen müssen, mit dir. das ist es, was ich meine, wenn ich das alles als »so leicht« beschreiben will. zu leicht? oder zu gleich? ich habe den eindruck, du glaubst, du würdest mir etwas »schwer« machen, wenn du dich weiterhin so verhälst, wie du das nunmal tust. indem du dir zeit lässt, indem du dich vor unsicherheit schützt. auch das ist etwas, von dem ich glaube es nicht ausprechen zu müssen, aber damit tust du mir einen gefallen. auch wenn ich fest davon überzeugt bin, dass es keine fehler zu entdecken geben wird, so bin ich doch kein freund von hastigkeit und unüberlegtheit. auch wenn ich ein »bauch-mensch« bin. (das gefühl (für dich) ist ja sowieso nicht im bauch - wie praktisch)
wie kann ich es dir anders beweisen, dass es gut so ist (für mich), als wie ich es gerade tue? yo, das geht garnicht anders. nun, ich kann garnicht anders und das ist der punkt. selbst wenn du den schutzschirm hochgefahren hast, fühle ich mich dir so nahe wie mir selbst, spüre dich in mir und spüre mich in dir. das einzige irritierende ist dein eindruck, ich würde etwas suchen. was bin ich denn für ein gefühlsbauer!! da setze ich mich (unbewusst) den ganzen tag mit dir auseinander und ich setze mich damit garnicht auseinander!? tue ich diese aussage von dir damit ab, dass ich mir denke (unbewusst auch das), du würdest eben (unbewusst) erwarten, dass ich so langsam die nerven verliere und dich so langsam mal »drängen« müsste, weil das eine ganz normale reaktion, ein normales verhalten wäre? was soll ich denn überhaupt suchen? (hier folgt eine unbestimmte zeit des grübelns). hey! ich werde mir nicht deinen kopf zerbrechen. und ich werde jetzt auch nicht irgendeine, an den haaren herbeigezogene sache hier hin schreiben. der punkt ist der: du gibst mir nicht die möglichkeit/anlass/notwendigkeit etwas suchen zu müssen, wollen, sollen. grrr, mal wieder so ein pluspunkt. schon wieder... let it flow. ich geh ins bett und freue mich aufs frühstück, drücke dich in gedanken sanft an mich, streiche dir über dein gesicht, küsse dich. das ist nichts körperliches, das ist etwas sinnliches.
heute morgen, beim frühstück, sah ich seit langem wieder einmal dieses wechselspiel der sonne auf deinem gesicht. ein strahlen, was von dir ausging, was eine reflektion darstellt oder was weis ich. etwas, von dem ich bemerkte, dass ich es vermisste, oder andersherum, was mich freuen ließ, es wieder sehen, erleben zu können. jetzt bin ich seit ein paar stunden von dir getrennt und das drückende gefühl in meinem bauch breitet sich aus. ja, ich wäre gerne mit dir heute in high fidelity gegangen und ich habe keine zeit dafür, heute. hätte ich sie mir nehmen können? ich denke nicht. aber nun, es ist halt so. eine latente arbeits-lustlosigkeit macht sich in mir breit und ich sehne mich nach dir, nach deiner nähe. ich glaub, ich verschiebe den fritz-krempel auf heute abend. hihi, das schickt mir ein griensen in den bauch. viel besser!
ich muss ehrlich zu mir selbst sein. und wenn ich das jetzt im monent bin, dann spüre ich etwas merkwürdiges in mir. ich habe ein komisches gefühl, welches ich nicht einfach in die »vermiss-schublade« stecken will. also was ist es? mache ich mir sorgen? nope. habe ich angst? nope. fühle ich mich unverstanden? nope. fühle ich mich falsch behandelt? nope. eifersucht? nope. (die aufzählung ist ja jetzt schon lächerlich - ich erspare mir weitere punkte) WAS IST LOS? ich hänge in der luft? weil du dich immer mehr zurück ziehst? ich projeziere etwas auf dich. was, ist mir völlig egal. das ist jedenfalls ein fehler. ich könnte mir dafür in den arsch treten. was stimmt nicht mit mir? gehört das überhaupt hier her? nun, da es sich ja auch um meinen weg handelt, der hier (aus meiner sicht) beschrieben wird, wohl ja. das ist magen-wichserei. das ist einfach nur scheisse. da hab ich ja gar keinen bock drauf. stehle ich mich aus etwas heraus, wenn ich sage, ich hätte keinen bock drauf? ojeeee, jaja, ich hör ja schon auf. (wie peinlich...)
auch wenn ich dir heute mit der »auf-die-knie-rutsch-und-antrag-mach« geschichte recht deutlich meine meinung zu deiner »spiegel-vorhalt-aktion« gesagt habe, bin ich doch noch nicht ganz zufrieden mit mir. na gut. ich bin schon so ziemlich selbstzufrieden mit mir, jaja, aber nun, ich kann es eben nicht fassen, dass du das schon richtig gemacht hast. eigentlich wollte ich dir ja auch erklären, warum ich mich über mich selbst geärgert habe, weil ich nicht mit sowas gerechnet habe, wo ich doch damit hätte rechnen können. aber das fällt wohl in diese mystische abstinenz von erwartungen. herrlich. und was noch herrlich heute war, war deine umschreibung die du mir zugedacht hast. ich bin ein versuchskaninchen. (jetzt isser völlig durch) und sowieso, ich glaube ich muss hier nicht nochmals mein verständnis für dein verhalten beweisen, durchkauen. tu est mi alma. wie kann ich dir nur vermitteln, dass du mir mit deiner »vorgehensweise« einen grossen gefallen tust, mit den grenzen, die du dir gesteckt hast, und du mir somit den freiraum gibst, unbefangen offen und unverkrampft ehrlich mir dir umgehen zu können. und ja, ich vermisse dich in meinen armen, die möglichkeit, dein gesicht streicheln zu können. aber ich sitze nicht in einer ecke und verzehre mich danach. (bin halt ein geniesser) wie kann ich mich in dir verlieren? mit sicherheit gibt es menschen, in denen ich mich verlieren könnte, aber dazu müssten diese selbst verloren sein. für mich stehst du relativ geordnet da (mag sein, dass es dir anders vorkommen mag), aber ich meine das auch eher im sinne von: »bei dir weiss man, woran man ist.« wenn man weiss wo/wer man ist, ich sehen kann wie du mit mir umgehst, kann man sich nicht verlieren.
woaaaaaaah!!
als ich dich eben in der bar habe sitzen sehen traf mich ein schlag, ich weiss nicht wie!
ich weiss gar nicht wo ich da anfangen soll. (verdattert sei).
nun, also, ich schlenderte ultra-relaxed & cool in die bar um mir eine leckere afri-cola zum fritz-abgabe-feiern zu holen, lehnte mich lässig an die theke und schüttelte andy die hand, als ein gleissendes licht im raum meinen blick ansog. ich konnte förmlich hören wie mir mit einem doppelten »pling« die sicherungen durchknallten. wenn es auf der welt eine brutal-schöne, positiv-leuchtende, ultra-coole, in-sich-ruhende, extrem-anziehende frau gibt, dann bist du das. (die jury hat d:22,95 auf der 10er skala notiert) ich sehe mich vor mir, wie ich auf dich zustrauchle, vor dir zusammensacke und mich an deinem stuhl festhalten muss. ich spürte förmlich wie mir die augen aus den höhlen springen, mein gesicht vor unkontrollierbarer freude / überraschung / schwäche zitterte. du hättest nicht erwähnen brauchen, dass du ein schönen tag hattest. das hat wahrlich ein blinder sehen können. sorry für diesen schrägen auftritt. haha, ich sitze immernoch hier und kann nur den kopf schütteln. und ich dachte ich hätte einen grossen wortschatz! und ich dachte ich könnte dich in der bar kontrolliert an-coolen. ojeee, wie bitter! was für ein screenshot! (peitsch, peitsch)
huaaaa, so, jetzt wieder sachlich sein, wo sind wir denn? also, was habe ich da vorhin gestammelt? ich muss mich mit händen und füssen wieder runter holen. die sicherung wieder reinschrauben. sowas sollte mir in der öffentlichkeit nicht passieren. wenn ich nach wie vor dein handeln so einschätze, wie ich handeln (denken) würde, dann müsstest du jetzt eher sauer als geschmeichelt gewesen sein. lieber wäre mir aber, du könntest mit mir darüber lachen. nimms mit humor, alles andere ist unsinn...
...so, jetzt bin ich ca. 3 kilometer im büro auf und ab gegangen und gebe auf. mir ist eingefallen, wie ich auf der intergroove festivität über die wiese geschaut habe und mir vorhestellt habe, wie du wohl tanzt? ich wollte dort abseits auf meiner decke liegen und dich alleine tanzen sehn. wie würdest du dich bewegen? was würdest du austrahlen dabei? muss ich dabei angekettet sein? ich glaub ich geh mal besser ins bett. ab morgen / nachher hab ich eine praktikantin.
die fritz-produktion ist vorbei und ich sitze nun in der wacker. mir fällt auf, dass ich schon lange nicht mehr die muße hatte, etwas zu schreiben. meinen kopf umzufüllen. und es ging doch einiges in mir vor, was ich nicht als plumpe wiederholung bezeichnen würde. in den tagen der fritz-produktion habe ich dich kaum zu gesicht bekommen, konnte mich kaum deinem charme aussetzen und mich kaum von deinem bezaubernden wesen überrennen lassen. ich spürte dich ständig an dieser stelle in mir, machte ordentlich meinen job und war in gedanken oft bei dir. ich dachte darüber nach, ob und wie nach dieser vielen zeit die ich in deiner nähe verbracht habe, ich mit dieser »abwesenheit« klar kommen werde. ganz sachlich festgestellt muss ich mir eingestehen, dass ich dies ohne am rad zu drehen »durchgestanden« habe. ich machte mir sorgen, hatte angst vor dieser situation. eben die, dass ich (ich mache was ich will) nicht die zeit habe, die ich gerne mit dir verbringen würde. mal abgesehen von meinem »rückschlag« gestern abend, hatte ich das gefühl, sehr entspannt damit umzugehen. auf der anderen seite, will ich aber garnicht, dass es so aussieht, als ob ich mich irgendwie »zurückziehen« würde. ich habe für meinen geschmack schon viel zu viel kontrolle in meine empfindungen eingebaut, will heissen, dass ich den eindruck habe, dass diese kontrolle meine ehrlichkeit einschränkt. auch wenn ich glaube, man kann mir »die wahrheit« in den augen ablesen, so trage ich einen »bretter-verschlag« in mir, der sich eben nur verbal & habtisch von mir vermitteln lässt. ach jaa, das ist es was ich meine, wenn ich sage, ich vermisse es, dein gesicht zu berühren. (jetzt muss ich lachen, weil mir dein auspruch: »ich vermiss es nicht« wieder einfällt.) jetzt hast du kopfschmerzen und als ich dich vorhin nach hause gefahren habe, fing ich an, dir die schläfen zu massieren. ich würde dir gerne die kopfschmerzen wegmassieren und ich musste in die wacker, scheisse. ich taumle durch diese gedankenvolle gedankenlosigkeit. wie soll ich das beschreiben? ich habe das gefühl ich nehme alles wie es kommt, aber mache mir ansatzweise gedanken darüber. über den ansatz komme ich nicht hinaus, weil ich sofort merke, dass ich mir darüber keine gedanken machen kann, oder sogar will? aber was ist das für eine einstellung? keine gedanken machen wollen? es ist wohl so, dass mich mein »kontrollverlust« in der bar gestern abend ziemlich ärgert. wo ich dann auch gleich wieder am anfang allen übels wäre. nämlich der frage nach dem »was kann ich dir geben?« oder anders herum: »das hast DU nicht verdient« wenn ich zu dem eindruck gelange, dich durch unkontrolliertes verhalten zu nerven, will ich lieber ganz auf kontakt verzichten. aber, fuck it! es ist wie es ist, eben ein teil der wahrheit. und ich habe einfach keine lust, dir etwas vorzumachen. das ist jetzt zwar nicht meine geliebte zurückhaltende gentleman-art, aber nun, es gehört zu mir. ich bin kein cooler typ, dem alles am arsch vorbei geht. was soll ich denn machen? dieses »gefühl«, diese »verbindung«, diese »nähe«, dieses »grünweittiefe« was du für mich bist, einfach ignorieren, übergehen, beiseite schieben? ist das etwa eine erwartung?
womöglich hattest du recht mit der feststellung, heute wäre ein scheiss tag. aber ich will auch scheiss tage mit dir verbringen. ich bin keiner von den bar-fuzzies, die sich in das bild von dir verlieben, das sie sich in bar von dir gemacht haben. auch wenn die zeit, die ich dich nun kenne, zu kurz erscheint um die bretter die ich dir gestanden habe, zu rechtfertigen, oder als wahrhaftig gelten zu lassen, so weiss ich ganz genau, dass es stimmt. ich weiss das, weil ich mir selbst nicht glauben wollte / konnte, dass ich mich ständig prüfe, argwöhnisch nach dem haken suchte, dein verhalten trotz allen emotionen die damit einher gehen, versuche so objektiv wie mir das möglich ist, aufzunehmen, eine bestätigung darin habe, dass ich mich nicht irre.
der tag ist nun vorbei. und ich kann sagen, es war ein schöner tag, eben ein tag mit dir. die sonne kam zum vorschein, deine kopfschmerzen liessen nach, wir drückten uns beide vor dem ersten praktikums-tag und ich konnte die sonne auf deinem gesicht lachen sehen. ach ja, und ich möchte an deinen handgelenken riechen. ich spüre, wie müde und schwer meine knochen sind, mag mich in deinen schoß legen und einschlafen.
heute war der tag, an dem du mich verarscht hast. du nanntest es »deine schauspielerischen fähigkeiten testen«. man nenne es wie man will, ich habe, wie schon so oft, etwas gelernt. über dich, über mich. und wie mir das so klar wurde und ich dich vor mir sitzen sah, schossen mir, wie schon so oft, amors pfeile durch mein herz. wehmütig muss ich aber feststellen, dass ich, wie schon so oft, an diesem einen gedanken hängen bleibe. eben dieser eine zweifel, was ich dir denn überhaupt zurückgeben kann. ich sitze lediglich da, sehe wie die sonne vor meiner nase aufgeht. ich stelle mir die frage, wie ich überhaupt auf den gedanken kommen konnte, mich in ihre corona zu begeben. und jetzt, da ich schreibe, klopft die frage an mein hirn, ob ich mich verbrennen werde. lassen wir mal die äusserlichkeiten beiseite, bist du ... mi alma. und das ist nur ein frommer wunsch, denn auch wenn ich das gefühl habe, dich (und somit dein ganzes volumen) in mir tragen zu können, so liegt das wohl daran, dass ich so leer bin. (bin ich gar nicht). von der gefühlsmässigen seite, fühle ich mich aber randvoll, sodass es mir zuweilen mit überdruck durch die adern ballert. aber was versuche ich denn hier jetzt tiefsinnig zu analysieren. wenn ich ehrlich bin ist es doch nur so: dein duft hängt mir in der nase, ich möchte dich an mich drücken und nur lange einatmen. möchte dieses gefühl in meinem herzen (und da ist es gerade sehr intensiv) geniessen. möchte dir vermitteln, dass ich das nur dir zu verdanken habe. möchte dir ein gutes gefühl geben, oder zwei, oder tausend. möchte dich bei mir, in mir wissen, spüren. das gefühl ist zu gross um jetzt zu schreiben...
dein bild hat sich mir in die pupille gebrannt. dein name steht auf meinem herzen geschrieben. meine hände wollen nur dich spüren und mein sinn steht nur nach dir. ich habe diesen duft in der nase, kann ihn an meinen händen riechen. ich sehe dich vor mir, im gegenlicht, ganz nah. wenn ich in deine augen schaue, die einfach tief, die sonne auf ihrer oberfläche spiegeln, kann ich eine kraft in dir spüren, die mich beruhigt, meine hand an dein gesicht führt, es berührt, kann diese klarheit anfassen, samt und seide, durch meine finger gleiten lassen, ewig-vertraut, gewiss und leicht.
ich sagte dir heute, du hättest tausend gesichter und du fragtest, ob das gut oder schlecht sei. ich denke weder, noch. ich denke da nicht an die reine äusserlichtkeit, sonder das, was du ausstrahlst. ich meine das nicht wechselhaft, sondern vielfältig schön. heute morgen beim frühstück warst du die reinheit eines klaren frühlingsmorgens, rosig, duftend, frisch und zart. im laufe des tages wurdest du zum sommer, zum ährenfeld, stark und leuchtend. auf dem weg in die bar, (nach diesem schönheitsschlaf, den du gewiss nicht nötig hast) warst du die diva, die muse, das meer, die geniale zeichnung einer sonne bei nacht. dazwischen, in vielen augenblicken, alle elemente dieser welt. in einem augenblick. und ich war dabei um ihn zu erleben. jedes mal. ich empfinde das alles als normal. als fassbar. ich kann nicht aufschreiben, wie mich das alles umhaut, oder verwirrt. das tut es nämlich nicht. ich finde es nicht merkwürdig, lediglich unbeschreiblich. alles passt, fordert kein nachdenken. ich kann sein wie ich bin. vertraute entspannung pur. die bar zieht mich an. ich möchte mich dort am rande über einen dieser überteuerten sessel hängen und schlafen, musik hören und nur am einatmen merken, dass du vorbei gegangen bist, möchte die augen aufschlagen, du weisst schon.
der lärm aus der bar plärrt zu mir herauf. ich glaube du hattest mir heute schon gesagt, dass du keine lust hast. mir kommen wieder unzählige verrückte entführungsgedanken und es ist wahr: ich will dich entführen. an einen ort, weit entfernt von all diesem unsinn. auch weg von mir, weil ich dir auch nicht gut tue.
ich war später noch in der bar, pflanzte mich in die äusserste ecke und schlabberte einen milchkaffee. als du gingst, kamst du zu mir und sagtest: »ich lass mich jetzt von stefan heimfahren. ist das ok?« ich nickte dir zu und sagte: »ok.« sah dich aus der bar schweben und fragte mich mit einem anflug irritation, wieso du mich gefragt hast, ob das »ok« ist? zum einen brauchst du gewiss nicht mein ok, um dich nach hause fahren zu lassen, zum andern musst du mir das nicht erzählen. es ist ein schönes gefühl, wenn du mir erzählst was du tun wirst, ja. aber ist das jetzt auch wieder nur hirnwichserei, wenn ich mich frage, warum du das tust? wäre jetzt ein normaler zeitpunkt eifersüchtig zu sein? auf was auch immer? nun, das sind jetzt meine mit ansporn vorangetriebenen gedanken um eine aufzählung hin zu bekommen. ich sass als du gingst noch immer in der bar, mein zweiter milchkaffee kam und ich trank ihn ohne hast und ohne gedanken (ausser dem einen, der dich in den schlaf wiegt) in der ecke und betrachtete mir das volk, das sich dort tummelte. stand eine halbe stunde später auf und fuhr nach hause. legte mich hin und schlief zufrieden ein. und jetzt kommts: ich denke mal, dass ich normalerweise argwöhnisch hätte reagieren sollen. ich sollte eine krise bekommen, wenn ich mitbekomme, dass du mit jemand anderem lachen, scherzen, glücklich sein kannst. ich sollte peinliche sachen machen, dumme sprüche und ignorante blicke aufsetzen. ich sollte ein eifersüchtiges arschloch sein, das neidisch alles überbewertet, falsch auslegt, dir einen strick daraus dreht.
natürlich sollte ich das nicht tun. das liegt mir auch nicht. aber vielleicht sollte ich dir bei jedem furz versichern, alles wäre fein. nein, sollte ich auch nicht. ich gehe einfach viel zu oft davon aus, dass du weisst, wie ich zu dir stehe und eben auch zu den dingen die du tust und viel wichtiger: wie du sie tust. ich könnte behaupten, ich stehe hinter dir. das klingt aber so depp, so rechthaberisch, arrogant, dass ich es so nicht sehen mag (auch wenn es einfach so ist), denn wer bin ich denn, das alles beurteilen zu können? also ist es eben so, dass ich mich einfach nur genauso verhalten würde und da ist auch schon meine antwort. wäre die situation anders herum, ich hätte dir wahrscheinlich auch gesagt, dass mich steffi nachhause fährt, ok? sehen wir also diesen letzten absatz als beweis dafür an, sich keine gedanken machen zu müssen, weil das schon ok so ist. ok?
jetzt sitzt du fünf meter von mir entfernt und schreibst eine email. ha! eben gerade habe ich zur seite geschaut, zu dir hin, habe dir eine kuss durch den raum geschickt, auf deinen hals und als er dort angekommen war, fasst du dir an die stelle, so als ob es dort kitzeln würde. ich bin faziniert. aber was soll ich jetzt schreiben, da du hier bist? eben in diesen momenten denke ich garnichts. auch wieder so ein merkwürdiges ding. wie kann ich garnichts denken, wenn du da bist? keine ahnung? yep!
nun, jetzt bist du nicht da. ich habe dich eben nach hause gebracht und sitze alleine vorm rechner. zusätzlich zu diesem wohl nie ausbleibenden gefühl, einen teil von mir zurückgelassen zu haben, wenn ich von dir weggehe (du fehlst mir), habe ich ein starkes ziehen im bauch. ich kann das durch nachdenken erklären, indem ich mir vor augen halte, etwa eine stunde mit dir im auto gesessen zu haben, dein tape gehört und deiner stimme beim mitsingen gelauscht zu haben. ich will nicht sagen, dass das unromantisch war, aber es war eben einfach normal/schön (normal für mich, wenn du da bist). wenn ich jetzt nochmals darüber nachdenke muss ich mir jedoch eigentlich eins in die fresse hauen. bla-laber-schwall. scheiss auf die floskeln. ich vermisse dich und ja, ich will dich nicht mehr gehn lassen und ja ich weiss, ich will dich nicht festhalten, und ich will nichts fordern, aber ich will doch alles. mit abstand, von aussen betrachtet, passt doch nichts zusammen von dem was ich tue. ich habe dieses ultimative ziel vor augen, dieses tiefe gefühl und verhalte mich dir gegenüber wie ein stein. ich habe den eindruck, mein schutzschild ist viel stärker als deiner. wobei das unsinn ist. ich habe deinen schutzschirm schon lange nicht mehr gesehn. mir wird wieder klar, wie vertraut du mir bist. wie vertraut es war, dir beim schlafen vorhin zuzusehen, meine augen auf dir ruhen zu lassen, dir über den kopf zu streichen, als du dich an mich gelehnt hast. wie gedankenverloren ich sein kann, wenn du einfach nur da bist. am besten ganz nah.
also ist das ziehen im bauch ein ausleger dieses dings in meiner brust.
wie immer sitze ich jetzt alleine vorm rechner. nur dieses mal, habe ich keine lust zu schreiben. ich tue es trotzdem. wieso? die antwort kommt vielleicht beim schreiben:
ich wachte heute morgen auf, lag noch ein paar stunden im bett, dachte an dich, sah dich vor mir, wollte dich bei mir haben, dich berühren, jeden deiner pfefferflecken küssen, dich an mir spüren, normal. dann stand ich plötzlich auf, zog mich an, fuhr in die stadt. ich wusste nicht wohin, warum. aber gut, ich tat es. ich bemerkte, dass ich wohl gerade ins schwarz/weiss fahre, als das telefon klingelte. du warst dran. bingo. also hast du mich über diese unsichtbare leitung gerufen. wir gingen ins quartier, bestellten milchkaffee & frühstück und ich spürte diesen magnetismus stärker werden. johns anruf kam und du zogst dich zurück. ich akzeptiere das und ich hoffe, er wird bald hier sein.
dann werde ich sehen, ob ich dich wirklich... ob das was ich für dich empfinde... ob ich dich immer noch loslassen... ich werde sehn. ob ich sehen werde?
in der zwischenzeit war ich zuhause und habe versucht zu schlafen. keine chance. irgendetwas zerreisst mich innerlich und ich bin aufgesprungen und in die stadt gefahren. um 4 uhr morgens. autofahren hilft mir normalerweise. heute nicht. ich dachte auch darüber nach dich anzurufen. wusste aber nicht, was ich dir sagen sollte. ausser, dass ich ein beschissenes, alarmierendes, chaotisches gefühl in mir habe. was sollst du damit anfangen? ich kann nichts damit anfangen. was soll das? die vögel fangen an zu zwitschern, am horizont wird es langsam heller. ich erinnere mich an die zeit, als wir zusammen die sonne hier haben aufgehen sehen. aber die zeit rast dahin und ich habe das gefühl, etwas gravierendes sei geschehen. ich wandere im büro auf und ab. fühle mich wie eines dieser gespenster da draussen. fad und leer. da hatte ich heute einen sehr entspannenden tag, geistig und körperlich und dann sowas. der totale absturz. klatsch. das kann ja heiter werden, heute....
...heiter war nur das wetter heute. mal abgesehen von deiner aussage, unsere gefühle würden auf unterschiedlichen wegen unterwegs sein (was schon lange klar ist) und ich dir wohl nicht richtig begreiflich machen konnte, was gerade in mir vorgeht (obwohl ich das doch ungeschmückt ausgekotzt habe), ich dir versicherte, dir keine sms mit zärtlichem inhalt mehr schicken werde, du mir das gefühl vermitteln willst, ich würde dich nicht verlieren, ich dich nicht mehr küssen soll, wenn mir danach ist, ich dir an den kopf geschmissen habe, ich hätte das gefühl du würdest mir nur eine gefilterte wahrheit offenbaren, ich mir anhören musste, man müsste bei mir nach allem bohren, ich sowieso zu passiv bin (ausser in liebesbkundungen wohl?) und ich dich gar nicht verletzen kann, weil du das garnicht an dich ranlassen würdest, dir aufgefallen ist, seitdem es dir »gut« geht, es mir »schlecht« geht, und du der meinung bist so ziemlich geordnet zu sein, war heute ein normaler, offener tag. jetzt sitze ich im büro und warte auf den schlag, der unweigerlich jetzt kommen müsste. wenn das denn alles mit rechten dingen von statten gehen soll. nun, bislang war (für mich) nichts normal und vielleicht bleibt dieser alles vernichtende schmerz ja auch aus? ich muss zugeben, wenn er ausbleibt, bin ich enttäuscht von mir. denn wenn das alles soooo toll sein sollte, dann muss der knock-out dementsprechend daher kommen (und das darf er ja, ist er schliesslich ein eigenständiges medium). auch ist mir das alles eigentlich viel zu ernst um hier zu scherzen.
also, als erstes gebe ich wohl eine abwandlung meines ersten gedanken wieder, der mir vorhin im quartier bei deinen »das-prallt-von-mir-ab-geht-mir-hier-rein-und-da-raus-will-ich-nicht-haben«-aussagen in den sinn gekommen ist:
ich willst dir nimmer sagen,
wie ich so lieb dich hab,
im herzen will ich's tragen,
will stumm sein wie das grab.
kein lied soll's dir gestehen,
soll flehen um mein glück.
du selber sollst es sehen,
du fehlst in meinem blick.
und kannst du es nicht sehen,
wer dort so zärtlich spricht,
so ist's ein traum gewesen,
dem träumer zürne nicht.
das hat bestimmt kein stier geschrieben.
ich hatte gehofft, dir würde es gefallen, wenn ich dir diese smse schicke, weil sie eine beschreibung dessen darstellen, wonach mir war / ist. ich hätte dich nicht so eingeschätzt, dass du dich in irgendeiner form verpflichtet fühlen könntest, darauf zu antworten, oder irgend etwas in der form (aus dir heraus) wieder geben zu können. wenn ich jetzt darüber nachdenke, fällt mir auf, dass du genauso wenig wie ich etwas ohne dies ausgleichen zu können annehmen kannst und willst. wenn ich mir gedanken über die smse gemacht habe, dann die, dass sie ein teil meiner wahrheit darstellen und diese form der »übermittlung« am einfachsten anzunehmen ist. im moment ist mir danach, dir eine sms zu schicken mit folgendem inhalt: »ich wünsche dir die galoppierende beulenpest an den arsch und 1000 flöhe im bett, möge dein kopfkissen kratzen und die schrecklichsten träume dich heimsuchen ;-)« das wäre dann allerdings wieder etwas, was du als gott weiss was empfinden könntest. ich will garnicht darüber nachdenken.
aber du handelst aus dem bauch heraus, aus gefühl. das tue ich auch. bin ich völlig willenlos, wenn ich mich nicht beschissen fühle? glaube ich dir etwa nicht? bin ich denn ein griensender trottel der sich schon längst in dir verloren hat? legitime fragen, die ich mit einem verzogenen, abfälligen gesichtausdruck niederschmettern kann: bullshit.
und sowieso, jeder tag ist ein neuer tag und ich bin jetzt endgültig über meinen tiefpunkt ins tal des »kurz-vorm-komamässigen-einschlafens« abgerutscht. ich wünsche dir alle sternschnuppen dieser welt, gute nacht, träum was schönes.
das da oben (2 seiten?) wurde am 31. juli geschrieben.
das was jetzt folgt am 4. august:
was zwischen montag und freitag vorgefallen ist kann ich lediglich als achterbahn bezeichnen. mir war nach regen zumute und ich nutzte jede gelegenheit in selbigem spazieren zu gehen. auch die sonne kam zum vorschein, und auch dieser hielt ich mein gesicht entgegen wann es eben ging. ich glaube am dienstag war der abend, an dem du mich fragtest, was denn geschehen müsse, um etwas zu ändern. heute war ich an der reihe, diese frage zu stellen. gestern war ich noch melancholisch (der genuss von traurigkeit), heute tat es weh. nun, du dachtest ich hätte hirnwichserei betrieben. ich wäre froh gewesen, wenn es denn das gewesen wäre. von den vielen ansätzen die mir mein magen, mein herz durch den hals in den kopf pumpten blieb nur einer halbwegs hängen. nämlich der, dass ich dich nie hätte küssen sollen. warum gerade das? eben darum. bei dem gedanken zerreisst es mein herz, mal wieder, wie schon so oft heute. und ich erzählte dir davon, vorhin im quartier und es wurde nicht weiter darüber gesprochen. statt dessen hälst du mir vor, ich hätte keine probleme und dürfte demnach garnicht so drauf sein. ich faselte was von wegen mir fehlt es an ausdrucksmöglichkeiten und somit an feedback und schliesslich kamen wir zu der erkenntnis, dass jeder mensch wissen will wo er steht. ob ich weiss wo ich stehe? nein. jetzt, beim schreiben, muss ich doch tatsächlich lachen, denn kommt mir doch dieser gedanke: »ich weiss wo ich stehe: auf verlorenem posten!« ach ja! am mittwoch, auf der after-work-session hatte ich noch so einen film vor augen. es gab nur eine szene. sie zeigte dich, von den schultern aufwärts, nackt (oder schulterfreies kleid?), auf mir sitzend, die hände auf meine brust gestützt, mir in die augen schauend, und von der körpersprache her mit langsam kreisenden hüften. und das, nachdem ich dir einen tag zuvor ehrlicherweise erzählt habe, ich hätte keine gedanken an sex. ich schlief an jenem mittwoch auf der couch ein und du hast mich dort geweckt und kurz danach, als du bei mir sasst, sah ich dich in wirklichkeit über mich gebeugt, deine hände stützen sich neben meinem kopf, dein gesicht ganz nah vor meinem, dein körper auf meinem bauch. dies sind die momente, in denen ich dich noch mehr an mich ziehen will, dein gesicht in die hände nehmen und... aber nein, ich habe gehört, dich zu küssen ist ein eindringen in deine privatsphäre. mal abgesehen davon, was ich vom eindringen halte, in deine privatspäre will ich das nicht. wo stehe ich? neben mir!
also, was hat dieser schmerz zu bedeuten? und warum verdammt noch mal, hätte ich dich nicht küssen sollen? früher oder später will jeder wissen wo er steht. und ich glaub ich steh im wald. mit sicherheit habe ich angst davor, zu wissen wo ich gerade stehe, ich frage erst gar nicht. auch tröstet mich die aussage nicht, es gäbe noch andere wie dich. ich bin verwirrt, habe dir erzählt, dass ich den abstand zu dir, den du haben willst, den ich versuche zu halten, als zu gross empfinde. manchmal durchbrichst du einfach so diese grenze. eine grenze, die ich mir gesetzt habe, eine kontrolle, die du umgehst, die ich nicht verletzen will. nicht schon wieder. ich weiss nicht warum ich so auf diese selbst-geisselung stehe. und es ist wahr, ich stehe nicht drauf. ausserdem bin ich stark fluchtgefährdet. auch mal wieder. ich hau einfach ab und steh das durch, ohne deine nähe. dazu müsste ich dich aus mir rauskriegen können. und was muss passieren, dass das der fall ist? dass sich etwas ändert? ich bleib hier und steh das durch und ich weiss nicht was. ich habe dir seit montag keine sms mehr geschrieben, dich nicht berührt (oops, hab ich doch im element 5) und sowieso, im element 5, was war das denn? wie kann bei einer kopfgeschichte ein kaffeelöffel in der luft schweben zwischen unseren blicken? wieso so viele ja's und trotzdem kein, kein, kein was? was will ich überhaupt? was ist mit meiner einstellung: »ich werde es herausfinden« geworden? ach halts maul.
nun, ich möchte mit niemandem tauschen, finde mein leben spannend und fahre jetzt nach hause, um auszuschlafen. werde dich anrufen, wenn ich wach bin, wenn mir danach ist und sehen was passiert. wenn ich es denn sehen kann.
oddysee (odd-i-see)
Stier ( 21.04. bis 20.05. ) Horoskop vom 06.08.2000
Alles, was Sie sagen, kann gegen Sie verwendet werden. Also plaudern Sie nicht gleich wieder alles aus, was Ihnen gerade so in den Kopf kommt. Heute haben Sie reichlich Zeit für eine kleine Innenschau; besser, Sie halten sich mehr im Hintergrund. Wenn der Tag vorüber ist, glätten sich die Wogen!
...es ist nicht alles gold was glänzt.
...es ist schon erstaunlich wie viele stimmungsphasen ein stier an einem tag durchlaufen kann.
...jeder von uns hätte heute morgen drei mal aufstehen können und einfach weggehen können.
wer traut sich selbst und damit dem anderen am wenigsten. was muss noch alles passieren? bin ich blind? wer ist blauäugiger? selbstloser? erwartungsleerer? zurückhaltender? vorsichtiger? ehrlicher? spontaner? offener? verletzlicher? trampeliger? bin ich also ein blauäugiger blinder, der in selbsloser erwartungsleere und zurückhaltender vorsicht, seine spontane ehrlichkeit und verletzliche offenheit zertrampelt? blauer dunst... ich habe diesen screenshot im herzen, der dich an diesem schalter im flughafen zeigt. ich spürte das verlangen in mir, dich festzuhalten, dir zu sagen: »geh nicht«. wollte wissen wie es sich anfühlt, wenn du weg bist, konnte die vorstellung nicht ertragen. und diese schwäche machte mich wütend. ich spürte wie sich mein gesicht zur maske erstarrt. die erleichterung, dass du nicht wegfliegst schürte diesen ekel vor mir selbst. ich will es mir nicht eingestehen. ich fühle mich mies, wie der letzte, der letzte... und du lächelst mich an. dabei müsstest du mir ins gesicht schlagen. du bohrst und stösst auf meinen widerwillen. das ende dieser bohrung entpuppt sich als fiasko. ich habe es zuerst geschafft, dir den tag zu versauen, dir die erkenntnis beschert, mir nicht glauben zu können, dich verletzt zu haben, zu wissen wie man mich verletzen kann, was mit uns nicht funktionieren wird - ein paar messerstiche mehr im bauch.
ich hatte heute eigentlich geglaubt, als ich dich abholte, mir meine stärke oder schwäche vor augen führen zu können. zu erfahren, wie es sich anfühlt, dich hinter einer gangway-tür verschwinden zu sehen. wie es sich anfühlt, dich tagelang (also in der d-zeitrechnung wochenlang) nicht erleben zu können. aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. und denken ist heute glückssache. ich hätte auf meinem standpunkt beharren sollen, dir das alles aufzuschreiben. so schön geordnet, am ende gar zensiert? das ist der punkt. darum habe ich mich wohl auch nicht so genüsslich gequält. besser die unfertigen brocken ausgespuckt, als... oh gott, ich mache es schon wieder. was wirklich wichtig ist und was ich mir nicht verzeihen, geschweige denn vergessen werde, ist die tatsache, dass ich durch diese gedankenansätze wirklich etwas, was mich wirklich nichts angeht, zerstört, entweiht, unter druck gesetzt habe. und auch wenn du mir mit sicherheit vermittelt hast, dass das stimmungsspektrum sich heute weitergedreht hat, so bleibt mir nichts anderes übrig als von mir auszugehen, und das bedeutet, du wirst es auch nicht vergessen. und ich fürchte mich vor den konsequenzen. was wird die essenz dieses tages für dich sein? eine frage, die ich dir nicht zu stellen brauche, da sie mir niemand beantworten kann, jetzt. und so sehe ich auch diese anderen fragen, die sich an meine eigene glaubhaftigkeit stellen. und auch wenn ich nicht dafür verantwortlich bin, dass du in den letzten wochen eine ruhige, gelassene und entspannte zeit hattest, so muss ich doch meinen beitrag dazu leisten, dies aufrecht zu erhalten. wenn ich das nicht täte, wäre ich ein vampir. wenn es zu den dingen gehört, die ich mir nicht »herausnehmen« kann, darf, soll, muss, dann bin ich bei dir völlig deplaziert. und ja, ich mache mir keine gedanken für dich, aber über dich. du verteidigst vehement dein recht auf selbstbestimmung, wo es gar keinen angriff gibt. säbelrasseln ist nicht nötig, dachte ich, hielt ich mich doch für einen menschen, der dich nicht verbiegen kann, da ich in dir meinen hermaphroditen gefunden habe.
ich glaube an etwas neues, unbekanntes, was den alten glauben einfach dumm aussehen lässt:
"manchmal glauben wir, die drachen der alten märchen und sagen seien längst ausgestorben und es gebe keine tapferen ritter mehr und auch keine prinzessin, die durch verborgene wälder schwebt und rehe und schmetterlinge mit ihrem lächeln verzaubert.
manchmal haben wir den eindruck, unsere zeit biete uns kein unerforschtes land und keine abenteuer mehr. das schicksal - so meinen wir - liegt weit jenseits des horizonts: ein leuchtender schatten, der schon vor langer zeit vorübergehuscht und verschwunden ist.
wie schön, dass wir unrecht haben. prinzessinnen, ritter und drachen, zauberei, geheimnisse und abenteuer gibt es immer noch, jetzt und hier - ja, es hat auf der welt niemals etwas anderes gegeben!
natürlich stecken sie in unserem jahrhundert in anderen kleidern. die drachen tragen heute die roben hoher regierungsbeamter oder haben sich als misserfolge und katastrophen verkleidet. und die dämonen unserer gesellschaft stossen kreischend auf uns herab, sobald wir es wagen, unseren blick vom boden zu erheben oder an einer kreuzung rechts abzubiegen, obwohl man uns befohlen hat, nach links zu fahren. der äussere schein ist inzwischen so hinterlistig geworden, dass die prinzessinnen und ritter einander manchmal verborgen bleiben - ja, dass sie sich selbst nicht mehr erkennen. und doch erscheinen uns in unseren träumen immer noch lehrmeister, die uns die wirklichkeit offenbaren. sie verraten uns, dass wir den schild, den wir zum schutz gegen die drachen brauchen, niemals verloren haben und dass wir von einer ungeheuren spannung erfüllt sind, die uns dazu treibt, die welt nach unseren wünschen zu verändern. unsere intuition flüstert uns zu (uns sie hat recht): wir sind nicht staub, sondern magie!"
...und was ist meine essenz, die ich aus diesem tag ziehe? eine masse, die alle spektralfarben beinhaltet und stark nach einem weissabgleich ruft. was wird morgen sein? wir werden es sehen...
eigentlich wollte ich hier mit den worten beginnen: »ich fange gerade an, mich in dich zu verlieben...«
doch jetzt muss ich mich der magie unterwerfen und etwas anderes, dringlicheres in mir vorziehen: »es gibt keine zufälle.« ich kam gerade in der westadt an, parkte das auto, schloss die tür auf, ging ins büro, ging zum fenster, welches auf die bar zeigt, und sah hinunter, ob die tische denn noch stehen, oder gar besetzt sind. es war kurz nach halb zwei, dunkel und angenehm warm. ich sah eine grosse gruppe um ein paar zusammengestellte tische sitzen. dann schweifte mein blick zum 501er »mastertisch« (mein favorit), dort lagerten etwa 4-5 leute. in diesem moment betrittst du die szene, beugst dich vor um einen der leute zu begrüssen, den rücken zu mir gedreht. du trugst deine haare offen, ein schwarzes oberteil und die rote hose, die deinen körper eben so betont, dass ein am fenster stehender, der sein herz an dich verloren hat, die hand auf die fensterscheibe presst, um dir sanft durch die haare zu streichen.
und schon schlendert diese prinzessin mit magischem schritte in die bar hinein, glitzernde funken von sich sprühend, perlend, fliessend, hinter sich herwehend, welche mit leisem blinken zu boden schweben und noch ein wenig nachglimmen, bis sie in der nacht ersterben. es wurde wieder dunkel auf dem platz und die szene wechselte zurück zu normalen farben. ich stand noch am fenster und schaltete das licht ein. sah mich um, verwundert. wo bin ich? träume ich? die bilder des tages wandern durch mich hindurch. und eines davon umschliesst mich mit besonderer wärme. ich habe heute einen engel gesehen, welcher in einem leichten, weichen, roten kleid durch meinen blick getanzt ist, der sich auf zehenspitzen stehend, regale mit dingen ansah, die nur darauf warteten verzaubert, gerettet zu werden. dieser engel liess erblühen, was sein blick streifte, liess passanten erstaunt erwachen, ohne selbst zu wissen was geschieht. er sass dort zu meiner rechten und leuchtete mir. ich sehe es vor meinem inneren auge, kann es fühlen, verstehen, geniessen. tanze durchs büro zu der melodie in meinem kopf, höre die worte, cloudy was the day.... when sunshine came into my life... and made it brighter... she touched me with her warmness... and the light shines from her smile... she makes me happy... i can never keep myself away... cos when i'm next to her... i feel the warm rays reaching out... for her love... she touched me with a smile that glows... i can‘t go another day without my sunshine... she warms me with a heart of gold... i can't go another day without my sunshine... my sunshine... my sunshine...
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