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whitness schrieb am 5.1. 2001 um 00:19:55 Uhr über

Religion

Asiatische Religionen (ein Vorlesungsskript)





1. Einige Gedanken vorneweg

Weshalb haben die Asiaten eine so andere Religion (Buddhismus, Hinduismus) als wir Christen, Juden, Muslime mit unserem One-God-Kult?
Ein Grund liegt sicher in der komplett anderen Mentalität der Asiaten. Andere Kulturen – andere Religionen.
Erstens braucht ein Missionar die Menschen gut bis sehr gut zu kennen, um sie aufgrund anthropologischer Erkenntnisse einzuschätzen. Man kann heute nicht mehr an Menschen herantreten, die anonym bleiben wollen. Die Frage ist: Wer ist denn der Mensch, mit dem ich es hier zu tun habe? Erst dann folgt die Frage: Wie kann ich ihm das Evangelium näherbrin-gen? Verkündigen, predigen, missionieren, evangelisieren zwingt den Verkündiger in eine Position, sich in den anderen hineinversetzen zu müssen.
Unser Ziel also soll sein, Grundzüge anderer Religionen kennenzulernen, um die Menschen dahinter als Fernziel zu evangelisieren.
Wie kommt es, dass die zu Missionierenden kein Interesse am christlichen Glauben haben? Ein Punkt liegt sicher in der Vergangenheit der Kirche. Wir müssen aus den von unseren Vorfahren gemachte Fehler lernen. Wir hättens damals zwar nicht viel anders gemacht.
Heutzutage brauchen Missionare die bestmögliche Ausbildung, also zu deutsch: Mit dem STH-Studium ist die Ausbildung noch nicht zu Ende. So ernst müssen wir die Sache nehmen, um ihr gerecht zu werden.
Nur über seine Sprache kann ich einen Menschen zum Evangelium bringen. Das muss uns anfangs einfach mal klar werden. Und das ist keineswegs auf berufliche Missionare zu beschränken, sondern das gilt prinzipiell für jeden Christen.
Die Vorzeichen haben gewechselt. Um Anhänger anderer Religionen zu finden, braucht man heute nicht mehr in andere Länder reisen, die Ausländer mit uns fremden Religionen sind hier in unseren Vorstädten zu treffen.
Wie reagiere ich, wenn ich einen Andersgläubigen treffe? Wir müssen zuerst die Situation als von Gott geschenkt ansehen. Und dann muss es für uns aus christlicher Grundhaltung heraus heissen: Ich habe mich der betreffenden Situation stellen, es ist meine Pflicht!
So ist dieses Fach mit einem enormen Praxisbezug ausgestattet. Die besten theoretischen Erkenntnisse sind nur dann greifbar, wenn der Praxisbezug vorhanden ist.
Gewisse Theologen haben da ein Problem, weil die Praxis schlicht abgewürgt wird. Was kann ich mit dem besten Vorwissen z.B. Gemeindearbeit tun? (Hier scheint eine innere Verantwortung in die Gemeindearbeit zu münden.)



2. Die hinduistische Religion


Der Hinduismus ist unserer Kultur so verschieden, dass wir anfangs nichts verstehen können.
Diese Religion ist ohne jede Berührung zum Christentum, deshalb kann man die Religion nur erfahren (didaktisch), nicht aber studieren (als Lektüre). Man sei also nicht überrascht, wenn man nichts versteht.
Aber wäre das nicht fatal, wenn man sich vormacht, etwas verstanden zu haben?
Das Wesen des Hinduismus soll uns also nicht grad entgegenspringen, sondern man muss seinen Horizont erweitern.
Nun soll aber kein nicht erklärter Begriff verwendet werden. Alles bitte erklären!
Zur Definition des Wortes Hinduismus: H. ist ein religionswissenschaftlicher Begriff, die Anhänger selbst bezeichnen sich selbst nicht als Hindus.

Disposition:
2.1. Zur Entstehung der Religion
2.2. Jesus Christus nach dem Verständnis des Hinduismus
2.3. Wie ist der Hinduismus mit seinen Erlösungswegen vom christlichen Glauben aus zu beurteilen?


2.1. Zur Entstehung der Religion

Der Name Hinduismus ist ein Name der gesamten Religionen der Inder, welche von Nichtindern (Europäern) erfunden wurde und über das Wesen der Religion nichts aussagt und somit auch nicht ein religiöser Begriff ist.
Der Begriff Hinduismus ist auf den Namen des Stromes Indus zurückzuführen, der Hinduis-mus verdankt also vom Namen her seine Herkunft einem geographischen Begriff.
Die Religion begann im Tal des Indus, was sicher belegt ist.
Die Bezeichnung Hinduismus ist religiös nicht vorbelastet, was ein grosser Vorteil ist. Die Religion ist so vielfältig, dass es uns Westlichen unmöglich ist, einen religiösen Überbegriff zu finden. Versuche, einen Namen zu finden, gab es einige. Die häufigsten waren Brahmanismus und Vedische Religionen.
Mit den Brahmanen sind die Menschen der hinduistischen Eliteklasse gemeint, so entstand der Begriff Brahmanismus. Nun fühlten sich die unteren Klassen degradiert, der Begriff taugte also nicht.
Dann kam der Gedanke des Vedischen. Das Schrifttum der Veda (Vedisches Schrifttum – Veda = Wissen) ist über 4000 Jahre alt. Jetzt kamen aber viele neue Schriften hinzu, die nichts mit der Veda zu tun hatten, aber immense Bedeutung haben. Auch dieser Begriff taugt nicht.
So entschied man sich für einen nichtreligiösen Begriff: Hinduismus.
Was ist der Hinduismus? Einerseits das Produkt vieler Stammesreligionen, dann andererseits der zugewanderten Völker, der sogenannten Arier. Das Volk der Aria kam aus dem persi-schen Raum.
Ihre Schrift, das Sanskrit, gleicht dem Hebräischen, wird aber von links nach rechts geschrieben. Aria heisst nun übersetztdie Edlenoderdie Vornehmen“, ein sehr hellhäuti-ges Volk. Vornehm waren sie aber nur sich selbst gegenüber, den Indern gegenüber traten sie in arroganter Weise als Herrenvolk auf und unterjochten die Eingeborenen.
Eingewandert sind die Arier von Nordwesten her um ca. 1800 bis 1500 v. Chr. Warum drangen sie in fremdes Gebiet ein? Sie drängten aus Gründen des Platzmangels für ihr Vieh nach aussen. Nun waren sie den Indusleuten sowohl an Brutalität wie auch an Waffengewalt hoch überlegen. Sie waren zwar waffentechnisch hochgerüstet, aber in ihrer Kultur müssen sie als Halbbarbaren bezeichnet werden, Kulturbanausen waren sie; die Indusleute waren den Ariern haushoch überlegen, doch wurden sie wegen ihrer schlechten Waffen schnell unter-jocht.
Die Rassen wurden extrem voneinander getrennt, die Arier weigerten sich, sich mit den Indus zu vermischen. So war das „Herrenvolk“ lange Zeit vom Indusvolk getrennt. Sie brachten den Indus das Kastendenken, da sich die Arier zum Herrschen vorherbestimmt sahen und in den Indus nur Wesen zum Dienen betrachteten.
Heute achten die Hindus noch darauf: Je hellhäutiger, desto höher die Kaste.
Zur Kultur: Man nannte die Kultur des Indusvolkes Harrappa-Kultur oder Industalkultur. Sie war die erste Hochkultur dort, man grub eben eine Stadt am Indus namens Harrappa aus.
Die Städte sind von einer Hochburg ausgehend schachbrettartig mit Strassennetzen ausgestat-tet, fortschrittliche Bauten wie zur Vorratshaltung bestimmte mehrstöckige Häuser, dann Wagen, Handelsschiffe, Abwasserkanäle usw. prägten das Stadtbild.
Als Herrscher waren Maharadschas eingesetzt (Übersetzung Grosskönige) und Radschas (Unterkönige). Die Arier nun vernichteten schnell die ganze Kultur aus Profitdenken.
Dummerweise nun brachten die Arier keinen Ersatz für die zerstörte Kultur. Sie legten nur für sich selbst Dorfsiedlungen an und beherrschten die Indusleute. Und wie gesagtsie separierten sich streng von ihnen. Was sollen wir mit euch?
Wie sah es religiös aus? Natürlich brachten die Arier ihre Religion mit, die sich mittels eines im Freien stattfindenden Götter- und Opferkultes zeigte. Die Lobpreislieder an ihre vielen Götter nennen wir heute Veda. Und das Veda-Sanskrit (erst viel später entstanden) ist das schriftliche Wissen um die barbarischeKulturder Arier. Zu der Zeit gab es nur die münd-liche Überlieferung.
Sanskrit als Sprache ist die einzig künstlich entstandene wirklich gebrauchte Sprache. Die Sprache ist die schwerste der Welt, die reinste Mathematiksprache. Sanskrit wurde von einem einzigen Menschen erfunden. Von 20 Studenten, die Sanskrit lernen, bleiben vielleicht 3 übrig, was eine Erfolgsmeldung ist. Die Sprache entstand um ca. 500 v.Chr., bis dahin gab es wie oben erwähnt eben nur mündliche Überlieferung.
Eine Hauptschwierigkeit des Sanskrit ist, dass Wörter, die hintereinander stehen, zusammen-geschrieben und kontrahiert wird. So entstehen Wörter von zwei und mehr Zeilen.
An sich sollte sich die Sprache nie im Volk durchsetzen, das Sanskrit als Sprache ist nur für eine Elite gedacht. Das Sanskrit wurde als heilige Sprache des Hinduismus entwickelt.
Was hatten die Indus für eine Religiosität? Sie war nicht viel anders von derjenigen der Arier, ebenso wie sie glaubten sie an Naturgötter, gaben ihnen jedoch andere Namen. Religiös konnte man sich zwischen den Völkern unterhalten, so trafen sie sich prinzipiell nur aufgrund des gesunden Menschenverstandes. Durch das Zusammenlegen der beiden Religiositäten entstanden die Anfänge des heutigen vierklassigen Hinduismus. Selbstverständlich bean-spruchten die Arier die höchste der vier Kasten oder Klassen. Die Religionsgemeinschaft unter der Führung der Arier (was die Indus akzeptierten) führte zu dem Gedanken, nur die Hindus als Religionsgemeinschaft seien Vollmenschen, wovon die Arier die Pyramidenspitze bildeten.
Über die Arier selbst nun, wo und wie sie vorher lebten, wissen wir einfach nicht.
2.2. Die Wesensmerkmale des Hinduismus

2.2.1. Die religiöse Pluralität des Hinduismus

Man bekommt den Eindruck, der Hinduismus bestehe aus vielen einzelnen Religionen, doch kann man das nicht, denn dieses ist viel zu europäisch gedacht.
Und dochuns begegnen die grössten Widersprüche und Gegensätze, welche aber vom Hinduismus sogar mit Stolz aufgenommen werden; sie meinen, die Tatsache der Vielzahl der Religionen, der Widersprüche usw. sei ein Zeichen der Vollkommenheit. Folglich ist in ihren Augen das Christentum sehr unvollkommen.
Ein Gegensatzpaar: Der Mensch wird wiedergeboren, ist göttliches Wesen, daneben aber ist er ein Spielball der Götter und dem Schicksal ausgeliefert ohne direkt Einfluss darauf zu haben.
Literatur: Kraemer, Hendrik: Die christliche Botschaft in einer nichtchristlichen Welt, S. 144ff., wo er den Hinduismus charakterisiert als Zitatso voll von schroffen Kontrasten und feinen Schattierungen, so launisch wie die Natur. ... bedenkt man das, so wirkt sofort einleuchtend, warum im Hinduismus sofort jeder Kult, jede Lehre, jede Form mit Gastlichkeit aufgenommen wird; alle finden ihren Platz.“
Nun ist der Hinduismus eine stets offene Religion, es kann (ähnlich wie im Islam) alles integriert werden, sie wirkt absorptiv .
Ebenso wird einer Jesusstatue geopfert, so paradox das klingen mag.
Der Hinduismus entwickelt sich aus einer Form zur anderen weiter, wobei nichts aufgegeben wird. Der Hinduismus wird einfach immer gewaltiger. Das ist eine Wirkung der Absorption des Hinduismus.
Man könnte den H. als riesiges „Religionsmuseum“ bezeichnen.

Auf die Praxis bezogen muss man sehen, dass der Hinduismus das grösste religiöse Angebot an seine Anhänger zu machen weiss. Jeder Hindu wird aufgefordert, das aus dem Angebot zu ziehen, was für ihn stimmt.
Es geht auch ums Probieren für jeden einzelnen, solange, bis er denjenigen Erlösungsweg gefunden habe, der für ihn so annehmbar ist. Es wird nie einen Hindu geben, der als Religion den Hinduismus pflegt, sondern jeweils nur eine kleine Auswahl daraus für sich in Anspruch nimmt (frei zitiert nach Klaus Klostermaier). Jeder Hindu definiert für sich den Hinduismus anders, also nicht objektiv erfahrbar, sondern nur subjektiv pluralistisch.
Es wird auch nie eine Dogmatik im Hinduismus geben, da man ihn nicht auf einen Nenner bringen kann.
Natürlich reden die Hindus, was ihre Gegensätze angeht, nur von scheinbaren, in dieser irdischen Welt zu findenden Widersprüchen. Es wird alles in einer höheren Dimension gelöst werden. Ihre religiöse Toleranz, die aus der Pluralität bedingt ist, führt sie zum Zusammenle-ben mit buddhistischen Mönchen, ohne sich je zu verkrachen.
Die Hindus behaupten sogar, dass jede Religion ihre religiösen Werte hat, Teilwahrheiten bieten kann. Um sich einer absoluten Wahrheit zu öffnen, müsste die Welt vollkommen sein. O.k., der Hinduismus behauptet natürlich von sich, den höchsten Wert der Wahrheit beizutra-gen, das grösste Stück des Kuchens ergattert zu haben.
Es geht sogar so weit, dass die Hindus behaupten, nur sie haben den Erlösungsweg (ein bisschen wie das Christentum), aber die anderen Religionen können Dich ein Stück auf dem Erlösungsweg voranbringen.
Der Hinduismus ist eine indirekte Missionsreligion. Man kann den Hinduismus nicht an sich übernehmen, man kann aber das Gedankengut des Erwähnten übernehmen.
Die Toleranz ist schier grenzenlos, aber sie hört dort auf, wo es um die Erlösung geht. Für den Hindu ist es so, dass es sich um eine Erlösungsreligion handelt. Also eine menschliche Einrichtung, Tradition. Wie kann eine Tradition den Menschen erlösen?
Auf der anderen Seite der Erlösungsglaube des christlichen Glaubens, der zwar absolut einzigartig ist (auch nicht andeutungsweise), aber ebenso intolerant anderen Religionen gegenüber bez. der Erlösung, was wir ja wissen ...
Es gibt mythologische Vorstellungen am Rande des Hinduismus. Zum Beispiel sind Kühe heilig, sie können sich ungestört auf den Strassen tummeln. Das ist also zweifellos das heilig-ste Tier im Hinduismus.
Die Kuh war zur Zeit der Arier Lebensquelle. Dung, Milch, sogar der Urin der Kühe als Medizin war als Existenz für die Inder unerlässlich. So ist es Zitat Gandhi: „Die Kuh zu schützen ist für mich eines der wunderbarsten Dinge in der Entwicklung des Menschen.“
Kuh = Lebenssymbol, darum heilig. Die Tötung der Kuh ist das schlimmste Verbrechen des Hinduismus. Genuss des Rindfleisches ist Abscheu.
In Indien gehört zum Strassenbild, dass überall verendete Tiere herumliegen.


2.2. Jesus Christus im Verständnis des Hinduismus

Wir wollen diesem Verständnis anhand eines einzelnen Menschen auf die Spur kommenanhand Mahatma Gandhis, einem Mann, der in den Augen der Hindus Göttlichkeitsstatus erreicht hat. Mahatma heisst wörtlich: Grosse Seele.
Vielleicht erst einige Punkte zu Gandhis Leben.

2.2.1. Einige Merkmale zu Gandhis Leben

Mohandas Karamchand Gandhi, genannt Mahatma, lebte von 1869 – 1948.
Geboren wurde er im Westen Indiens, gehörte zur dritthöchsten Kaste Indiens. Seine religiöse Mutter las ihm täglich aus den religiösen Schriften der Hindus vor. So ist es nicht verwunder-lich, dass Gandhi sich sehr ernst mit dem Hinduismus auseinandersetzte. Er beherrschte Sanskrit nicht, deswegen konnte er auch die heiligen hinduistischen Schriften nicht lesen.
Indien war zu dieser Zeit britische Kolonie, und so reiste er 1888 nach London, um nach dem Wunsch seines Vaters Jura zu lesen.
Dabei faszinierten ihn zwei Schriften: Die Bhagavadgita (dieBibel der Hindusund die Bibel selbst). Er zog die Bhagavadgita (zukünftig Bag. genannt) der Bibel vorer nannte die Bag sogar heiliges Buch, ja sogar Buch der Bücher. 1891 kam Gandhi zurück nach Indien, nachdem er als guter Absolvent abgeschlossen hatte. Er liess sich in der Millionenstadt Bombay als Anwalt nieder, hörte aber bald damit auf mit dem Motiv, dieses sei ein unmora-lischer Beruf, es werde nämlich vor dem Gericht nicht Recht gesprochen, sondern ein Urteil gefällt.
Die Engländer waren unmögliche Kolonialherren, stehen den Nazis in Deutschland in nichts nach, sie unterdrückten die Inder per Wirtschaftsmonopol und Verboten im allgemeinen sehr. Sie hatten beispielsweise sowohl ein Textil- wie auch ein Salzmonopol.
In dieser Zeit entwickelte sich in ganz Indien eine latente Wut in der Bevölkerung. Das registrierte Gandhi zwar und wollte etwas tun, doch da erreichte ihn von den 150'000 Indern in Südafrika ein Ruf, herabzugehen. Damals hatten es die Buren insbesondere auf die Inder abgesehen, denn sie waren wie die Juden in Deutschland sehr tüchtig, sie wurden reich mit ihrer Geschäftstüchtigkeit. Es wurden von seiten der Regierung erniedrigende Polizeimass-nahmen festgelegt, Lynchurteile wurden ohne Konsequenz durchgeführt, die Inder wurden gnadenlos verfolgt.
1893 ging Gandhi nach Südafrika, wollte erst nur kurz bleiben und blieb schliesslich 21 Jahre dort, weil er sich sagte, es müssen Grundsatzentscheidungen gefällt werden. Schnell machte er sich unbeliebt, wurde schwer misshandelt, beschimpft und geohrfeigt. Doch Gandhi gab nicht auf und arbeitete weiter. Bald kam er zur Einsicht, dass er nur mit gewaltlosem Wider-stand zum Ziel kommen könne. So musste er auch länger bleiben, denn dieses brauchte seine Zeit, weil der Gewaltverzicht absolut sein müsse.
Man müsse „gewaltlos einem Gewalttätigen überlegen sein“, denn der Gewalttätige erreiche nichts durch seine Gewalt. Nach 20 Jahren siegte Gandhi.
Gegenüber allen anderen Minderheiten wurden jetzt plötzlich die Inder als privilegiert angese-hen. Bis heute beherrschen die Inder die Textilindustrie.
Er kehrte dann nach Indien zurück, mit einem Triumph in der Tasche, nämlich mit diesem, dass er sich die Freiheit erkämpft hatte. Kaum in Indien, kam er an die Spitze der Freiheitsbe-wegung und wandte dann wieder seine Methode an, die des Gewaltverzichts – seine Methode heisst im Fachjargon Satyagraha, was das bedingungslose Festhalten an der universellen Kraft heisst. Er bezeichnete bald diese Kraft alsdie Wahrheit“. Er führte alles auf diese kosmische Kraft zurück und meinte, man könne nur dann an der Gewaltlosigkeit festhalten, wenn man im Besitz der Satyagraha sei (künftig Sat genannt), die von der Kraft Erfüllten heissen dann Satyagrahim. Er selbst konnte scheinbar daran festhalten, denn wir sehen später, dass ihm sehr viel gelang mit seinen Ansichten.
Sein Einfluss wuchs – alles, was er sagte, tat er selbst auch, das beste Beispiel war, dass er selbst am Spinnrad sass, Stunden um Stunden. Er predigte seinen Leuten, nichts mehr von den Engländern zu kaufen. Das taten sie, fast alle Inder auf einmal.
Die Engländer waren vor den Kopf gestossen, denn was sollten sie tun? Sie konnten die Inder ja nicht zwingen, ihre Waren zu kaufen. Die Inder sassen an der Spinnrädern und webten ihre Kleider selbst. Nach diversen Gewaltakten, die ohne Wirkung blieben, stellten sie sich doch aufs Verhandeln ein. Sie versuchten, Verträge zu ihren Gunsten zu formulieren.
Gandhi liess sich nicht über den Tisch ziehen, denn er merkte schnell, dass es den Engländern mitnichten darum ging, sich für die Freiheit der Inder einzusetzen.
Gandhi machte sich weiter Hoffnung, die Engländer würden mindestens am 28. Februar 1919, als sie den Ersten Weltkrieg gewonnen hatten, einlenken. Doch die Engländer gaben keinen Millimeter nach, von ihrer Kolonialherrschaft abzurücken.
Gandhi kam ins Gefängnis, ging fröhlich ins Gefängnis und fröhlich wieder raus, sie schmis-sen ihn wieder und wieder rein, doch Gandhis Einfluss wuchs.
Der letzte Trumpf war das Dominion, dass also die Krone Staatspräsident Indiens sein könne, daneben aber sonst die Inder alle ihre gewünschten Freiheiten bekämen.
Nun war aber die Zeit so weit fortgeschritten, dass auch dieses nicht mehr möglich war. Das Beispiel Kanadas wäre nicht wiederholbar. Die Verhandlungen zogen sich eigentlich bis 1947 hin, bis zum Bund mit Pakistan. Doch die Moslems dort waren so aggressiv, dass sie sich nicht mit den Indern einigen konnten, so zerfiel Pakistan in Ost und West. Die Westler hatten eine fanatisch nationalistische Hindupartei namens Mahasabha, die zwar eine Minderheit darstellte, doch Gandhi wurde als Verräter angesehen, weil er einen Bund mit den Moslems machen wollte und man plante, ihn zu töten.
31. Januar 1948 wurde Gandhi auf einem öffentlichen Platz erschossen und verzieh seinem Attentäter noch im Sterben. Eine imposante Persönlichkeit schlechthin, war Gandhi in den Augen der Hindus ein Heiliger.

2.2.2. Das Satyagraha als gelebte Gewaltlosigkeit am Beispiel des Salzmarsches und seiner Folgen

Gandhi selbst gab einmal eine Definition : „Das Beharren auf Sat. verleiht eine unvergleich-liche Macht, und diese Macht kann gegen jede Art von Gewalt zum Erfolg führen.“ Dabei wäre dieExekutiveder Sat. ist die Ahinsa, was die Gewaltlosigkeit ist.
Er konnte dabei auch sagen, die Sat. sei eine geistige Kraft.
Ein Satyagrahim würde die Gewalt nie rächen aber auch nie einem im Zorn gegebenen Befehl gehorchen, sofern dieser ihren Grundsätzen widerspricht. Ein Satyagrahim würde nie wieder-vergelten, was auch ein Verfluchen und Lästern ausschliesst, denn er erduldet den Groll und hält die Gewalt aus, egal, wie stark sie sein mag (was auch Unmenschliches einschliesst wie Folter usw.), dabei würde er sich beim Verhaftungsfall nie widersetzen und sich immer dem Gewaltherrscher unterordnen.
Wie Gandhi dieses selbst praktiziert hat, steht im Buch von Fischer, Louis: „Gandhi. Prophet der Gewaltlosigkeitaus dem Wilhelm Heine Verlag. Dort wird der sogenannte Salzmarsch sehr anschaulich geschildert, denn es handelt sich bei den Befragten unter anderem um einen Augenzeugen.
Er lebte eigentlich sehr zurückgezogen mit seinen Ashram, seinen Anhängern. 1930 geschah dieses, dass eines Tages ein Journalist zu ihm kam, mit dem Anliegen, zu wissen, was Gandhi vorhabe. Der liess ihn zwar vor, beantworte aber seine Fragen so flüchtig, dass er ihnen ausweichen konnte.
Gandhi liess den 11. März 1930 kommen, ohne dass er auch nur das geringste tat. Am 12. nun war die religiöse Morgenfeier plötzlich beendet und er begann zu marschieren, zusammen mit 78 Männern, sie liefen 24 Tage lang je pro Tag etwa 20 km, dem Meer entgegen.
Er liess kein Wort der Klage über seine Lippen kommen, im Gegenteil arbeitete er noch pro Tag eine Stunde am Spinnrad. Er predigte den Indern immer und immer wieder, die Drogen der Engländer nicht mehr einzunehmen und nur noch eigene Textilien zu tragen.
Am 5. April 1930 kamen sie bei Danti das Meer, es hatten sich mittlerweile mehrere tausend Menschen angeschlossen. Am Morgen des 6. Ging er an den Strand und hob ein wenig Salz vom Boden auf. Das war bei Strafe verboten, man durfte damals nur in den Läden der Engländer Salz kaufen.
Mit dieser symbolischen Handlung konnte er den einfachen wie den intellektuellen Menschen ein Zeichen geben, dann kehrte er zurück und verschwand von der Bildfläche. Nun begannen die Bauern, Salz ohne Erlaubnis zu schöpfen, es gab Massenverhaftungen und Gefängnisstra-fen.
Es gab Proteste: Streiks und Demonstrationen. Es wurden 60'000 Menschen eingesperrt, soviele, dass die Neuankommenden keinen Platz mehr hatten. Die Bevölkerung bezog Schlä-ge und Foltern, doch sie blieb friedlich.
Bald einen Monat später wurde endlich Gandhi verhaftet, kam ins Gefängnis und war zufrie-den dort. Nachdem er nun vorher schon angedroht hatte, die britischen Salzwerke zu besetzen, einer seiner Söhne nun tat dieses, während Gandhi selbst im Gefängnis sass, zusammen mit 2500 Leuten. Ein amerikanischer Journalist beschrieb das Ereignis, deshalb ist die Sache so gut bezeugt.
Plötzlich, die Gandhileute waren erst dort angekommen, begannen die Engländer, auf die Demonstranten ein, bis sich die ganzen Leute Reihe um Reihe niederschlagen liessen. Es gab Tote und Verletzte, die Polizei schlugen alles nieder, was ihnen entgegenkam. Es gab auch hier bald keinen Platz mehr, so dass man die Leute irgendwohin schaffen musste, man musste sie in Gräben schaufeln, so viele waren sie.
Die Inder wurden stärker und waren symbolisch und moralisch frei, denn die Bevölkerung hatte einen Sieg gegen die gewalttätigen Engländer errungen: Es ging ein Aufschrei durch die Welt, wie denn so etwas möglich sei, und man begann zu fragen, ob die englische Kolonial-herrschaft wirklich so gut war.
Den Indern wurde klar, dass sie sich wehren konnten, und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie sich definitiv befreien würden. Für die Inder war von da an klar: Gandhi war das Werkzeug der Kosmischen Kraft . Dass also Gandhi ein „heimlicher Christsei, ist ein absoluter Irrtum. Dazu werden wir das nächste Unterkapitel betrachten.
2. Kor. 11, 14 soll hier als Stelle betrachtet werden, dass nämlich Gandhi nicht etwa Gottes, sondern des Teufels Werkzeug war.

2.2.3. Gandhis Ansichten Jesus und das Christentum betreffend

Viele Hindus ersetzen Gandhi anstelle Jesus. Sie begründen es, indem sie viele Parallelen zwischen Jesus und Gandhi entdecken: Die Feindesliebe in Wort und Tat, das einfache Leben in Armut, die Bereitschaft, Leiden willig zu ertragen, seinen Märtyrertod.
Der Weltkirchenrat führte 1960 eine Versammlung durch mit dem Titel: „Jesus Christus, das Licht der Welt“. Dieses provozierte die Hindus, sie reden von Gandhi als dem Licht der Welt.
Gandhi selbst nun sieht im Christentum eine nicht ernstzunehmende Religion, denn das Christentum selbst als die Umsetzung der Gebote Jesu sei völlig misslungen und deshalb eine Irrlehre. Das Christentum habe sich nach seiner Meinung als von Jesus unabhängig entwickelt. Jesus Christus selbst war der Friedefürst für ihn, denn er sah in ihm eine Parallele zu ihm selbst als Satyagrahim.
Die Konsequenz seines Denkens ist also: Erstens die Christen konnte Jesu Gebote nicht um-setzen, zweitens die Christen haben Jesu Absicht an sich missverstanden und drittens Jesus selbst hat sich anders verstanden, als er von den Christen verstanden wird. Folglich kommt das Christentum bei Gandhi äusserst schlecht weg.
Jedoch sei der Hinduismus die pure Erfüllung dessen, was der Mensch zum Leben braucht. Nichts mehr und nichts weniger. Gandhi sieht im Christentum auch keinen roten Faden, ist völlig unverbindlich und deutsch gesagt Bullshit.
Nun könne man vom Hinduismus eben dieses nicht behaupten, was er im Christentum sieht. Wo findet man denn im Christentum auch nur etwas, was den Menschen zur Erlösung bringen könne.
Das kann ein echter Christ verpuffen lassen, denn das Christentum ist doch keine Erlösungs-religion, denn was kann denn unsere Religion zur Erlösung beitragen? Nichts. Es geht uns ja um den Glauben, nicht die Religion.
Nun ist aber das Christentum vom Glauben durchtränkt, nicht etwa von der Religion (Eph. 2, 8). Der Hinduismus ist eine Erlösungsreligion, nicht aber das Christsein. Da unterliegt Gandhi also einem Missverständnis, indem er den Hinduismus triumphieren lässt über eine nicht vorhandene Erlösungsreligion, dem Christentum.
Gandhi stellt die Einzigartigkeit Jesu nicht nur in Frage, sondern löst sie mit seinem eigenen Leben so quasi auf, er meint, Jesus sei ein grosser religiöser Lehrer lernen, von dem könne man in jeder Religion lernen. Er selbst nennt Jesus einen seiner Vorbilder als Lehrer, alsLieblingslehrer“ gewissermassen. Wenn sich Jesus alsSohn Gottesbezeichnet, ist das in seinem Verständnis eine Gotteslästerung. Dazu gibt es ein aufschlussreiches Gespräch zwi-schen Gandhi und einer Christin, wo Gandhi darauf beharrt, Jesus sei nur einer unter vielen, dessen Stellenwert man vor Gott erreichen kann.
Gandhi hatte doch Respekt vor Jesus, doch es gibt da einen zentralen Punkt: Jesus habe sich als Satyagrahim so selbst erlöst, wie Gandhi es tat. Jesus sei ein Mann der Tat gewesen, denn was er voraussagte, tat er. Nun irrt aber Gandhi in dem Punkt, Jesus habe gewaltlos gehandelt. Gandhi las die Bibel selektiv, vieles hat ihm nicht imponiert, so zum Beispiel die Paulus-briefe, denn da ginge es ja um eine vermeintliche Erlösung, die gar nie stattgefunden habenPaulus ist ein alter Spekulant, ein Enthusiast, ein Träumer, wie ja auch alle weiteren ersten Christen, die einem Mythos erlegen sind.
Es gibt aber dennoch zwei Stellen, die ihm imponierten: Die Bergpredigt und das Kreuz Christi. Natürlich verstand er die Bergpredigt nicht so, wie wir es tun. Er sah in ihr die Lehre zur Vervollkommnung des menschlichen Lebens, das man erreichen kann. Nicht nur Jesus erreichte die Seligkeit, auch er tat es, konnte er doch von sich sagen, er habe messianischen Charakter wegen seiner Moral, wie auch Jesus nur ein Moralapostel sei, in seinen Augen. Jesus als die personifizierte Moral, wiewohl auch Gandhi selbst diese sei.
Es gibt nach Gandhi auch weitere richtige Wegeso zum Beispiel Steiners Anthroposophie. In Jesu Kreuz sieht Gandhi ein Symbol, weil er alles nur für sich, zu seiner eigenen Erlösung, tatdabei aber sei Jesus ein Vorbild.
Auch Gandhi hatte dieses eine Ziel : sich selbst zu erlösen. Man braucht doch keinen Messias zur Erlösung, da sei jeder für sich selbst verantwortlich, man müsse dazu im Notfall auch sein Leben lassen, wenn es sein muss. Nehmt alles auf euch, wenn es zu eurer Erlösung dient! Damit zeigt Gandhi übrigens auch eine Meinung auf, die heute gewisse pseudochristliche Theologen haben, man müsse nicht an Jesus, sondern wie Jesus glauben.
Man muss dabei klären, dass dieses Gandhis Meinungen sind, nicht diejenigen des Hinduis-mus. Der Gandhismus ist eine Religion in der Religion, eine Minderheit im Hinduismus, aber dennoch!
Es gibt andere hinduistische Philosophen wie Krishna, die unisono behaupten, sie verstünden Jesus besser, als wir Christen es tun. In diesen Tenor stimmen übrigens auch die Buddhisten mit ein. Die Moslems haben da eine Akzentverschiebung – sie sagen, Jesus habe sich im Islam verwirklicht, nicht im Christentum.

Keine der Weltreligionen kommt an Christus vorbei, alle versuchen ihn irgendwie zu integrieren, sehen seinen göttlichen Status ja ein. Nurdie einzigeReligion“, die an Jesus glaubt, ist das Bekenntnischristentum.

Es gibt ja den vielgerühmten Gandhifilm, welcher 1983 anlief und alsFilm der Superlativebezeichnet wird. Um die Gestalt Gandhis auf der Leinwand neu erstehen zu lassen, mussten 20 Jahre Filmvorbereitung vorangehen.
Ein Streiflicht: Ein kleines Dorf ausserhalb Neu-Dehlis, ein Wagen bringt Ben Kingsley als gealterten Gandhi zu den Dreharbeiten. Er entsteigt dem Auto, ein Bauer küsst ihm die Füsse. Kingsley fragt, weshalb er dies tue, denn er sei ja nicht Gandhi, worauf der Bauer erwidert: „Ich weiss, aber durch Sie wird Gandhi wieder lebendig.“
Der Regisseur Sir Richard Attenborough empfand dieses als Motivation, weiterzumachen, obwohl der Film 40 Mio. Franken gekostet hat und über 1 Mio. Darsteller verpflichtet werden mussten (für die Massenszenen). Doch für Attenborough war dieser Film eine Obsession, er hätte den Film einfach drehen müssen, sagte er.
Kingsley war 36jährig, als er verpflichtet wurde. Um Gandhi noch mehr zu gleichen, hungerte er sich vegetarisch auf 50 Kilogramm herunter, er setzte sich in allem in Gandhi hinein, so lernte er auch, Baumwolle zu spinnen und seine Kleider selbst zu nähen.
Was das Drehbuch anging, so brauchte es 12 Monate, also ein ganzes Jahr, um überhaupt ein geeignetes Drehbuch zu finden.
Als der Film fertig war, kam eine achtzigjährige Frau mit Tränen in den Augen auf den Co-Produzenten zu und glaubte zu träumen, so vollkommen war das Filmbegräbnis gelungen, dass es für sie ein echtes Dejàvu war.
Mit diesem Film waren auch Veränderungen der beteiligten Menschen vorgegangen, so z. B. mit Sir Richard Attenborough, der von einergeistlichen Neuorientierung“ sprach, als der Film beendet war.
So fasziniert war Attenborough, dass er ein Büchlein herausgab, das sich nennt: „Gandhi: Ausgewählte Texte“. Ein zentraler Aspekt in diesem Büchlein ist das Stichwort Gewaltlosig-keit.
Zwei Sprüche: „Vergebung bedeutet nur dann Gewaltlosigkeit, wenn die Möglichkeit zur Ge-waltausübung gegeben ist. Nur aus Hilflosigkeit bedeutet die Vergebung nichts!“ oderDie Gewaltlosigkeit ist unendlich mächtiger und subtiler als die Naturgewalten.“
Für Gandhi ist die Philosophie des Satyagraha (also der Gewaltlosigkeit) allerdings tief religiös; nach ihm ist der Mensch, unvollkommen wie er ist, göttlicher Natur und bereit, von sich aus die Erlösung in irgendeiner Religion in Anspruch zu nehmen. Jedoch ist von allen Weltreligionen der Hinduismus der direkteste Erlösungsweg, denn dieser enthält alle anderen Weltreligionen ...
Durch Gandhis Philosophie wurden enorme Reaktionen wachgerufen, es strömte eine Welle des Fernöstlichen nach Europa, so beeindruckt waren die Menschen von Gandhi.
Was Gandhi über Jesus Christus zu sagen hat, spricht allerdings gegen ihn. Hätte er Jesus nicht nur als Moralapostel angesehen, hätte er eine höheren Status verdient, wäre vielleicht ein echter Heiliger der Kirche geworden.
Doch Jesu Weg sei nur zur Orientierung da, dem Menschen die eigene Erlösung zu bringen. Jesus soll dem Hindu den Hinduismus klarer machen, dem Moslem den Islam, dem Christen das Christentum. Jesus als Vorbild für Selbsterlösung, denn Jesu Weg war der der Selbsterlö-sung und nicht mehr.
Des weiteren behauptet Gandhi, Jesus habe sich selbst so verstanden, wie ihn der Hinduismus versteht, denn scheinbar haben die Christen den Christus falsch verstanden, nur die Hindus (wie auch die Buddhisten) verstehen Jesus wirklich, nämlich in Form des absoluten Gewaltverzichts.
Im Buch von Louis Fischer: „Gandhi. Prophet der Gewaltlosigkeit.“ gibt es ein ganzes Kapitel über Jesus und Gandhi.
Gandhi hatte einen Wandschmuck mit Jesusbild und KommentarEr ist unser Friede“. Als er darauf angesprochen wurde, sagte er, er sei Hindu, Christ, Buddhist, Jude und Moslem in einem.
Gandhi sagte, Gott sei Christ und Hindu. Es gäbe doch nicht nur einen Gottessohn, denn Gott könne doch auch weitere Kinder gezeugt haben ausser Jesus. Einer davon sei er selbst, er selbst sei ein Erlöster, ein Gottessohn, ein Heilsbringer.
1938 gab es ein Treffen in Neu-Dehli von führenden Kirchenmännern, die von Gandhi, einem Nichtchristen, lernen wollten, Jesus richtig nachzufolgen. So krass war der Einfluss schon, welcher Gandhi zu verdanken war.
Es gab zwei Wellen der fernöstlichen Weisheiten, die in Europa einbrachen:
Erstens das Wirken Gandhis selbst (primär), zweitens die Einflüsse des Films (sekundär).
Wir müssen, wenn wir als Christen Gandhi beurteilen müssen, ihn so beschreiben, dass er ein aus einer selbstgerechten Motivation heraus (mit Hilfe dämonischer Kräfte?) Übermensch war. Einfach gesagt: Ein falscher Prophet, vielleicht ein Vorläufer des Antichristen.
Man muss dazu sagen, dass Gandhi tatsächlich ein ethischer Gigant war, ein Mensch, welcher Grosses vollbracht hat und viel erreicht hat. Aber wir dürfen uns nicht blenden lassen von diesem Schleier. Denn zentral ist dieses: Gandhi war kein Christ, er verwarf wichtige Stellen des NT, er tat all seine überragenden Werke aus eigenen Motiven heraus.


2.3. Wie ist der Hinduismus mit seinen Erlösungswegen vom christlichen Glauben her zu beurteilen?

2.3.1. Die wichtigsten und wesenhaftesten Unterschiede zwischen der indischen Religion und dem christlichen Erlösungsglauben

Der Hinduismus ist eine geschichtsfremde Religion, es gibt in ihrem Verständnis keine eigentliche Vergangenheit, sondern Duplizitäten, d. h. alles ist geschichtlich wiederholbar, es kann daraus folgend keine Zeitabläufe (Chronos) geben, kein Anfang des Alls und kein Kollaps.
Es ist alles, wie im Buddhismus, in Kreisen angeordnet, nicht linear (Heilsgeschichte). Somit braucht es auch keinen Schöpfer, keinen Gott. Ein zentraler, absolut wichtiger Unterschied.
Das religiös-moralische Verständnis der Hindus ist Selbstzweck und Voraussetzung zur Erlösung, nicht Seinsweise (Lebenshaltung) wie bei den Christen. Ein weiterer Unterschied.
Weiter behauptet der Hinduismus, das Erlösungsbedürfnis des Menschen voll und ganz befriedigen zu können. Für den Menschen käme es nur darauf an, die für jeden Menschen individuell richtige Erlösungsstrategie aus den Weltreligionen auszusuchen und zu verwirkli-chen.
In all den Erlösungsversuchen (drei Strategien) kann der Hinduismus doch nie eine Erlösung garantieren, denn der Erlöser fehlt. Die unbeständigen, rauschhaften Gefühle der Religiosität lassen eine Leere zurück, die im Glauben da wäre, wäre dieser auf Gefühle beschränkt. Jedoch möge man hier das Zugsmodell ansehen: Lokomotive (Ziehkraft) = Wort, Tender (Rohstoff) = Glaube, Waggon (Transportmittel) = Gefühl.
Der Hinduismus ist dem Christentum in den Grundprinzipien schlicht entgegengesetzt.
Man muss den Hinduismus als Menschenkult (Anthroposophie?) ansehen, denn die Zielsez-zung des Hinduismus ist es, den göttlichen Menschen zu erlösen, während im Christentum die Busse des sündigen Menschen vorausgesetzt wird. Man kann das Christentum nie mit dem Hinduismus vereinbaren.
Heinrich Ostermann (Jesuit) schrieb inDas Christentum und die Weltreligionenüber die Weltreligionen als dieVerbündeten gegen den materiellen Atheismus, welcher allen Reli-gionen den Kampf angesagt habe“. Dieses ist im Vaticanum II beschlossen worden (1965) und ist heute offizielle Haltung der katholischen Kirche.
DasChristentumsei evolutiv die höchste religiöse Stufe, die Weltreligionen seien Vor-stufen desChristentums“, heisst es dort. So unter anderem auch der Hinduismus, der von allen Weltreligionen (ausser dem Christentum) als die amhöchsten entwickelteReligion überhaupt bezeichnet wird.
Zum Gottesbegriff schlechthin: Der Hinduismus befasst sich nicht eigentlich mit Gott, wenn er auch viel von Gottheiten spricht, sondern es geht ihm um das rechte Verständnis der Existenz des Menschen; er beschäftigt sich mit dem absoluten Sein, mit der göttlichen Ursubstanz, dem Rama. Erst wenn der Mensch sich mit dem Rama identisch weiss, kann er sich göttlich nennen und erkennt die diesseitige Welt, dieses Leben als Scheinwirklichkeit. Nur die Ursubstanz, das Rama ist die einzige Wirklichkeit .
Des weiteren ist alles in einer Entwicklungsphase, es wird alles immer schlimmer (allerdings nur scheinbar), später wird die Welt allerdings wiederhergestellt. Die Hindus reden hier von Phasen: Entstehungsphase, Bestehensphase, Niedergangsphase (die sich immer wiederholen).
Das christliche Verständnis redet von keiner Welt-Gott-Einheit, wiewohl sie auch aufeinander bezogen sind.
Auch das eschatologische Verständnis ist ganz anders ... eben linear, echt.
Die Offenbarung Gottes ist der Verfügungsgewalt des Menschen komplett entzogen, während im Hinduismus das Weltgeschehen beeinflussbar ist, ja fast beeinflusst werden muss.
Gott sieht im Menschen selbst keine Offenbarung Seiner Selbst, sondern Er nennt Sein GeschöpfDu“, führt einen Dialog. Der Hinduismus führt hingegen einen Monolog.
Das Böse wird im Hinduismus nicht besonders ernst genommen. Dieses begründet vor allem der indische Philosoph Vivekananda, der behauptet, der Mensch sei sündlos, und ihn als Sünder zu bezeichnen, sei selbst eine Sünde (Querverweis: Encarta 99).

Nach Vivekananda ist das biblische Menschenbild nicht nur eine Zumutung, sondern eine Entehrung des Menschen und somit des göttlichen Kerns des Menschen. Das Böse leugnet des Hinduismus nicht. Jedoch sei das Böse ausserhalb des Menschen eine Macht, die immer in den Menschen einzudringen sucht. Macht sich ein Mensch sein Advaita, seinen göttlichen Kern, bewusst, muss das Böse kapitulieren.
Die Erlösung macht sich im Hinduismus in folgendem bewusst: Ist der Mensch gut, ist er fähig, seine Erlösung zu erlangen; ist er hingegen böse, ist er nicht fähig zur Erlösung. Wäre er von seiner Natur her böse, müsste die Erlösung von aussen an ihn herankommen, und das ist nach dem hinduistischen Gedankengut nicht möglich.
Aus zwei Gründen kann die Propaganda der Selbsterlösung aus biblischer Sicht nicht nach-vollzogen werden. Erstens kann er sich nicht selbst erlösen, weil er auf Gnade angewiesen ist, und zweitens (was dem Gegenteil entspricht): Ist der Mensch sich der Gnade nicht bewusst, ist er dafür dem Bösen überlassen.
Wieso lassen sich Christen so für andere Religionen faszinieren?
Man beachte hierfür das Kapitel im Thema Buddhismus zum tibetischen Meditationsbuddhis-mus. Als Teilantwort soll hier eine These dienen: Viele Christen wissen nicht mehr, was Christlicher Glaube eigentlich ist.

Lassen wir uns nun auf den Christlichen Erlösungsglauben (nicht etwa -religion) ein. Wichtig ist es, den Nichtchristen klarzumachen, dass es sich um eine andere Art Verständnis handelt, die nicht der Religion entspricht. Das Kernstück des christlichen Glaubens aber ist die Erlösung des ganzen Menschen.
Das Erlösungsbewusstsein allein, was die Hindus ohne Widerspruch in sich tragen, kann keine Erlösungsgewissheit auslösen. Der Erlöser selbst kann nur die Gewissheit bringen.
Ei weiterer Vergleich soll dieses verdeutlichen: Im biblischen Umfeld reden wir immer von einer individuellen (persönlich auf den Mensch gerichteten) Eschatologie und einer universellen, allgemeinen (weltbezogenen) Eschatologie. Die Welterlösung an sich kennt der Hindu nicht.
Die von den Hindus mehr oder weniger akzeptierte individuelle Erlösung des Glaubens ist biblisch aber nicht möglich ohne Welterlösung. Das gehört biblisch untrennbar zusammen.
2.3.2. Ein möglicher Ansatz zur Missionierung des Hinduismus

Das hinduistische Menschenbild lässt zwar einen Zugang zum Göttlichen zu, der Hindu muss sich dabei aber in seiner Person aufgeben und ein kosmisches Bewusstsein erlangen. In der Entdeckung des Göttlichen wird er selbst göttlich. Ist er im Tod ganz erlöst, wird er eins mit dem Kosmos.
Man muss dem Hindu also klar machen, dass seine Erlösungsbewusstsein noch nicht gestillt ist, dass er nur eine Ahnung des Göttlichen hat. Durch die Schöpfung ist im Menschen eine Erlösungssehnsucht wirkend, und diese haben alle Menschen inklusive der Hindus.
Die Frage ist nur: Wird die persönliche Sehnsucht zur Erlösung von Gott oder vom Menschen gestillt? Für die Christen ist klar: Die Erlösung kommt von Gott, und damit ist das Christen-tum die einzigeReligion“, der einzige Glaube, worin sich Gott dem Menschen nähert.
Der Hindu kann feststellen, dass ihm etwas fehlt: Eine direkte, personale Beziehung in Form eines dialogischen Verhältnisses ist möglich. Dass es so etwas wie Liebe zwischen Gott und dem Menschen gibt, muss der Hindu lernen. Und um sich dem Menschen zu nähern, wurde Gott selbst Mensch. Das alles kann man dem Hindu beibringen. Auch, dass wir keine Leistungen bringen müssen, sondern so kommen können, wie wir sind.
Wenn man den Hindu im Gespräch fragend machen kann, ist man einen Schritt weiter in der Mission. Wenn er sich für den Glauben zu interessieren beginnt, hat der Herr schon fast gewonnen. Unser Zeugnis wird glaubwürdig, der Hindu wird zum Nachdenken gebracht.
Aber wir sollten uns eines merken: Mit den besseren Christentumsargumenten können wir den Hinduismus nicht ausbooten, sondern wir sollen uns als Werkzeuge gebrauchen lassen und über den Glauben reden, wenn wir danach gefragt werden.











3. Die Religion des Buddhismus


Disposition:
3.1. Die Wesensmerkmale des Buddhismus
3.2. Die Grundanschauung des Buddhismus
3.3. Die Gestalt des Buddhas und die vier edlen Wahrheitenseine grundlegende Erlösungs-erkenntnis
3.4. Die tibetische Buddhismusdie Religion des Dalai Lama
3.5. Wodurch unterscheidet sich der Buddhismus in wesentlichen vom Hinduismus?
3.6. Wie ist der Buddhismus vom christlichen Glauben her zu beurteilen?


3.1. Die Wesensmerkmale des Buddhismus

Wir gehen immer vom Prinz Buddha aus, alle weiteren Entwicklungen sind speziell zu behandeln.
Ein Merkmal ist es, dass Buddha allen hinduistischen Göttern die Vollmacht nahm. Die Götter sind selbst unerlöste Wesen und können nichts zur Erlösung beitragen. Buddha erhob den Anspruch, selbst in der Hierarchie vor den Göttern zu stehen. Ebenso sagt er dieses von seinen Mönchen.
Begründend erklärt er, er sei in einer früheren Existenzform einer der höchsten Götter gewe-sen und sei in dieser Welt als Höhepunkt sozusagen zum Buddha geworden. Als Gott sei er unerlöst geblieben und darum in eine höhere Wesensform geborendem Buddha. Die Philosophie dahinter besagt, Götter seien weltfern und deswegen nicht erlösungsabhängig. Sie geben sich den Genüssen des Himmels hin und bleiben unerlöst. Erst durch Erdgebundenheit kann das Individuum wirklich erlöst werden.
Dann ist nach seiner Philosophie Leben immer gleichbleibend. Das Leben ist symmetrisch, also linke Seite = rechte Seite. Yin = Yang, schwarz = weiss. Als Beispiel: Kann jemand nur glücklich sein? Ist das nicht auch eine Tragik?
Der Mensch an sich befindet sich in einer Leidenssituation, und die Frage ist: Wie kann er sich aus diesem Leiden befreien? Also muss die entscheidende Frage so formuliert werden:

Wie kann des Mensch sich selbst aus seiner leidvollen Existenz befreien?
Buddha beruft sich auf einen holländischen Religionswissenschaftler, einen gewissen Hendrik Kraemer: „Die christliche Botschaft in einer nichtchristlichen Welt“, wonach Seite 156 folgendes steht:
Der Buddhismus ist das radikalste System der Selbsterlösung des Menschen, das jemals in der Welt ausgedacht worden ist.“ Der Buddhismus lehrt eine Erlösung, bei der jeder sein eigener Erlöser ist. Man benötigt keine Vorbilder mehr, der Buddhismus ist der Erlösungsweg aus dem Leiden des Lebens.
Der Erlösungsweg aus der Unheilssituation nun istder mittlere Weg zwischen zwei Extremen: Lust und Selbstquälerei“ – der Buddhismus. Der Ausdruck „mittlerer Wegist die Eigenbezeichnung der Buddhisten, sie selbst nennen sich keineswegs Buddhisten. Sie fühlen sich in keiner Weise Anhänger der Buddhas, sondern der Lehre Buddhas.
In der altindischen buddhistischen (dem Sanskrit verwandten) Sprache Pali heisst der „mittlere Wegso: Majihimapatipada. Dieses ist der Weg zwischen einem Extrem der absoluten Lust und der absoluten Extremität der Askese ist der Weg, welcher Buddha als Vorbild gegangen ist. Der Buddhismus verneint sowohl die Askese wie auch die Lust, beide sind vom Weg gleich weit weg. Buddha sagt von sich, er habe beide Extreme durchlitten und kann deshalb den Weg kennen.
Die Extremität der Lust wird als „Siddhattha“ bezeichnet. Damit meint er aber nicht nur die Lust an sich, sondern das orgiastische Gelage, sexuell, luxuriös, verfressen. Dann wurde ihm das alles unbedeutend. Das Orgiastische hing ihm eines Tages dermassen zum Halse rauses hat ihn richtig angewidert, wie sehr der Mensch sich in seine Lust hineinsteigern kann.
Dann wandte er sich dem Gegenteil zu: der Askese. Er liess Frau und Kind sitzen oder, wie er es selbst bezeichnete, wandte sich der Erlösungssuche zu, dem sogenannten Samana. Weder von seiten der Familie noch vom Staat wird er zurückgehalten, denn einem Suchenden werden keine Hindernisse in den Weg geräumt.
Er schloss sich zwei brahmanischen Yogalehrern an, und als dieses ihm nicht zunutze war, verschärfte er diese Askese. Er trieb die Askese aber ehrgeizig so lange weiter, bis er fast gestorben wäre. Dann bemerkte er, dass dieses auch nicht die Wahrheit sei.
Buddha schloss daraus, es müsse der Weg der Mitte sein, was am ehesten der Wahrheit entspräche. Bald war ihm klar, dass der Weg der Mitte nach innen führen muss. Buddha fing also an, meditativ in sich zu gehen.
Mit 29 ging er von Zuhause weg, mit 36 hatte er seine Erlösungserkenntnis. Indem er die vier edlen Wahrheiten erkannte, fühlte er die Wahrheit.

Die vier edlen Wahrheiten:
Leben = Leiden
Leiden kommt vom Leben
Aufhebung des Leidens = Ziel des Lebens
Weg zur Aufhebung des Leidens = mittlerer Weg

Rechte Anschauung, rechte Gesinnung, rechtes Reden, rechtes Tun, rechtes Leben, rechtes Streben, rechtes Überdenken und rechtes Versenken sind die acht Wesenszüge des mittleren Wegs.
Beim Buddhismus handelt es sich also um eine moralische Selbsterlösungslehre, die Buddha aufgrund eigener religiöser Selbsterfahrung gefunden hat. Wer sich moralisch nicht verbessern kann, hat in dieser Welt seine Erlösung verspielt.
Jedoch ist der mittlere Weg nur für wenige Menschen gehbar. Es war bald offensichtlich, dass die Religion eine Mönchsreligion sein soll, eine Elite soll seine Lehre begreifen und fortführen. Längst nicht alle fanden den Weg in seinen Zirkel, seine Orden.
Buddha machte eine Art Intelligenztest mit den Kandidaten, entweder wurden die Kandidaten angenommen oder verworfen.
Mit alltäglichen Dingen wie Nahrung, Versorgung, Behausung durften die Mönche nichts zu tun haben, das überliess Buddha den gescheiterten Kandidaten, die er in einem „Laienorden“ zusammenfasste.
Im Buddhismus muss eine einzige Nahrung pro Tag ausreichen, die vor zwölf Uhr mittags eingenommen werden muss, damit man in der zweiten Tageshälfte frei in Gedanken sei, sich seinem Innern zu öffnen und den acht Wesenszügen zu öffnen.
Übrigens möge man die Buddhastatuen nicht mit dem Prinz Buddha in Verbindung bringen, die Statue hat nur Symbolgehalt, die Symbolik ist die der gesammelten Ruhe und inneren Überlegenheit gegenüber den Extremen.
Der Zielpunkt dieses mittleren Weges ist das Nirwana. Das Nirwana ist beschrieben als Ort und Zustand, welcher gleichzeitig unbeschreibbar ist und gleichzeitig ein Jenseits von Sein und Nichtsein, also nicht das Nichts, nicht nihilistisch.
Das Ziel soll also ein Bewusstwerden des Nirwanas sein.




3.2. Die Grundanschauung des Buddhismus

3.2.1. Die Vorstellung von der ewigen Welt

In der Welt kann man nicht von einem Anfang und Ende sprechen, sondern von einzelnen Phasen der Welt. EntstehenBestehenNiedergang ist ein ewiger Kreislauf. Buddha sagt, gleich unserer Welt gäbe es unzählige andere Weltsysteme.
Und so ist es auch eine transzendentale Tatsache, dass wir mittels Meditation andere Weltsysteme, aber auch andere „Regionen“ unserer Eigenwelt besuchen wollen. Unser Weltsystem sei unterteilbar in drei Regionen: die untere, aus grober Materie bestehende sei diejenige der Sinnenlust, wo alle Bewohner stoffliche Leiber hätten. Dieses entspricht der Region der sichtbaren Welt.
Er unterscheidet weiter verschiedene Abteilungen in dieser Region: untere Abteilung (verschiedene Höllen), mittlere Abteilung (sichtbare Erde), obere Abteilung (untere, gestürzte Götter). Alle Bewohner der Region seien geschlechtlich und auf Bedürfnisse wie Nahrung und Sexualität angewiesen.
Die mittlere Region der Formen sei diese, wo die Bewohner noch stoffliche Leiber hätten, allerdings seien die geschlechtlichen, körperlichen Bedürfnisse ausgeschaltet.
In den oberen Sphären der Region der Nichtformen hausen die höchsten Götter, die nur noch transparent vorhanden seien und die ein Dasein fristen, bis sie zur letzten Prüfung noch einmal auf die Erde kommen und ihre endgültige Erlösung erreichen können.
Buddhas seien nur dann nötig, wenn die Menschen auf eine Niedergangszeit zugehen. Er selbst bezeichnet sich als ein Buddha. Im buddhistischen Pali-Kanon stehen alle Buddhas der Vorzeit, er selbst sowie der künftige Buddha, der als Maitreya bezeichnet wird. In einem Unterbuch des Kanons, der Jataka, stehen die ganzen Daseinsformen des jetzigen Buddhas.

3.2.2. Die Dhammas, sprich Daseinsfaktoren – Buddhas Menschenvorstellungen

Buddha wollte unbedingt wissen, was der Mensch sei. Er kann allerdings nur von sich selbst ausgehen und fragt: Woraus bestehe ich, was sind die tragenden Elemente meines Seins, meine Faktoren, woraus ich bestehe?
Buddha verstand den Menschen als materialistisch, jeder Mensch sei aus diesen Faktoren, den sogenannten Dhammas zusammengesetzt sei. Diese Atome, die Dhammas sind nach seiner Vorstellung, sind dauernd in Bewegung; deswegen kann der Mensch nicht zweimal der gleiche sein. Er wird immer wieder neu geschaffen, entsteht neu.

Es gibt fünf Daseinsfaktoren des Menschen:
1. Das rein Körperliche
2. Emotionen
3. Unterscheidungsvermögen, Wahrnehmungsvermögen
4. Triebkräfte = Willensregungen und –äusserungen
5. Bewusstsein (im besonderen die Erkenntnisfähigkeit)

Wenn nun ein Menschenleben zu Ende geht, tritt das Karma- oder Geltungsgesetz in Kraft und der Mensch fällt in seine fünf Bestandteile auseinander. Jeder Faktor wird mit guten oder schlechten Attributen beladen, die immer einen Komparativ darstellen: besser oder schlechter. Nachdem die fünf Faktoren beladen sind, fügen sie sich wieder zusammen zu einem Ganzen und es entscheidet sich demokratisch, wohin der Mensch kommt, ob er auf- oder absteigt und in welcher Sphäre er wiedergeboren wird.
In dem Erlösten ist die Erlösung, sagt Buddha. Wenn er stirbt, als höchstes Wesen wohlgemerkt, fällt auch er in seine fünf Bestandteile auseinander, er wird allerdings nicht mehr wiedergeboren, seine fünf Teile verlöschen (Nirwana = Ausgelöschtsein) und er selbst als neues Wesen kommt in eine Welt ausserhalb unserer Vorstellungskraft, bekommt einen Zustand ausserhalb jeglicher Vorstellung und trittmodern gesagtin eine neue Dimension ein. Er ist im Nirwana eine Ebene höher als im Kreislauf des Geborenwerdens, er ist fern von Raum und Zeit.
Das Nirwana wird als dieunaussprechliche Wonnebezeichnet, als das Nichtmehrempfin-den, die absolute Ruhe. Das Nirwana wirft einzelne Schatten in das Bewusstsein des Erlösten mittels der Meditation.
Das menschliche Lebewesen besteht also aus verschiedenen „getragenen“ Elementen (dham = tragen). Die Faktoren des Wesens sind in die oben genannten fünf Untergruppen unterteilt, welche noch weiter unterteilbar sind.
Man könnte den Menschen als Atomkonstrukt bezeichnen. Denn er besteht aus Millionen von Dhammas, welche in den fünf Gruppen zusammengefasst wird.



3.2.3. Mensch und Tier

Die Erkenntnisfähigkeit ist eine Gruppe, die bei den Tieren nicht besonders ausgeprägt ist. Die Moral kann von einem Tier nicht gelebt werden, deshalb ist es moralisch dem Menschen unterzuordnen. Jedoch besteht es prinzipiell genau aus den selben Bausteinen wie der Mensch (wie wäre es sonst denkbar, dass aus dem Tier durch Neugeburt ein Mensch entstehen kann?).
Einerseits verurteilt Buddha die Tiere wegen ihres Egoismus und der Morallosigkeit, andererseits ist jeder Mensch in der Erlösung sich selbst der nächste, denn es handelt sich hier um einen Erlösungsegoismus.
Die Tiere werden hoch eingestuft. Ein echter Buddhist achtet das Tier als quasi dem Menschen gleichwertiges ist darum nicht weiter verwunderlich, dass die meisten Buddhis-ten Vegetarier sind.


3.3. Die Gestalt des Buddhas und die vier edlen Wahrheitenseine grundlegende Erlö-sungserkenntnis

Die vier edlen Wahrheiten haben wir schon besprochen, sie seien hier nochmals erwähnt:

Leben = Leiden
Leiden kommt vom Leben
Aufhebung des Leidens = Ziel des Lebens
Weg zur Aufhebung des Leidens = mittlerer Weg

Jeder auftauchende Buddha hat sich von allen möglichen Gelüsten fernzuhalten, aber auch von jeglicher Askese (welche nach Prinz Buddha unnötig ist). Man muss ihm zugestehen, dass er ein echter Moralapostel gewesen ist. Viele Menschen in Asien nahmen sich ihn zum Vorbild, weil er seinen Weg tatsächlich ernst meinte und auch danach lebte.
Buddha spricht meist in Gleichnissen, so zum Beispiel, dass ein Akrobatenschüler dem Lehrer sagt, jeder soll auf sich selbst, statt auf den andern achten. Wenn jemand also sich selbst für höher als andere einstuft, erhebt er sich selbst zum Vorbild und hofft, andere würden sich das Ich zum Vorbild nehmen. Das Prinzip ist denkbar einfach: Vormachen – Nachmachen, wobei der Vormachende stets über dem Nachmachenden steht.

3.3.1. Leben und Wesensart des Buddha

Ein lückenloser Lebenslauf fehlt, der wirklich objektiv ist. Legenden gibt es viele, doch eine wirkliche Biographie ist schwierig nachzuvollziehen.
Prinz Buddha wurde achtzig, zu seinem bürgerlichen Namen: Siddhattha s.o., als Beinamen trug er sowohl den Geschlechtsnamen Shakyamuni sowie die Vornamen Goteima und Gaitama.
Buddhas Mutter wurde auf einer Reise quer durch Tibet von der Geburt des Siddhattha überrascht, sein Vater Suddhodana heiratete die Schwester der Mutter, von welcher er erzo-gen wurde.
Siddhattha war durchaus ein verzogenes, verwöhntes Kind und schwelgte im Luxus. Jung zeugte er ein Kind, was sein einziges bleiben sollte: einen Sohn namens Rahila.
Als er scheiterte, war er ca. zwanzigjährig. Bald betrieb er extreme Askese, starb fast daran. Erst durch denWeg der Mitte“ erlangte er Erkenntnis, Buddha schaffte den „meditativen Durchbruchund kam zur Überzeugung der Heilsfindung durch die vier edlen Wahrheiten. Zitat Buddha: „Unerschütterlich ist meine Erlösung. Dieses ist meine letzte Geburt.“
Von diesem Zeitpunkt an nannte er sich Buddha, was soviel wieder Erleuchteteheisst, er sagte, er habe die Buddhaschaft erworben.
Bald gewann Buddha Anhänger und gründete seinen Mönchsorden, welche zu einer religiösen Elite heranwuchsen. Die Missionstätigkeit war umfangreich und von grossem Erfolg. Der Missionserfolg ist nur durch das beispielhaft moralische Leben des Buddha und der Mönche zu erklären.
Buddha hielt an seinem Erfolg fest und starb in dieser Meinung.
Die Menschenkenntnis des Buddha war extrem hoch. Dieses war aber auch nötig, denn er selbst prüfte die Kandidaten, welche in den Mönchsorden eintreten wollten.
Die Verkündigung wurde durch besondere Stilmittel weitergegeben: eine besondere Rhetorik kam durch Gleichnisse, Steigerungen, eingrenzende Dialoge und Konditionalfolgerungen zustande.
Die philosophischen Fragen (Ursprung des Lebens usw.) dürfen nicht gefragt werden, denn sie werfen den Menschen eine Stufe zurück. Diese Art Fragen sind keine Fragen, sondern Versuchungen des Bösen.
Buddha war entrüstet und zornig, wenn er falsch verstanden wurde. Zu seiner Beliebtheit kam hinzu, dass er bei zwei Maharadschas gern gesehener Gast war und so zu weltlichem Ansehen kam. Mit seiner Missionstätigkeit, welche aus ständigem Umherstreifen bestand, erreichte er von seinem 36. Lebensjahr eine Berühmtheit weit über den Himalaja und Indien hinaus.
Buddha erkrankte mit achtzig Jahren plötzlich. Sein ständiger Begleiter Ananda meint, er habe die Krankheit überwunden, weil der Orden ohne ihn nicht funktionieren könne. Doch Buddha gab zur Antwort, die Lehre müsse auch ohne den Prinzen weitergehen, sie sei an sich die Lösung und der Halt. Seine Hinterlassenschaft des Ordens und dessen Regeln sei die Fortführung seiner selbst.
Als er nach einem Essen erneut erkrankte, erholte er sich nicht mehr. Lag es am Essen? Offensichtlich nicht, denn er war der einzige, der erkrankte. Dieses sei auch unwesentlich, betont Hoppenworth.
Als Buddha spürte, dass es mit ihm zu Ende gehen würde, tröstete er den Ananda mit einer Abschiedsrede, indem er sagte, das Sterben sei das Normalste der Welt. Er sagte noch drei Worte, die ermahnend verstanden wurden: „Bemüht euch angestrengt!“ Dann starb er.
Die Asche des Toten wurde verteilt. Nicht nur seine Familie, sondern auch die Mönche erhielten Teile der Asche. Noch heute werden Reliquien im Umlauf entdeckt, die jedoch schwerlich alle echt sein können, denn alle zusammen ergeben viel mehr als einen einzelnen Menschen.
Der heutige Buddhismus hat in seiner Form meist nicht mehr viel zu tun mit dem ursprüngli-chen Buddhismus des Prinzen. Es sind sogar Formen eines spirituell magischen Buddhismus bekannt.

3.3.2. Die Gestalt des Buddha in der Legende

Nach einem Buch namens Jataka (Geburten Buddhas) werden auch frühere Existenzen des Buddha aufgezeigt und verehrt. Dort sind auch Tierexistenzen wie Fisch, Vogel, Affe erwähnt. Dann hat er sich als Mensch vom Handwerker zum Kaufmann, zum Priester und zum Asketen heraufgearbeitet. Schliesslich, in seiner letzten Daseinsform vor dem Buddha-dasein, sei er ein Gott gewesen.
Auch wird von Wundertaten des Buddha gesprochen. Zwei seien hier als kanonisch erwähnt: Buddha überquerte einen Fluss perbeamen“, d.h. er verschwand auf der einen Seite und tauchte auf der anderen wieder auf. Das zweite Wasserwunder spielte sich als eine Flussreinigung per Handberührung ab.
Buddha legte keinen Wert auf Wunder, deswegen seien nur zwei als kanonisch überliefert. Nur das Wunder der Lehre (Unterweisung eines Mönchen vom anderen) und das Wunder des Erscheinens eines Buddhas auf der Welt sind als echte Wunder anerkannt. Also sind alle anderen Wunder legendär.
Als der Buddha ins Nirwana einging, wurde er zu einem Erlösunghelfer heroisiert. So machte man aus ihm, was er nie wollte, nämlich einen Guru. Man habe sich den tibetischen Buddhismus in ähnlichen Zügen vorzustellen. Dazu jedoch später mehr.
Im echten buddhistischen Verständnis wird aber hervorgehoben, dass der Buddha nurWegweisersei, niemanden zum Heil führen kann. Er will nur als Vorbild, nicht aber als Religionsstifter verstanden werden. Dieses misslingt jedoch im Lauf der Zeit immer mehr.
Ob er im Nirwana weiterexistiert, beantwortet der Buddha in einem Vergleich mit dem Ozean. Man kann nicht sagen, er sei, ebensowenig aber, dass er nicht sei.

3.3.3. Die Erlösungserkenntnis Buddhasseine vier edlen Wahrheiten

Man möge zu einer Auflistung der vier edlen Wahrheiten oben aufgezeigte Liste beiziehen.
Jedoch spezifisch zu den einzelnen Wahrheiten: das Leben erstens als fünf Daseinsfaktoren ist Leiden, Geburt und Sterben wie auch Alter oder Jugend, Krankheit und mit Unlieben zusam-menzusein sei Leiden.
Der Durst (steht für Begierde) ist aber zweitens der Ursprung des Leidens.
Drittens die Aufhebung des Leidens ist durch völlige Leidenschaftslosigkeit möglich. Indem man sich von diesem Durst abwendet, kann man sich auch vom Leiden an sich abwenden. Die Seele wird frei.
Der edle achtteilige Weg (rechte Anschauung, Gesinnung, rechtes Reden, rechtes Tun, Leben, Streben, Überdenken und sich Versenken) ist die vierte Wahrheit und Weg zur Aufhebung des Leidens.
Der Zentralbegriff des Leidens wird als dukkha wiedergegeben.

Das Leiden wird als jegliches Unbehagen bis zum tödlichen Schmerz wiedergegeben. Dieses beginnt schon in der Geburt des Embryos, der unter Schmerzen zur Welt kommt, zieht sich nachher weiter zum Leben in Krankheit, zum altern und sterben.
Nicht nur der Schmerz jedoch ist Leid, sondern auch das Verlieren des Lustvollen kann Leid verursachen. Das heisst aber auch, dass jegliche Lust des Daseins vergänglich ist und deshalb negativ. Das heisst zusammengefasst: Leben heisst Leiden, egal, ob es uns gut oder schlecht geht. Sogar im reinen Glück ist das Leid schon enthalten. Wie pessimistisch!
Buddha will diese Gleichung im mathematischen Sinn verstanden wissen: Leben = Leiden.

Die Entstehung des Leidens als Durst ist immer in der Freude und Leidenschaft schon drin. Der Durst ist allgegenwärtig und gleichzeitig trügerisch, denn er führt immer zum Leid, ob wir das wahrhaben oder nicht. Der Durst ist eine unersättliche, immer sich erneuernde Lust auf Körperliches und Seelisches Wohlbefinden, der im Gegenteil immer zum Leid führt.
Der Durst ist in der Gruppe der Daseinsfaktoren der Triebkräfte wiedergegeben. Es gibt also nie eine endgültige Befriedigung der Begierde. Alles ist begehrlich, wenn man sich der Begierde hingibt. Und zwar ist dieses am offensichtlichsten in den Dürsten nach Werden, nach Sinnlichkeit (in allen Sinnen) und nach allen Süchten sichtbar. Sogar der Durst nach dem Nichtmehrseinwollen, nach dem ewigen Tod also (nicht Nirwana! ) ist verfänglich und darum zum Leid verurteilt. Man muss sich konkret vom Lebens- und vom Todestrieb freimachen.
Der Mensch ist eine Verkörperung der Begierde. Die Gier ist der rote Faden durch die Kreis-läufe des Lebens.

Die Aufhebung des Leidens entspricht der dritten edlen Wahrheit. Die völlige Leidenschafts-losigkeit ist das Rezept zum Sichabwenden vom Leid.
Die Hingabe an die Sinnengenüsse sowie die Askese entspricht ja (s. Beiblatt) keiner Zweckmässigkeit, sondern ist zwecklos. Und die Leidenschaftslosigkeit kann folgendermassen erreicht werden: Durch die acht Glieder unter dem Weg zur Aufhebung des Leidens.

Dieses sei hier besprochen.
Die acht auf dem Beiblatt und oben genannten Teile des Pfades können durchaus in Gruppen unterteilt werden: erstens in die Gruppe der Erkenntnis (Glied 1), zweitens in die Gruppe der sittlichen Zucht (Glieder 2 - 6) und drittens in die Gruppe der Meditation (7 und 8).
Die Meditation wird stark hervorgehoben, indem die Gruppe zuletzt genannt wird und so gleichermassen zum Wichtigsten wird. Dieses ist noch heute das wichtigste Wesensmerkmal des Buddhismus.
Erst wollen wir die Gruppe der Erkenntnis betrachten. Die Lehre der Leidhaftigkeit ist der eigentliche Inhalt des Punktes rechte Anschauung.
Danach die Gruppe der sittlichen Zucht. Indem man alle Hassgefühle, Schlechtigkeit und Bosheit (welche die Sinne beeinflussen) ablegt, kann die Friedfertigkeit erreicht werden; diese wiederum entspricht der rechten Gesinnung. Das rechte Reden soll wahrheitsgemäss und in freundlicher Gesinnung geschehen, woraus die Verhaltensweise folgt: Ein Buddhist soll sein Reden auf das Thema Erlösung beschränken, und zwar indem er alles Reden auf die Erlösung ausrichtet. Alles weitere Reden ist unnütz. Schimpfen, Schwatzen, Lügen etc. sind verpönt und tabu. Das rechte Tun ist: Unterlassen des Tötens, des Stehlens und der Unkeuschheit. Man soll also für die Erlösung alles einsetzen und sich vornehmen, der Erlösung zu dienen.
Rechtes Leben heisst: recht von etwas Leben. Nahrung soll nur so viel zu einem genommen werden, wie zur Lebenserhaltung nötig ist, nicht mehr, nicht weniger. Eine ausreichende Mahlzeit pro Tag genügt, und zwar vor zwölf Uhr mittags, damit man den Rest des Tages genug Möglichkeit zur Meditation hat.
Der sechste Punkt rechtes Streben meint, man solle die in einem noch nicht vorhandenen Lebenseinstellungen (gute Empfindungen) zum Entstehen und zur Vollendung zu bringen.
Hier gebraucht Buddha ein Gleichnis , nämlich dasjenige des duftenden Ölschaumballs, einer Seifenblase, welche nach Öl riecht. Ebenso wie die Feuchtigkeit die Blase durchdringt und aussen sichtbar wird, soll auch das Freudeglück den ganzen Körper durchdringen und aussen sichtbar werden, und zwar »für das Auge und die Nase«, also für alle und jeden nachvollziehbar.
Das rechte Überdenken ist ein besonnenes Betrachten des Körpers, der Empfindungen, des Denken und aller Dinge. Mit ebendieser Bewusstheit soll der Mönch alle körperlichen, seelischen und geistigen Akte beobachten und richtig deuten: Alle Prozesse sind vergänglich, sowohl das Essen und Trinken, wie auch das Atmen, das Gehen, das Stehen, die Gefühle, den Schmerz usw. Eine Möglichkeit von vielen zu diesem Zweck ist das sich Vorstellen des ganzen Körpers in seinen Einzelteilen. Man macht also eine »Reise durch den Körper«, was dem heutigen autogenen Training entspricht.
Bei der besonderen Beachtung des Denkens macht sich der Mönch bewusst, dass das Denken frei werde von allem Leid. Ist das Denken rein, geläutert oder noch von anderen Dingen besetzt? Wenn letzteres der Fall sein sollte, muss sich der Mönch geistig reinigen, also meditieren. Hier vergegenwärtigt sich der Mönch die fünf Daseinsfaktoren, um die vollkommene Herrschaft über sie zu gewinnen. Erfassen, durchdringen der Faktoren lässt eine Kenntnis und mögliche daraus zu schliessende Herrschaft über sie zu. Das rechte Überdenken ist ein Sich-selbst-Bewusstwerden als Vorbereitung zum letzten Punkt, was folgendes ist:

Das rechte Sichversenken. Es besteht im Gewinnen eines Zustandes einer zeitweiligen Ekstase. Das heisst, das Bewusstsein ist aus dem Körper herausgetreten und lebt eine Eigendynamik. Dieses sei möglich, indem man sich vollständig auf ein einziges Ziel hin konzentriere. Sobald das Denken sich einem anderen Thema zuwendet, schweift man ab, die Konzentration wird unterbrochen und die Ekstase verunmöglicht.
Das Denken wird also auf einen einzigen Punkt fixiert und soll im Licht des Erkennens stehen. Alles weitere soll so im Dunkeln bleiben, wie man mit einer Taschenlampe etwas in stockfinsterer Nacht anleuchtet - alles andere ist nicht wahrnehmbar.
Nur durch jahrelanges Training ist dieses möglich, ein Anfänger ist der Meditation an sich enorm weit entfernt. Buddha selbst war der Erlöste, der Richtigmeditierende, seine Mönche mussten es erst noch lernen. Es gibt extrem viele Methoden zur Meditation, die klassische und uns bekannte ist das Yoga.

Buddha spricht von neun Steigerungsformen innerhalb der echten Meditation. Zuerst muss der Meditierende alle triebhaften Neigungen abschalten, obwohl er noch denkt, das Denken ist »noch nicht zur Ruhe gekommen«, es ist noch aktiv.
Die zweite Stufe besteht aus der »stillen Heiterkeit«, das Denken hat aufgehört und der absoluten Ruhe Raum gewährt. Auch diese Heiterkeit ist allerdings noch eine Fessel, welche erkannt und überwunden werden müsse.
Erst in der dritten Stufe ist die Fessel der Heiterkeit überwunden und Gelassenheit breitet sich aus, die Freude und das Glücksgefühl ist weg. Nur bleibt hier das Glücksgefühl über die Gelassenheit, was ebenfalls eine Fessel ist.
In der vierten Stufe ist auch diese überwunden, und es bleibt der Gleichmut über die Gelassenheit, die völlig geläuterte Gelassenheit.
Auf den Stufen fünf bis neun würden die Grenzen der Sinnenwelt überschritten und eine immer grössere Loslösung vom eigenen Bewusstsein stattfinden; es stellt sich ein transzen-dentales, kosmisches Bewusstsein ein und erfüllt den ganzen Menschen. Buddha schildert, wie er sich selbst in seinen früheren Existenzen sah, in der Transzendenz andere Welten besuchte und von Kosmos zu Kosmos schritt, immer auf dem Wege zum Nirvana.
Ebenfalls erkannte er, dass wie er selbst auch andere Lebewesen frühere Existenzformen hatten und wiedergeboren sind. Auch die vier edlen Wahrheiten wurden ihm in der Ekstase bewusst und er fand seine Erlösungserkenntnis.
Er sah ab da sich selbst als Erlösten und gab dieses auch weiter. Er hat durch sein eigenes Bewusstsein von sich aus (da er ja vorher Gott war) ohne Wegbeschreibung (das Wissen der Stufen und der Meditation im allgemeinen) meditativ der neunten Stufe genaht, er konnte deshalb die Stufen an sich auch erkennen und sie beschreiben.
Das Erreichen der neunten Stufe war für Buddha das Anklopfen an die Tür des Nirvanas.

Das Nirvana an sich kann man nicht definieren, es lässt sich nur etymologisch auseinander-nehmen, aber verstehen kann man es nicht. Buddha selbst konnte dieses nicht einmal, erst ein bereits in das Nirvana Eingetretener kann es.

3.3.5. Das Nirvana, worein sich der Buddha erlöst haben soll

Das Wort ist etymologisch aus nir va und na zusammengesetzt: wörtlich bedeutend: aus und wehen (Part. pass.) und die Substantivendung na.
Die Buddhisten beschreiben das Nirvana als »Ausgewehtes«, »Vergangenes«, »Ausgelöschtes« (im Sinne einer ausgelöschten Lampe).
Aus unserer Sichtweise ist das Nirvana nicht fassbar, wohingegen das Gefühl, was einen »Erlösten« trifft, die höchste Wonne schlechthin ist. Mönche auf Ceylon sagten auf die Frage, was für sie das Nirvana sei: »bliss unspeakable«, also unaussprechliche Freude.
Das Nirvana ist nach Buddha folgendermassen definiert:

Der Bereich, wo nicht Feuer, Erde, Luft und Wasser ist, wo nicht die Unendlichkeit des Raumes oder des Bewusstseins, nicht der Bereich der »Nirgendetwasheit« noch der Grenze der Unterscheidung und Nichtunterscheidung, nicht diese Welt, nicht jene Welt, nicht wo Mond und Sonne ist. Ohne Grundlage, ohne Fortgang, ohne Halt ist das Nirvana. Dies ist das Ende des Leidens.



Ein weiterer Satz des Buddha:

Kein Auge, keine Zunge, kein Denken vermag den mit dem Tod ins Nirvana Eingegangenen zu erfassen.

Über das, was er im Nirvana sein wird, sagt der Buddha:

Tief, unergründlich, unermesslich ist der Buddha, wie der grosse Ozean.

Alles, was im buddhistischen Kanon über das Nirvana sagt, ist bestenfalls der Versuch einer Umschreibung des Nirvanas. Es bleiben (nach buddhistischen Gelehrten, sogenannten Buddhologen) vier mögliche Aussagen, welche auf einen ins Nirvana Erlösten, nicht zu:

- Er ist
- Er ist nicht
- Er ist und ist doch nicht
- Er ist nicht und ist doch

Alles, was man beschreiben und sich vorstellen kann, ist Bestandteil des Irdischen und somit Unerlösten. Etwas, was ausserhalb des Erfahrungsbereichs liegt, ist das Nirvana.
Das Überdimensionale, die fünfte Dimension, ist das Nirvana.

Wie verstehen die Buddhisten die vier obigen Aussagen?
Das »Er ist« ist nicht dem Erlösungsgedanken im Christlichen äquivalent. Der »Erlöste« hat keinen himmlischen Leib. Gerichtet an die Christen.
Das »Er ist nicht« bedeutet, der Erlöste ist nicht aufgelöst - also die Stoffe, welche das Leben ausmachen, sind nicht ohne Rest ausgelöscht. Gerichtet an die Nihilisten.
Das »Er ist und ist doch nicht« bedeutet genausowenig, er existiere nur noch als reines Geistwesen ohne körperliche Gebundenheit. Gerichtet an die Jainisten .
Das »Er ist nicht und ist doch« bedeutet auch nicht, der Erlöste sei noch als kosmische Macht (Brahman) vorhanden. Gerichtet an die Hinduisten.
Die vier Nichtzutreffenden sind klar gegen alle anderen Religionen dieser Zeit gerichtet, sie kämen in ihren Erlösungen nie an das Nirvana heran, so die versteckte Aussage.

Für den Buddhisten allerdings ist das Nirvana unumstössliche Tatsache und äusserst real, wiewohl man es nicht beschreiben kann. Als Ziel formuliert aber muss es für den Buddhisten positiv verstanden wissen: Es ist das Allerwichtigste, Allerbeste, Allerschönste. Wieso muss das aber so sein, wenn doch alle Empfindungen weg sind und nichts mehr gefühlt werden kann? Kann es nicht auch negativ sein und statt dem »Himmel« - die Hölle?

Zu Fragen:
Der ursprüngliche Buddhismus nennt sich Himayana-Buddhismus, dann der spätere Mahayana-Buddhismus, was eine Ausweitung des ursprünglichen Buddhismus darstellt. Himayana heisst »Erlösungsfahrzeug«, der spätere Weltglaube Mahayana (später Zen - schwerlich mit dem Buddhismus vereinbar) heisst »grosses Erlösungsfahrzeug«. Später würde man auch vom Vajrayana-Buddhismus (eine weitere Buddhismusart) sprechen. Vajrayana meint Priesterszepter, dieses war ein magischer Buddhismus.
Gegenseitig herrscht eine enorme Ablehnung. Den tibetischen Buddhismus behandeln wir noch speziell.

3.3.6. Wie der sich selbst erlöste Buddha die Begriffe Gott Mensch und Welt definiert

Zu Gott: Gottheiten kommen im Buddhismus nicht zu ihrer Geltung, welche sie in anderen Religionen einnehmen. Götter oder Gott an sich sind im Buddhistischen Wörterbuch »Nyanativka« als »deva« angegeben. Sie nennen sich dort »Himmelswesen«, die nach dem Wörterbuch als »in glücklicher Sphäre und für die Menschen unsichtbare Wesen« beschrieben, die jedoch »dem Wiedergeborenwerden, dem Altern und Sterben ausgesetzt sind und den Geburtenkreislauf durchschreiten müssenGötter sind also im Buddhismus keine ewigen Wesen, sondern sind der Vergeltungskausalität des Karma unterworfen. Sie sind nicht allmächtig, nicht allwissend und können erst recht nicht das Heil bringen oder eine Erlösung bewirken. Alle Götter sind unerlöste Wesen und haben die Erlösung noch vor sich.
Für Buddhisten lohnt es sich nicht, sich mit Göttern zu beschäftigen. Nur für Laien sind die Götter anbetungswürdig, denn Gottheit sein heisst Zwischenstufe im Plan der Kreisläufe. Nicht mehr und nicht weniger.
Im Verhältnis zur Buddhaanhängerschaft gilt die Götterverehrung als niedere Religiositäts-stufe. Götter sind also etwas spitz formuliert unnötiger Ballast.
Die Frage nach dem Menschsein steht im Zentrum des buddhistischen Denkens, nicht die Gottesfrage. Dieses ist eine charakteristische Eigenheit des Buddhismus (in seiner ursprüngli-chen Form). Die Begriffe Gott oder Götter sind Nebenbegriffe für eine belanglose Neben-sache. Stattdessen rückt das Menschsein und seine Überwindung (d.h. die Überwindungsstra-tegie dazu) ins zentrale Blickfeld.
Dennoch ist der Buddhismus nicht mit dem Atheismus zu vergleichen, wenn er auch in seinem Wesenszug atheistisch ist.
Die Haltung des Buddha gegenüber der Götter ist in seiner elften Sammlung im Pali-Kanon erwähnt. Buddha zeigt darin in deutlicher Form, dass nicht einmal der höchste Gott überhaupt zu philosophischen Antworten fähig ist. Die Ausgangslage ist, dass ein Mönch den Gott um Antwort fragt, was den Verbleib der Elemente angeht. Wohin kommen Feuer, Wasser, Erde, Luft. Als der Mönch sich wegen dem Nachdenken in Ekstase befindet, steigt er in die Götterwelt auf und fragt sich von unten nach oben hierarchisch die Götterwelt hoch. Dauernd wird er an höhere Götter verwiesen, schliesslich von Indra zu Brahma, dem Allerhöchsten.
Brahma ist allerdings gar nicht so allwissend, denn der wird vom Brahma zu Buddha weiter-gesandt. Erst dort erhält er seine Antwort: Im meditativen Bewusstsein, also im Nirva-nabewusstsein verschwinden alle Organismen sowie alle Lebensformen. Dann erklärt der Buddha die Vergänglichkeit und Schwäche der Götter.
Buddha verweist auf das eigene Bewusstsein und lehnt deshalb einen Götterglauben ab.
Dem eigenen Bewusstsein sei es zu vertrauen, dort seien die Welt und die Umwelt erst als Scheinwelt sichtbar und können vom Nirvanabewussten als nicht vorhanden erkannt werden. Wenn sich der Mönch also stets auf sein eigenes Bewusstsein verlässt, kann er feststellen, dass alles um ihn herum zur Ruhe kommt. Schafft er es, dass sich damit auch sein eigener Körper auflöst, ist er definitiv ins Nirvana eingegangen.
Da nun der Buddhismus keinen Gott an sich kennt, kann man das Beten ebenfalls streichen. Nur durch Meditation ist die Erlösung erreichbar.
Unabhängig von der Welt strebt der Mönch also der Erlösung entgegen, wobei er durch seine totalitäre Autonomie zum Übermenschen mutiert. Nur von wenigen Anhängern ist diese Macht nachvollziehbar, denn auf sich alleine gestellt ist nach Buddha nur ein kleiner Menschheitsteil fähig, das Nirvana zu erlangen. Bis heute hat sich der Himayana als Mönchsreligion bewahrt und wird so als einzige Unterform dem ursprünglichen Buddhismus noch gerecht.
Das Tier wird Mensch, der Mensch ev. Mönch, der Mönch mit viel, viel Initiative zum Buddha, eventuell ...
In der volksreligiösen Praxis werden bald einfachere Formen dem Ursprungsbuddhismus vorgezogen, so ist es zu erklären, dass sogar im streng urbuddhistischen Ceylon heute wieder Götter in Mode sind, es wird fleissig gebetet und geopfert, man buhlt richtig um die Gunst der Gottheiten. Sogar der Buddha selbst wird als Gottheit angesehen - er habe auf das Nirvana freiwillig verzichtet und sei im Götterhimmel ansässig geworden, um den Verlorenen auf Erden aus Liebe und Erbarmen zu helfen.
Hoppenworth glaubt, dass es den Ceylonbuddhisten zu wenig ist, den Buddha als Wegweiser zu sehen, er muss einfach als Gott gelten und die Erlösung personifizieren.
Tempel sind schliesslich nicht etwa Kultstätten, sondern - man höre und staune! - reine Unterkünfte.


3.4. Der tibetische Buddhismus - die Religion des Dalai Lama

Der Dalai Lama ist von der Wortbedeutung her ein Titel und bedeutet im Tibetischen: Lehrer, dessen Weisheit so gross wie der Ozean ist (also nicht überbietbar). Nach dem tibetischen Buddhismus ist der Dalai Lama eine Reinkarnation des »Transzendenten Bodhisattva«, die leibliche Verkörperung eines göttlichen Helfers zur Erlösung. Damit ist ein Wesen gemeint, das Buddha wird oder von den Fähigkeiten her Buddha sein kann. Transzendente Boddhisatvas haben folglich die Buddhaschaft an sich schon erlangt, den Eingang ins Nirvana aber aufgeschoben oder ganz darauf verzichtet. Somit sind sie im Besitz der absoluten Wahr- und Weisheit und erscheinen in den mannigfaltigsten Gestalten, um dem Menschen den Weg zur Erlösung zu zeigen. Der wichtigste Boddhisatva ist derjenige, welcher für das tibetische Volk alleine wesentlich ist, nämlich der

Avalokiteshvada (der heutige, 14. Dalai Lama sei dessen Verkörperung, nicht aber er selbst, dieser lebte bereits einmal)

Dieser ist durch die Verkörperung (Reinkarnation ) eines Buddhas eine Figur wie Jesus Christus für uns (oder die Jünger damals).
Weil durch den Dalai Lama die Erlösung bereits in der Welt ist, müssen die Nichttibeter auch nicht missioniert werden, dieses sei bereits vollständig geschehen. Die Botschaft des Buddhismus für die Welt von morgen ist vielmehr: Die Stimme des Dalai Lama sei der Vertreter einer Religion, welche nicht nur weit verbreitet, sondern auch sehr tolerant ist - dem tibetischen Buddhismus.
Die buddhistische Religion lege keinen Wert auf Bekehrung (per Zwang, wie er es vom Christentum meint), es sei denn, jemand käme mit diesem Wunsch zu ihm oder einem tibetischen Buddhisten. Wenn also jemand von sich aus den Buddhismus annehmen will, kann er dieses erreichen durch selbstverständliche Unterweisung seitens der Mönche.
Der tibetische Missionar sei kein Thema mehr, da das Propagieren einer Religion Konflikte heraufbeschwört und Toleranz unerlässlich sei. Man müsse also den Menschen nicht mehr nach seiner Religionszugehörigkeit fragen (!). Dieses sei unwichtig, denn man muss einfach gut, friedfertig, engagiert und verantwortungsbewusst leben. Der Mensch muss nicht bekehrt, sondern umerzogen werden.
Der Name Avalokiteshvada bedeutet: Einer, der als Herr auf die Welt herabschaut. Der 14. Dalai Lama wurde am 16. Juli 1935 geboren. Seit dem 14. Jahrhundert kam diese Bewegung auf und gibt es Dalai Lamas. Der 13. ist 1933 verstorben und 1937 wurde der 14. als Reinkarnation des Verstorbenen angesehen. Bald wurde er als »Buddha des Mitgefühls« angesehen.
Die Zeichen, welche die Mönche zum 14. führten, seien auf eine Kopfbewegung des 13. Zurückzuführen, welcher in Richtung Nordost zeigte. Man stellte Erscheinungen fest, ein türkisblaues Haus sei erschienen sowie ein grosses A. A ist der Anfangsbuchstabe der Provinz des Wiedergeborenen. Nachdem mit dem Kind im betreffenden Haus in der betreffenden Provinz eine Entscheidung getroffen wurde, wurde eine Prüfung gestellt: Er müsse die Gegenstände des 13. wiedererkennen. Das tat er, daraufhin wurde er als Buddha erkannt und als Vierjähriger in sein Amt eingeführt. 1940 war die Inthronisation, welche vom Dalai Lama aber als bedrohlich empfunden wurde. Erst später akzeptierte er die Räumlichkeiten.
Mit 15 Jahren wurde er geistiges und weltliches Oberhaupt Tibets. Bald darauf marschierten die Chinesen ein.
1959 floh der Dalai Lama nach Nordindien und rief dort eine Exilregierung aus, wo er sich noch heute aufhält. Heute ist er 63-jährig, hält sogar im deutschen Sprachgebiet Vorträge über Meditation und Buddhismus.
Dort ging es konkret um »Arbeit am inneren Menschen«: der achtteilige Pfad (s.o.) sei zu gehen, dann käme es schon recht ...
Was der 14. Dalai Lama verkündet, ist Friede, Liebe, Mitgefühl und reist zu diesem Zweck in der ganzen Welt herum. Ab und an hält er sich auch im deutschen Sprachgebiet auf (durch den Forscher Heinrich Harrer lernte er einst die deutsche Sprache).
Zitat: »Wir müssen lernen, in Einheit zu leben. Frieden unter den Menschen ist erst möglich, wenn jeder für sich individuell den inneren Frieden findet. Meine Religion ist Güte und Sanftmut. Die Religion des Buddhismus nimmt sich vor, allen Menschen zu helfen. Die Ursache der Probleme der heutigen Zeit ist in der Übersättigung durch den Materialismus zu suchen und ihm Ausschlagen des mittleren Wegs
Im Vorfeld des Ereignisses begab sich folgendes: Zwei Fünfzehnjährige - ironischerweise kurz vor der Konfirmation - sagten, dass sie zur Lüdeburger Heide wollten, um den »Powerful Man« kennenzulernen, um sich ein Bild zu verschaffen. Sie zogen auch eine Journalistin mit sich.
Der Dalai Lama zieht enorm viele Menschen in seinen Bann, er kann durch seine Ausstrah-lung Menschen beeinflussen und sie formen. So manipulierte er auch die beiden Jugend-lichen, welche kurz darauf dem christlichen Glauben abschworen und zum Buddhismus konvertierten. Auch die Journalistin kann dem Charme des Dalai Lamas nicht widerstehen und ist tief beeindruckt.
Man sieht, dass genau durch das Nichtmissionieren, die Toleranz und der sogenannten »Idee einer universellen Religion« (Herzensgüte, Mitleid, Friedensengagement) sowie der guten Psychologiekenntnisse und Rhetorik »paradoxerweise« die Mission enorm schnell voran-schreitet und die Menschen zum Buddhismus konvertieren ... Dass der Dalai Lama ein so starkes Charisma ausstrahlt, hilft ihm natürlich in seiner Absicht, die Religionen in einen Topf zu werfen und dem Topf den Deckel den Buddhismus zu geben.
In den Augen von uns Christen soll der Dalai Lama klar abgelehnt werden, denn er ist ein falscher Prophet (und dieses sogar für den Buddhismus in seiner ursprünglichen Form). Genau in ihm (wie auch in Gandhi (s.o.)) ist offensichtlich, dass menschliche Wesen Göttlichkeitsstatus anzunehmen versuchen und sich als »Engel des Lichts« verkleiden.







Exkursus: Der japanische Zen-Buddhismus

Disposition:

a) Einleitung; der Ursprung des Zen
b) Das Wesen und die Zielsetzung von Zen (die theoretische Seite von Zen)
c) Die Methode des Zen (die praktische Seite des Zen)
c1) Das Zarzen (Sitzen)
c2) Das Koan (Mittel zur Erleuchtung, der sog. Satori)
c3) Die praktische Erfahrung des »christlichen« Jesuitenpaters Enomiya-Lasalle mit Zen und die Beurteilung aus christlicher Sicht
c4) Die drei Stufen der Zen-Erfahrung
c5) Die Beschreibung der Satori und ihre begriffliche Bestimmung durch Enomiya-Lasalle
c6) Die Beurteilung der Satori aus christlicher Sicht

a) Einleitung; der Ursprung des Zen

Der eigentliche Boom des Zen-Buddhismus ist in der Kapitulation Japans nach dem zweiten Weltkrieg zu suchen - amerikanische Soldaten heirateten japanische Frauen, der Zen-Buddhismus kam nach Amerika und wurde zu einer Trendreligion.
Die erlebte Ekstase im Zen wurde für viele zum wahren Drogenersatz. Die christlich-amerikanische Zeitschrift »Christian Century« schrieb: »Zen ist die rechte Methode für die Konflikte unserer Zeit. Zen hilft den Menschen, das Wesen der Dinge und das Leben wiederzuerkennen, was durch den ... Materialismus und die religiöse ... Übersättigung und Gleichgültigkeit unserer Zeit erdrückt wurdeGerhard Rosenkranz schrieb in »Der Weg des Buddha«, dass der Zen-Buddhismus die einzige Mahayanarichtung sei, welche im Westen nachhaltig wirksam geworden sei, wobei keine organisierte Mission oder andere Propaganda betrieben wurde.
Wichtig für die Verbreitung der Zen-Literatur war Professor Suzuki 1870 - 1966 (Japan), welcher eine amerikanische Frau heiratete, eine Professur in den USA annahm und in vielfältigen Büchern eine Einführung in Zen gab und ihn mit der modernen Psychologie verglich. Sein grösstes Werk: »Die grosse Befreiung. Die Einführung in den Zen-Buddhismus«, Otto-Wilhelm-Barth Verlag, München. Einer der begeisterten Anhänger Suzukis war C. G. Jung. Nicht von ungefähr schrieb Jung das Geleitwort im Bestseller in »Die grosse Befreiung«. Auch Adler übernahm grosse Teile des Zen in seine Psychoanalyse, wobei er nicht umhin kam, Jung vorzuwerfen, er habe die Religion aus seinem Rahmen gesprengt und zu stark vereinfacht.
Der Gründer der Zen-Buddhismus ist der indische, buddhistische Mönch Bodhidharma, welcher ca. im 5. - 6. Jh. n. Chr. lebte. Er kam aus einem fürstlichen Geschlecht, sagte aber allen Würden ab und wurde buddhistischer Mönch. Sein Anliegen war, eine Form des Buddhismus zu finden, die ursprüngliche Version des Buddha selbst für sich in Anspruch zu nehmen und so die Erlösung zu finden.
526 kam er nach China und rüttelte durch seine Verkündigung den ins Stocken geratenen Buddhismus auf, welcher sogar magische Praktiken anwandte und sich weit vom Urbuddhimus entfernt hatte.
Bodhidharma versenkte sich in sich selbst, wortlos. Er schwieg einfach immer in der Ekstase, gründete eine Meditationsschule, erst Dhyama, später Zen genannt. Die Legende berichtet, er sei neun Jahre in wortloser Meditation der Wand zugekehrt gesessen und habe eine Ekstase nach der anderen erlebt.
Der Zen zersplitterte erst in zwei, dann in fünf Sekten, was aber dort kein negativer Begriff war. Es waren schlicht neutrale Unter- oder Splittergruppen.
Durch die Vermittlung des buddhistischen Mönchs Dogen (1200 - 1252) (Japan) wurde der Buddhismus in dieser Form in Japan neu entdeckt und dieser verbreitete Zen auf ganz Japan. Auch er entstammte adligem Geschlecht, wurde in der Königsstadt Kyoto (Insel Honschu) geboren. 1224 zog er, unbefriedigt vom veralteten Buddhismus auf seiner Insel, nach China, um ihn neu zu erfahren.
Dort begab er sich in ein Kloster, wo er unter der Aufsicht des Oberpriesters Nyoja Zen studierte, wurde in die Geheimnisse des Zen eingeführt. Damals wurde Zen so verstanden, dass Zen eine Sukzession (magische Weiterleitung des Urgedankens per Telepathie) des Urbuddhismus sei und dass diese Form des Buddhismus nur Auserwählten weitergegeben werden kann. Der direkte Schüler des Buddha Kashyaya wird als »Begründer« des Zen angenommen und so der Zen als Geheimform weitergegeben.
Als der Kashyaya seine Erleuchtung erhielt, drehte er eine Blume in seiner Hand, und er gab sein Wissen per Telepathie magisch weiter - auf einmal wusste der Schüler, dass der Lehrer ihm sein Wissen mitgeteilt hatte und - es ging ein Lächeln gleichzeitig über beide Gesichter.

Die Reihenfolge des Weiterleitens des Zen per Sukzession funktioniert nun so:

Buddha - Kashyaya - Bodhidharma - Nyoja - Dogen - Suzuki

Dogen brachte also den Zen zum zweiten Mal nach Japan, zog sich aber bald zurück und betrieb Mystizismus, gründete dort einen neuen Tempel und ein Kloster. Da bildete er Mönche aus, wo seit damals (bis heute) Zen-Meister ausgebildet wurden und werden.
Unter allen buddhistischen Sekten wurde Zen die einflussreichste. Wie keiner anderen Form des Buddhismus ist es dem Zen gelungen, den ganzen Volkscharakter (inkl. dem Militär; z.B. die Disziplin der todesverachtenden Kamikazeflieger) wurde geformt, was noch keiner ande-ren Form der Religion des Buddhismus gelungen ist.
Zen ist also nicht nur eine Bewegung für Priester, sondern auch für Laien.


b) Das Wesen und die Zielsetzung von Zen (die theoretische Seite von Zen)

Im Zen geht es um den Nachvollzug des Urerlebnisses des Buddhas selbst, nämlich die Erleuchtung zu erlangen; hier unterscheiden sich in extremer Weise der Himayana-Buddhismus, welcher die menschlichen Begierden unterdrückt, um sich vom Zwang der Wiedergeburt zu lösen und ins Nirvana einzutreten, mit der mahayistischen Form: dem Zen. Ihm ist der Himayana zu theoretisch, er möchte möglichst viele Anhänger zu einer ekstatischen Erlebnisreligion zu bringen.
Durch den telepathischen Weg des Weiterleitens der Erlösung, welche schon die ersten Schüler des Buddhas (nach ihren Thesen) so empfingen, wird Logik und Vernunft zugunsten der Intuition bewusst ausgeschaltet werden, mit der Logik wird sogar Spott betrieben. Logik ist Shit.
Zunächst scheinbar absurde Antworten nennt man Koan (eine Rätselfrage, worauf sich keine logische Antwort finden lässt ). Die sinnlosen Antworten bringen den Schüler ins Nachdenken, womit dem Schüler das Erlebnis des Nirvana nähergebracht wird.
Das Grunddogma des Zen ist: Alle Dinge besitzen die Buddhanatur, d.h. erstens: Alle Dinge sind spirituell verbunden; zweitens: Alle Dinge könnten Verstorbene sein, welche auf dem Weg zur Buddhaschaft sind; drittens: Die Buddhaerleuchtung ist latent in jedem Ding und somit auch jedem Menschen vorhanden - er weiss intuitiv im Unbewussten von der kosmischen Kraft und muss diese nur an die Oberfläche bringen. Die Buddhaerfahrung machen heisst, Buddha werden, Teil der »Macht« zu werden. Wer die Buddhaerleuchtung erfährt, weiss, dass es keinen Tod mehr gibt, dass es nur einen Seinszustand zwischen den Phasen der Ewigkeit gibt.
Nichts ist ausserhalb meines Bewusstseins. Alles Seiende ist in mir selbst veranlagt, denn meine Ich-Bewusstsein ist eine Selbsttäuschung (kollektives Unbewusstes), es gibt nur das kosmische All-Bewusstsein.
Die Vorstellung Ich bin Ich, Er ist Er, Ihr seid Ihr ist ebenfalls eine Täuschung; denn alles ist eins. Wir sind ein Teil davon, wir sind ein Teil vom Ganzen, alles andere ist in mirDie Berge und die Sterne sind in mir selbst; es regnet unter meiner Schädeldecke«, so Dogen - smile). Innen-Aussen sind keine Gegensätze mehr.
Es handelt sich hier um eine monistische Philosophie, denn alles ist eins, der Subjekt-Objekt-Dualismus ist aufgehoben. Die Aufhebung der Gegensätze schafft ein grenzenloses Bewusstsein, eben das kollektive Unbewusste (Jung).
Das eigene Leben verliert somit seinen Wert, denn es ist ja nur ein Staubkorn im All, der Mensch verliert seine Würde und kann sich getrost umbringen ... Er wird ja in einem anderen Teil des kosmischen Bewusstseins weiterleben.
Eigentlich ist diese Form des Buddhismus mit dem hinduistischen Yoga verwandt, sogar indirekt ein Back-to-the-roots ...
Man kann die Zen-Lehre auf zwei Grundsätze zurückführen, so ein Zen-Buddhist.

1. Jeder Mensch hat in sich die Anlage zur Buddhanatur. D.h. jeder Mensch ist fähig, Buddha zu werden und die Erleuchtung zu erhalten, ins Nirvana eintreten.
2. Der Erfolg hängt ab von dem Mass meiner Übung und Ausdauer, welche ich bereit bin, auf dem Weg zur Erleuchtung zu vollbringen. Dieses gilt auch für den Zen-Meister, nicht nur für den Laien und Anfänger .





c) Die Methode des Zen (die praktische Seite des Zen)

Man hat, um in Ekstase zu verfallen, den Buddha-Lotossitz zu praktizieren, damit die psychosomatischen Vorgänge, wie wir sie im Yoga kennen. Mit diesem Sitzen ist eine wortlose Meditation verbunden, bei der es darauf ankommt, das Denken auszuschalten (also nichts mehr zu denken, auch Bilder und Gegenstände; man denkt also das absolute Nichts). Die Zen-Meditation ist gegenstands- und absichtslos. Es soll also mein Ziel genau nicht sein, mit der Meditation die Buddhaschaft zu erlangen. Dann verkrampfe ich mich und bin nicht mehr meditativ.
Man soll als Anfänger auf die Atmung achten und dabei die Atemzüge zählen, um überhaupt etwas zu tun.
Das Sitzen ist eine Art Schneidersitz, was das Fliessen des Stroms des kosmischen Bewusstseins erleichtert. Der Lotossitz ist aber noch spezieller: man hat die jeweilige Ferse auf den gegenüberliegenden Oberschenkel zu legen.
Der Meditierende hat sein Sein und Denken auf die eigene innere Mitte zu konzentrieren. Nur so kann er sich selbst vergessen und eins mit dem Kosmos werden.
In Klöstern laufen sog. Bonzen herum, welche mit Stöcken Schläge verteilen, falls jemand einschläft in der Meditation. Die Schläge nennen sich »Barmherzigkeitsmittel«.

Das Koan ist durch die Erlangung gleichermassen eines Blitzes vorstellbar (telepathisch) und kann in den unterschiedlichsten Versionen auftreten, so vor allem (in Klöstern praktiziert) durch Schläge und rohe Gewalt, was z.T. schon zum Tod geführt hat, was aber legitim ist (wenn auch selten). Behinderungen sind jedenfalls an der Tagesordnung.
Die Buddhisten orientieren sich immer an einem geistlichen Führer, sind ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, haben alle Mittel zur Erlangung der Erlösung zu ertragen, wenn sie auch noch so unsinnig scheint.

Lasalle schreibt in »Zen - Weg zur Erleuchtung« über drei Stufen zur Erleuchtung (Satori). Ob er selbst die Erleuchtung erlangt hat, bleibt unklar.
Erste Stufe:
Es kommt praktisch durch die Meditation zu einer Verbesserung der Leistungsfähigkeit, denn wie mit dem Rauchen eines Joints oder zuviel Koffein ist die erste Stufe eine Steigerung des Empfindens und man hat das Gefühl des Unbesiegbaren, Unsterblichen. Man fühlt sich durch Ausschütten des Glückshormons happy und gut.
Zweite Stufe:
Man überschreitet die Grenze zwischen Wach- und Unterbewusstsein, wo sich Auditionen und Visionen einstellen, was sich im Zen als »Makyo« bezeichnet. In denen drückt sich die »psychologische Ekstase« aus.
Dritte Stufe:
Man hat hier keine eigene Kraft mehr anzuwenden, wird in die Erleuchtung gewissermassen hineingezogen, denn in dieser Stufe verliert sich das Zeitgefühl und kann lange in diesem Zustand aushalten. Plötzlich stellt sich dann die Erleuchtung wie ein Blitz ein.

Die Satori selbst ist undefinierbar, man kann es nur beschreiben und Rückschlüsse ziehen. Durch Introspektion, also eine »Hineinschau in sich selbst« wird man sich selbst bewusst, kann seine Einheit mit dem Kosmos verstehen und ins kollektive Unbewusste eintauchenMay the force be with you«).
Die Satori ist eine Intuition, eine Gesamtschau alles Seienden und mit Nahtodeserfahrungen vergleichbar. Man entdeckt dort die Verwandtschaft von sich selbst mit allem Sein. Lasalle spricht vom »Salto mortale« seiner selbst und einem »mentalen Sprungbrett, von dem aus sich die Loslösung seiner selbst vollzieht ... zu einem kosmischen Ganzen hin«.

Aus christlicher Sicht ist folgendes zu sagen:
Lasalle nennt den Zen positiv, denn man könne ihn ihm geistig-religiöse Wahrheiten neu, praktisch nachvollziehen. Seine Argumentation ist, dass es dem Christentum an Praxis fehlt, denn die Christen sind zu theoretisch und bedürfen der Mystik.
Lasalle nennt ein Kind, welches er zum Zen überredet hat. Es habe nach Erlangung der Satori gejubelt: »Jetzt weiss ich, dass Jesus bei mir ist. Ich kann nie wieder sündigenBiblisch sind alle Menschen, auch wiedergeborene Christen, Sünder.
Nur durch Zen könne man das Heil erlangen, denn dieses sei der Heilige Geist, nur, und nur da sei er wirklich erfahrbar (Charisma?). Natürlich gibt es einen Gewaltsunterschied! Denn wenn der Christ vom Heiligen Geist gepackt wird (was dem ja scheinbar vergleichbar sei), dann ist dieses zwar auch Ekstase, doch kommt dieses ganz klar ohne Zutun des Menschen.
Der Mensch erhebt sich hier über Gott, er lehnt die Gnade Gottes ab und geht seine eigenen Wege, er verschliesst sich der Notwendigkeit der Erlösung und spekuliert auf eine eigene Erleuchtung, die er selbst erlangen will. Wie kann man die Mystik des Zen mit derjenigen des Christentums vergleichen. Gar nicht! Denn Christen leben nach der Bibel, Zen-Buddhisten nach der spirituellen Erfahrung. Welch Unterschied!
Das heilige Land ist in den Augen der Zen-Buddhisten nicht etwa Israel, sondern Indien, denn dort komme die Erlösung her. Was Indien so speziell mache, sei die Meditation, welche auf Europa und Amerika übergriff. Diese Tatsache mache Indien zum Nabel der Welt.

Abschliessend wollen wir uns noch die Formen des Buddhismus ansehen.
Es gibt heute drei grundsätzliche Formen des Buddhismus. Alle werden als Fahrzeuge bezeichnet, das kleine Fahrzeug (Hinayana), das grosse Fahrzeug (Mahayana) und das Diamantfahrzeug (Vajrayana).
Dazu einige Erläuterungen:

Das kleine Fahrzeug:
Alles, was Buddha uns überliefert hat, sind mündliche Traditionen. Es gibt nichts Schriftliches. Bald bildeten sich Abspaltungen, was wegen der Ungenauigkeit der Überlieferung verständlich ist. Was vom kleinen Fahrzeug überliefert ist, ist nur ein Kanon: Der Kanon der Theravadins (in Pali, dem altindischen Sanskrit verwandt, abgefasst). Der sogenannte Palikanon ist somit das einzige Dokument, was wir aus der Zeit des Buddha haben. Noch heute ist im Buddhismus der Kanon Grundlage wie für uns die Bibel: absolut autoritativ, besonders in Ceylon, Burma, Vietnam, Laos.
Zeit: Ca. 380 v. Chr., etwa 100 Jahre nach dem Tode des Buddhas entstanden.
Arhat-Ideal: Der Mensch ist Selbsterlöser.
Quasi kein Kult, da keine Vergöttlichung des Menschen. Naturgetreu, ohne Abspaltungen. Selten.

Das grosse Fahrzeug:
Um ca. 80 v. Chr. (400 Jahre nach dem Tod des Buddhas) entstanden, gibt es vor allem ein Markenzeichen: Es lässt Platz für mehrere Anschauungen, insb. was die Buddhas und Bodhisattvas angeht; die alten Lehrsätze werden durch neue Thesen ergänzt und »verkomplettisiert«.
Es fand ein Konzil im Jahr 80 v. Chr. statt, wo sich der Buddhismus in zwei Schulen teilte: In die Theravadins und Mahasanghikas. Die Theravadins erheben den Anspruch, den alleinigen Urbuddhismus zu vertreten und können dieses mit ihrer Schrift verteidigen. Die Mahasanghikas können dieses nicht, denn ihr Kanon ist nur in Bruchstücken vorhanden.
Hier kommt es nicht auf den sich selbst erlösenden Heiligen an, wonach man sich richten soll (Hinayana), sondern der Erlösungshelfer (Bodhisattva) steht im Zentrum, wonach noch heute Bodhisattvas verehrt werden, wie auch der Dalai Lama ein solcher ist.
Es kommen neben dem einen Buddha extrem viele Neubuddhas hinzu, welche aus lauter Mitleid auf der Erde geblieben sind. Der Buddha wird nicht mehr als Mensch, sondern als göttliches Wesen betrachtet.
Boddhisattva-Ideal: Der Mensch kann sich einem Buddha als Erlösungshelfer anschliessen. Sektenhaft und zersplittert.
Üppiger Kult. Häufig.

Das Diamantfahrzeug:
Ca. 500 n. Chr. entstanden, v.a. in Indien verbreitet, dort auch entstanden. Entspricht einer eigentlichen Eliteklasse, nur Priestern vorbehalten. Etymologie: Die Priester verwenden bei Kulthandlungen noch heute keilförmige, diamantähnliche Szepter.
Entwickelte sich als Richtung (»Untersekte«) des grossen Fahrzeugs.
Legt Wert zur Hinwendung zu Boddhisattvas ähnlich dem grossen Fahrzeug, ist aber mystischer: Gebraucht Zauberformeln (sog. Mantras ) und Magie, wodurch die eigentliche Erlösung bewirkt wird.
Selten, auch sektenhaft, einer priesterlichen Elite vorbehalten. Kult und Ideal s.o.
Von Nichtbuddhisten auch als Tantra (Verballhornung des Wortes »Mantra«, was Degenerie-rung bedeutet) bezeichnet. Kommt auch in Nepal vor, dort allerdings nur in extremen Minderheiten.

3.5. Wodurch unterscheidet sich der Buddhismus in wesentlichen vom Hinduismus
resp. wo sind Parallelen?

Es gibt insgesamt sechs Übereinstimmungspunkte in den beiden Religionen:

1. Das Weltbild:
Ewige Welt, macht ständigen Kreislauf durch, unvergänglich. Es
gibt unendlich viele weitere Welten gleich unserer.


2. Das Karma:
Alle Lebewesen verdanken ihre jetzige Existenz den Taten
der vorherigen Existenz - Wiedergeburt. Welt = ewiger Schauplatz der sich fortsetzenden Wiedergeburten. Es wird und muss immer Lebewesen geben, weil sie ewig ist. Es wird niemals ein Zustand ohne Lebewesen eintreffen aufgrund des Karmagesetzes.
3. Das Sansara:
Der Geburtenkreislauf. Jede jetzige Existenz schafft die Voraussetzung für die nächste Existenz.
4. Dessen Unterbrechung:
Gleich einer Freiwerdung. Befreiung = Zustand der Ruhe, frei einer personalen Existenz und frei allem Leiden und Negativen von Körper, Seele und Geist. Der Mensch muss sich lösen von dem Personellen.
5. Die Erlösung:
Auch durch eine noch so gute Moral und gute Taten ist keine Erlösung zu schaffen. Taten sind allerdings eine Art Vorbedingung für die Erlösung. Durch die Taten kann man in Richtung der Erlösung
grosse Schritte tun.
6. Das Dharma:
Gleich dem »Weltgesetz«, also dem »Schicksal«. Sowohl Hinduisten wie auch Buddhisten glauben daran. Die ewige Welt wird also von einem ewigen Gesetz regiert.

Die oben genannten Begriffe sind wohlgemerkt Erfindungen von Nichtbuddhisten resp. Nichthinduisten, um die Charakteristika der Religionen zu beschreiben.

Ebenso gibt es 6 wichtige Unterschiede:

1. Die Lehre der buddhistischen Seelenlosigkeitslehre vergl. mit der hinduistischen Seelenlehre.
Gravierender Unterschied! Im Buddhismus spricht man von einer Nicht-Seele, denn dieser Begriff wird von Anfang an ausgeschaltet. Der Buddhismus ist eine »Anatta-Lehre«, eine »Nicht-Atman-Lehre«. Der Buddhismus hat anstelle der Seele die fünf Daseinsfaktoren des Bewusstseins. Dem Menschen haftet also nichts Ewiges an, alles löst sich beim Tode auf und verändert sich komplett im Übertritt in die Neuexistenz: Nach dem Gesetz der Vergeltung wird die neue Existenz entweder positiver oder negativer aufgeladen als die vorherige, nichts bleibt sich gleich. Die Neuexistenz ist quasi von der »Erbmasse« der vorherigen abhängig.
Der Hinduismus lehrt eine Seele, die sich auch in der Neuexistenz weiterzieht und welche weiterlebt.
Der Buddhismus sieht dieses als Privileg an, erkannt zu haben, dass der Mensch seelenlos sei.
2. Das Nirvana ist dem Brahman nicht identisch.
Logische Konsequenz aus dem ersten Unterschied. Das Nirvana hat zwar Ähnlichkeiten mit dem Brahman, ist aber keinesfalls miteinander in Verbindung zu bringen. Das Brahman könnte man mystifiziert als »Ewigkosmisches«, »Innerkosmisches« bezeichnen, doch Buddha sah darin etwas Unerlöstes, weil im Kosmos vertretenes. Das Nirvana ist transkosmisch, also sich ausserhalb des Universums befindlich. Das Nirvana ist unvorstellbar, wohingegen das Brahman vorstellbar ist.
Die Hinduismus sprechen in der jetzigen Endzeit von einer Phase des Brahmans, was einem Erneuerungsprozess unterworfen ist, immer wieder untergeht und neu entsteht, wächst und wieder untergeht.
Das Nirvana steht höher, da jenseits des Brahmans; das Brahman ist ein »Vorstadium« des Nirvanas, der Vorhof gewissermassen.
3. Keine Vorrangstellung der Brahmanen, Buddha lehnt Priesterkodex ab.
Die Brahmanen sind von Buddha stets aufs Korn genommen worden - Privilegien bedeuten keine Erlösung. Was ist schon die Kaste, wenn man den Weg der Erlösung ansieht - die Kategorisierung ist anders: Nicht durch die Geburt wird der Mensch beschrieben, sondern in der Moral liegt die Klassifizierung. Nur durch Verstehen der vier edlen Wahrheiten wird ein Mensch auf den Erlösungsweg gebracht, nicht etwa »automatisch«. Er muss schon was dafür tun.



4. Die heiligen Schriften des Hinduismus sind nicht heilsnotwendig in den Augen der Buddhisten.
Der Buddhismus ist klar aus dem Hinduismus entstanden. So wäre es logisch (s. Juden- und Christentum), dass die heiligen Schriften übernommen oder vielleicht ergänzt würden. Dieses ist aber nicht der Fall! Der sogenannte Yogaweg der Hinduisten wird von Buddha völlig verworfen, er hatte seinen eigenen Kanon. Nur Buddhas eigene Worte sind Wegweiser für die Erlösung, nicht etwa alte Schriften.
Buddha warf den Hindukanon völlig über Bord, und das zu Recht, wie er meinte, denn es kommt nicht auf Schriften oder Privilegien an (s. auch den obigen Abschnitt), sondern auf das moralische Bewusstsein des Menschen.
Buddha hat die Schriften nicht etwa komplett abgelehnt, sondern nur neu definiert, indem er ihnen ihre Heiligkeit absprach.
5. Das Kastensystem ist den Buddhisten die Erlösung betreffend ohne Bedeutung.
Fortführung der obigen Punkte. Das Kastensystem ist nicht etwa überirdisch, sondern menschlich und eine Einrichtung der Gesellschaft. Nicht einmal der älteste Teil der Veden (wo von Kasten gesprochen wird) sind von sich aus entstanden, sondern sind Menschenwerk und deswegen unvollkommen und stimmen schlicht nicht.
Das Kastensystem hat rein gar nichts Himmlisches oder verschaffen irgendein Privileg für die Erlösung. Auch hier sei angemerkt: Der Buddha hielt das Kastensystem als nützliche Einrichtung und liess sie stehen (als soziale Schichten verstanden), er stellte wie oben die Schriften einfach die Kasten in ihrer Heiligkeit in Frage. So ist es nicht zu verwundern, dass sich in der ersten Anhängerschaft des Buddha Angehörige aller Kasten befanden.
Für die Hindus sind die Kasten eine Grundbedingung für's Weiterkommen in der Stufenleiter zur Erlösung. Nicht etwa Glaubensüberzeugungen oder moralisches Handeln machen einen Hinduisten zum Hinduisten, sondern die nackte Zugehörigkeit zu einer Kaste (meist einer oberen - smile -).
Nur in diesem Verständnis ist es zu erklären, dass der Buddhismus zur echten Weltreligion wachsen konnte, denn er bietet allen Menschen die Mitgliedschaft an der Erlösung an.
6. Der Buddhismus ist eine gestiftete Religion und keine stifterlose Religion, was der Hinduismus von sich behauptet. Es gibt keinen »Hindu« gleich einem »Buddha«.
Der Buddha hat wirklich gelebt und hat eine echte Mönchsreligion gestiftet, wiewohl er zuerst auch meinte, den »wahren Hinduismus« gefunden zu haben. Aber der Hinduismus will eine ewige Religion sein, folglich einen Stifter nicht erträgt, denn er will eine anfangslose Religion sein. Wie die Welt ewig ist, so sei auch der Hinduismus ewig.
So bezeichnet sich der Hinduismus als Avatar-Religion, als »ewige Religion«, deswegen auch Avatars nötig sind.

3.6. Wie ist der Buddhismus vom christlichen Glauben her zu beurteilen?

Buddha hatte ein anderes Weltbild, ein anderes Gottesbild und eine andere Menschenvorstel-lung als das Christentum. Die Annahme der Person Jesu führt zur Ablehnung des Buddhis-mus; die Religionen sind unvereinbar.

Man muss dazu erst sagen, dass das Erlösungserlebnis des Buddha tatsächlich stattfand, denn in seinem Wahn war er so davon überzeugt, die Erlösung gefunden zu haben, dass er den Drang verspürte, sie den anderen Menschen weiterzugeben. Dieses kann nicht auf eine zufällig stattfindende Halluzination zurückzuführen sein.

Da der Buddha aus eigener Kraft und mit Konzentration sich in sich selbst versenken konnte, aus welchem Umstand er die Erlösung erlebte, setzte er den Menschen mit seinen Fähigkeiten in den Mittelpunkt, machte ihn zum Halbgott, zum Übermenschen. Der Mensch sei fähig, die Schwelle zum Unterbewussten zu überschreiten und sei deshalb mehr, als er im tatsächlichen Leben darstellt.
Der Mensch wird Gott, braucht keinen Erlöser, denn dazu ist er selbst fähig. Es geht ohne Gott, es braucht keinen Gott, dieses ist die Philosophie des echten Buddhismus. Selbsterlösung ist aber ein absolut unchristlicher Wesenszug und deshalb abzulehnen. Wie weit er von »kosmischen«, sprich teuflischen Mächten manipuliert wurde, kann man nicht mit Sicherheit sagen, aber es scheint wahrscheinlich (Eph. 6, 12).

Aus nichtchristlicher Sicht wird der Buddhismus natürlich ganz anders beurteilt. Helmut von Glasenappe, der Indologe, schreibt in seinem Hauptwerk, dass der Buddha aus eigener Kraft sein Wissen erlangt hat, er braucht dazu keine Unterweisung eines Lehrers, keine Schriften und keine Offenbarung eines Gottes. Dieses bestätigt Buddha im buddhistischen Kanon, wo er ganz konkret: »Ich bin der Erlöste, ich brauche keinen Lehrer. Ich bin der Unvergleich-liche.«

Die vier edlen Wahrheiten seien also Ursprünge des menschlichen Bewusstseins? Oder kommt sogar dieses »Unterbewusste« etwa doch von ausserhalb des Menschen? Die Frage bleibe offen.

Buddha befasst sich nicht mit Gott, höchstens annäherungsweise mit Göttern. Ihm geht es um das rechte Verständnis des Menschen, und dort gibt es einen zentralen Punkt, womit dieses sich zu beschäftigen habe: Die Selbsterlösung ins Nirvana. Alles andere ist nicht gesund und führt ins Verderben, denn erst da kann das bewusste Leben als Scheinwirklichkeit erkannt werden. Das Nirvana ist göttlich (für uns plausibel gemacht), kann als »das Göttliche« bezeichnet werden. Nur dann ist der Kontakt zum Göttlichen gewährleistet, wenn der Mensch sich mit nichts anderem beschäftigt als dem eigenen Erlösungsbewusstsein und sich für's Nirvana bereitmacht.
Da wird ein handelnder Gott, welcher in die Menschheitsgeschichte eingreift, ad absurdum geführt. Der Mensch wird zum Gott erhoben, einen Gott im Sinne einer Allmacht gibt es nur im Nirvana.

Die Offenbarung Gottes im christlichen Glauben ist dem menschlichen Verstand verschlossen, wir können sie allerdings annehmen oder ablehnen. Dieses ist unsere persönliche Freiheit, der wir uns früher oder später zu stellen haben. Mit dem persönlichen Ansprechpartner Gott ist ein Dialog geschaffen, was einem buddhistischen Gottesbild widerspricht, denn dort handelt es sich um ein Selbstgespräch. Der Mensch ist weiter Sünder, gefallen und böse und kann nur durch Sühne dieser Sünde zu Gott finden - sprich Jesus.

Weil sich der Buddha ein anderes Gottesbild schuf, ist es verständlich, dass auch das Menschenbild völlig anders ist. Es gibt kein Gegenüber eines Menschen, keine Gott-Mensch-Beziehung.
In den Daseinsfaktoren des Menschen sehen wir die Grundgedanken der heutigen Evolutionistischen Wissenschaft, wo der Mensch in seine Atome zerlegt wird. Der Mensch ist Maschine und kann abgeschaltet werden. Der Mensch ist gleichsam ein Roboter, der diesem nur durch die Selbsterlösung entfliehen kann - er wird zum Gott.

Es gibt biblisch gesehen zwei Gründe, die gegen die Selbsterlösung sprechen:
Erstens ist der Mensch nicht fähig, das Verhältnis zu Gott in Ordnung zu bringen, denn zu tief ist seine Schuld; zweitens kann er sich nicht selbst aus den Klauen des Bösen reissen, dazu ist die Sündhaftigkeit des Menschen zu präsent.

Bei der Suche des Buddha geht es um die Erlösung in einem Unpersönlichen, nicht zum Kosmos gehörenden Etwas. Jesus jedoch ist Teil unserer Welt geworden, wurde wie wir. Er hat gelitten, damit wir das Verhältnis zu Gott wieder aufnehmen können, indem er stellvertretend für unsere Schuld gestorben ist, obwohl doch eigentlich wir die Todesstrafe verdient hätten. Jesus ist Gnade.
Gnade aber ist den Buddhisten ein Greuel und ein Ärgernis. Was soll Gott sich nur an einen einzigen Weg binden? Ist Er dazu nicht zu gewaltig? Nein, genau wegen Seiner Macht kann Er dieses vollbringen, denn Er hat uns Menschen fähig gemacht, Seinen Willen zu tun, wenn wir dieses nur wollen ...

Der Christ hat die Religion des Buddhismus in der Verkündigung durchaus ernst zu nehmen, man mache sich nicht darüber lustig! Allen Menschen, also auch den Buddhisten ist die Sehnsucht nach Gott eingeflösst, welche nur in Jesus befriedigt werden kann. In Bezug auf das Stichwort Schöpfung sei auf die Ratlosigkeit Buddhas verwiesen, und aus dieser Ignoranz setzte dieser den Materialismus und Nihilismus fest.
Der Mensch könnte sich nur selbst erlösen, wenn er sich selbst auch erschaffen könnte. Dieses jedoch ist ihm verwehrt, darum ist er auch nicht aus sich selbst fähig, sich zu erlösen. Erlösung kann nur in Gott gefunden werden.



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